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Ausgabe 2013 - PSO-Austria

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10 Medizin<br />

Neue Wege in der Behandlung<br />

Stoßwellen<br />

therapie<br />

Eine Psoriatikerin hatte im Sommer 2012 einen Unfall,<br />

der operativ versorgt wurde und eine endlos lange Zeit<br />

der Nachbehandlung notwendig machte, da die Wunde<br />

nicht zuheilte. Anfang des Jahres <strong>2013</strong> entschloss man<br />

sich, diese Wundheilungsstörung mittels Stoßwellen-<br />

therapie zu behandeln und die Wunde heilte nun tatsächlich<br />

ab und die Patientin war beschwerdefrei.<br />

Ich nahm nun mit oberarzt Dr. Wolfgang Schaden, der<br />

mit Kollegen das Stoßwellenzentrum Wien betreibt,<br />

Kontakt auf und wollte wissen, ob es bereits Erfahrung<br />

mit der Behandlung von Psoriatikern mittels dieser Stoßwellentherapie<br />

gibt.<br />

Leider teilte mir OA Dr. Schaden mit, dass es diesbezüglich<br />

noch keine offiziellen Publikationen gibt. Es ist<br />

erwiesen, dass die Stoßwellentherapie einen entzündungshemmenden<br />

Effekt bewirkt und es gibt daher auch<br />

schon erste Publikationen zur Behandlung von Arthrosen<br />

(alters- oder anlagebedingte, entzündliche Gelenksabnützungen).<br />

Es war anzunehmen, dass dieser positive Effekt<br />

auch bei Arthrosen/Arthritis, die durch Psoriasis ausgelöst<br />

werden, erzielt werden kann.<br />

Im UKH Meidling wurden daher im Rahmen eines Pilotversuches<br />

einige Patienten mit Arthritis psoriatica behandelt.<br />

Dabei zeigte sich, dass die Beschwerden gebessert<br />

werden konnten und der Medikamentenbedarf gesenkt<br />

wurde. Der Effekt hielt zwischen drei und neun Monate an.<br />

Es gibt diesbezüglich keine offiziellen Daten bzw. keine<br />

publizierten Studien über Stoßwellentherapie bei Psoriatikern,<br />

wohl aber Ärzte in Israel und Italien, die ebenfalls<br />

bereits Erfahrung mit Patienten und dieser Behandlung<br />

gemacht haben.<br />

Anscheinend wird zu wenig Geld für die Forschung der<br />

Stoßwellentherapie zur Verfügung gestellt, da einfach zu<br />

wenig Nachfrage durch Schuppenflechtepatienten be-<br />

steht. Die Krankenkassen übernehmen auch keine Kosten<br />

für diese Behandlung.<br />

Es besteht aber auf jeden Fall die Möglichkeit, dass sich<br />

Betroffene, die schon seit langer Zeit an Entzündungen<br />

der Gelenke leiden, an das Stoßwellenzentrum Wien,<br />

Landstrasser Hauptstraße 83-85, 1030 Wien wenden<br />

können.<br />

Allgemein anerkannte Indikationen für eine Anwendung<br />

der Therapie wären:<br />

n Fersensporn<br />

n Achillodynie<br />

n Tennisellenbogen<br />

n Tendinopathien der Schulter mit und ohne Verkalkungen<br />

n Sehnen- und Schleimbeutelentzündungen<br />

n Muskelläsionen<br />

n Adduktorensyndrom<br />

n Nichtheilende Knochenbrüche<br />

n Wundheilungsstörungen<br />

Experimentelle Indikationen sind:<br />

n Periphere Nervenläsionen<br />

n Narbengewebe<br />

n Parodontitis<br />

n Arthrose<br />

n Zellulitis<br />

von OA Dr. Schaden<br />

Was ist die Stoßwelle?<br />

Als Stoßwelle bezeichnet man eine akustische Druckwelle,<br />

die mit Überschallgeschwindigkeit erzeugt wird.<br />

Aufgrund der weltweit durchgeführten Grundlagenforschung<br />

konnte nachgewiesen werden, dass die Stoßwelle<br />

eine „biologische Antwort“ im behandelten Gewebe<br />

auslöst, ohne die geringsten Schäden zu verursachen.<br />

Unter ihrem Einfluss werden verschiedene Proteine<br />

(sogenannte Wachstumsfaktoren) gebildet, die über die

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