Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die rheinland ...

1. Allgemeine Marktsituation im Herbst 2008
Bedingt durch die von den USA ausgegangene Finanzkrise ergeben sich
weitreichende Folgen. Konjunktur- und Beschäftigungseinbrüche weltweit sind
seit Herbst dieses Jahres zu verzeichnen.
Der PKW-Absatz im weltgrößten PKW Markt USA erlebte im Oktober einen
Rückgang von 32% (GM –45%, Toyota –23%, Porsche –39%, Daimler –24%,
BMW –5%, VW –7,9%). Manager von GM sprechen vom „schlimmsten Monat seit
dem Ende des zweiten Weltkrieges“. Im Oktober stürzten die Zahlen um 45%
ab: „Es war als ob jemand das Licht ausgemacht hätte“ (M. LaNeve,
Vertriebsverantwortlicher für Nordamerika). Aufgrund der Finanzkrise hat die
GM-Bank die Finanzierung von Fahrzeugen schon stark zurück gefahren, der
Chrysler-Konzern hat das Leasing-Geschäft vollständig eingestellt.
Die Marktentwicklung in Westeuropa weist eine ähnliche Tendenz auf. Je nach
Land und differenziert nach Herstellern liegt der Nachfragerückgang bei 20 -
40%.
In Deutschland gestaltet sich der PKW-Absatz noch relativ stabil bei leichten
Rückgängen, wobei eine hohe Differenzierung nach Hersteller und Fahrzeugtyp
zu verzeichnen ist. Statt der erwarteten 3,2 Mio. werden in 2008 wohl nur 3,1
Mio. Fahrzeuge neu zugelassen werden. Erstmalig sind Premium-Hersteller und
Hersteller größerer Fahrzeuge die Verlierer auf dem Automobilmarkt.
Vorstandsvorsitzender Reithofer (BMW) charakterisierte die Situation: „Diese
Krise übertrifft alles, was wir bisher kannten“. Es gibt allerdings auch hierbei
Ausnahmen bei Marken und Produkten, die gegenläufige Entwicklungen haben,
z.B. VW Golf und Audi.
Der LKW-Markt ist seit fünf Jahren auf höchstem Niveau in Deutschland und
Europa. So gab es bis September z.T. noch Auftragspolster von 6 Monaten, seit
Oktober ist allerdings ein Rückgang von bis zu 40% je nach Hersteller erkennbar.
Seit 2 bis 3 Jahren gibt es in den USA einen Rückgang von 30 - 40% in diesem
Segment. Die Folgen bei Daimler sind Werksschließungen und die Aufgabe einer
Marke. Ganz dramatisch ist die Entwicklung bei Volvo, die einen
Auftragsrückgang im dritten Quartal von 42.000 (2007) auf 115 (2008) erleben.
2. Entwicklung von Produktion, Beschäftigung und Aufträgen
Die Untersuchung bei den rheinland-pfälzischen Automobilzulieferern – es
wurden ca. 380 Firmen angeschrieben (Näheres zur Untersuchung siehe Anlage)
– lässt deutlich werden, dass die oben skizzierten Veränderungen auf den
internationalen und nationalen Absatzmärkten eine weitgehend direkte
Entsprechung in den Resultaten finden:
Das erste Halbjahr 2008 stellt sich in den untersuchten Dimensionen Output,
Beschäftigung und Auftragsbestand ausgesprochen positiv dar, weil zu über 50%
jeweils steigende Entwicklungen konstatiert wurden. Diese Entwicklung fand in
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Auswirkungen der Finanzkrise auf die Automobil-Industrie in Rheinland-Pfalz