print - Fight Repression!
print - Fight Repression!
print - Fight Repression!
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Aufruf zu dezentralen Aktionen:<br />
internationaler Aktionstag gegen <strong>Repression</strong><br />
10. März 2012 – FREE J.A.I.B. (WIEN)<br />
Das repressive Vorgehen von Staat, Justiz und Polizei gegen politisch autonome<br />
Strukturen nahm auch in Wien die letzten Jahre deutlich zu.<br />
Mit dem §278-Tierrechtsprozess geht nach der schriftlichen Urteilsverkündung Anfang<br />
Februar 2012, und dem Freispruch von 13 Angeklagten der größte österreichische Prozess<br />
seit 1945 (hoffentlich) zu Ende.<br />
Nun steht aber schon der nächste politische Prozess vor der Tür, diesmal gegen 4 politische<br />
Aktivist_innen (J.A.I.B.), die unter anderem bei den Bildungsprotesten 2009<br />
(unibrennt: u.a. Audimax-Besetzung Wien, Akademie der bildenden Künste Wien…), und in<br />
antirassistischen Zusammenhängen aktiv waren.<br />
Während der Besetzung der Akademie der Bildenden Künste in Wien 2009 und den<br />
darauf folgenden Besetzungen des Audimax, so wie weiteren Hörsälen an der Universität<br />
Wien hat das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) mit<br />
umfassenden Ermittlungen begonnen.<br />
Das LVT überwachte nicht nur Demonstrationen, sondern observierte Orte (vor allem die<br />
Akademie d.b.Künste und das Audimax Wien) und Einzelpersonen, überwachte Telefone<br />
und setzte verdeckte Ermittler_innen ein. Diese ganzen Maßnahmen fanden mithilfe des<br />
Schnüffelparagraphen 278 (z.B.: Bildung einer kriminellen/terroristischen Organisation)<br />
statt.<br />
Um die Ermittlungsarbeiten zu legitimieren wurden die vier Aktivist_innen J.A.I.B. im Juli<br />
2010 verhaftet und für knapp 2 Monate in Knast gesteckt. Ihre Wohnungen wurden durchsucht,<br />
ebenso ein autonomes Vereinslokal – zahlreiche Gegenstände und Computer wurden<br />
für mehrere Wochen beschlagnahmt. Vorgeworfen wurden ihnen Mülleimer vor einem<br />
Arbeitsamt in Brand gesetzt zu haben.<br />
Konfrontiert wurden sie von der Staatsanwaltschaft mit folgenden Anschuldigungen: Bildung<br />
einer terroristischen Vereinigung, Begehung von terroristischen Straftaten, Bildung<br />
eines kriminellen Komplotts, schwere Sachbeschädigung und Brandstiftung.<br />
Die vier politischen Aktivist_innen machten von ihrem Recht auf Aussageverweigerung<br />
Gebrauch. Nach der Entlassung wurde weiterhin versucht Aussagen zu erpressen.<br />
Ein Video welches eine Abschiebung dokumentiert und bei einer Hausdurchsuchung gefunden<br />
wurde, war in den Augen des LVTs eine geplante Befreiung von Schubhäftlingen.<br />
Mittlerweile wurden fast alle Anklagepunkte gegen die vier J.A.I.B fallen gelassen –<br />
Am 13. März 2012 beginnt der Prozess gegen die vier wegen Brandstiftung an Mülltonnen;<br />
mögliche Haftdauer: 1 – 10 Jahre.<br />
Linke Szenenstrukturen wurden bespitzelt, Menschen wurden wochenlang observiert,<br />
hunderte Telefone wurden abgehört – 4 Personen wurden unter falschen Indizien eingesperrt<br />
um ihnen nun den Prozess zu machen.<br />
Die politischen Dimensionen dieses Prozesses werden nun von der Justiz versucht<br />
runter zu spielen, die monatelangen Überwachungsmaßnahmen sollen einfach unter den-<br />
Tisch gekehrt werden.<br />
26