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Das Retina-Implantat - Blog.de

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http://begbie.blog.<strong>de</strong> Mikrosystemtechnik <strong>Das</strong> <strong>Retina</strong>-<strong>Implantat</strong><br />

1. Einführung<br />

Die Netzhaut besteht aus mehreren Zellschichten. Die oberste Zellschicht besteht aus<br />

Photorezeptoren, die das Licht je nach Helligkeit und Farbe in elektrische Signale wan<strong>de</strong>ln.<br />

Diese wer<strong>de</strong>n an die nachfolgen<strong>de</strong>n Schichten gesen<strong>de</strong>t und weiterverarbeitet, sodass zuletzt<br />

die Ganglienzellen erreicht wer<strong>de</strong>n. Sie vermitteln impulsartig die Informationen an das<br />

Gehirn.<br />

Krankheiten wie Retinitis Pigmentosa und die altersbedingte Makula-Degeneration bewirken<br />

die Degeneration jener Photorezeptoren, sodass Erblindung die Folge ist. Eine wirksame<br />

Behandlung dagegen ist bisher nicht bekannt und hat zur Folge, dass die jährlich 200.000<br />

durch die altersbedingte Makula-Degeneration betroffenen Augen unabwendbar erblin<strong>de</strong>n.<br />

Dagegen tritt Retinitis Pigmentosa erblich im Verhältnis 1:4.000 auf<br />

An dieser Stelle stellt sich die Frage, ob nicht ersatzweise durch das Implementieren einer<br />

retinalen Prothese die Photorezeptoren ersetzt und somit die visuelle Wahrnehmung<br />

(teilweise) wie<strong>de</strong>rhergestellt wer<strong>de</strong>n kann. Statt <strong>de</strong>r <strong>de</strong>generierten Photorezeptorzellen könnte<br />

<strong>de</strong>mnach ein mikro-elektronisches <strong>Implantat</strong> das Licht in elektrische Signale umwan<strong>de</strong>ln und<br />

die Stimulation <strong>de</strong>r <strong>Retina</strong> übernehmen.<br />

Hierfür gibt es nun 2 verschie<strong>de</strong>ne Ansätze: das epiretinale sowie das subretinale <strong>Implantat</strong>.<br />

<strong>Das</strong> epiretinale <strong>Implantat</strong> wird oberhalb bzw. vor <strong>de</strong>r <strong>Retina</strong> platziert und leitet die<br />

Informationen direkt an die Schnittstelle zwischen Ganglienzellen und Sehnerv (die unterste<br />

Zellschicht) ab. Die innere <strong>Retina</strong> wird so direkt stimuliert, weshalb die elektronische<br />

Bildverarbeitung recht aufwendig ist, und macht die Verwendung <strong>de</strong>r Bipolarzellen unnötig.<br />

<strong>Das</strong> subretinale <strong>Implantat</strong> macht sich diese im Gegenzug zu Eigen. Es ersetzt die<br />

<strong>de</strong>generierten Photorezeptoren und stimuliert mit elektrischen Impulsen direkt die<br />

nachfolgen<strong>de</strong>n Zellschichten.<br />

Dies ist zugleich <strong>de</strong>r wichtigste Vor- aber auch ein Nachteil gegenüber <strong>de</strong>r epiretinalen<br />

Metho<strong>de</strong>. Da beim subretinalen <strong>Implantat</strong> eine intakte Netzhaut Voraussetzung ist- es wird in<br />

die Netzhaut eingefügt-, kann Patienten mit irreversible Netzhautschä<strong>de</strong>n hiermit nicht<br />

geholfen wer<strong>de</strong>n. Für sie kommt nur das epiretinale <strong>Implantat</strong> infrage, <strong>de</strong>ssen zusätzliche<br />

Bildverarbeitung natürlich nicht an die <strong>de</strong>r gesun<strong>de</strong>n Netzhaut herankommt. Dies hat aber<br />

auch <strong>de</strong>n Vorteil, dass die Bilddaten unabhängig vom „Auge“ komprimiert wer<strong>de</strong>n können,<br />

wohingegen das subretinale <strong>Implantat</strong> auf eine hohe Anzahl von Stimulationszellen<br />

angewiesen ist, da die die Anzahl Photorezeptoren enorm groß ist ( im Durchschnitt etwa 300<br />

Photorezeptoren auf je<strong>de</strong> Ganglienzelle).

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