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Schließen wir hier mit einem Zitat aus der Trauerrede von Jürgen Kuczynski, einem Professorenkollegen an der Akademie. Die Integrität und persönliche Lauterkeit Wolfgang Steinitz’, der bei Genossen als „Kümmerer“ und „Entleidiger“ galt, wurde auch von anderen bestätigt (S. 9 ff.): „Ein guter, treuer Genosse, ein bedeutender Wissenschaftler war Wolfgang Steinitz [...]. Aber Wolfgang war weit mehr – er war ein großer Mensch. Und das verlieh dem Genossen und Wissenschaftler, das gab Wolfgang, wann immer und wo immer man ihn traf, seine besondere Qualität. [...] Er war mutig vor dem Feind und mutig vor dem Freund und das letztere ist das schwierigere. Einsichtig beugte er sich vor der Autorität, doch niemals vor Macht oder Amt. Der Talisman seines Lebens war seine Lauterkeit, die den Übelwollenden lähmte, den zunächst Gleichgültigen bewegte und den ihm Gutgesinnten erhob und mitriß.“ Stilisierte Worte gewiß, und deutlicher konnte Kuczynski damals nicht werden. „Angehörige und Kollegen sagen, Steinitz habe vor der höchsten Instanz im DDR-Staat, vor der Partei, ja selbst vor Walter Ulbricht unerschrocken seine Meinung geäußert.“ _______________ 1 Mit Nach-Fragen an Robert Rompe und Jürgen Kuczyinski. Herausgegeben von Jan Peters. Leipzig: Reclam 1989, S. 90 ff. („Zum Verständnis des Briefwechsels“). 2 Helmut Müller-Enbergs/Jan Wieglohs/Dieter Hoffmann, Hrsg. Wer war wer in der DDR? Ein biographisches Lexikon. Berlin: Christoph Links Verlag 2000, S. 822. 3 Vol II: The Arts, Sciences, and Literature. Hrsg. von Herbert A. Strauss u. Werner Röder. (München/New York/London/Paris 1983). 4 In: Die Künste und die Wissenschaften im Exil 1933–1945. Hrsg. von Edith Böhne und Wolfgang Motzkau-Valeton. Gerlingen: Lambert Schneider 1992, S. 445 ff. 5 Hrsg. von Franz Josef Hausmann. Tübingen: Max Niemeyer Verlag 1986 (= Lexico- graphica. Series Maior, 12). 6 Hierzu hat sich Helene Malige-Klappenbach geäußert, so wiederholt in der Zeitschrift Muttersprache, siehe besonders Die beiden Konzeptionen des „Wörterbuchs der deutschen Gegenwartssprache“ im Licht der Perestroika (1988, S. 267 ff.), Staatliche Bevormundung der Wörterbucharbeit in der DDR der siebziger Jahre (1990, S. 14 ff.) und Nachbemerkung (1991, S. 65 f.). Diese Nachbemerkung galt Werner Neumann, dem damaligen Institutsleiter bei der Akademie der Wissenschaften der DDR, der die Neuausrichtung dieses Wörterbuchs im politischen genehmen Sinne durchsetzte. Bei Leo 8
taucht auf S. 12 ein „Professor Neumann von der Institutsleitung“ auf, ohne daß Näheres ermittelt worden wäre, und das Register unterdrückt denn auch diesen Personennamen. Es handelt sich eben um Werner Neumann, von dem in der Muttersprache eine Replik zu einem der Beiträge Helene Malige-Klappenbachs veröffentlicht wurde (1991, S. 63 f.). 7 Exil in der Tschechoslowakei, in Großbritannien, Skandinavien und Palästina. Reclam, verfaßt von Ludwig Hoffmann, Rudolf Hirsch u. a., 1981 vom Röderberg-Verlag in Frankfurt am Main nachgedruckt. Annette Leo Leben als Balance-Akt Wolfgang Steinitz. Kommunist, Jude, Wissenschaftler Berlin: Metropol Verlag 2005 363 Seiten, brosch., mit zahlreichen Fotos, ISBN 3-936411-49-2 © Gerhard Müller. Zuerst erschienen in Exil, Heft 1/2005. 9
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Seite 7: Annette Leos Motiv, diese biographi

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