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GGE<br />
gge<br />
nichtreligiösen Humanismus, <strong>der</strong> die Ges<strong>in</strong>nung <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Me<strong>in</strong>ung zunehmend diktiert. Der Anspruch des mo<strong>der</strong>nen<br />
Menschen auf Selbstbestimmung und Unabhängigkeit,<br />
also <strong>der</strong> Wert „Freiheit“, steht beim alljährlich erhobenen Werte<strong>in</strong>dex<br />
unangefochten auf Platz e<strong>in</strong>s – neuerd<strong>in</strong>gs dicht gefolgt<br />
von dem Wert „Geme<strong>in</strong>schaft“ (dafür ist „Erfolg“ deutlich<br />
abgestiegen).<br />
Das ist e<strong>in</strong>e sehr <strong>in</strong>teressante Spannung. Das Praktizieren<br />
persönlicher Freiheit alle<strong>in</strong> kann e<strong>in</strong> Klima <strong>der</strong> Gefühlskälte<br />
auslösen. An<strong>der</strong>erseits gilt, dass die Sehnsucht nach Geme<strong>in</strong>schaft<br />
ke<strong>in</strong>esfalls automatisch befähigt, diese auch gel<strong>in</strong>gend<br />
zu gestalten. Es ist Vieles <strong>in</strong> Kirche, Gesellschaft und Familie<br />
<strong>in</strong> Bewegung gekommen. Und wir s<strong>in</strong>d mittendr<strong>in</strong>.<br />
GGE im Aufbruch<br />
Inmitten dieser Verän<strong>der</strong>ungen geschieht viel Gutes im Land!<br />
Bei me<strong>in</strong>en Begegnungen und Besuchen im Land erlebe ich<br />
<strong>in</strong>spirierende geistliche Aufbrüche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sich wandelnden<br />
Gesellschaftskultur. Ich erlebe, wie Christen unter den Bed<strong>in</strong>gungen<br />
<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kraft des Geistes motiviert,<br />
glaubensfroh und <strong>in</strong> kreativer Weise neue Wege gehen. Es<br />
entstehen geistgewirkte Formen des Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>s und Füre<strong>in</strong>an<strong>der</strong>s,<br />
neudeutsch „Network<strong>in</strong>g“.<br />
Ich beobachte, dass geistliches Leben <strong>in</strong> deutschen Großstädten<br />
bunter, vielfältiger und vor allem von bestehenden<br />
Traditionen unabhängiger wird. Mit allen Vor- und Nachteilen,<br />
die das mit sich br<strong>in</strong>gt. In den ländlichen Regionen<br />
h<strong>in</strong>gegen haben <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n wie<strong>der</strong>um ganz an<strong>der</strong>e Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
und Chancen. Mir fällt auf: <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
jene <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n, <strong>in</strong> denen über viele Jahrzehnte h<strong>in</strong>weg <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Kultur <strong>der</strong> Liebe konsequent missionarisch gelebt und<br />
verkündigt wird, haben e<strong>in</strong>e enorme Strahlkraft. Nur e<strong>in</strong><br />
<strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>leben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kraft des Heiligen Geistes bleibt auf<br />
Dauer frisch, anziehend und relevant für die Gesellschaft. Es<br />
geschieht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spannung von größtmöglicher Freiheit und<br />
größtnötiger Verb<strong>in</strong>dlichkeit.<br />
Als <strong>Geistliche</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>-<strong>Erneuerung</strong> <strong>in</strong>vestieren wir bewusst<br />
<strong>in</strong> beide Formen: Ortsgeme<strong>in</strong>den und Netzwerke. Wir<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> evangelischen (Landes-)Kirche verwurzelt, aber<br />
unser Horizont ist das Reich Gottes.<br />
Aufbruch erlebe ich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er (Wie<strong>der</strong>-)Entdeckung<br />
des geme<strong>in</strong>samen Gebetes und dem stärker werdenden<br />
Wunsch nach e<strong>in</strong>er – auch formal gelebten – geistgewirkten<br />
E<strong>in</strong>heit aller Christen. Im Herbst 2011 haben wir die<br />
Aktion „Deutschland betet – 1000 Gebete an 1000 Orten“<br />
<strong>in</strong>s Leben gerufen. Unser Anliegen ist es, dass sich jeweils an<br />
e<strong>in</strong>em Ort Christen verschiedener Konfessionen regelmäßig<br />
und öffentlich zum geme<strong>in</strong>samen Gebet treffen. Es s<strong>in</strong>d noch<br />
nicht viele Gruppen dabei, aber wir können bereits jetzt von<br />
Heilungen des gespaltenen und gestörten Leibes Christi an<br />
manchen Orten berichten, seitdem gebetet wird. Mauern fallen,<br />
Gottes Reich wächst.<br />
Im Sommer fand e<strong>in</strong>e dreimonatige Gebetswan<strong>der</strong>ung<br />
durch ganz Deutschland statt. Mittlerweile haben wir fast<br />
15.000 Gebetskärtchen „Komm herab, o Heiliger Geist“ verschickt.<br />
Wir spüren: Gebet verän<strong>der</strong>t Menschen und Verhältnisse.<br />
Ich kann Ihnen nur Mut machen, dem überkonfessionellen<br />
und regelmäßigen Gebet an Ihrem Ort hohe Priorität<br />
e<strong>in</strong>zuräumen. „De<strong>in</strong> Reich komme, de<strong>in</strong> Wille geschehe, wie<br />
im Himmel so <strong>in</strong> Deutschland“. Infos und Anmeldung unter<br />
www.1000gebete.de.<br />
Ich b<strong>in</strong> begeistert über die große Vielfalt unterschiedlicher<br />
Traditionen <strong>in</strong> den GGE-Regionen. Was für Schätze! Aus<br />
je<strong>der</strong> Begegnung b<strong>in</strong> ich als <strong>der</strong> Beschenkte hervorgegangen.<br />
Ob beim Christusdienst <strong>in</strong> Mitteldeutschland (mit Schwerpunkt<br />
regionaler monatlicher Treffen <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen) o<strong>der</strong><br />
beim Treffen <strong>der</strong> GGE <strong>in</strong> Hessen-Nassau mit Schwerpunkt<br />
geme<strong>in</strong>samer Freizeiten und Sem<strong>in</strong>are. Ob beim Regionaltreffen<br />
<strong>der</strong> GGE Südbayern (Thema: <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>leben – <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong><br />
leben?) o<strong>der</strong> beim Impulstag <strong>der</strong> GGE Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
(Thema: „Er-Mut-Ich-t“).<br />
Ich treffe auf Menschen, die – von Gottes Geist ermutigt<br />
– neu Hoffnung schöpfen für e<strong>in</strong>e von Gottes Geist erneuerte<br />
Kirche und sich ganz bewusst für e<strong>in</strong> geistliches Wirken <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Gesellschaft entscheiden. <strong>Geistliche</strong> <strong>Erneuerung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Kirche mit dem Ziel e<strong>in</strong>er geistlich erneuerten Kirche, die<br />
ganz automatisch <strong>in</strong> die Gesellschaft h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>strahlt – das ist<br />
unsere Hoffnung.<br />
„Ich beobachte, dass geistliches Leben <strong>in</strong> deutschen städten<br />
bunter, vielfältiger und vor allem von bestehenden<br />
Traditionen unabhängiger wird.“<br />
Das Café Aegidius <strong>in</strong> Hannoversch Münden.<br />
Kirche nach <strong>der</strong> Kirche<br />
Ich lebe <strong>in</strong> Hannoversch Münden, e<strong>in</strong>er Stadt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong> den<br />
letzten fünf Jahren fünfzig Prozent <strong>der</strong> evangelischen Kirchen<br />
aufgegeben worden s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e mittelalterliche Kirche wurde<br />
mittlerweile zu e<strong>in</strong>em Café mit sehr e<strong>in</strong>laden<strong>der</strong> Atmosphäre<br />
umgebaut. Die Kirchbänke wurden farblich neu gefasst, e<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
zugedreht und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte dazwischen s<strong>in</strong>d Tische<br />
aufgestellt worden. Wo früher die Liednummern angeschlagen<br />
wurden, stehen jetzt die Preise für Würstchen und Kuchen.<br />
Im Altarraum steht e<strong>in</strong> überlebensgroßer Christus, <strong>der</strong><br />
mit se<strong>in</strong>em F<strong>in</strong>ger gen Himmel weist.<br />
Mich <strong>in</strong>spiriert dieser Ort. Er ist für mich wie e<strong>in</strong> F<strong>in</strong>gerzeig<br />
Gottes, e<strong>in</strong>e Art himmlischer H<strong>in</strong>weis auf die kommende<br />
Zeit. Es wird die Zeit <strong>der</strong> Kirche nach <strong>der</strong> Kirche se<strong>in</strong>. Die<br />
Inhalte und die Botschaft bleiben, die Kommunikationsformen<br />
verän<strong>der</strong>n sich. Tagsüber Café, abends Gottesdienst – aber den<br />
ganzen Tag über Gotteshaus. E<strong>in</strong> Raum für Geme<strong>in</strong>schaft und<br />
gleichzeitiges Erleben <strong>der</strong> Gegenwart Gottes <strong>in</strong> unserem Alltag.<br />
Freiheit und Geme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong> B<strong>in</strong>dung an Christus. Mit<br />
<strong>der</strong> Erfahrung zerbrechen<strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaft und persönlicher<br />
Lebensbrüche wächst die Sehnsucht nach Orten, wo Hoffnung<br />
verkündigt und Heilung erfahren und gelebt werden kann.<br />
Dieser Ort ist die Kirche nach <strong>der</strong> Kirche. Gottes gegenwärtige<br />
Antwort auf unsere Fragen? Ganz bewusst nutzen wir als<br />
GGE diesen Raum für Veranstaltungen.<br />
Die Kirche nach <strong>der</strong> Kirche … Immer wie<strong>der</strong> spüre ich<br />
e<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>en Segen, wenn Christen ohne Verleugnung<br />
ihrer konfessionellen Heimat geme<strong>in</strong>sam und geistgewirkt<br />
das Reich Gottes leben. Wenn Christen das Reich Gottes<br />
über Kirche und <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> stellen und sich <strong>in</strong> Demut e<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
zuordnen. Wenn <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>n sich zusammentun und e<strong>in</strong><br />
geme<strong>in</strong>samer Jugendgottesdienst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stadt gefeiert wird.<br />
Wenn geme<strong>in</strong>sam gebetet wird.<br />
Für die nächsten Jahre planen wir e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen<br />
Kongress aller charismatischen <strong>Erneuerung</strong>sbewegungen <strong>in</strong>nerhalb<br />
<strong>der</strong> verfassten Kirchen (GGE, CE, GGE im BEFG<br />
und <strong>der</strong> GGE <strong>in</strong> <strong>der</strong> methodistischen Kirche). 2013 wird das<br />
erste Vorbereitungstreffen erfolgen. Gott ist unterwegs <strong>in</strong> unserer<br />
Mitte und baut se<strong>in</strong> Reich.<br />
E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Augenmerk richten wir dabei auf das Zusammenwachsen<br />
mit messianischen Juden. Als GGE glauben<br />
wir, dass das Wie<strong>der</strong>entdecken unserer geistlichen Wurzel<br />
wesentlich zu e<strong>in</strong>er geistlichen <strong>Erneuerung</strong> <strong>der</strong> Kirche und<br />
zur Heilung <strong>der</strong> konfessionellen Spaltung beitragen kann.<br />
Unsere Generation wird gegenwärtig Zeuge, dass Gott se<strong>in</strong><br />
Reich aus Juden und Heiden <strong>in</strong> Christus baut. Wir s<strong>in</strong>d unterwegs<br />
zur Kirche nach <strong>der</strong> Kirche.<br />
Von daher freue ich mich auf das GGE-Deutschlandtreffen<br />
<strong>in</strong> München, das unter dem Motto: „Im Aufw<strong>in</strong>d<br />
des Heiligen Geistes“ stattf<strong>in</strong>det (1. - 4.11.2012). Hier wird<br />
deutlich werden, dass wir von Gott gerufen s<strong>in</strong>d, als <strong>Erneuerung</strong>sbewegung<br />
<strong>in</strong> unserer Kirche <strong>in</strong>spirierend zu leben: E<strong>in</strong>e<br />
GGE, die auf <strong>der</strong> Grundlage des biblischen Zeugnisses offen<br />
ist für Gottes gegenwärtige Wegführungen. E<strong>in</strong>e GGE, von<br />
<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e geistliche Ansteckungsgefahr ausgeht. E<strong>in</strong>e GGE,<br />
die Christus <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche nach <strong>der</strong> Kirche sucht, f<strong>in</strong>det und<br />
ihm nachfolgt.<br />
Henn<strong>in</strong>g Dobers ist erster Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> GGE Deutschland und lebt mit se<strong>in</strong>er<br />
Familie <strong>in</strong> Hannoversch Münden <strong>in</strong> Süd-Nie<strong>der</strong>sachsen.<br />
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