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NACKT Ausgabe#2, März 2006 - Schwalmgymnasium Treysa

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Von Castingshows und anderen Übeln<br />

Jedes Jahr aufs Neue liefert uns das Fernsehen junge „perfekte“ Menschen,<br />

die an Castings teilgenommen haben und durch ihre „besonders herausragenden<br />

Stimmen“ nun teil einer Girl- oder Boyband sind und auch zum Teil<br />

Solokünstler, die die Charts nach ihrem Castingerfolg<br />

unsicher machen. Sie werden in die Welt des harten<br />

Showbusiness eingeführt und einer Horde von Fans,<br />

Reportern und Papparazzis zum Fraß vorgeworfen.<br />

Jetzt darf man sich nur keinen Fehltritt erlauben, denn<br />

einer bekommt es immer mit. So geht es Woche um Woche, die Songs in den<br />

Charts werden durch immer eigenartigere Schlagzeilen in den Medien oben<br />

gehalten. Es fängt bei neuen Frisuren an (Skandal!) und hört bei vorgeworfener<br />

Homosexualität auf. Die Folgen: Mädchen haben zum ersten Mal Liebeskummer<br />

und schwören ihren ehemaligen Idolen ewigen Hass. Folglich werden<br />

keine CDs mehr gekauft. Die ehemalige Lieblingsband streitet nur noch,<br />

ein halbes Jahr hängen Trennungsgerüchte in der Luft, die vehement abgestritten<br />

werden und wenn das alles nichts hilft trennen sie sich doch und der<br />

Liebling der Fans startet eine Solokarriere. Also an der Stelle (spätestens)<br />

müsste einem bewusst werden, dass dies keine Vorbilder für junge Menschen<br />

sein sollten. Das unvorbildliche Verhalten, was unsere<br />

Castingmenschen an den Tag legen, kann und sollte nicht<br />

toleriert werden. Die Jugend von früher himmelte wenigstens<br />

noch Menschen an, die echte Musik gemacht<br />

haben. Okay, sie haben eine Menge Drogen konsumiert<br />

und sind auch zum Teil daran verendet, aber sie waren<br />

Jungs, die in den Garagen ihrer Eltern erste Banderfahrungen<br />

gesammelt haben und an viele andere Jugendliche<br />

(mit Talent) weiter gegeben haben. Sie inspirierten<br />

sich gegenseitig und ihre Texte hatten noch eine Botschaft,<br />

die mittlerweile nur noch in anspruchsvollem<br />

Hip-Hop oder Rock zu finden ist. Unsere Generation<br />

singt nur noch von der oberflächlichen Liebe oder rappt über Frauen, die für<br />

sie nur noch „bitches“ sind. Soll dies der Sinn von Musik sein? Ich glaube<br />

nicht, Musik sollte uns in allen Alltagssituationen helfen oder auch nur zeigen,<br />

dass einer genauso fühlt oder genauso 6 Spaß am feiern hat. Und nicht<br />

sein Aussehen, nicht sein spektakuläres Privatleben. Musik ist

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