NACKT Ausgabe#2, März 2006 - Schwalmgymnasium Treysa
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DIE SKINHEAD-BEWEGUNG<br />
Was Skins sind und wofür wir sie meist halten<br />
Die Bewegung der Skinheads begann in den 60er-Jahren und hat rein garnichts<br />
mit Rechtsextremismus oder Rassismus zu tun. Die Geburtsstätten waren<br />
die Arbeiterviertel der englischen Industriestädte, in denen sich die Jugendlichen,<br />
die Einwanderer aus den ehemaligen englischen Kolonien Afrikas<br />
und aus Jamaika durch besondere Kleidung und Haarschnitte abgrenzen<br />
wollten. Die Jungs trugen sehr kurzes Haar, die Mädels Pony und teilweise<br />
kurzes Haar. Die Mode der Skins bestand aus robuster Arbeiterkleidung:<br />
Jeans mit Hosenträgern, karierte Hemden, Fliegerjacken und Doc-Martens-<br />
Stiefel. Sie hörten Ska, Reggae, und teilweise Punk. Sie bildeten damit die<br />
Gegenbewegung zu den Hippies aus der Mittelschicht. Skinheads waren teilweise<br />
politisch aktiv, rebellisch, aber nicht grundlos gewaltätig oder rassistisch.<br />
Doch natürlich ist Skin nicht gleich Skin. Es gibt mehrere Untergruppen mit<br />
größeren oder kleineren Unterschieden.<br />
Der ursprüngliche Skinhead will mit seinem Auftreten provozieren und sich<br />
aus der Gesellschaft ausgrenzen. Ihm oder ihr bedeuten Werte wie Geld oder<br />
Prestige nichts. Er hat politische Vorstellungen, dahingehend alle sozial und<br />
gerecht zu behandeln. Er gehört nicht in eine Gesellschaft die auf Oberflächlichkeit,<br />
Macht und Geld beruht.<br />
Der Red-Skin ist stärker politisch ausgerichtet. Sein Name ist auf das sozialistische<br />
Rot zurückzuführen, daher ist er linksradikal einzuordnen.<br />
Die Sharp-Skins sind eine Gruppe, die sich gegen den Rassismus verschrieben<br />
hat. Sie kämpfen gegen das Vorurteil, dass Skinheads ausländer- und<br />
fremdenfeindlich seien .Sie grenzen sich scharf von diesen Einstellungen ab.<br />
Der Oi-Skin hat seinen Namen von der Oi-Punkmusik. Seiner Ansicht nach<br />
sollte Politik völlig aus dem Kult der Skinheads rausgehalten werden. Seine<br />
Einstellung basiert auf Punkmusik und Spaß. Natürlich kommt er damit dem<br />
eigentlichen Skin nicht gerade nahe, aber jede Bewegung splittert und wandelt<br />
sich. Doch was denken wir, oder die meisten von uns, wenn wir jemanden<br />
mit Glatze und Doc Martens sehen? Richtig. Wir denken es handele sich<br />
um einen Faschisten. Aber wieso sehen Faschisten (Boneheads) aus wie<br />
Skinheads? Auch Hooligans tragen diese Kleidung und Haarschnitte. Es gibt<br />
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ungefähr 9000 (Dunkelziffer unbekannt) Neonazis, die aussehen wie Skinheads<br />
in Deutschland. Diese unglaublichen Fakten sollten uns verwirren,<br />
denn das passt so gut wie Peace-Buttons zu George W. Bush oder das Wort<br />
"Fräulein" zu Alice Schwarzer.