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Untitled - Gryphon Audio Designs

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Steen Duelund (1943 - 2005)<br />

Schadensbegrenzung erforderlich<br />

sind – oder, mit Rasmussens und<br />

Duelunds Lieblingsausdruck gesagt,<br />

zum Katastrophenmanagement.<br />

Es ist ein verblüffendes Paradox, dass<br />

es eine viel größere Herausforderung<br />

darstellt, einen einfachen, annähernd<br />

idealen Schaltkreis zu entwerfen, als<br />

eine komplexe Schaltung mit zehnmal<br />

so vielen Komponenten.<br />

Weil Duelunds umfangreiche Erfahrung<br />

gezeigt hatte, dass Treiber üblicherweise<br />

bedeutende Mängel aufweisen,<br />

die zahlreiche Komponenten zur<br />

Fehlerbehebung erforderlich machen<br />

(Katastrophenmanagement), machte<br />

er sich auf die Suche nach dem idealen<br />

Treiber, der nur wenige oder keine<br />

Korrekturen benötigt, um seine Aufgabe<br />

zu erfüllen.<br />

Duelunds erste Projekte in den 60-er<br />

Jahren umfassten riesige Hornsysteme,<br />

die aus der Faszination von der<br />

Frage entstanden, wie sich die vollständige<br />

Abwesenheit von Frequenzweichenkomponenten<br />

auf Reinheit,<br />

Transparenz und Dynamik auswirken<br />

würde.<br />

Nachdem er sogar bei den teuersten<br />

sogenannten Fullrangetreibern Mängel<br />

gefunden hatte, begann Duelund<br />

mit Frequenzweichen zu experimentie-<br />

ren und entwickelte letztendlich einen,<br />

von ihm als synchrone Frequenzweiche<br />

bezeichneten, idealen Filter<br />

mit durchgehend linearem Frequenzgang<br />

und ohne Phasenverschiebung.<br />

P E N D R A G O N<br />

Vor allem entdeckte Duelund,<br />

dass alle Treiber eines Mehrwegesystems<br />

eine identische<br />

Phasenverschiebung aufwei-<br />

sen müssen, d. h. es darf unabhängig<br />

von der Frequenz zwischen<br />

den Treibern keine Phasendifferenz<br />

geben.<br />

Dass die relative Phasendifferenz<br />

zwischen den Treibern<br />

wichtiger ist als die Phasenlage<br />

des Gesamtsystems, ergibt<br />

auch angesichts der Tatsache<br />

Sinn, dass das menschliche<br />

Ohr – anders als ein Mikrophon<br />

im Labor – die Richtung<br />

von Tönen anhand der Pha-<br />

senlage bestimmt.<br />

Bei einem bahnbrechenden,<br />

idealen, realen Filter blieb die<br />

große Herausforderung, die besten<br />

verfügbaren Treiber zu finden<br />

und dann stark zu modifizieren,<br />

um zu gewährleisten, dass<br />

der Frequenzgang des Treibers<br />

mit Filter der Filterfunktion folgt.<br />

In Duelunds perfektionistischen<br />

Händen musste das Verhalten<br />

des Treibers mit Filter über einen<br />

möglichst großen Frequenzbereich<br />

hinweg perfekt sein, nicht<br />

nur bis -6 oder 10 dB, sondern<br />

direkt bis -30 dB.<br />

Als diese umfangreichen Modifikationen<br />

einmal abgeschlossen<br />

waren, tat sich eine ganze neue<br />

Welt des Lautsprecherdesigns<br />

auf.<br />

Duelund erkannte in Rasmussens<br />

Herangehensweise an elektronische<br />

Entwicklungen die gleiche<br />

Gesinnung, und die beiden<br />

arbeiteten bei radikalen Experimenten<br />

zusammen, die zwar<br />

ein geringes wirtschaftliches Potenzial<br />

hatten, in deren Verlauf<br />

sie aber wertvolle Erkenntnisse<br />

gewannen.<br />

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