Die Struktur des Bewusstseins - consciousness

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14 Diese Lehre behauptete, trotz der zwei Naturen herrsche in Christus nur ein Wille, der göttliche. Sergios starb 638, aber im gleichen Jahr dekretierte Kaiser Heraklios (610-641) den Monotheletismus offiziell und veröffentlichte dies in einer “Ekthesis,“ die in der Hagia Sophia niedergelegt wurde. Um zu prüfen, ob dieser so sehr plausible Einigungsversuch an der authentischen Lehre Christi oder an den politischen Ereignissen scheiterte, müssen wir uns diese in Erinnerung rufen: 622 ist das Jahr Null des Islam. 632 starb der Prophet. 634 hatte der Islam die arabische Halbinsel, also sein eigentliches Kernland, erobert. 636 unterlag Kaiser Heraklios den Mohammedanern in einer Schlacht und musste ihnen Antiochia 18 überlassen. 637 eroberte der Kalif Umar I Jerusalem. 638 starb Sergios, der Patriarch von Konstantinopel, und im gleichen Jahr dekretierte Kaiser Heraklios (610-641) den Monotheletismus offiziell in Form einer “Ekthesis.“ Nachfolger des Sergios wurde Pyrrhos I. Um 640 strömten Monophysiten auf der Flucht vor dem vordringenden Islam nach Nordafrika ein. Der Exarch von Karthago, Georgios, bekämpfte den Monotheletismus, war also ein Widersacher des Kaisers. 641 starb Kaiser Heraklios. Sein Erbe Konstantin III wurde von dessen Frau Martina, die zugleich seine Nichte war, vergiftet. Martina wollte ihren Sohn Heraklonas inthronisieren, wurde jedoch vom Volk und vom Senat gestürzt. Ihr und Heraklonas wurden die Nasen abgeschnitten. Pyrrhos I, ansich ein Monothelet und kaisertreu, floh nach Karthago, da ihm - ob zu Recht oder zu Unrecht - die Veruntreuung von Geldern zugunsten von Martina und Heraklonas vorgeworfen wurde und ihm seine Nase lieb war. 642 wurde somit zum Jahr der Thronbesteigung des Enkels des Heraklios und des Sohnes (aus erster Ehe) Konstantins III, Constans II Progonatus (der Frühgeborene). Papst Theodor I, der natürlich an der chalcedonischen Orthodoxie festhielt, exkommunizierte im gleichen Jahr Pyrrhos I und setzte ihn ab. Constans II reagierte mit der Absetzung des Papstes. Ebenfalls 642 musste Byzanz Alexandria preisgeben, dessen Patriarch, Benjamin, ein monophysitischer Kopte, die Araber freudig an der Spitze eines Festumzuges als Befreier vom chalcedonischen Glaubensjoche begrüßte. Vor diesem Hintergrund musste eine gelehrte Disputation über den vorgeschlagenen und befohlenen Kompromiss, die eventuell eine endgültige Klärung bringen würde, hochpolitische Bedeutung erhalten. Sie wurde 645 in Karthago zwischen Pyrrhos I, dem Flüchtling, und dem Mönch Maximos Confessor geführt. Wer war dieser Maximos Confessor? - Geboren wurde er 579 oder 580 als Sohn eines Samariters und einer persischen Sklavin in Palästina. Die Familie ließ sich taufen, und Maximos wurde auf den Namen Moschion getauft. Seine Eltern starben, als er 10 Jahre alt war, und er kam in das Kloster Palaia Laurea bei Tékoa 19 , wo er den Namen Maximos erhielt. Ab 610 war er in Konstantinopel als Sekretär des Kaisers, bis er sich 613 in das Kloster Chrysopolis bei Chalcedon 20 zurückzog. 624 oder 625 wechselte er in ein Kloster nach Kyzikos 21 . Um 628 / 630 ging er über Kreta und Zypern nach Karthago. Sein geistlicher Lehrer war Sophronios, der Patriarch von Jerusalem. - Wir hören nicht, dass er irgendwo Patriarch oder auch nur 18 heute Antakya, in der Antike syrisch, seit 1517 türkisch 19 bei Jerusalem 20 in Bithynien, NW-Ecke Anatoliens 21 am Marmara-Meer
15 Abt eines Klosters gewesen wäre. Dennoch muss er eine enorme geistliche Reputation besessen haben, wenn man gerade ihn als defensor fidei in die Kampfbahn schickte. 645 disputierten Maximos und Pyrrhos I in Karthago. Der Disput, ein hochpolitischer Vorgang, heute würde man sagen, ein Medien-Ereignis, erfolgte auf Befehl des Karthagoer Exarchen Gregorios. Maximos vertrat natürlich die orthodoxe Position, d.h. das Glaubensbekenntnis des Konzils von Chalcedon, Pyrrhos kaisertreu den Monotheletismus. Anschließend reisten beide gemeinsam nach Rom. Pyrrhos, vorgeblich von Maximos überzeugt, widerrief vor - dem offiziell abgesetzten - Papst Theodor seinen Monotheletismus, während Maximos die Einberufung eines Konzils betrieb, das diese Lehre verurteilen sollte. Unterdessen erhob sich der Exarch Gregorios, übrigens ein Großneffe des Heraklios, gegen den jungen Kaiser. Er folgte damit dem Vorbild des Kaisers Heraklios, des Vorfahren beider, der ebenfalls von Karthago aus seinen eigenen Vorgänger, Phokas, gestürzt hatte. 646 verurteilten Synoden in Nordafrika den Monotheletismus, also die offizielle Linie Konstantinopels. Pyrrhos begab sich von Rom wieder in die Hauptstadt und widerrief seinen Widerruf, bekannte sich also zum Monotheletismus. Er wurde von dem noch immer amtierenden Theodor I gebannt, der zugleich den Gehorsam Roms gegenüber dem Kaiser von dessen Rückkehr zum chalcedonischen Dyo-Physitismus abhängig machte. Daraufhin erklärte Patriarch Paul, der zwischenzeitliche Nachfolger des Pyrrhos, im Namen des Kaisers in einem “Typos“ von 648 die Ekthesis des Heraklios von 638 zwar für ungültig, verbot aber zugleich jegliche Diskussion zwischen Chalcedoniern und Monophysiten. Die Antwort des Papstes bestand noch im selben Jahr in der Absetzung des Patriarchen Paul. Auch um den Preis einer weiteren Spaltung des Glaubens und einer Schwächung des Reiches wollte sich Rom das Denken nicht verbieten lassen. 649 folgte auf Theodor I Martin I. Constans stimmte seiner Wahl nicht zu. Martin berief im selben Jahr eine Lateransynode ein, auf der Monotheletismus und Monophysitismus verurteilt wurden. Das Diskussionsverbot war also von Rom missachtet worden. Constans beauftragte den Exarchen von Ravenna, Olympios, Maximos und Martin zu verhaften und nach Konstantinopel zu bringen. Olympios erkannte darin seine Chance zum Aufruhr und rief sich selbst zum Kaiser aus. Er starb jedoch schon 652, ohne es zum Kaiser gebracht zu haben, und erst sein Nachfolger führte 653 die kaiserlichen Befehle aus. Nachfolger Martins wurde Eugen I (654 – 657). Neben dem Verstoß gegen den Typos des Kaisers, das Diskussionsverbot, wurde Maximos - sicher fälschlich - die Unterstützung des Gregorios vorgeworfen. Dessen Revolte war allerdings glücklos geblieben, denn er war schon 647 in Nordafrika im Kampf gegen die Araber gefallen. Martin wurde erst im nächsten Jahr, 654, nach Konstantinopel gebracht, dort öffentlich gedemütigt und dann nach Cherson auf der Krim verbannt. Schon vorher krank, starb er im Jahr darauf. Nach seinem Tod wurde Maximos aus dem Kerker entlassen und nach Bizya in Thrakien verbannt. In diesem Jahr, dem Jahre 655, errangen die Sarazenen unter dem späteren (ab 661) Kalifen von Damaskus, Muawiya I (602 – 680), durch einen vernichtenden Sieg über die römische Flotte bei Phoinix 22 die Seeherrschaft im östlichen Mittelmeer, und ihre Heere marschierten gegen Konstantinopel. Die Flotte bei Phoinix hatte Constans selber befehligt. 662 verließ 22 Lykien, Süd-Anatolien
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