LSV kompakt Dezember 2012 - Sozialversicherung für ...

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❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Aktuell Berufsgenossenschaftsbeitrag – Umlage 2012 Neuer Abschätztarif Die Beiträge der Umlage 2012 werden letztmalig nach dem Beitragsrecht der LBG NRW erhoben. Änderungen in der Beitragshöhe können sich durch die Anwendung des neuen Abschätztarifes ergeben. Im Februar 2013 werden die Beitragsbescheide der Umlage 2012 an die Landwirte versandt. Fälligkeit der Beiträge ist der 15. März 2013. Der Versand der Bescheide erfolgt von der zum 1. Januar 2013 errichteten Sozial versicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG). In diesen neuen Bundesträger wird die Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft Nordrhein- Westfalen (LBG NRW) eingegliedert. Entsprechend den gesetzlichen Regelungen erfolgt die Beitragsberechnung der Umlage 2012 aber letztmalig noch nach dem Beitragsmaßstab und den Berechnungsgrundlagen der bis zum 31. Dezember 2012 bestehenden LBG NRW. Obwohl bei der Erhebung der Umlage 2012 noch der Beitragsmaßstab der LBG NRW angewendet wird, ergeben sich in der Beitragshöhe durch die Anwendung des seit dem 1. Januar 2012 geltenden Abschätztarifes Veränderungen. Die dem Beitragsmaßstab zugrunde liegenden Produktionsverfahren (z. B. Mähdrusch, Feldfutterbau, Milchviehhaltung) und entsprechenden Arbeitsbedarfswerte – ausgedrückt in Berechnungseinheiten – waren turnusgemäß zum 1. Januar 2012 zu aktualisieren. LSV kompakt hat hierüber in der Ausgabe Dezember 2011 berichtet. Die aktualisierten Werte finden jetzt bei der Beitragsberechnung der Umlage 2012 Anwendung. Änderungen im neuen Abschätztarif Eine wesentliche Änderung im Abschätztarif ist der Neuzuschnitt einiger Produktionsverfahren. Die bisherigen Grünlandformen – extensive und intensive Nutzung – wurden zu einem Produktionsverfahren „Grünland“ zusammengefasst. Im Gemüse- und Obstanbau wird zwischen überwiegender Handernte und mechanisierter Ernte unterschieden. Zusätzlich wird bei mechanisierter Ernte im Gemüseanbau noch zwischen unterschiedlichen Kulturarten differenziert. Allen Produktionsverfahren der Tierhaltung liegt jetzt die Anzahl der im Jahresdurchschnitt gehaltenen Tiere zugrunde. Bei der Rinderhaltung wurden die bisherigen Produktionsverfahren der Kälber-, Fresser-, Bullenmast oder -aufzucht und der Färsenaufzucht zu einem Produktionsverfahren „sonstige Rinderhaltung“ zusammengefasst. Die in einigen Produktionsverfahren bisher vorgenommene Differenzierung „mit“ und „ohne“ Vermarktung ist aufgegeben worden. Arbeitsbedarfswerte aktualisiert Neben dem Neuzuschnitt einiger Produktionsverfahren wurden die Arbeitsbedarfswerte aller Produktionsverfahren aktualisiert. Dabei beinhalten jetzt die Arbeitsbedarfswerte der meisten Produktionsverfahren eine Degressionsregelung. Nur den Produktionsverfahren des Obst- und Gemüsebaus liegen aufgrund der Vielschichtigkeit der unterschiedlichen Verfahren feste Arbeitsbedarfswerte zugrunde. Die Degression trägt der Tatsache Rechnung, dass mit zunehmender Flächengröße bzw. zunehmender Tieranzahl gewisse Rationalisierungseffekte entstehen und der Arbeitsbedarf je Einheit dadurch nicht linear ansteigt. Tendenziell werden größere Einheiten daher durch die Degression begünstigt. Gleichzeitig ist die jetzt eingeführte Degression aber auch so gestaltet, dass innerhalb der einzelnen Produktionsverfahren die Solidarität hinreichend berücksichtigt wird. Sie beginnt zum Beispiel in landwirtschaftlichen Flächenproduktionsverfahren erst ab dem 15. und nicht bereits ab dem ersten Hektar. Ebenso sind die Unterschiede zwischen der höchsten und niedrigsten Berechnungseinheit eines Produktionsverfahrens im Rahmen der vom Gutachter festgestellten Größen gering gehalten, wodurch sich ein eher flacher Verlauf der Degression ergibt. Wie bisher gilt jedoch, dass es sich bei den Arbeitsbedarfswerten – auch unter Berücksichtigung der Degression – um Normwerte handelt und der tatsächliche einzelbetriebliche Arbeitsaufwand nach oben oder unten abweichen kann. Änderungen im Beitrag Nachdem in diesem Jahr die Neuerhebung der geänderten Berechnungsgrundlagen erfolgte, bestätigen sich die erwarteten und zum Teil auch deutlichen Änderungen in der Beitragshöhe. Die umfassende Anwendung der Degression führt insgesamt zu einer Verringerung der Berechnungseinheiten in den Risikogruppen. Der sich aus dem Verhältnis der Leistungsaufwendungen zu den Berechnungseinheiten der Risikogruppe ergebende Beitrag je Berechnungseinheit wird daher spürbar steigen. Einzelbetrieblich wirkt sich dies je nach Größe des Fortsetzung auf Seite 15 10 LSV kompakt Dezember I 12
Aktuell ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ Geschäftsjahr 2011 Verwendung der Mittel Die Landwirtschaftliche Sozialversicherung Nordrhein- Westfalen hat im Geschäftsjahr 2011 rund 747 Millionen Euro für die Betreuung ihrer Versicherten in den Bereichen landwirtschaftliche Unfallversicherung (LUV), Alterssicherung der Landwirte (AdL) und landwirtschaftliche Krankenversicherung (LKV) aufgewendet. Nachfolgend werden die Ergebnisse dargestellt. Berufsgenossenschaft Der Gesamtaufwand in der LUV ist im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahreswert leicht gestiegen. Der Anstieg resultiert vorrangig aus einem Anstieg der Kosten im Leistungsbereich. Im Rahmen der für das Geschäftjahr 2011 vorzunehmenden Lastenverteilung zur gemeinsamen Finanzierung der Altrenten in der LUV zählt die Landwirtschaftliche Sozialversicherung Nordrhein-Westfalen zu den ausgleichsberechtigten Berufsgenossenschaften. Der entsprechende Ausgleichsbetrag (Eingang im Herbst 2012) beläuft sich auf 254.170,40 Euro und wurde bei der Beitragsausschreibung 2011 berücksichtigt. Bei der Berufsgenossenschaft wurden im Rechnungsjahr 2011 insgesamt rund 83 Millionen Euro aufgewendet. Davon entfielen rund 65 Millionen Euro auf die Leistungen für ihre Mitglieder, Versicherten und Hinterbliebenen. Das sind 78,31 Prozent aller Ausgaben. Die Verwaltungskosten lagen bei 10,9 Millionen Euro und machten einen Anteil von 16,92 Prozent aus. Damit lagen die Verwaltungskosten bei 80,05 Euro je beitragspflichtigem Unternehmen. Zur Senkung der Beiträge für die bundesmittelberechtigten Unternehmer wurden der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung Nordrhein-Westfalen für das Rechnungsjahr 2011 (Hebung in 2012) vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Bundesmittel in Höhe von insgesamt etwa 18,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Alterskasse Bei der Alterskasse wurden im Rechnungsjahr 2011 einschließlich der Strukturmaßnahmen – Landabgaberen ten (LAR) und Leistungen nach dem FELEG – insgesamt rund 343 Millionen Euro aufgewendet. Der Beitragsanteil lag bei rund 21 Prozent. Krankenkasse Bei der Krankenkasse wurden 2011 insgesamt rund 321 Millionen Euro verausgabt. Davon entfielen allein rund 290 Millionen Euro auf die Leistungen für Landwirte, Ehegatten, Berufsgenossenschaft Ausgaben 2011 (in Euro *) Einnahmen 2011 (in Euro *) Leistungen 65.059.964,00 Beiträge 1.883.704,65 (ohne Prävention) (außerhalb der Umlage) Prävention 4.474.714,86 Vermögenserträge / sonstige Einnahmen 10.222.987,88 Vermögens- und sonstige Aufwendungen Verwaltungs- und Verfahrenskosten 2.673.638,77 Beitragsforderung 2011 (Umlage 2010) 10.898.374,90 71.000.000,00 Ausgaben gesamt 83.106.692,52 Einnahmen gesamt 83.106.692,53 Alterskasse Ausgaben 2011 (in Euro *) Einnahmen 2011 (in Euro *) Leistungsaufwand AdL 327.421.849,60 Beiträge 71.843.702,13 Ausgaben LAR / FELEG-Leistungen Vermögens- und sonstige Aufwendungen 6.077.273,87 Bundesmittel für laufende Geldleis tungen / Renten 263.170.576,65 4.356,51 Bundesmittel und sonstige 6.077.273,87 Einnahmen für LAR und FELEG-Leistungen 9.796.282,61 Sonstige Einnahmen 2.208.209,94 Verwaltungs- und Verfahrenskosten Ausgaben gesamt 343.299.762,59 Einnahmen gesamt 343.299.762,59 Krankenkasse Ausgaben 2011 (in Euro *) Einnahmen 2011 (in Euro *) Leistungsaufwand 290.278.133,83 Beiträge 116.122.894,79 Ausgaben Beteiligung am Altenteileraufwand Vermögens- und sonstige Aufwendungen Verwaltungs- und Verfahrenskosten 11.752.482,31 Einnahmen aus Beteiligung am Altenteileraufwand 2.019.982,40 Bundesmittel für Altenteiler-KV 15.783.712,41 Bundesmittel für versicherungsfremde Leistungen und konjunkturbedingte Mindereinnahmen 13.216.363,11 167.013.360,11 20.841.443,86 Überschuss der Erträge 932.234,52 Vermögenserträge und 3.572.483,60 sonstige Einnahmen Ausgaben gesamt 320.766.545,47 Einnahmen gesamt 320.766.545,47 * Auszug aus den Jahresrechnungen 2011 mitarbeitende Familienangehörige und Altenteiler. Der Verwaltungskostenanteil je Versichertem betrug im Berichtsjahr 160,55 Euro. Insgesamt betrug der Anteil der Verwaltungskosten in allen Bereichen der landwirtschaftlichen Sozialversicherung etwa 4,9 Prozent der Gesamtaufwendungen. n Dezember I 12 LSV kompakt 11
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