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MENSCHEN AUS DER REGION
Der BILDHAUER
Er zählt zu den renommiertesten Künstlern aus der Region Heilbronn-Franken.
Der Bildhauer Gunther Stilling hat sich durch
seine markanten Bronzeskulpturen einen Namen gemacht.
Gunther Stilling: Bildhauer aus Leidenschaft.
62 PRO-MAGAZIN 2/2008
FOTO: Creativteam Friedel
Wir Künstler leben nicht von
der Not der Menschen, sondern
von ihrem Überfluss“, sagt
Gunther Stilling. Diese Erkenntnis hat
den 64-jährigen nicht davon abgehalten,
seiner Leidenschaft nachzugehen.
Schon im Aufbaugymnasium
in Künzelsau, das
Gunther Stilling von 1957
bis zum Abitur 1963
besuchte, war er fasziniert
von der Kunst. Malen und
Gedichte schreiben war
ihm wichtiger als Mathematik.
„Schon damals löste
die Kunst bei mir eine Faszination
aus, der ich leidenschaftlich
gefolgt bin“, so
Gunther Stilling.
An der Kunstakademie
Stuttgart legte der gebürtige
Jugoslawe, der als Zweijähriger mit
seinen Eltern nach Deutschland kam, seine
Lehramtsprüfung ab und blieb dann
für viereinhalb Jahre Kunstlehrer am
Gymnasium in Brackenheim. Bereits zu
Studienbeginn fasziniert Gunther Stilling
die Bildhauerei. „Ich habe von Anfang an
in Bronze gearbeitet, obwohl ich mittellos
war, aber die Erstellungskosten für die
Skulpturen habe ich in der Gießerei
abgearbeitet“, so der Künstler, der in der
Akademie auch eine Gießerlehre absolvierte.
Seit 1973 war Stilling Assistent am
Institut für Bildende Künste an der Universität
Karlsruhe, 1978
erhielt er ein Stipendiat
der Kunststiftung Baden-
Württemberg, 1979 eine
Professur für Plastisches
Gestalten und Freies
Zeichnen an der Fachhochschule
Kaiserslautern.
Der Durchbruch gelang
Stilling, der in Güglingen
(Landkreis Heilbronn)
lebt, in den 70er-Jahren
mit seinen markanten
Bronze- und Marmorköpfen.
Die von antiken Vorbildern
geprägten Skulpturen weisen
trotz aller Schönheit Fragmentarisches
auf und stellen so die Verletzlichkeit des
Menschen dar. Heute stehen seine Werke
unter anderem in Bad Ragaz, Kaiserslautern,
Nürtingen und Vaduz – dort neben
Skulpturen der Bildhauer Henry Moore,
Eduardo Chillida und Fernando Botero.
Auch in der Region sind seine Skulpturen
vielfach zu bewundern, so am Landratsamt
Heilbronn und seit Sommer 2007
vor der Volkshochschule in Neckarsulm,
wo „La Mano“, eine Hand aus Aluminium
dem Besucher den Weg weist.
Auch zahlreiche Brunnen hat
Gunther Stilling, der seine Werke im italienischen
Künstlerstädtchen Pietrasanta
gießen lässt, geschaffen. Jüngste Arbeit ist
eine vielgliedrige Aluminiumskulptur für
das deutschlandweit beachtete Symposium
„Kunst im Kreis“ in Leingarten. „Das
war einer meiner Träume, weil ich noch
nie mit Aluminium gearbeitet hatte“, so
Stilling. Sein größter Traum ist aber, „bei
klarem Verstand gesund alt zu werden“,
sagt er, dessen Sohn Ivo als Maler bereits
in seine Fußstapfen getreten ist. Bis dahin
will der Bildhauer seinen 160 Werken
noch einige Exponate hinzufügen. (zim)
IMPRESSUM
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pro Region Heilbronn-Franken e.V.,
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29. Februar 2008