Gesundheitszustand von wohnungslosen Menschen ... - neunerHAUS
Gesundheitszustand von wohnungslosen Menschen ... - neunerHAUS
Gesundheitszustand von wohnungslosen Menschen ... - neunerHAUS
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ergebnisse<br />
Tabelle 4.1-12: Charakteristika und Ergebnisse der ausgewählten Studien zu sonstigen somatischen Erkrankungen/1 (Reihung nach Publikationsjahr)<br />
ErstautorIn (Jahr) Beijer (2009) [35] Grossberg (2012) [7] Oddy (2012) [36] Arnaud (2010) [37]<br />
Studienland/Ort Schweden/Stockholm USA/Los Angeles UK/Leeds Frankreich/Paris<br />
Studiendesign Retrospektive Kohortenstudie (record linkage) Retrospektive Kohortenstudie Querschnittstudie Querschnittstudie in 9 Notunterku¨nften<br />
Demographische<br />
Merkmale<br />
n StudienteilnehmerInnen<br />
(Ma¨nner/Frauen)<br />
Alle Altersgruppen Alle Altersgruppen Alle Altersgruppen Alle Altersgruppen<br />
1704 (80%/20%) Wohnungslose + 5000 aus Allgemeinbevo¨lkerung<br />
(75%/25%)<br />
176, da<strong>von</strong> 82 in Studie eingeschlossen,<br />
da<strong>von</strong> 60 (64%/36%) nicht wohnungslos,<br />
22 (38%/62%) wohnungslos<br />
100 Wohnungslose + 100<br />
Kontrollpersonen<br />
(75%/25%)<br />
488 gescreente Personen (80%/20%)<br />
Erhebungsinstrument n.r. Aufzeichnungen aus Krankengeschichte Fragebogen Fragebogen und klinische Anamnese<br />
Definition<br />
Wohnungslosigkeit<br />
Untersuchte<br />
Erkrankungen<br />
Ergebnis<br />
Fazit<br />
k.A. (“people who resided in various places, such as hostels<br />
for homeless, institutions or pre-discharge flats or<br />
were sleeping rough”)<br />
Alle ko¨rperlichen Erkrankungen, die eine Spitalsaufnahme<br />
erforderlich machten<br />
Wohnungslose haben ho¨heres Risiko fu¨r Spitalsaufenthalt<br />
als Kontrollgruppe (Frauen: RR: 1,97; 95% CI: 1,64-<br />
2,37; Ma¨nner: RR: 1,89; 95% CI: 1,72-2,08) und sind<br />
ju¨nger; ha¨ufigste Diagnose: Verletzung/Vergiftung<br />
Wohnungslose Frauen besonders erho¨htes Risiko bei<br />
Hautinfektionen (RR: 57,64; 95% CI: 7,61-436,41), Virushepatitis<br />
(RR: 84,52; 95% CI: 11,39-627,90) und<br />
Wunden (RR: 31,01; 95% CI: 3,88-248);<br />
Wohnungslose Ma¨nner besonders erho¨htes Risiko bei<br />
Hepatitis C (RR: 33,45; 95% CI: 7,86-142,34), Epilepsie<br />
(RR: 10,87; 95% CI: 5,41-21,87) und Wunden (RR: 11,88;<br />
95% CI: 5,94-23,76)<br />
Erhebliche gesundheitliche Ungleichheiten zwischen<br />
Wohnungslosen und nicht Wohnungslosen; ha¨ufige<br />
Spitalsaufnahmen durch mangelnde Prima¨rversorgung<br />
CI: confidence interval; k. A. : keine Angabe; n: Anzahl; n. r.: nicht relevant; RR: relatives Risiko<br />
“Patients who listed their residence to<br />
be on the streets, in an automobile, in a<br />
shelter, or in a transitional or group<br />
home”<br />
Hautkrankheiten Traumatische Hirnverletzungen<br />
Keine signifikanten Unterschiede zwischen<br />
wohnungslos/nicht wohnungslos<br />
bei infektio¨sen oder nicht infektio¨sen<br />
entzu¨ndlichen Erkrankungen (13% vs.<br />
12%); sign. mehr maligne Diagnosen<br />
(25% vs. 6%); weniger benigne Diagnosen<br />
(19% vs. 28%)<br />
Wohnungslosigkeit ko¨nnte ho¨herer Risikofaktor<br />
fu¨r maligne Hauterkrankungen<br />
sein, aber Aussage stark limitiert<br />
durch geringe Anzahl Studienteilnehmer<br />
“Living within the last 7 days k.A. (“persons who lodged at shelters”)<br />
at a shelter, public place, vehicle,<br />
abandoned building or<br />
someone else’s home, and<br />
not having a home of one’s<br />
own”<br />
Lebenszeitpra¨valenz fu¨r<br />
Hirntrauma: 48% bei Wohnungslosen,<br />
21% in Kontrollgruppe<br />
(p< 0,001); signifikant<br />
ho¨here Anzahl an Verletzungen<br />
bei Wohnungslosen,<br />
keine Geschlechterunterschiede<br />
in beiden Gruppen;<br />
90% gab Verletzung<br />
VOR Beginn der Wohnungslosigkeit<br />
an<br />
Mehr Problembewusstsein<br />
bei Anbietern <strong>von</strong> Wohnungslosenhilfen<br />
no¨tig<br />
Diabetes<br />
Diabetespra¨valenz: 6,2% (95% CI: 4,1-<br />
8,3); pharmakologisch behandelte Diabetespra¨valenz<br />
(alters/ geschlechtsstandardisiert):<br />
6,1% im Vergleich zu 4,9% aller<br />
Versicherten; grossteils Typ II Diabetes;<br />
mehr wohnungslose DiabetikerInnen als<br />
Vergleichspersonen hatten Mobilita¨tsprobleme<br />
und waren u¨bergewichtig; 86%<br />
waren in Behandlung, aber 30% erhielten<br />
ausschliesslich Insulin; 17% hatten Spa¨tfolgen<br />
Kein Unterschied in standardisierter Pra¨valenz<br />
eines behandelten Diabetes, aber<br />
hohe Pra¨valenz <strong>von</strong> Spa¨tfolgen deuten<br />
auf Behandlungsprobleme hin<br />
LBI-HTA | 2012 37