Infozentrum Besucherbergwerk Fell
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Trierischer Volksfreund , 03. Juli 2012<br />
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Vor dem Stollen: Altes Haus in neuer Scheune<br />
Katja Bernardy<br />
Mit einer ungewöhnlichen Lösung hat die Gemeinde <strong>Fell</strong> den Platz<br />
vor ihrem <strong>Besucherbergwerk</strong> aufgewertet: Die gesamte Altbebauung<br />
am Stolleneingang wurde mit einer großen Halle überdacht. So<br />
entstand ein weitläufiger Raum für ein Informationszentrum mitsamt<br />
Gastronomie.<br />
In historischer Bergmannskluft erklärt Gästeführer Karl-Josef Schneider den Stand der Arbeiten. Über das einst frei<br />
stehende rote Kioskgebäude (hinten rechts) ist die neue Halle gebaut worden. TV-Foto: Katja Bernardy<br />
<strong>Fell</strong>. Das künftige <strong>Infozentrum</strong> des <strong>Besucherbergwerk</strong>s ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde <strong>Fell</strong>, der<br />
Tourist-Information Römische Weinstraße und der Bauabteilung der Verbandsgemeinde Schweich. Die Suche<br />
nach einem Konzept hatte 2010 begonnen. Architekt Bernd Freihaut, der auch schon Dauner Vulkanismus-<br />
Exponate unter ein Dach brachte, setzte die Ideen und Wünsche planerisch um.<br />
70 Meter tief in den Berg<br />
Im März 2012 begannen die Arbeiten: Das Holzgebäude vor dem Stolleneingang mit Kiosk, Kassenhaus, Büro<br />
und Andenkenladen wurde mit einer Fertigbauscheune der Stolberger Fachfirma Conrad überbaut. Eine<br />
"Einhausung", wie der Fachmann sagt. In der neuen Halle entsteht vor dem Altbau ein Informationszentrum, in<br />
dem eine Ausstellung zu fünf Themengebieten präsentiert werden soll: Bergbau, Geologie, Schiefer, Weinbau<br />
und Fledermaus. Die wissenschaftliche Projektleitung hat die Generaldirektion des kulturellen Erbes Rheinland-<br />
Pfalz. Im eigentlichen Museumsbergwerk können die Besucher bis zu 70 Meter tief unter Tage steigen und die<br />
Geschichte des Schieferbergbaus erleben. Ein kleines Bergbaumuseum "Stein und Wein" am Stolleneingang soll<br />
künftig in das neue Informationszentrum integriert werden. "Selbstverständlich wird das Gebäude barrierefrei<br />
errichtet. Auch Besucher, für die sich das Bergwerk nicht über die Treppen erschließen lässt, können sich so<br />
Einblicke über die Abbaumethoden und die historische Bedeutung des Bergbaus verschaffen", sagt Rony<br />
Sebastiani, Ortsbürgermeister von <strong>Fell</strong> und Vorsitzender des Fördervereins. Sebastiani rechnet damit, dass die<br />
Arbeiten bis spätestens Anfang Oktober abgeschlossen sind.<br />
Derzeit durchdringen noch Hammerschläge die Ruhe um das idyllisch gelegene <strong>Besucherbergwerk</strong>. Trotz der<br />
Arbeiten läuft der Museumsbetrieb mit Führungen ungehindert weiter: Wann kommt das rote Haus weg? Diese<br />
Frage muss Ingo Schwennosen, Gastronom am <strong>Besucherbergwerk</strong>, zurzeit häufig beantworten. Seine Antwort:<br />
"Gar nicht!" Immer wieder erklärt er, dass das vorhandene rote Gebäude erhalten bleibt.<br />
Die Errichtung des Informationszentrums kostet rund 360 000 Euro. 70 Prozent werden gefördert. Geld kommt<br />
aus Töpfen der Europäischen Union, des Landes und der Verbandsgemeinde Schweich, die 50 000 Euro beisteuert.<br />
Ob die Eröffnung noch in diesem Jahr oder zum Saisonstart 2013 gefeiert werden kann, steht noch nicht fest. Das<br />
<strong>Besucherbergwerk</strong> ist vom 1. April bis 31. Oktober, dienstags bis sonntags, 10 bis 18 Uhr sowie an allen<br />
Feiertagen geöffnet. Montag ist Ruhetag. Eine Führung dauert etwa eine Stunde. Infos: www.bergwerk-fell.de