Chocolat - Waldorf-Ideen-Pool

13. Szene (Beichtstuhl, währenddessen dreht die Bühne auf „Markt“)
Père Henri, Madame Audel
Madame Audel: Und dann diese Pralinen. Sie standen heute Morgen vor meiner Türe. Zuerst wollte
ich sie bis Ostern aufheben. Aber dann … Sie sind so unscheinbar, so winzig, so unschuldig. Ich
dachte, nur eine einzige kleine Kostprobe könnte nicht so schlimm sein! Doch wie sich herausstellte
waren sie gefüllt mit einer reichhaltigen, sündenvollen Füllung ….
Père Henri: Zwei Ave Maria!
Madame Audel: Ja natürlich, gern, mon Pére. Aber da ist noch etwas … Ich habe unkeusche
Gedanken.
Père Henri (entsetzt): In Ihrem Alter?
Madame Audel: Ja. Es ist mir ja auch so peinlich. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich mir
wünsche, dass die Pralinen ein Geschenk. Nun ja, ein Geschenk von Monsieur Blerot …
Père Henri (unterbricht sie hastig): Äh, zehn Ave Maria …
14. Szene (Chocolaterie auf „Markt“)
Madame Arnauld, Madame Audel, Madame Drou, der Comte
Die drei alten Damen betrachten die Auslagen
Madame Arnauld: Das ist mal etwas anderes
Madame Audel: Ja wirklich, etwas ganz anderes
Madame Drou: Etwas nie Dagewesenes!
Madame Arnauld: Sehen Sie doch nur
Comte: Guten Tag, meine Damen
Die drei im Chor: Guten Tag, Monsieur Le Comte
Madame Drou (spitz): Wie geht es Madame Comtesse in Italien?
Comte: Ah, Hmmm, Sie wir ihren Aufenthalt wahrscheinlich verlängern!
Madame Drou (ironisch): Oh wie schön!
Comte: Wie finden Sie den Laden hier?
Madame Arnauld: Oh, die Chocolaterie?
Madame Audel: Die finden wir eigentlich … äh
Madame Drou: Ja, wie finden wir die doch gleich?
Comte: Unverschämt! Nicht wahr? Diese Frau traut sich vielleicht was. Eröffnet eine Chocolaterie,
genau zur Fastenzeit!
Madame Audel: Oh ja!
Madame Drou (vorwurfsvoll): Nein!
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