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Kultureller Höhenflug: Das Schauspielhaus Salzburg

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Genau so wie seit Jahrhunderten Märkte, Rathäuser und<br />

Kirchen ihren festen Platz als öffentliche Räume in der<br />

gesellschaftlichen Ordnung einzunehmen pflegen, so sehr<br />

galten (und gelten) auch Gasthäuser als bedeutende kommunikative<br />

Zentren in unserem Kulturkreis. Sie nur als<br />

Dienstleister zur Versorgung und Labung mit Speisen und<br />

Getränken abzutun, wäre zu wenig.<br />

AUS DER ANTIKEN TAVERNE ZUM ÖKONOMISCHEN<br />

GASTWIRTSCHAFTSBETRIEB<br />

<strong>Das</strong> heute vertraute Bild eines Gasthauses ging in der Vergangenheit<br />

oft recht eigenwillige Wege und machte verschiedene<br />

Stufen der Entwicklung und Veränderung durch.<br />

Sehr vieles geriet nach den Wirren der Völkerwanderung<br />

aus der antiken Welt in Vergessenheit, darunter auch die<br />

von den Römern in unseren Landen betriebenen Tavernen<br />

– sie waren vorrangig an Straßenkreuzungen angelegt und<br />

boten Reisenden die Möglichkeit, Pferd oder Packesel zu<br />

versorgen, sich zu laben oder auch zu nächtigen.<br />

Gaststätten, als wirtschaftlicher Betrieb mit einer im Vordergrund<br />

stehenden ökonomischen Ertragsabsicht, entstanden<br />

24 mehr Vermögen 2/2007<br />

❯❯❯ HINTERGRUND ❮❮❮<br />

Die Gastwirtschaft:<br />

Vom Xenodochienhospiz zum Schatzhaus der Zünfte<br />

Jeder kennt es, das Wirtshaus um die Ecke. Restaurant, Kneipe, Beisl, Kaffeehaus oder Mostschenke, sie repräsentieren<br />

einen wichtigen Wirtschaftszweig im Tourismusland Österreich. Sie gelten aber auch als wichtige<br />

gesellschaftliche Einrichtung, in der man sich trifft und unterhält, sich Rat holt oder seine Probleme mitteilt,<br />

kurz: einfach „unter die Leute kommt“. Vor 500 Jahren war das nicht anders – wir werfen einen Blick zurück.<br />

erst wieder um die Wende des 13./14. Jahrhunderts. Vor<br />

dieser Zeit verstand die christliche Gesellschaft unter Gastfreundschaft<br />

eine selbstverständliche Pflicht, Armen und<br />

Kranken sowie auf Pilgerreise befindlichen Menschen, gegen<br />

ein Gastgeschenk – sofern dieses vorhanden war – Obdach<br />

und Nahrung zu geben. Größere institutionelle Einrichtungen,<br />

die vorrangig vom Klerus betrieben wurden, waren<br />

die Xenodochien (griech. xenodocheion: xenos = Fremder,<br />

dechomai = aufnehmen) und Hospize (auch: Hospitäler; lat.<br />

hospes = Gast, verweist auf lat. hospitium = Herberge).<br />

Diese brachten zumindest etwas Linderung für die sozial<br />

schwächeren Schichten, da sie zur medizinischen Versorgung<br />

ausgebildete Ärzte bereithielten.<br />

Auf besonders stark frequentierten Pilgerrouten lenkte der<br />

ökonomische Gedanke sehr früh private Interessen und so<br />

mancher Bewohner, der an stärker befahrenen Wegen oder<br />

frequentierten Plätzen hauste, lukrierte als Gastgeber ein<br />

schönes Zusatzeinkommen. Im Spätmittelalter lagen bereits<br />

viele einladende Schenken und Gasthäuser an den<br />

Straßen, die mit Gästezimmern und Stallungen ausgestattet<br />

waren und in denen Reisende gegen Rechnung essen und<br />

trinken konnten.

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