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Infozentrum Besucherbergwerk Fell

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Trierischer Volksfreund , 24. November 2011<br />

nachrichten > region > trierland > aktuell<br />

Neues Portal zum Schieferstollen<br />

Friedhelm Knopp<br />

Eine Ausstellungs- und Verkaufshalle am Eingang des<br />

<strong>Besucherbergwerk</strong>s <strong>Fell</strong> soll den Aufenthalt dort informativer, aber<br />

auch komfortabler machen und der Museumsanlage ein markantes<br />

Gesicht geben. Anfang 2012 wird der Eingangsbereich zu den<br />

Besucherstollen unter einer Fertigbaukonstruktion verschwinden.<br />

<strong>Fell</strong>. Das neue <strong>Infozentrum</strong> des <strong>Besucherbergwerk</strong>s wird ein Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde <strong>Fell</strong>, der<br />

Touristinformation Römische Weinstraße und der Bauabteilung der Verbandsgemeinde Schweich. Seit 2010 war<br />

an seinem Konzept gefeilt und im <strong>Fell</strong>er Gemeinderat auch schon mal gerungen worden. Inzwischen hat der<br />

Darmstädter Fach architekt Bernd Freihaut, der auch schon einige Dauner Vulkanismus-Exponate unter ein<br />

Dach brachte, die Ideen und Wünsche planerisch umgesetzt.<br />

Die Lösung klingt einfach: Über die bestehenden kleinen Bauten am Stolleneingang wird ein großer,<br />

scheunenartiger Holzbau gespannt. Das heutige Kassenhäuschen und der Gastronomiekiosk verschwinden in<br />

einem großen umschlossenen Raum, der zudem Platz für eine Bergbauausstellung und für die Bewirtung der<br />

Gäste bietet. Bei gutem Wetter lässt sich die Frontseite der Halle mit breiten Schiebetoren öffnen.<br />

Die hölzerne Fertigbaukonstruktion entsteht zurzeit bei einer Spezialfirma in Stolberg bei Aachen. Nicht einfach<br />

zu lösen war der Antransport über die für größere LKW ungeeignete steile und enge Zufahrt zum Stollen. "Dieses<br />

Problem haben die beteiligten Firmen inzwischen mit Hilfe eines großen Krans und kleineren Transportern<br />

geklärt", sagt Ortsbürgermeister Rony Sebastiani im Gespräch mit dem TV.<br />

Informativer Aufenthalt<br />

Ein Ziel des Projekts sei es, den Besuchern angenehmere Aufenthaltsmöglichkeiten am Stolleneingang zu bieten<br />

- dies gelte besonders für Gäste, die aus gesundheitlichen oder sonstigen Gründen nicht selbst in den Stollen<br />

einsteigen können. Ihnen dürfte eine umfassende Information über den Schieferbergbau und seine Geschichte<br />

im Besonderen sowie über den Bergbau im Allgemeinen helfen, die Wartezeit zu verkürzen.<br />

Die Themenpalette der Ausstellung soll breit gefächert werden. Dazu zählen geologische Grundlagen zur<br />

Schieferbildung, der Dachschiefer in Abbau und Bearbeitung, die soziale Geschichte des Bergbaus und seine<br />

einstige Bedeutung in der Region, aber auch Informationen über die ökologische Bedeutung der Fledermäuse,<br />

die in den Stollen leben. Außerhalb der Besuchszeiten bietet die Überbauung auch Raum für öffentliche Feiern -<br />

etwa beim Barbarafest, für die Metteschicht und für Weinproben.<br />

Gefördert wird das Projekt aus dem Leader-Programm des Landes. Bei ihrem Eigenanteil hatte sich die<br />

Gemeinde <strong>Fell</strong> mit 125 000 Euro eine Grenze gesetzt.<br />

Extra<br />

Das <strong>Besucherbergwerk</strong> mit den Gruben Barbara und Hoffnung ist heute Eigentum der Ortsgemeinde. Die<br />

Gästeführer für die Untertageexkursionen sind Beschäftigte der Gemeinde. Der Förderverein<br />

<strong>Besucherbergwerk</strong> unterstützt die Gemeinde bei ihrem Museumsbetrieb, hält im Umfeld den Grubenwanderweg in<br />

Ordnung und sorgt für attraktive Details. Der Dachschieferabbau in <strong>Fell</strong> und im Nachbarort Thomm hatte eine<br />

lange Tradition. Insgesamt wurden rund 100 Stollen zwischen Thomm und <strong>Fell</strong> von Abbaufirmen, aber auch von<br />

Arbeitsgemeinschaften einzelner Bergleute, in den Berg getrieben. Die meisten sind heute verschlossen. Seine<br />

Blütezeit erlebte der <strong>Fell</strong>er und Thommer Dachschieferabbau nach dem Zweiten Weltkrieg. Als Ende der 50er<br />

Jahre in der Südosteifel der großflächige Schieferabbau im Tagebauverfahren begann, wurde der<br />

Untertageabbau in <strong>Fell</strong> und Thomm bald unrentabel. Anfang der 60er Jahre packte die letzten <strong>Fell</strong>er Bergleute ihr<br />

Werkzeug zusammen. Der obere Stollen "Hoffnung" des <strong>Besucherbergwerk</strong>s ist seit 1850 urkundlich belegt,<br />

der untere Stollen "Barbara" seit 1908. Die beiden Bergwerke sind durch einen 100 Meter langen<br />

Treppenschacht miteinander verbunden. Die Führung unter Tage dauert eine gute Stunde. f.k.<br />

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