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LEISTUNGSSTÜTZPUNKT Austauschen, Arbeiten, Ausbilden, Andenken: Die Ringertage 2008 Der Ringer-Verband Sachsen muss im Jahr 2008 auf den Freistil-Grand Prix verzichten. Das ist aber kein Grund, sich auszuruhen – im Gegenteil: Mit den „Ringertagen 2008“ richtet der RVS ein Gemeinschaftsprojekt aus, mit dem die Pause gut genutzt und erneut konstruktiv gearbeitet werden soll. Statt ein internationales Turnier auszurichten geht Sachsen mit seinen Nachbar- Verbänden nun in eine interne Denkpause. Der Grand Prix 2008 wird als Doppelveranstaltung in Dortmund stattfinden – das steht inzwischen unumstößlich fest. Als im November 2007 die Delegiertenversammlung des Deutschen Ringer-Bundes einen Antrag von RVS-Präsident Benedict Rehbein ablehnte und den Sachse nicht zu Wort kommen ließ, herrschte in ganz Mitteldeutschland Bestürzung. Ein Traditionsturnier wurde damit mitten in einer positiven Entwicklung ausgesetzt (2007 waren über 1.000 Zuschauer in die neue ARENA Leipzig gekommen), eine Entscheidung für 2009 steht bislang noch aus. Der Ringer-Verband hatte sich im Vorfeld gegen die Doppelveranstaltung ausgesprochen: Einen Test für eine mögliche WM hatten beide Standorte bereits bestanden, Leipzig war sogar 2003 bereits die WM zugesprochen worden. Daher wollten die Sachsen die Idee des Doppel-GP diskutieren und ein Umdenken herbeiführen – die Gespräche scheiterten aber noch vor dem Beginn und gipfelten in der Delegiertenversammlung, in der Benedict Rehbein geradezu abgekanzelt wurde. Viel Spannung also zwischen Dachverband und Landesverband – und keine Besserung in Sicht. Inzwischen haben die Wellen sich ein wenig gelegt. Nach der Entscheidung gab Rehbein in der Versammlung zu Protokoll, das Gremium als höchste gewählte Instanz zu respektieren, wenngleich die Entscheidung aus Sicht der Sachsen falsch sei. Damit öffnete sich Sachsen für neue konstruktive Gespräche. Für den Grand Prix 2008 werden Mitglieder des Leipziger Orga-Teams den Dortmundern ihre Unterstützung anbieten – schließlich ist ein Erfolg der Veranstaltung im Sinne aller. In Leipzig wird die GP-Pause dennoch keine Lücke hinterlassen, denn die Turnier-Organisatoren einigten sich bereits auf eine Alternative: Die mitteldeutschen Ringertage 2008. Der Ringer-Verband Sachsen will die Zwangspause nutzen, um interne Strukturen zu optimieren und dringend notwendige Weichenstellungen vorzunehmen. Deshalb werden im August 2008 viele verschiedene Sitzungen an einem Wochenende stattfinden: Die Sporthalle Leplaystraße wird zum Treffpunkt für Kampfrichter, Übungsleiter, Ringer und Funktionäre. Benedict Rehbein möchte damit konstruktiv dazu beitragen, wieder nach vorne zu schauen: „Wir wollen erreichen, dass sich Kräfte bündeln und wir an einem Tag viel erreichen. Dazwischen soll Zeit bleiben für einen gemütlichen Plausch oder ein gemeinsames Training. Wir sind schließlich eine Ringerfamilie und sollten auch so auftreten.“ Die Ringertage sollen vom 15. bis 17.08.2008 stattfinden – eine Woche nach der Entzündung des olympischen Feuers. Ein Wochenende lang wird es dann um Ringen, Regeln, Ausbildung und Technik gehen, um Aufwärmspiele und Elternbindung, um Nachwuchsgewinnung und Länderübergreifendes. Der Ringer-Verband wird mit seinen Referenten verschiedene Bereiche vorbereiten, alle Interessierten aus anderen Landesverbänden sind eingeladen. Auch eine Trainersitzung und ein Strukturtreffen des Mittel- und Norddeutschen Leistungsverbundes (MNLV) sind angedacht, so Rehbein: „Wir möchten gerne alle einbinden, die sich mit dem Thema Ringen beschäftigen und ein schönes Wochenende erleben wollen. Und wir werden für einige neue Impulse sorgen – versprochen.“ Vielleicht beschäftigt sich dann auch eine Arbeitsgruppe mit der Vorbereitung für den Grand Prix 2009, der hoffentlich wieder nach Leipzig zurückkehren wird. Benedict Rehbein Kevin Pospiech (Pausa/Plauen, unten), der sonst die Ringerschuhe für die Oberliga schmürt, musste in Werdau die Mannschaft der Vogtländer komplettieren. Gegen den tschechischen Nachwuchsringer Marek Barva war für ihn aber kein Sieg in Sicht. Foto: Toni Klemm Einen zu starken Gegner hatte Alexander Georgi (ausgehoben) mit Vojtech Kukla, der im September noch bei der WM in Baku für Tschechien startete. Foto: Toni Klemm 28 Dreimal musste der Plauener Mike Elschner (unten) von 60 auf 55 kg Gewicht machen, zweimal wurden die Mühen belohnt. Gegen Andreas Brösicke (Zella-Mehlis) fehlten jedoch Kraft und Ausdauer, die ebenfalls abgenommen hatten. Foto: Toni Klemm 06/2007
NEWS Erich Peukert – ein Stück Ringergeschichte geht zu Ende Am 4. August 2007 ist unser Sportfreund Erich Peukert im 73. Lebensjahr verstorben. Bis zuletzt war er vital und noch voller Lebensfreude. Er wurde unter großer Anteilnahme seiner Familienangehörigen, der Alten Leipziger Athleten und vieler ehemaliger Ringer am 24. August auf dem Nordfriedhof in Leipzig beigesetzt. Stationen seines Wirkens waren u.a. seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent am Institut Kampfsport der ehemaligen DHfK in Leipzig, seine Arbeit als Freistiltrainer beim ASK in Rostock sowie sein langjähriges Wirken als Nachwuchsverbandstrainer des DRV der DDR und nicht zuletzt seine konzeptionelle Arbeit am Institut für angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig. In den Zusammenkünften der Alten Athleten sowie bei Trainer – und Übungsleiterlehrgängen war er bis zuletzt ein stets gefragter Diskussionspartner. Wir verlieren mit Erich Peukert einen qualifizierten und engagierten Mitstreiter für den Ringkampfsport. Die Ringer werden sein Andenken in ihren Herzen bewahren. Ringer-Verband Sachsen Dr. Joachim Kühn Alte Leipziger Athleten Dr. Günter Czech Ehrung für Nachwuchsteam der WKG Pausa/Plauen Pausa – Horst Steinert von den ‚Alten Pausaer Athleten‘ ist stolz, mächtig stolz! Vor genau einem Jahr erklärte er zusammen mit Hans Spatschke, dem Vorsitzenden der ehemaligen Ringerrecken die Förderung der Nachwuchsmannschaft zur Chefsache. „Das ist doch unsere Zukunft, ohne unseren Nachwuchs können wir den Laden irgendwann einmal dicht machen“, erklärte Steinert in seiner unnachahmlichen Art. Das war zum Abschluss der vergangenen Saison, als die jungen Pausaer gerade den Vogtlandpokal als letzte Trophäe des vergangenen Wettkampfjahres erkämpft hatten. Nun, ein halbes Jahr später können Steinert und Spatschke erneut feiern, denn die jungen Nachwuchsringer der WKG Pausa/Plauen sind erneut Jugendligameister geworden, zum siebten Mal, seit es diese Liga gibt, zum dritten Mal in Folge. „Eine starke Leistung“, jubelte auch der Vorsitzende des KSV Pausa, Ulrich Leithold über den Erfolg. Dabei machten es Hempel, Berkholtz, Weinhold & Co. im Endspurt noch einmal spannend, als sie im vorletzten Duell beim Heimkampf gegen den unmittelbaren Mitfavoriten KG Thalheim/ Lugau eine knappe Niederlage hinnehmen mussten. Bis dahin hatten die Schützlinge des Trainergespannes Uwe Knittel (Pausa) und Ronny Lange (ASV Plauen) eine tadellose Saison hingelegt und waren ohne Punktverlust geblieben. „Doch im letzten Kampf, in Leipzig, haben sie noch einmal alle Kräfte mobilisiert und den Titel nach Hause gebracht“, so Leithold zufrieden. „Ein Dauerabonnement auf den Titel haben wir nicht gebucht“, schüttelt Uwe Knittel den Kopf, der zum Saisonstart den Bronzeplatz als Ziel ausgegeben hatte. „Das war damals auch realistisch, denn mit der KG Leipzig/Taucha kam eine starke Mannschaft hinzu, die wir gar nicht einschätzen konnten“, so Knittel weiter. Zudem schloss sich der ohnehin starke RV Lugau mit dem RV Thalheim zusammen, was eine Zusammenballung der beiden stärksten Erzgebirgsvereine bedeutete. „Die KG Lugau/ Thalheim hatten wir auf dem Tipzettel ganz vorn“, gestand auch Ronny Lange, der gemeinsam mit Matthias Petzoldt die Nachwuchsringer des ASV Plauen betreut. Der Vorsitzende des ASV Plauen, Peter Tannert, der im Dezember des vergangenen Jahres seinen 65. Geburtstag feierte, wurde beim letzten Heimkampf der Regionalligaringer für sein Engagement, dass er in die gemeinsame Wettkampfgemeinschaft einbringt, geehrt. „Die WKG hat beide Vereine weiter gebracht, ganz besonders den Nachwuchs, der immer weiter zusammen wächst“, bekannte Tannert und spricht damit auch dem KSV- Vorsitzenden Ulrich Leithold aus der Seele. Am 12. Januar wurden die Nachwuchsringer bei der KSV- Gala in Pausa für ihren erneuten Titelgewinn geehrt. „Das ist ein würdiger Rahmen für eine große Leistung“, zieht Leithold vor den jungen Ringern den Hut und hofft, dass sie nun auch bei den anstehenden Sachsenmeisterschaften, den mitteldeutschen Titelkämpfen und nicht zuletzt bei den Deutschen Meisterschaften erneut viele Medaillen scheffeln. Jörg Richter Tim Hamann vom RV Lugau unterliegt dem Pausaer Pascal Rudroff. Foto: Toni Klemm Der Pausaer Martin Berkholz (oben) rühmte sich als eine der Nachwuchshoffnungen nicht allzu sehr bei den Bezirksmeisterschaften. Der Kampf gegen Florian Fröbisch vom ASV Plauen endete für ihn auf Schultern. Foto: Toni Klemm 06/2007 29
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