Implantatratgeber 2013 - Zahnärzte Dr. Schrott & Partner
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Der Weg zum Implantat<br />
Die Implantation ist die operative<br />
Einbringung der künstlichen Zahnwurzel.<br />
Mit der reinen Implantation ist es<br />
aber noch nicht getan. Damit das Implantat<br />
seinen Zweck erfüllt, sind noch<br />
viel mehr Maßnahmen erforderlich.<br />
Untersuchungen<br />
Eine gründliche Diagnostik ist die Voraussetzung<br />
dafür, dass die Implantation<br />
durchgeführt werden kann. Nur mit den<br />
eingehenden Untersuchungen kann<br />
eine sichere Operation und ein stabiles<br />
Ergebnis erreicht werden.<br />
Wie bei den meisten medizinischen<br />
Untersuchungsgängen ist zunächst<br />
eine Anamnese erforderlich, also ein<br />
Gespräch zwischen Arzt und Patient.<br />
Die Anamnese umfasst die Krankengeschichte<br />
an den Zähnen, auch Vorerkrankungen<br />
des ganzen Körpers, Allergien<br />
und regelmäßig genommene Medikamente<br />
sowie die Beschwerden des Patienten.<br />
Wichtig ist es für die spätere<br />
Behandlung, dass die Wünsche des Patienten<br />
ausführlich zur Sprache kommen.<br />
Unabdingbar ist ebenfalls die klinische<br />
Untersuchung, bei der das Gebiss<br />
und die übrigen Anteile der Mundhöhle<br />
beurteilt werden. Dazu gehören die<br />
vorhandenen und fehlenden Zähne, das<br />
Zahnfl eisch, die anderen Weichgewebe<br />
und die Schleimhaut, die Zunge sowie<br />
Von den ersten Voruntersuchungen<br />
bis zum endgültigen Zahnersatz ist es<br />
ein langer Weg. Normalerweise sind es<br />
sieben bis neun Sitzungen, die ein Patient<br />
auf sich nehmen muss.<br />
der Zustand und die Form des Kiefers.<br />
Ein Kieferabdruck wird genommen.<br />
Daraus wird ein Modell aus Gips hergestellt,<br />
um die Größenverhältnisse und<br />
den vorhandenen Platz beurteilen zu<br />
können. Die Stellen, an denen später die<br />
Implantate eingesetzt werden, werden<br />
genau ausgearbeitet. Auch die Überkonstruktionen<br />
können an dem Modell<br />
besser geplant werden.<br />
Ein optimales, aber sehr aufwändiges<br />
und teures Verfahren arbeitet mit einem<br />
bestmöglich ausgearbeiteten provisorischen<br />
Zahnersatz. Das Provisorium<br />
wird zu diagnostischen Zwecken eingesetzt.<br />
Das Provisorium ermöglicht es,<br />
den späteren endgültigen Zahnersatz<br />
schon im Voraus einzupassen. Durch die<br />
provisorische Struktur kann der Implantologe<br />
die beste Lage für das spätere Implantat<br />
ermitteln. Mit dem Provisorium<br />
lässt sich zudem ausprobieren, ob sich<br />
der Zahnersatz ästhetisch gut einfügt.<br />
Die Methode hat auch den Namen Backward-Planning<br />
(englisch: Rückwärts-Pla-<br />
nung), weil sich die Einpassung von Implantat<br />
und Aufbau auf das Provisorium<br />
rückbezieht.<br />
Mit Röntgenaufnahmen erfolgt<br />
eine Untersuchung der vorhandenen<br />
Knochensubstanz, damit das Vorgehen<br />
festgelegt werden kann. Auf dem<br />
Röntgenbild zeigt sich, ob direkt eine<br />
Implantation möglich ist oder ob das<br />
Knochenangebot zu gering ist. Dies verhindert<br />
eine Implantation oder macht<br />
eine Knochenaufbau-Operation notwendig.<br />
Spezielle bildgebende Verfahren<br />
können die Knochensubstanz noch<br />
genauer darstellen. Dies sind z. B. Computertomographie<br />
(CT), Röntgen-Panoramaaufnahme<br />
oder der Zahnfi lm, eine<br />
besondere Art von Röntgenuntersuchung.<br />
Bei Röntgenaufnahmen werden<br />
Schablonen verwendet, um den Kiefer<br />
zu vermessen und eine geeignete Implantationsstelle<br />
aufzufi nden. Die digitale<br />
Volumentomographie (DVT) ist sehr<br />
exakt und wie die Computertomographie<br />
eine 3D-Untersuchung. Eine spätere<br />
Verletzung von Nerven oder anderen<br />
sensiblen Strukturen kann mit guten<br />
bildgebenden Untersuchungen verhindert<br />
werden.<br />
Anhand der Untersuchungsergeb-<br />
portal-der-zahnmedizin.de<br />
nisse wird ein individueller Behandlungsplan<br />
entworfen. Letzten Endes entscheidet<br />
der Patient natürlich selbst, ob<br />
er eine Implantation durchführen lassen<br />
will beziehungsweise welchen geeigneten<br />
Zahnersatz er haben möchte. Vor<br />
dem entsprechenden Eingriff steht genügend<br />
Bedenkzeit zur Verfügung. Der<br />
Operateur muss den Patient gewissenhaft<br />
aufklären und ihm für Fragen zur<br />
Verfügung stehen. Vor der Behandlung<br />
muss der Patient eine Einverständniserklärung<br />
unterschreiben.<br />
Weiterhin erfolgt eine allgemeine<br />
körperliche Untersuchung durch einen<br />
Arzt, um Erkrankungen auszuschließen,<br />
die gegen die Operation sprechen.<br />
Vor der Operation sollte der Patient<br />
in Erfahrung bringen, inwiefern die Kosten<br />
übernommen werden können. Er<br />
sollte sicherstellen, dass der Kostenanteil,<br />
der nicht von der Krankenversicherung<br />
getragen wird, zur Verfügung steht.<br />
Bevor ein Implantat eingesetzt werden<br />
kann, müssen die anderen Zähne<br />
von Krankheiten frei sein. Gegebenenfalls<br />
müssen daher zunächst<br />
Behandlungsmaßnahmen bei Karies,<br />
Parodontitis oder anderen Problemen<br />
vorgenommen werden.<br />
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Das Gesundheitsnetzwerk<br />
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