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Wie sicher sind Staatsanleihen?<br />

Daß hier etwas im Busch sein könnte, ist teilweise bereits ablesbar: Die Kosten für Credit<br />

Default Swaps (CDS), Kreditderivate, mit denen sich Investoren vor einem Zahlungsausfall<br />

von Schuldnern Staaten schützen können, sind explodiert.<br />

In den USA sind z. B. die Kosten einer Absicherung vor Zahlungsausfällen der US<br />

Konzerne Campell Soup, Johnson& Johnson oder MC Donald´s günstiger, als die Kosten<br />

für eine Absicherung vor einer Pleite der USA. So kostet eine Absicherung für Campell<br />

jährlich ca 0,42% der abzusichernden Summe als Prämie, bei den USA dagegen 0,75%-<br />

gegenüber noch ca. 0,08% im Juni 2008. Zwar rechnen die Anleger derzeit nicht mit<br />

einem Zahlungsgausfall der USA oder eines Landes der Euro Zone, aber nach den<br />

ungeheueren Zahlen der Rettungspakete der einzelnen Länder gibt es langsam Zweifel an<br />

der Belastbarkeit einzelner Staaten.<br />

Früher haben Länder wie Italien, Griechenland oder Spanien ihre Währungen in solchen<br />

Zeiten abgewertet, die Zinsen gedrückt und so ihrer Wirtschaft zu besseren<br />

Exportchancen verholfen. Dies geht heute aufgrund des Euroverbundes nicht mehr<br />

Aber man sieht z. B. am dramatischen Verfall des englischen Pfundes, dass das Vertrauen<br />

in Großbritannien, das Land könne die Krise überstehen, von Tag zu Tag schwindet: so<br />

hat das Englische Pfund seit Anfang 2008 gegenüber dem US-Dollar 30% abgewertet,<br />

gegenüber dem Euro ca. 20% und v. a. gegenüber dem Japanischen Yen über 50%. Der<br />

Ökonom Willem Buiter, ein ehemaliger Berater der Bank of England, warnt davor, dass<br />

Großbritannien ein zweites Island werden könnte.<br />

Durch eine Währungsabwertung steigen zwar die Exportchancen, sämtliche Importe<br />

verteuern sich aber im Gegenzug – ebenso wie (Staats-) Schulden, die das Land bei<br />

Gläubigern in ausländischer Währung hat.<br />

Wie bezahlt ein Staat seine Schulden zurück?<br />

Eigentlich, indem er die Anleihen zurückbezahlt, doch dieser Fall ist äußerst selten.<br />

Normalerweise tilgen die Staaten ihre Schulden nicht, sondern erneuern diese – und<br />

nehmen zusätzlich weitere Schulden auf. Schon heute bezahlt die Bundesrepublik ca. 43<br />

Milliarden p.a. alleine an Zinsen– ohne Tilgung (Stand Dezember 2007). Steigen nun die<br />

Zinsen (z. B. aufgrund von Inflation) auf das Niveau von 1995, dann kämen pro Jahr<br />

alleine an Zinsen ca. 20 Milliarden Euro hinzu – ohne die Aufnahme von neuen<br />

Schulden.<br />

Die Schuldenaufnahme jedoch wird weltweit aufgrund der Finanzkrise kräftig steigen,<br />

eine Schuldenrückführung immer unwahrscheinlicher:<br />

In Summe 150 Milliarden Euro nach aktuellen Schätzungen (Focus 4/09, S. 17) neue<br />

Schulden allein 2009 sprengen jeden Rahmen. Die Regierung will argumentativ<br />

beschwichtigend auf die enormen Altschulden der DDR, die man ebenfalls mit<br />

übernommen und von 1996 bis 2008 komplett getilgt hat, abheben. Fehlt nur noch ein<br />

Ehrenwort des Finanzministers. Kritischen Stimmen zufolge hat man diese Altschulden<br />

aber auch mit neuen Schulden erkauft, so dass von Tilgen im eigentlichen Sinne nicht die<br />

Rede sein könne.<br />

www.ergin-finanzberatung.de<br />

Tel.: 089 – 54 88 66 0

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