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Der Schimmelreiter Materialien - Theater Lüneburg

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<strong>Theater</strong>pädagogik<br />

Aberglauben und Rituale<br />

Auch heute noch ist unser Alltag von abergläubischen Zeichen und Ritualen<br />

durchdrungen. Am <strong>Theater</strong> noch mehr als anderswo: Vor einer Premiere spuckt man sich<br />

dreimal über die linke Schulter (niemals über die rechte, das bringt Unglück!) und wünscht<br />

sich dabei „Toi toi toi“ (muss auch unbedingt dreimal gesagt werden!), sagt auf keinen Fall<br />

„Viel Glück“, sondern höchstens „Hals- und Beinbruch“. Auf der Bühne darf man niemals<br />

pfeifen, singen oder essen (es sei denn, die Rolle erfordert es), man klopft auf Holz und<br />

wäscht das Kostüm vor der Premiere nicht mehr ….<br />

Welche abergläubischen Zeichen und Rituale gibt es heute noch? Machen Sie eine<br />

Umfrage unter Ihren Schülern und notieren Sie die Ergebnisse. Schicken Sie dann Ihre<br />

Schüler auf Recherche – nicht nur im Internet, sondern auch auf der Straße, in der Familie<br />

… Angefangen beim Bartwuchs mancher Fußballtrainer bis zum Aufbewahren der<br />

Babyschuhe oder ausgefallener Zähne wird es sicher viel mehr Aberglauben im Alltag<br />

geben, als man zunächst glaubt.<br />

Nach dieser Recherche können die Schüler den Text Storms auf abergläubische Rituale<br />

durchsuchen und in einem zweiten Schritt die Figuren der Novelle zuordnen – zur Gruppe<br />

der Abergläubischen oder zur Gruppe der (vermeintlich?) Fortschrittlichen.<br />

Wendepunkte<br />

Diese Übung lässt sich auch ohne Lektüre der Novelle machen.<br />

Jede Geschichte enthält eine Reihe von sog. Wendepunkten – an diesen Punkten hätte<br />

eine Figur sich auch anders entscheiden können, die Geschichte hätte somit auch einen<br />

anderen Verlauf nehmen können.<br />

Z.B.: was wäre wenn – Hauke nicht Deichgraf geworden wäre? Wer wäre es dann<br />

geworden und was wäre passiert?<br />

Lassen Sie die Schüler solche Wendepunkte suchen und entscheiden, wie die Geschichte<br />

sich verändern würde, wenn an diesem Punkt eine andere Entscheidung getroffen würde.<br />

Die Übung lässt sich auch spielerisch lösen: sobald der Wendepunkt benannt ist,<br />

improvisieren die Schüler andere Möglichkeiten des weiteren Verlaufs. Das „Endergebnis“<br />

jeder „neuen Entscheidung“ kann auch durch ein prägnantes Standbild dokumentiert<br />

werden.<br />

Wichtige Szenen<br />

Welche Szenen des Stücks/ der Inszenierung sind den Schülern besonders eindringlich im<br />

Gedächtnis geblieben? Warum? Lassen Sie die Szenen in Standbildern nachstellen oder<br />

kurz improvisieren. Wie fühlt es sich an, ein Teil dieser Szene zu sein? Vielleicht<br />

bekommen die Schüler auch Lust, Kleinigkeiten an der Szene zu verändern oder „Ihre<br />

Version“ der Geschichte zu spielen. So lässt sich am Besten zeigen, dass es auf dem<br />

<strong>Theater</strong> immer viele Möglichkeiten gibt, eine Szene zu spielen.<br />

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