Gutachten zur Abwehr von Vögeln in der ... - Starenabwehr
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Die Schadvogelarten Seite 13<br />
weltweit (FLADE 1998). Dementsprechend hoch ist die <strong>in</strong>ternationale Verantwortung<br />
Deutschlands zum Schutze dieser Art.<br />
Nahrung: R<strong>in</strong>geltauben suchen ihre pflanzliche Nahrung vorwiegend auf Flächen mit<br />
kurzer Vegetation wie Wiesen und Fel<strong>der</strong>n. Dabei werden Sämereien, Früchte, Getreide und<br />
auch grüne Pflanzenteile wie Blüten und Blätter verzehrt. Wirbellose Kle<strong>in</strong>tiere werden nur<br />
ausnahmsweise und selten <strong>in</strong> größeren Mengen gefressen. Im Herbst und W<strong>in</strong>ter häufig <strong>in</strong><br />
Laubwäl<strong>der</strong>n und Parkanlagen <strong>zur</strong> Aufnahme <strong>von</strong> Eicheln.<br />
Problematik: Die erwähnten Fressgesellschaften verursachen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei hohen<br />
Schneelagen im W<strong>in</strong>ter und bei un<strong>zur</strong>eichenden Nahrungsangeboten auf an<strong>der</strong>en Flächen<br />
(fehlende Bucheckernmast etc.) Fraßschäden <strong>in</strong> landwirtschaftlichen Kulturen <strong>in</strong> klimatisch<br />
begünstigten Anbaugebieten.<br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz: Die R<strong>in</strong>geltaube ist die häufigste Wildtaubenart <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz und<br />
gilt als weit verbreitet. Auf ihrem Breitfrontzug überfliegen und rasten alljährlich große<br />
Mengen nord- und nordöstlicher Brutpopulationen das Bundesland. Ziehende Trupps s<strong>in</strong>d<br />
nicht selten mehrere Hun<strong>der</strong>t Tiere stark (eigene Beobachtungen). In Juli und August kommt<br />
es zu größeren Ansammlungen <strong>von</strong> R<strong>in</strong>geltauben <strong>in</strong> Feldfluren. Im September/Oktober<br />
ziehen die Tiere dann ab. In den klimatisch begünstigten Tieflagen des Landes halten sich<br />
W<strong>in</strong>tergesellschaften, die <strong>in</strong> Kohlfel<strong>der</strong>n fressen (KUNZ & SIMON 1987) und dort Schäden<br />
anrichten können.<br />
Zur Wildschadensabwehr dürfen R<strong>in</strong>geltauben auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schonzeit (!) bejagt werden.<br />
Es können entsprechende Anträge auf Ausnahmegenehmigungen zum Abschuss gestellt<br />
werden (vgl. hierzu Kap. 4.1).<br />
Für das Jahr 1994 wurden Schäden an Son<strong>der</strong>kulturen aus dem Raum Frankenthal,<br />
Ludwigshafen und Speyer bekannt. Die Taubenschäden bezogen sich hauptsächlich auf<br />
Brokkolipflanzen und zudem auf Erdbeer-, Sonnenblumen- und Getreideflächen. Bei hoher<br />
Schneelage kann es zu Schäden im Rosenkohlanbau kommen (STAATL.<br />
VOGELSCHUTZWARTE FRANKFURT/M. 2002).<br />
3.3 Amsel Turdus merula<br />
Lebensweise: Die Amsel war ursprünglich e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e Waldvogelart. Heute lebt sie<br />
vorwiegend <strong>in</strong> Parks, Gärten und Ortschaften. Die Napfnester <strong>der</strong> territorial brütenden Paare<br />
werden <strong>in</strong> Bäumen, Hecken o<strong>der</strong> an/<strong>in</strong> Gebäuden angelegt. Außerhalb <strong>der</strong> Brutsaison f<strong>in</strong>den<br />
sich vere<strong>in</strong>zelt kle<strong>in</strong>ere Gruppen <strong>von</strong> Amseln <strong>zur</strong> Nahrungssuche zusammen.