Implantatratgeber 2013 - Zahnärzte Dr. Schrott & Partner
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Der Ablauf der Implantation<br />
Implantationen werden von <strong>Zahnärzte</strong>n,<br />
Oralchirurgen (Mundchirurgen)<br />
oder Kieferchirurgen vorgenommen.<br />
Zumeist findet die Implantat-Operation<br />
ambulant statt, der Patient muss also<br />
nicht mehrere Tage in einer Klinik bleiben.<br />
Bei den meisten Patienten, die ein<br />
Implantat bekommen, genügt eine örtliche<br />
Betäubung. Wenn die Gegebenheiten<br />
es erforderlich machen, ist ein<br />
Eingriff in Vollnarkose ebenfalls möglich.<br />
Das kann bei sehr ängstlichen Patienten<br />
sinnvoll sein oder zur Implantation<br />
vieler künstlicher Zahnwurzeln<br />
in einer Operation. Bei der Implantation<br />
handelt sich um einen chirurgischen<br />
Eingriff, für den entsprechende Anforderungen<br />
an die Instrumente und Räumlichkeiten<br />
gelten.<br />
Nicht wenige Patienten sind vor der<br />
Operation verunsichert oder haben sogar<br />
Angst. Dabei ist zu erwähnen, dass<br />
während des Eingriffes in den allermeisten<br />
Fällen keine Schmerzen verspürt<br />
werden. Am Folgetag der Operation<br />
sind mehr als 90 Prozent der Patienten<br />
ohne Schmerzen und haben keine nennenswerte<br />
Gewebeschwellung. Aus der<br />
Sicht der Patienten entspricht die Implantat-Operation<br />
in etwa der Schwere<br />
einer Weisheitszahn-Operation oder einer<br />
Wurzelspitzenresektion.<br />
Bei dem Eingriff erfolgen an den jeweiligen<br />
zahnlosen Stellen die erforderlichen<br />
Maßnahmen der Implantation.<br />
Der Operateur muss sich zuerst einen<br />
Zugang zum Kieferknochen verschaffen.<br />
Schleimhaut und Knochenhaut werden<br />
dazu gleichermaßen vom Knochen getrennt<br />
und zur Seite geklappt. Der Operateur<br />
beurteilt den Knochen noch einmal<br />
und bohrt dann ein Loch für das<br />
spätere Implantat hinein. Hierbei muss<br />
er vorsichtig und akkurat arbeiten. Er<br />
muss auf benachbarte Gewebestrukturen<br />
wie beispielsweise Nerven, andere<br />
Zähne oder die Kieferhöhle aufpassen.<br />
Oft arbeitet der Operateur mit einer vorher<br />
ausgearbeiteten Schablone, manchmal<br />
mit einem genauen Navigationssystem.<br />
Nicht immer muss für den eigentlichen<br />
Eingriff das Weichgewebe umgeklappt<br />
werden. Wurde vorher eine<br />
Spezialdiagnostik in 3-D-Technik durchgeführt<br />
und sind bestimmte Voraussetzungen<br />
gegeben, kann auf das Abklappen<br />
der Schleimhaut verzichtet werden.<br />
Es wird von einer minimalinvasiven<br />
Technik gesprochen. Das reduziert die<br />
Beschwerden im Anschluss an den Eingriff.<br />
Mit einer Röntgenkontrolle wird<br />
getestet, ob das Bohrloch in der gewünschten<br />
Form ausgehöhlt wurde.<br />
Ein Metallstift macht die Bohrung deutlich<br />
sichtbar. In die Vertiefung wird dann<br />
das Implantat eingesetzt. Es muss exakt<br />
platziert werden. Viele Implantate werden<br />
eingeschraubt, andere fest hineingeklopft.<br />
Um zu prüfen, ob das Implantat<br />
fest ist, wird der Klopfschall getestet.<br />
Klingt es hoch und hell, ist es gut eingearbeitet.<br />
Manchmal muss die Operation erweitert<br />
werden. Beispielsweise kann bei<br />
richtig befestigtem Implantat fehlende<br />
Substanz um das Implantat herum aufgefüllt<br />
werden. Zum Einsatz können<br />
Knochen selbst, Knochenersatzsubstanzen<br />
oder Membranen kommen. Im<br />
Vorgespräch sollte der Operateur diese<br />
möglichen weiteren Maßnahmen erläutern.<br />
Meist sind sie nicht voraussagbar.<br />
Ebenso ist es möglich, dass vom vorher<br />
festgelegten Operationsplan abgewichen<br />
wird. Das kann z. B. der Fall sein,<br />
wenn ein Defekt eine andere Positionierung<br />
des Implantats notwendig macht.<br />
Sonderfall Sofortimplantation<br />
Bei der Sofortimplantation wird das<br />
Implantat schon direkt dann eingesetzt,<br />
nachdem der geschädigte Zahn gezogen<br />
wurde. Die Sofortimplantation ist<br />
also ein einziger Eingriff mit Zahnentfernung<br />
und Implantat-Einfügung.<br />
Die Sofortimplantation wird eher selten<br />
angeboten. Die Maßnahme ist im<br />
Bereich der vorderen Zähne sinnvoll, um<br />
direkt einen Zahnersatz zu schaffen. Die<br />
Sofortimplantation ist auch in den anderen<br />
Gebissanteilen möglich. Für die<br />
Sofortimplantation gelten gewisse Bedingungen.<br />
Eine Parodontitis darf nicht<br />
vorliegen und das Zahnfach (Alveole) im<br />
Knochen muss einwandfrei sein, so dass<br />
das Implantat festen Halt findet. Außerdem<br />
muss ein verantwortungsvoller<br />
Umgang des Patienten mit dem Zahner-<br />
portal-der-zahnmedizin.de<br />
Der Operateur wählt seine Vorgehensweise<br />
auch so, dass der Eingriff möglichst<br />
wenig Risiken beinhaltet.<br />
Das Zahnfleisch wird um das Implantat<br />
herum schließlich zugenäht. Bisweilen<br />
wird stattdessen ein kleines Metallstück<br />
aufgesetzt, das das Zahnfleisch in<br />
Form bringt (Gingivaformer).<br />
Für die Implantation kann der Operateur<br />
eine Zeit von 15 Minuten bis ungefähr<br />
zwei Stunden benötigen. Wie lange<br />
es dauert, ist unter anderem abhängig<br />
von der Anzahl der einzusetzenden Implantate<br />
und von den örtlichen Gegebenheiten.<br />
satz gewährleistet sein.<br />
Eine verzögerte Sofortimplantation<br />
ist das Einsetzen eines Implantats nach<br />
einer relativ kurzen Zeitspanne, nämlich<br />
in zwei bis sechs Wochen nach der Zahnentfernung<br />
oder dem Zahnverlust.<br />
Zur Sofortimplantation wird der jeweilige<br />
defekte Zahn so gezogen, dass<br />
das Zahnfach im Kiefer, die Alveole, intakt<br />
bleibt. Mit einer Fräse wird die Alveole<br />
nachbearbeitet. Dann kann das Implantat<br />
eingefügt werden.<br />
Wird das Sofortimplantat dann gleich<br />
auch mit einem Aufbau versehen, ist oft<br />
eine Sofortbelastung möglich. Die Überstruktur<br />
zum Zahnersatz kann fest angebracht<br />
oder abnehmbar sein. Die Sofortbelastung<br />
bedeutet einen viel kürzeren<br />
Gesamtablauf der Behandlungsmaß-<br />
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