Entstehung - BewegungPlus
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20<br />
2007<br />
Bei allem<br />
gebotenen<br />
Ernst: Gott<br />
hat eben<br />
auch den<br />
Humor<br />
1927<br />
erfunden<br />
GRÜNDUNG UND GRÜNDERVÄTER<br />
weis, dass die Sache echt ist. Zwei Tage<br />
vorher hatte der Herr auf sehr empfi ndliche<br />
Weise den Finger auf eine schwache<br />
Stelle gelegt und mir gezeigt, dass ich<br />
noch der Reinigung bedürfe. So traf diese<br />
Weissagung den Nagel auf den Kopf.»<br />
Andere Besucher berichten:<br />
«Ich habe gezittert, als mir plötzlich auf<br />
übernatürliche Weise in aller Öffentlichkeit<br />
meine geheimst gehaltenen Sünden<br />
auf den Kopf zugesagt worden sind.»<br />
Somit ist folgende Aussage verständlich:<br />
«Noch auf dem Weg zur Konferenz<br />
habe ich mein Leben geordnet und<br />
Gott um Vergebung gebeten.»<br />
«Während eines Gottesdienstes ist ein<br />
Besen samt Schaufel in die Mitte gestellt<br />
und nachdrücklich im Namen Gottes darauf<br />
aufmerksam gemacht worden, dass<br />
Gott heute reinigend durch unsere Mitte<br />
geht! Konkrete und peinliche Sünden<br />
sind dann einzeln aufgezählt worden.»<br />
Die zeichenhafte Tradition alttestamentlicher<br />
Propheten lässt grüssen.<br />
«Auch für Organisatorisches wie der<br />
Zeitpunkt der nächsten Konferenz erwartet<br />
man göttliche Weisungen – und<br />
sie kommt prompt: … ‹Es ist mein Wille,<br />
dass meine Kinder einmütig beisammen<br />
sind in meinen Leidenstagen,<br />
aber dann auch das Freudenfest der<br />
Auferstehung miterleben sollen!›»<br />
Damit steht der Termin fest: Karfreitag<br />
bis Ostern. <br />
Ein «Unruhestifter» geht um<br />
Drollinger bringe alles hintereinander, heisst es. Altpfarrer<br />
Stern berichtet Folgendes über seine Erfahrungen mit dem<br />
urchristlichen Aufbruch.<br />
Im Lande hin und her verstreut und<br />
verborgen fi nden sich kleine Häuflein<br />
Gläubiger, die einer besonderen<br />
Richtung angehören und über die der<br />
Volksmund allerlei Seltsames zu berichten<br />
weiss. Sie hätten Weissagungen und<br />
andere Besonderheiten, hielten fest zusammen<br />
und beteiligten sich selten<br />
an allgemeinen Versammlungen. Der<br />
Gründer sei ein alter deutscher Pfarrer,<br />
der mit seiner Frau herumreise<br />
und den Leutlein predige … Er bringe<br />
überall alles hintereinander und richte<br />
Spaltung und Verwirrung an. Alle Gemeinschaften<br />
und Sondergruppen, die<br />
sich sonst meist heftig befehden – in der<br />
Verurteilung Drollingers waren sie alle<br />
einig! So stimmte auch ich in das allgemeine<br />
Verdammungsurteil ein.<br />
Nun geschah es, dass ich mit einer gläubigen<br />
Tochter bekannt wurde, die mir<br />
Gutes von Pfarrer Drollinger erzählte;<br />
nämlich von einer Erweckung, die<br />
durch seinen Dienst in einem Dorf ausgebrochen<br />
sei. Als ich bald darauf einen<br />
akademisch gebildeten jungen Mann<br />
kennen lernte, der zu dieser Sondergruppe<br />
hinneigte, und seine Freunde<br />
mich baten, ihn von dieser Schwärmerei<br />
abzubringen, tat ich mein Möglichstes<br />
– es gelang mir aber nicht.<br />
Er wiederum gab mir Johann Widmers<br />
Buch ‹Mein Kampf gegen Satans<br />
Reich› zu lesen. Zuerst stutzte ich über<br />
die darin wörtlich angeführten Weis-<br />
sagungen; die Sache schien mir nicht<br />
geheuer. Als ich aber von Krankenheilungen<br />
und erstaunlichen Dämonenaustreibungen<br />
las, konnte ich mich<br />
des Eindrucks nicht erwehren, dass<br />
der Verfasser einen direkten Auftrag<br />
von Gott habe zur Befreiung vieler aus<br />
der Gewalt der Finsternis, und dazu in<br />
besonderer Weise ausgerüstet sei.<br />
Sodann bat mich der junge Mann,<br />
doch einmal die von Johann Widmer<br />
gegründete Versammlung im Hasli<br />
bei Signau zu besuchen. Ich tat es.<br />
Und seither … wie viel Ermunterung,<br />
Tröstung und Ermahnung habe ich<br />
erfahren, sodass ich mich in die ersten<br />
Zeiten der Pfi ngstbewegung zurückversetzt<br />
fühlte.<br />
Wie alles Neue, wird nun auch dieses<br />
neue Pfi ngsten von allen Seiten abgelehnt.<br />
Besonders schmerzlich ist die<br />
Ablehnung von Seiten der Nächststehenden,<br />
z.B. der Pfi ngstbewegung. Diese<br />
hat leider im Laufe der Jahre viel<br />
von ihrer Frische und Kraft eingebüsst.<br />
Und nun taucht neben ihr in ganz bescheidenem,<br />
meist bäuerlichem Rahmen,<br />
wieder ursprüngliches Leben auf.<br />
Der Herr gebe allen Aufrichtigen helle<br />
Augen, das Licht zu erkennen und<br />
sich ihm zu erschliessen zu seines<br />
Namens Verherrlichung im Aufbau<br />
seiner Gemeinde.»