Chocolat - Waldorf-Ideen-Pool
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Vianne: Sie wollte sterben. Sie hatte für den gestrigen Abend alles minutiös geplant. Das Essen, die<br />
Getränke, die Gäste. Sie hat Luc bei sich gehabt. Und sogar seine Mutter nochmal gesehen. Und mich<br />
hat sie mit ihrem Versprechen sich zu bessern hinters Licht geführt.<br />
Wieder Schweigen<br />
Roux: Und dein Laden?<br />
Vianne: Es hätte schlimmer kommen können.<br />
Wieder Schweigen<br />
Vianne: Eigentlich bist du gekommen, weil du dich verabschieden willst.<br />
Wieder Schweigen<br />
Roux: Wir … können hier nicht bleiben.<br />
Vianne: Ich verstehe ...<br />
Roux: Es ist auch … das Feuer … das war, weil du dich mit uns eingelassen hast.<br />
Vianne: Unsinn! … Wo wollt ihr hin?<br />
Roux: Ich weiß nicht genau. Wahrscheinlich fahren wir flussabwärts und suchen uns da Arbeit. Erst im<br />
Gewächshaus, dann bei der Pfirsichernte …<br />
Wieder Schweigen<br />
Roux: Also …<br />
Vianne: Also?<br />
Roux: Vianne … ich<br />
Vianne (weint): Ich weiß, es tut mir leid! … Es tut mir leid.<br />
(Black)<br />
47. Szene (Beichtstuhl)<br />
Henri und der Comte stehen nebeneinander zum Publikum gewandt am Beichtstuhl.<br />
Henri (zum Publikum): Obgleich wir nicht wissen, welche Gedanken Armande Voizin zuletzt<br />
bewegten, so können wir doch hoffen, dass es Gedanken der Reue waren. Wir können hoffen, dass<br />
sie Gott gebeten hat, ihr die Genusssucht zu vergeben, die ihr Leiden verschlimmert und ihren Tod<br />
verursacht hat. Und wir können innehalten und unser eigenes Leben überdenken. Wir können<br />
denjenigen widerstehen, die uns in Versuchung führen wollen. Gepriesen sei derjenige, der der<br />
Versuchung widersteht!<br />
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