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Gesundheitszustand von wohnungslosen Menschen ... - neunerHAUS

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<strong>Gesundheitszustand</strong> <strong>von</strong> <strong>wohnungslosen</strong> <strong>Menschen</strong><br />

und deren Zugang(sbarrieren) zum Gesundheitssystem<br />

Tabelle 4.1-6: Charakteristika und Ergebnisse der ausgewählten Studien zu psychischen Erkrankungen<br />

ErstautorIn (Jahr) Fazel (2008) [18] Aichhorn (2008) [19] Craig (2000) [20] Gewirtz (2008) [21]<br />

Studienland/Ort UK O¨sterreich/Innsbruck UK/London USA/St. Paul Minneapolis<br />

Studiendesign Syst. Literaturu¨bersicht + Meta-Analyse Querschnittstudie Prospektive Kohortenstudie (1<br />

Jahr)<br />

Querschnittstudie<br />

Demographische Merkmale Erwachsene Jugendliche (14-23 Jahre) Jugendliche (16-21 Jahre) Kinder u. Jugendliche<br />

N StudienteilnehmerInnen/Anzahl<br />

eingeschlossener Studien<br />

29 Studien (5.648 wohnungslose Personen; prima¨r<br />

ma¨nnlich) aus 1996 bis 2007<br />

40 u¨ber 9 Monate rekrutiert<br />

(55%/45%)<br />

Erhebungsinstrument n. r. Diagnostik anhand des „Diagnostischen<br />

und statistischen Manuals psychischer<br />

Sto¨rungen“ + halbstrukturierter<br />

Fragebogen<br />

Definition Wohnungslosigkeit<br />

Untersuchte Erkrankungen/<br />

Zusta¨nde<br />

Ergebnis<br />

“Individuals from shelters and hostels for homeless,<br />

mixture of settings (soup kitchens, day centers, missions,<br />

streets)”<br />

k. A. (Personen, die eine Anlauf-, Beratungs-<br />

und Notschlafstelle fu¨r<br />

wohnungslose Jugendliche aufsuchen)<br />

182 (da<strong>von</strong> 161 TeilnehmerInnen)<br />

(63%/27%)<br />

Composite International Diagnostic<br />

Interview (CIDI), childhood<br />

experience of care and<br />

abuse (CECA), Fragebogen zu<br />

Verhaltensauffa¨lligkeiten<br />

k. A. (“attendees at two of<br />

largest facilities for homeless<br />

young people providing emergency<br />

shelters and services”)<br />

454 (Geschlechterverha¨ltnis:<br />

k. A)<br />

Semi-strukturierter Fragebogen<br />

fu¨r Anbieter, 37-item Fragebogen<br />

(<strong>von</strong> Betreuern ausgefu¨llt)<br />

k.A. (“children living with their<br />

parents in supportive housing<br />

communities”)<br />

Psychotische Sto¨rungen, schwere Depression, Perso¨nlichkeitssto¨rungen,<br />

Psychotische und affektive Sto¨run-<br />

Alle psychischen Erkrankun-<br />

Psychosozialer Status<br />

Alkoholabha¨ngigkeit, Subgen,<br />

Angststo¨rungen, Somatoforme gen<br />

stanzabha¨ngigkeit<br />

Sto¨rungen, Esssto¨rungen, Suchterkrankung,<br />

Missbrauch/Abha¨ngigkeit<br />

<strong>von</strong> psychotropen Substanzen<br />

Pra¨valenzen:<br />

Psychotische Sto¨rungen: 12,7 % (95% CI: 10,2-15,2%)<br />

Schwere Depression: 11,4% (95% CI: 8,4-14,4%)<br />

Perso¨nlichkeitssto¨rung: 23,1% (95% CI: 15,5-30,8%)<br />

Alkoholabha¨ngigkeit (Ma¨nner): 37,9 % (95% CI:<br />

27,8-48%)<br />

Substanzabha¨ngigkeit: 24% (95% CI: 13,2-35,6%)<br />

Alkoholabha¨ngigkeit ist ha¨ufigste Sto¨rung, Psychose<br />

so hoch wie Depression, beide wesentlich ho¨her als<br />

in Restbevo¨lkerung; Rangfolge unterscheidet sich<br />

<strong>von</strong> Restbev.<br />

Fazit Standard-gemeindespsychiatr. Versorgung inada¨quat,<br />

Integration Behandlung und „housing“; Pra¨valenzen<br />

ko¨nnen stark schwanken<br />

CI: confidence interval; k.A.: keine Angabe; syst.: systematisch; n: Anzahl; Restbev.: Restbevölkerung<br />

Bei 80% mind. 1 psychiatrische Diagnose,<br />

ha¨ufigste: Sucht (65%), affektive<br />

Sto¨rungen (43%), Angststo¨rung<br />

(17%); 25% gaben Suizidversuch(e)<br />

an; mit zunehmender Dauer<br />

der Wohnungslosigkeit stieg psychiatrische<br />

Morbidita¨t<br />

Fru¨hzeitige soziale und psychiatrische<br />

Intervention mit angepassten<br />

Angeboten scheint notwendig<br />

70% jener mit psychiatrischer<br />

Diagnose bei baseline (˜50%<br />

der Untersuchten) hatten Diagnose<br />

auch nach 1 Jahr; da<strong>von</strong><br />

1/3 chronische Drogenprobleme;<br />

13 Suizidversuche,<br />

da<strong>von</strong> 9 mehrfach<br />

Strategien, die Wohnen und<br />

psychiatrische Versorgung integrieren,<br />

sind no¨tig<br />

bei jeweils ¼ der Kinder Depression<br />

oder Verhaltensauffa¨lligkeiten<br />

angegeben; Missbrauchserfahrungen<br />

kaum;<br />

Einflussfaktoren: psychische<br />

Erkrankung der Eltern und Alter<br />

Programme fu¨r Kinder sollten<br />

den unterschiedlichen Bedarfen<br />

angepasst sein<br />

26 LBI-HTA | 2012

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