Frage 1: Anspruch des V gegen A auf Zahlung von 500 € I ...

Wiss. MA Christian Sell und Peter Wehner, FSU Jena, LS Eichenhofer
christian.sell@recht.uni-jena.de p.wehner@recht.uni-jena.de
BGB AT AG – Lösung Fall 14
S.2
B müsste auch mit Vertretungsmacht des A gehandelt haben. A müsste der B
also eine Vollmacht erteilt haben, § 167 I. In dieser Hinsicht kommen eine
Innenvollmacht nach § 167 I Alt. 1 sowie eine Außenvollmacht nach § 167 I Alt.
2 in Betracht.
(1) Innenvollmacht gem. § 167 I Alt. 1
A könnte der B eine Innenvollmacht gemäß § 167 I Alt. 1 erteilt, also ihr
gegenüber die Bevollmächtigung erklärt haben.
(a) Entstehung der Vollmacht
Eine ausdrücklich gegenüber B geäußerte Erklärung lässt sich dem Sachverhalt
nicht entnehmen. Es ist aber davon auszugehen, dass A der B die Weisung erteilt
hat, für ihn bei V auf seine Rechnung einzukaufen (Dienstvertrag; Auf-trag),
sonst wüsste B davon ja nichts. Diese Weisung ist als Bevollmächtigung zum
Abschluss von Kaufverträgen für A auszulegen, denn die B sollte die Befugnis
erhalten, den A zu verpflichten. Eine Vollmacht wurde also erteilt.
(b) Umfang der Vollmacht
Fraglich ist jedoch der Umfang der Vollmacht. A hat der B Ende Januar die
Weisung erteilt, künftig nicht mehr als 250 € auszugeben. Damit besteht hier
eine Beschränkung der Vollmacht der B auf einen Gesamtbetrag von 250 €
monatlich. Eine Beschränkung des Vollmachtsumfanges ist jederzeit zulässig:
Wenn der Vollmachtgeber die Bevollmächtigung bereits einseitig widerrufen
kann, so muss er sie auch im Umfang mindern können (vgl. § 168 S. 2 BGB).
(2) Außenvollmacht gem. § 167 I Alt. 2
Es könnte auch eine Außenvollmacht gemäß § 167 I Alt. 2 vorliegen.
(a) Entstehung