Nebelhorn Februar 2009 - Rechtswissenschaftliche Fakultät

Verbrochen… 

… 

Nachgefragt… 

Umgetauscht… 

Verreist… 

Umbesetzt… 

Erhöht…

Nebelhorn Februar 2009 

Inhalt / Impressum 

Inhalt: 

Seite 

Vorweg gesagt… 01 

Informiert… Wichtig zu wissen 02 

Nachgefragt… Im Gespräch mit Professor Dr. Frank Neubacher 03 - 15 

Umgetauscht... Umtausch? Aber sicher! 16 - 17 

Gekünstelt… Kreatives Kleinod im Nebelhorn 18 

Verbrochen... Teddy crimes 19 - 22 

Verreist… Auf Bibliotheksreise 23 - 24 

Angekündigt Stammtisch FSR und El§a 25 

Erlassen… Kurioses Recht aus den USA und der ganzen Welt 26 


Rumgerätselt… Kriegsgewinnler 28 

Umbesetzt... Im Gespräch mit Christian Polchow 29 - 33 


Abgelacht... Der lezte Rest vom Witzefest 35 

Droit et Langue Veranstaltungshinweis 36 

Nachgeforscht… Wer war eigentlich…? 37 

El§a... Über den Tellerrand geschaut – ELSA Jena e.V. 38 


Hingeschmiert... Über die Lesbarkeit von Korrekturanmerkungen 40 - 41 

Abgestaubt… Rezensionen 42 - 51 

Abgeschlossen… Nettis Kolumne; Dummschwätzen mit Atti 52 - 53 

Impressum: 

Nebelhorn – Das Infoblatt des FSR JURA 

Carl-Zeiss-Str. 3, Zi. 2.28, 07743 Jena 

Telefon: 03641/942095; Email: NebelhornJena@yahoo.de 

Layout und Titelbild: 

Verantwortliche Redakteure: 

Annett Böhmke, Janine Hilprecht, Attila Steinecke, 

Nicole Boeck 

Annett Böhmke, Janine Hilprecht, Attila Steinecke, 

Nicole Boeck 

Auflage: 500 Stück 

Namentlich gekennzeichnete Artikel spiegeln nur die Meinung des jeweiligen Autors 

wieder, und nicht die des FSR Jura bzw. der Redaktion des Nebelhorns. 

Wer Rechtschreibfehler findet, hat diese unverzüglich beim F§R abzuliefern!


Vorweg gesagt... 

Wir schreiben das Jahr 2009 v. Chr. Die Indogermanen wandern gerade nach Griechenland. 

Mentuhotep III., ein altägyptischer König der 11. Dynastie schreibt gerade 

am Vorwort seiner Memoiren. Tags zuvor erst hatte er sein Grab besichtigt und noch 

ein paar kleine Details an der Inneneinrichtung geändert. 

1009 v. Chr. Die Iberer treten das erste Mal in der Geschichtsschreibung auf. Die 

Stammeskommission brütet seit Tagen über einem Vorwort für ihre Stammesgeschichte. 

Einer hat einen Einfall, verwirft ihn aber wieder. Die Männer bestellen noch 

mehr Maisfladen und Wasser. Es wird wieder eine lange Nacht. 

9 v. Chr. Die Markomannenn werden von einer römischen Legion unter General 

Drusus besiegt. An Ort und Stelle gründet man Magdeburg, zumindest der Sage nach. 

Drusus beauftragt seinen Zenturio ihm ein Vorwort für seinen glorreichen Sieg zu 

verfassen. Er selbst hat keine Lust dazu. 

9 n. Chr. Der junge Jesus überlegt, wie er sich verdingen kann. Nach einigem hin und 

her beschließt er, sich als Messias – eine populäre Form des Auskommens zu dieser 

Zeit – auszugeben. Da er feststellen muss, dass er bisher nur etwa fünf Schritte über 

das Wasser schafft, meint er erst einmal etwas zu predigen. Gerade kritzelt er an einem 

Vorwort für eine Predigt, die er morgen in einer Grundschule in Judäa vortragen 

will. Sein Referat über den Weizenanbau in der Wüste vergisst er darüber. 

1009 n. Chr. Kalif al-Hakim lässt die Grabeskirche zerstören. Damit wird er die 

Kreuzzüge provozieren. Das weiß er aber noch nicht. Momentan hat er auch gar keine 

Zeit sich damit zu belasten, denn er arbeitet gerade an einem Vorwort zu seiner 

Monographie „Wie zerstöre ich eine Kirche“. 

2009 n. Chr. Der Himmel ist grau, es wird langsam dunkel und auch wir brüten über 

einem Vorwort. Das Jahr 2009 wird wie seine Vorgänger ebenfalls in die Geschichtsbücher 

eingehen - dass das Nebelhorn dabei eine Rolle spielt, ist leider zu bezweifeln. 

Aber den Anspruch erheben wir auch gar nicht. Wir wollen euch wie immer einfach 

nur unterhalten, informieren und ein wenig den Tag versüßen. Dieses Mal hat sich 

Professor Neubacher Zeit für ein Interview genommen (ab Seite 03), außerdem verraten 

wir euch, was ihr mit euren unerwünschten Weihnachtsgeschenken machen 

könnt (ab Seite 16). Dann setzen wir die Bibliotheksreise fort (ab Seite 23), rezensieren 

wieder einen Haufen Bücher für euch (ab Seite 40) und stellen euch noch den 

neuen Dekanatsassistenten und Studienfachberater Christian Polchow vor (ab Seite 

29). Also seid gespannt! 

1 

Eure Redaktion ☺


Informiert... 

Wichtig zu wissen 

• Sprechzeiten des F§R in der vorlesungsfreien Zeit 

Auch in der vorlesungsfreien Zeit ist der Fachschaftsrat Jura für euch da. In der ersten 

Woche vom 16. - 20. Februar 2009 ist das Büro im Raum 2.28 Dienstag und Donnerstag 

jeweils von 12-14 Uhr für euch besetzt. Danach findet die Sprechzeit bis zum 

Beginn des Sommersemesters immer mittwochs zwischen 12 und 14 Uhr statt. 

• Anmeldung für den Newsletter 

Wer Interesse am Newsletter des Fachschaftsrats hat, kann sich ab sofort mit einer 

formlosen Email an newsletter_fsr_rewi@yahoo.de dafür anmelden. Ihr werdet 

dann zukünftig mit allen wichtigen Infos zum F§R und seinen Veranstaltungen, zur 

Fakultät etc. informiert. Außerdem erinnern wir euch an wichtige Anmeldetermine 

und Abgabefristen. Also nicht zögern – es lohnt sich! 

• Wieder Juristenball 2009 

Nach dem Erfolg im letzten Jahr hat sich der Fachschaftsrat Jura dazu entschlossen, 

auch in diesem Jahr einen Juristenball zu veranstalten. Er soll auch dieses Mal im 

Rahmen der Woche der Rechtswissenschaft stattfinden. Termin ist Mittwoch, der 

13. Mai. Veranstaltungsort wird wieder der Schwarze Bär sein. Also gleich im 

Kalender rot anstreichen und im Sommersemester die Kartenvorverkaufstermine 

beachten, denn es wird wieder mit einem ausverkauften Haus gerechnet. 

• Ιnformation des Referats für Hausarbeiten, Klausuren & Prüfungsprotokolle 

Das Referat für Hausarbeiten, Klausuren und Prüfungsprotokolle teilt mit, dass unsere 

Sammlungen im FSR-Büro wieder auf dem neuesten Stand sind. Außerdem läuft 

auch unsere Skripten-Aktion weiter. Noch einmal zur Erinnerung: für die Kopie von 

zwei bestandenen Hausarbeiten, Klausuren bzw. je einer der beiden bekommt ihr von 

uns ein Hemmer-Skript eurer Wahl kostenlos. Wichtig dabei ist, dass ihr natürlich 

den Sachverhalt mitbringt, und erkennbar ist, mit welcher Note die Arbeiten bewertet 

worden sind. Die Kopien werden anonymisiert, so dass nicht mehr auf euch geschlossen 

werden kann. Außerdem bieten wir einen frisch aktualisierten Pool an Ausleihskripten. 

Für die diesjährigen Examenskandidaten zudem ein wichtiger Hinweis: 

Die Kopiervorlage für die Prüfungsprotokolle findet ihr unter http://www.rewi.unijena.de/data/rewi_/Fakultaet/Institute 

und Gremien/PP-Vorlage.pdf 

2


Nachgefragt... 

Im Gespräch mit Professor Dr. Frank Neubacher – 

Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht 

und Kriminologie 

Nebelhorn: 

Zu Beginn unseres 

Interviews würden 

wir Sie einfach 

kurz bitten, uns 

ein paar Worte zu 

Ihrem Lebenslauf 

zu sagen. 

Professor Neubacher: Ich bin in Koblenz geboren und in Bonn aufgewachsen, bin 

also Rheinländer und kein echter „kölsche Jong“, obwohl ich 

in Köln gearbeitet habe. In meiner Jugend war ich zehn Jahre 

lang Leiter einer Jugendgruppe. Das war eine sehr interessante 

Zeit und hat mir viel Freude gemacht. Im Sommer gab es dreiwöchige 

Freizeiten mit 40-50 Kindern - die hab ich natürlich 

nicht alleine beaufsichtigen können, das wäre ja grob fahrlässig 

gewesen! Es waren andere Jugendgruppenleiter dabei. Ich 

habe schöne Erinnerungen an diese Zeit und glaube, dass ich 

mich vielleicht auch deswegen ein bisschen in das Lebensgefühl 

junger Leute hineinversetzen kann. Ja, was kann man 

sonst noch sagen? Vielleicht ein paar Worte zum Studium: Ich 

habe überwiegend in Bonn studiert und mein Studienplan ist 

immer recht voll gewesen. Das hat mit meinem Doppelstudium 

zu tun. Trotzdem hat mir das Spaß gemacht. Ich habe die 

akademischen Freiheiten genutzt. Ich bin in die Universität gegangen 

und habe mich gefragt „Was möchte ich denn jetzt eigentlich 

gerne wissen?“ Nach dem Studium hat es einige Stationen 

gegeben: Ich habe in Köln gearbeitet, war einige Monate 

lang in Wien, hatte eine Lehrstuhlvertretung in Dresden und 

jetzt bin ich in Jena. 


Wie Sie gerade schon erwähnt haben, waren Sie während ihrer 

Referendariatszeit in Wien und waren da in der „Crime Prevention 

and Criminal Justice Division“ der Vereinten Nationen 

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aktiv. Wie kam es dazu und was kann man sich darunter genau 

vorstellen? 

Professor Neubacher: Das war meine Auslandswahlstation als Referendar. Aber ich 

hätte sie natürlich nicht im Ausland machen müssen, schon gar 

nicht bei der UNO. Ich hab mich dafür besonders interessiert. 

Ich erinnere mich daran, dass der Auslöser ein kleiner Beitrag 

in der JuS war, den ich während meiner Studienzeit gelesen 

hatte. Da berichtete jemand davon, dass er in Wien bei der 

Strafrechtsabteilung der Vereinten Nationen gearbeitet hat. 

Und das hat mich fachlich außerordentlich interessiert. Außerdem 

wollte ich auch einmal aus Bonn herauskommen. Ich 

habe mich zwölf Monate vorher beworben. Man kann das 

nicht einfach aus dem Moment entscheiden und hoffen, dass 

die dann irgendwo ein Plätzchen haben! Zunächst habe ich gar 

nichts gehört. Aber kurz vorher klappte es dann auf Nachfrage 

doch. Die vier Monate in Wien waren eine tolle Zeit. Erstmal 

ist Wien eine fantastische Stadt. Ich trinke gerne mal einen 

Kaffee, und die Wiener Kaffeehäuser sind einfach unübertroffen. 

Solche Gesichtspunkte spielen auch eine Rolle - dass man 

sich irgendwo wohl fühlt. Und dann war natürlich die ganze 

Arbeitssituation und Arbeitsatmosphäre sehr aufregend. Wenn 

Sie plötzlich als deutscher Referendar in eine so internationale 

Umgebung kommen, wo 20-30 Nationen durch Mitarbeiter 

vertreten sind. Das ist einfach aufregend! Sie müssen dann 

plötzlich alles auf Englisch machen, Englisch sprechen und es 

dauert ein paar Tage, bis man sich da reingefunden hat. Angesichts 

der relativ kurzen Zeit von vier Monaten geht man mit 

großem Gewinn wieder weg. Meine Hauptaufgabe bestand 

darin so genannte „case-studies“ zu erstellen. Im Grunde können 

Sie sich das wie einen juristischen Fall vorstellen. Man 

entwirft einen Sachverhalt mit straf- und menschenrechtlichem 

Hintergrund. Dann stellen Sie zu diesem Sachverhalt drei bis 

sechs Fragen und beantworten sie. Das Ganze hat dann vielleicht 

einen Umfang von sechs bis zehn Seiten. Dieses Material 

hat vor allem in Trainingskursen Verwendung gefunden, die 

in Afrika und Osteuropa angeboten worden sind, um Angehörige 

der Justiz - Staatsanwälte, Richter – zu menschenrechtlich 

relevanten Fragen zu schulen. 


1997 haben Sie dann an der Uni Bonn promoviert, 2003 an der 

Uni Köln habilitiert? Worum ging es in den beiden Arbeiten? 

Professor Neubacher: Die Promotion hat sich mit fremdenfeindlichen Brandanschlä 

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gen beschäftigt, die nach der Wiedervereinigung in Deutschland 

begangen wurden. Diese haben damals für relativ großes 

Aufsehen gesorgt. Es sind schreckliche Taten darunter gewesen, 

durch die zahlreiche Menschen ums Leben gekommen 

sind. Ich habe über 100 Urteile ausgewertet, bei denen es um 

fremdenfeindliche Brandanschläge ging, die von Jugendlichen 

oder Heranwachsenden begangen worden sind. Es gab also 

weit mehr Taten, als die vollendeten Tötungsdelikte in Mölln 

und Solingen. Mein Interesse war es etwas über die Hintergründe 

dieser Taten herauszufinden. Damals gab es die Vorstellung 

die Täter seien desintegrierte Jugendliche und kämen 

aus haltlosen und schwierigen Verhältnissen. Ich habe das so 

nicht bestätigt gefunden. Zwar hatten die Täter überwiegend 

eher niedrige Bildungsabschlüsse, aber die meisten waren 

nicht arbeitslos und hatten eine Lehrstelle. Man konnte sie eigentlich 

nur zu einem Viertel wirklich als desintegriert bezeichnen. 

Die anderen drei Viertel waren aus relativ normalen 

Verhältnissen. Diese Brandanschläge wurden überwiegend am 

Wochenende verübt, was für Präventionsmaßnahmen von Bedeutung 

ist. Die Jugendlichen haben im weitesten Sinne aus einer 

politischen Motivation heraus gehandelt. Es waren keine 

Organisierten - der organisierte Neonazismus spielte keine 

große Rolle. Wenn das ausnahmsweise der Fall war, betraf es 

die NPD, die für mich klar verfassungsfeindlich ist. Die Jugendlichen 

handelten insofern politisch, als sie im Zusammenhang 

mit der Diskussion um die Änderung des Asylrechts vor 

Ort ein Zeichen gegen Fremde setzen wollten. Insofern ist das 

eine politische Motivation gewesen und nicht einfach völlige 

Gedankenlosigkeit oder ein schlechter Scherz. Die Justiz hat 

diese politischen Zusammenhänge nach dem Anschlag von 

Mölln deutlicher erkannt. Es ist ein interessantes Ergebnis der 

Untersuchung, dass die Tatverdächtigen bis November ’92 von 

der Justiz nur unter dem Vorwurf der Brandstiftung, nicht aber 

eines Tötungsdelikts verfolgt wurden. Danach hat sich das 

Bild dann umgekehrt. Das zeigt, wie auch justizielle Bewertungen 

umschlagen können. Trotzdem hat die Justiz insgesamt 

sehr besonnen reagiert. Es gab viele Forderungen nach harter, 

abschreckender Bestrafung der Täter. Das war jedoch ein Problem, 

weil die meisten Beschuldigten unter das Jugendstrafrecht 

fielen. In dieser Situation hat die Justiz den schwierigen 

Spagat hinbekommen das eigentliche Tatunrecht nicht zu bagatellisieren 

und trotzdem jugendstrafrechtlich angemessene 

und besonnene Reaktionen zu finden. 

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Die Habilitation hat sich mit der Frage beschäftigt, wie es zur 

jetzigen internationalen Strafgerichtsbarkeit gekommen ist. Zu 

diesem Zweck bin ich ziemlich weit in die Geschichte zurückgegangen 

und habe gefragt, wovon es abhing, dass sich diese 

Idee, auch politisch Mächtige dem Strafrecht zu unterwerfen, 

tatsächlich durchgesetzt hat. Das ist ja erst im 20. Jahrhundert 

passiert. Warum nicht schon im 16. oder im 14. Jahrhundert? 

Ich habe aus einer kriminologischen Perspektive den Prozess 

dieser Normenherausbildung beobachtet. Das ist ein Teil der 

Arbeit. Und ein zweiter wichtiger Teil bestand darin, dass ich 

für die Kriminologie gefragt habe, was sie denn an Gesichtspunkten 

beizutragen hat, die für oder gegen solche internationalen 

Strafgerichte sprechen. Da habe ich zum Beispiel viktimologische 

Gesichtspunkte erörtert, die, so meine ich, auf der 

Ebene der internationalen Justiz eine große Rolle spielen. Ein 

weiterer Gesichtspunkt war die Relativierung der strafrechtsdogmatischen 

Bedenken, dass in diesen Ketten aus Befehl und 

Gehorsam eine Art Befehlsnotstand entsteht bzw. keine Handlungsfreiheit 

übrig bleibt. Aus einer sozialwissenschaftlichen 

Sicht lassen sich, auch mit Blick auf die NS-Kriegsverbrecherprozesse, 

diese Bedenken weitgehend zerstreuen. 


Nun sind Sie ja Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht und Kriminologie. 

Die Situation der Strafrechtslehre ist auf Grund der 

schwachen Personaldecke im Moment äußerst angespannt. Die 

Arbeitsbelastung der einzelnen Lehrenden ist äußerst groß und 

beeinflusst sicher auch die Möglichkeit zur Forschung. Wie sehen 

Sie die aktuelle Situation und welche Veränderungen halten 

Sie für notwendig? 

Professor Neubacher: Ja, in der Tat nehmen Lehre und Prüfung im Strafrecht sehr 

großen Raum ein. Und da wünsche ich mir schon ein bisschen 

mehr Raum für Forschung, das ist richtig. Es wäre schön, 

wenn sich die personelle Unterbesetzung der strafrechtlichen 

Säule beheben ließe. Derzeit werden mit der Hochschule Gespräche 

über Möglichkeiten der Verbesserung geführt. Da kann 

man im Augenblick gar nicht viel mehr zu sagen, weil diese 

Gespräche in vollem Gange sind. Aber Verbesserungen wären 

schön, nicht nur für mich, sondern für alle im Strafrecht. 


…auch für die Studierenden! 

Professor Neubacher: Ja, denke ich auch! 

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Zur Information unserer Leserschaft: Sie haben kürzlich einen 

Ruf einer anderen Universität erhalten. Sollten Sie diesen Ruf 

annehmen, würde sich die eben beschriebene Situation also 

noch weiter verschärfen. Im Namen des FSR als Vertretung aller 

Jura-Studenten möchten wir Ihnen natürlich den studentischen 

Wunsch ans Herz legen, dass Sie unserer Universität die 

Treue halten, weil Sie ein wichtiger Stützpfeiler in der Strafrechtslehre 

sind. Auch Ihre aktuellen Evaluationsergebnisse 

zeigen, dass Ihre Veranstaltungen bei den Studierenden äußerst 

beliebt sind. Wir wissen natürlich, dass Sie uns und unseren 

Lesern jetzt nicht exklusiv Ihre Entscheidung mitteilen werden, 

möchten aber dennoch nicht versäumen zu fragen, wie 

denn die Chancen für die Uni Jena stehen oder ob wir irgendwelche 

Möglichkeiten haben den Ausschlag der Waagschale 

zugunsten unserer Seite zu beeinflussen… 

Professor Neubacher: Zunächst einmal ist ein Ruf natürlich ein Grund zur Freude, 

weil sich darin ein gewisses Interesse und eine Anerkennung 

äußert. Auf der anderen Seite führt er zu der Frage, was geschehen 

soll. Dieser Prozess des Abwägens und Überdenkens 

ist noch nicht abgeschlossen. Insofern entspricht es den Tatsachen, 

wenn ich sage, es gibt noch keine Entscheidung. Diese 

kann auch noch gar nicht getroffen werden, weil die Informationen, 

die für diese Entscheidung nötig sind, noch nicht auf 

dem Tisch liegen. Letztlich wird das gesamte Paket den Ausschlag 

geben. Jena hat natürlich vieles zu bieten, was mir sehr 

gefällt. Ich habe mich hier, glaube ich, relativ schnell eingelebt. 

Ich fühle mich wohl und freue mich über die positiven 

Bewertungen der Studierenden. Die liegen mir sehr am Herzen. 

Ich habe ein gutes Verhältnis zu ihnen und habe sie geradezu 

„lieb gewonnen“. Aber die Verhandlungen sind in vollem 

Gange und jetzt in der Vorweihnachtszeit ist das vielleicht ein 

gewagter Vergleich, aber er passt irgendwie: Es ist wie zu 

Weihnachten, wenn sich eine innere Unruhe und Spannung 

einstellt und man sich fragt, was wohl in den diversen Paketchen 

drin ist? Solange man sie noch nicht geöffnet hat und 

nicht weiß, was ihr Inhalt ist, weiß man nicht, ob man sich nun 

freuen soll oder nicht. 


An welchem Termin ist mit einer Entscheidung zu rechnen? 

Wie muss man sich das vom Zeitablauf her vorstellen? 

Professor Neubacher: Ich denke, es liegt im Interesse aller, dass bald eine Klärung 

erfolgt. Ich mache mir selber viele Gedanken und tue alles, da 

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mit die Verhandlungen zügig verlaufen. Nach meinem Eindruck 

arbeiten alle, die an den Gesprächen beteiligt sind, sehr 

daran, dass die Dinge zügig erörtert und geklärt werden. Möglicherweise 

werden wir zum Ende der Vorlesungszeit, also 

Mitte Februar, schon mehr wissen. 


Dann hoffen wir, dass im Jena-Paket etwas Schönes drin ist! 

Nun kommen wir zum fachlichen Teil des Interviews… 

Sie halten ja in diesem Semester die Vorlesung Internationales 

Strafrecht. In 5 Sätzen: Wie sehen Sie die Entwicklung des 

doch noch recht jungen Internationalen Strafgerichtshofs? 

Professor Neubacher: Erst einmal finde ich es überaus positiv, dass es zur Errichtung 

dieses Gerichtshofs gekommen ist. Das war lange Zeit alles 

andere als selbstverständlich und hat eine lange Vorgeschichte. 

Ich denke etwa an den deutschen Richter Herrn Kaul, der 1998 

die deutsche Delegation bei den Verhandlungen in Rom mitgeleitet 

hat. Der Gerichtshof hat in den letzten Jahren eine gewisse 

Anlaufzeit gebraucht und das erste richtige Verfahren gegen 

Lubanga geht im Januar 2009 wahrscheinlich erst richtig ins 

Hauptverfahren. Also ist so viel noch nicht passiert. Die lange 

Dauer ist vielleicht ein kleiner Wermutstropfen. Auf der anderen 

Seite sind bei solchen internationalen Verfahren naturgemäß 

viele Rechtsfragen erstmalig zu klären, die das Gericht 

vor Schwierigkeiten stellen können. Damit komme ich zu einem 

weiteren Aspekt des Lubanga-Verfahrens: Das Ge-richt 

hat den Grundsatz des "fair trial" sehr stark betont. Hintergrund 

war, dass die Anklage entlastendes Beweismaterial, was 

der Verteidigung hätte zur Verfügung gestellt werden sollen, 

nicht rechtzeitig offen gelegt hat. Und da hat der Gerichtshof 

das Verfahren erst mal angehalten. Dadurch ist eine Verzögerung 

entstanden. Die Verzögerung hat also einen positiven 

Hintergrund, weil der Gerichtshof die Rechte des Angeklagten 

ernst nimmt. Es hat ja keinen Sinn, Verfahren um jeden Preis 

durchzuführen oder zu einem Ergebnis zu bringen. Gerechtigkeit 

um jeden Preis kann es nicht geben. So wie das internationale 

Strafrecht dem Schutz von Menschenrechten der Opfer 

dient, so müssen auch die Menschenrechtspositionen der Beschuldigten 

und Angeklagten gewahrt werden. Die wirklich 

schwierigen Situationen werden für den Gerichtshof vielleicht 

erst noch kommen. Man stelle sich nur einmal vor, der von der 

Anklage beantragte Haftbefehl gegen den sudanesischen Präsidenten 

wird erlassen und vollstreckt. Man kann sich vorstellen, 

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was da für ein politisches Tauziehen in Gang kommt. Die Staaten 

der Afrikanischen Union haben schon erwogen, über Art. 

16 des Rom-Statuts und den Sicherheitsrat dazu zu kommen, 

die Ermittlungen des Gerichtshofs für eine Dauer von zunächst 

zwölf Monaten sozusagen einzufrieren. Das Rom-Statut hat 

gewisse Einfallstore, wo politische Einflüsse geltend gemacht 

werden können, und deshalb gehe ich davon aus, dass die 

wirklich schwierigen Situationen für den Gerichtshof erst noch 

kommen werden. Um diesen Punkt abzuschließen: Ich habe 

1987 in einem politikwissenschaftlichen Proseminar eine 

Hausarbeit über die Nürnberger Prozesse geschrieben. Damals 

war ein internationaler Strafgerichtshof absolute Utopie! Daran 

hat niemand zu denken gewagt! Damals jährten sich die 

Nürnberger Verfahren zum 40. Mal. Wenn man das vergleicht 

mit dem, was inzwischen passiert ist, dann wird deutlich, mit 

welch großer Geschwindigkeit sich die Dinge entwickelt haben. 

Und ich mag mir gar nicht ausdenken, was die Folgen wären, 

wenn dieses Projekt scheitert. 


Es sind also noch gute Entwicklungstendenzen vorhersehbar!? 

Professor Neubacher: Was bisher erreicht wurde, wird sich wohl kaum völlig rückgängig 

machen lassen. Stellen wir uns einmal vor, die Sache 

ginge aus irgendeinem Grunde schief. Was wäre dann? Dann 

wäre dieses Scheitern für die ganze Welt offenkundig. Das 

wäre doch eine sehr denkwürdige Entwicklung. Heute sind wir 

jedenfalls weiter als vor 20 Jahren. Und es gibt so viele Staaten, 

wie sich in Rom gezeigt hat, die einen starken und unabhängigen 

internationalen Strafgerichtshof wirklich wollen. 

Deshalb hoffe ich, dass gelegentliches Störfeuer und politische 

Manöver auf Dauer diesen Gerichtshof nicht Zufall bringen 

können. 


Eine weitere aktuelle Diskussion beschäftigt sich mit dem Verbrechen 

der Aggression. Hierbei geht es um die Entwicklung 

einer einheitlichen Definition dafür. Können Sie uns und unseren 

Lesern da den aktuellen Stand verraten und wie sehen Sie 

die Erfolgsaussichten für das Finden einer einheitlichen Definition 

zum Termin 2009? 

Professor Neubacher: Das weiß im Augenblick niemand. Ich war immer ein entschiedener 

Befürworter dieses Gerichts. Aber in puncto Aggression 

bin ich noch vor wenigen Jahren ganz skeptisch gewesen. Inzwischen 

bin ich etwas optimistischer. Wir hatten ja vor einem 

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Jahr Herrn Kollegen Kress aus Köln zu einem Vortrag hier. Er 

hat uns aus erster Hand über den Stand der Definitionsbemühungen 

in York unterrichtet. Und da wurde mir klar, wie weit 

auch diese Überlegungen schon wieder fortgeschritten sind. 

Das war vor fünf Jahren noch nicht absehbar. Im Augenblick 

ist nicht auszuschließen, dass es bei der Überprüfungskonferenz 

2009/2010 tatsächlich zu einer Einigung kommt. Wahrscheinlich 

wird es so sein wie in Rom. Letztlich entschieden 

wird möglicherweise in letzter Minute. Wenn es eine Einigung 

über den Tatbestand der Aggression geben wird, so wird der 

Tatbestand eng formuliert sein, und das ist auch richtig. Denn 

gerade hier ist die Unsicherheit über die Grenzen der 

Strafbarkeit groß. Den Gerichten wäre mit einem eng umrissenen 

Tatbestand am meisten gedient. Er wird sich, wenn er 

kommt, am ehesten orientieren am Modell des Angriffskrieges. 

In der Vorlesung habe ich als Beispiel genannt: Überfall 

eines Staates auf einen anderen mit dem Ziel, das Territorium 

oder Teile davon dauerhaft zu annektieren. Das wäre 

ein klarer Fall. Auch an den negativen Vorbildern des deutschen 

und japanischen Angriffskrieges im Zweiten Weltkrieg 

orientiert man sich. Das Hauptproblem wird sein, wie die 

Kompetenzen des Sicherheitsrates mit denen des Gerichtshofes 

in Einklang gebracht werden. Denn der Sicherheitsrat hat nach 

der UN-Charta die Verantwortung für die Aufrechterhaltung 

des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit. Und deshalb 

wird es kaum möglich sein, den Sicherheitsrat aus der 

Frage der Feststellung einer Aggression herauszuhalten. Umgekehrt 

darf es nicht so sein, dass, wenn der Sicherheitsrat sich 

auf eine solche Feststellung nicht einigen kann, der Gerichtshof 

dann - politisch bedingt - blockiert wäre. Das ist der entscheidende 

Punkt. Ich glaube, es wird wieder ähnliche 

Koalitionen geben wie 1998. Es gibt einen großen Teil von 

Staaten, die sagen: Wir müssen dieses Projekt schaffen, der 

Gerichtshof muss unabhängig sein. Und es wird auch Delegationen 

geben, die fragen: Können wir da nicht noch irgendwelche 

politischen Kontrollmechanismen einbauen? Das wird 

voraussichtlich die ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats 

betreffen. 


Wenn Sie entscheiden könnten – wie wäre Ihre Definition? 

Professor Neubacher: Das ist schwer zu sagen. Wenn überhaupt, kann das derzeit nur 

jemand wissen, der den letzten Stand der Verhandlungen aus 

eigener Anschauung kennt. In der Vorlesung habe ich gesagt, 

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es wird in jedem Fall ein so genanntes Führungsdelikt sein. 

Täter wird nur jemand sein können, der der politischen Führung 

zuzurechnen ist. Es hat keinen Sinn, da irgendwelche untergeordneten 

Befehlsempfänger mit einzubeziehen. Zweitens 

wird es ein Kontextelement geben, einen größeren Zusammenhang 

und nicht nur eine einzelne Entscheidung oder Anweisung 

einer Person. Und der dritte wichtige Punkt im Rahmen 

dieser Definition ist die Rolle des Sicherheitsrates. Damit hat 

man, glaube ich, die drei Kernpunkte, die in diesem Tatbestand 

eine Rolle spielen, erfasst. Bei der Frage, was als Aggressionshandlungen 

in Betracht kommt, wird man sich an politischen 

Vorüberlegungen orientieren, vor allem der Resolution der Generalversammlung 

aus dem Jahre 1974. Dort sind beispielhaft 

genannt Annektion, Blockade von Seehäfen und das Zur-Verfügung-Stellen 

des eigenen Territoriums für einen anderen 

Staat als Aufmarschgebiet für eine Aggression. Bei diesen 

schwierigen Verhandlungen ist zu befürchten, dass umfangund 

wortreiche Tatbestände das Verhandlungsergebnis sind. 

Wenn sie an Art. 8 Rom-Statut (Kriegsverbrechen) denken, der 

Wortlaut zieht sich über mehrere DIN A4 Seiten hin. Da werde 

ich Ihnen jetzt keine Definition in zehn Sekunden sagen können. 


Schließen wir das internationale Recht damit ab und kommen 

noch zu einer Frage zum nationalen Recht: 

Im Inzesturteil des BVerfG hat der vorsitzende Richter Winfried 

Hassemer entgegen seiner restlichen Kollegen geurteilt. 

Welche Rechtsposition vertreten Sie in diesem Fall? 

Professor Neubacher: Ich könnte jetzt sagen, wir warten mal meine Seminarsitzung 

im Januar ab, da haben wir nämlich eine Seminararbeit genau 

zu dem Thema. Aber ich will mich nicht um die Frage herum 

drücken. Wenn man verschiedene dogmatische Details beiseite 

lässt, geht es in dem Urteil um eine Grundfrage des Strafrechts, 

nämlich die, ob der gesetzgeberischen Definition von Straftaten 

irgendwelche Grenzen gesetzt sind, die über allgemeine 

verfassungsrechtliche Dinge hinausgehen. Und damit sind wir 

im Kern bei der Diskussion um den Rechtsgutsgedanken. Herr 

Roxin etwa ist ja ein Vertreter dieser Auffassung, Herr Hassemer 

auch. Die haben das ja beide in verschiedenen Veröffentlichungen 

deutlich gemacht. Mir ist diese Sichtweise sehr nahe. 

Und zwar deshalb, weil es darum geht, dass der Gesetzgeber 

nicht nach Belieben oder kriminalpolitischen Stimmungen Gesetze 

schafft, sondern dass er immer wieder vor der Frage 

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steht, welchem Schutz dient das jetzt eigentlich, welches 

Rechtsgut steht dahinter. Diese Überlegungen, die dem Strafrecht 

aufgegeben sind, sind meine ich, sehr wichtig. Das Verfassungsgericht 

hat diesen Gesichtspunkt vorschnell beiseite 

geschoben, meine ich. Es hat gesagt, es gibt über die verfassungsrechtlichen 

Grenzen des Grundgesetzes hinaus keine 

Grenzen der Gesetzgebung, etwa durch den Rechtsschutzgedanken. 

Und das halte ich für einen falschen Ansatz im Urteil. 

Jedenfalls kann die Begründung, mit der das beiseite getan 

worden ist, mich nicht überzeugen. Ich will das mal an drei 

oder vier Punkten versuchen zu verdeutlichen. Die große Strafrechtsreform 

1969, die zu einer erheblichen Entkriminalisierung 

im Sexualstrafrecht geführt hat - denken Sie an Kuppelei, 

denken Sie an Ehebruch, denken Sie an Homosexualität - wäre 

ohne den Rekurs auf den Rechtsgutsgedanken sicherlich nicht 

durchzusetzen gewesen. Denn, das war damals die Überzeugung, 

irgendeine allgemeine Auffassung davon, was sittlich ist 

und moralisch in Ordnung und was nicht, das sollte eben für 

die Legitimation einer Strafnorm nicht reichen. Das ist der erste 

Gesichtspunkt, der sich also geschichtlich schon als sehr 

wichtig erwiesen hat. Der zweite Punkt ist der, dass das Bundesverfassungsgericht 

sich bei dem Zweck der Norm des § 173 

eigentlich nicht festlegt. Da ist das so ein Konglomerat. So ein 

bisschen eugenische Gesichtspunkte, ein bisschen Schutz der 

Familie, aber auch ein bisschen Schutz dieses Inzesttabus. Also 

auch Rücksicht auf verwurzelte öffentliche Moralvorstellungen. 

Und da frage ich mich: wie soll man eigentlich eine 

Strafnorm unter verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten überprüfen 

- im Hinblick auf Geeignetheit, Erforderlichkeit, Verhältnismäßigkeit 

- wenn noch nicht einmal ganz klar ist, was 

sie eigentlich bezwecken soll. Es ist ein Mangel, wenn das Gericht 

sagt, es dient vor allem diesem Gesichtspunkt, aber auch 

jener Gesichtspunkt ist richtig und noch ein weiterer. Einen 

dritten Punkt habe ich schon angedeutet: Ich halte es für einen 

gravierenden Mangel, wenn man sich auf kulturhistorische 

Überzeugung oder die Verwurzelung eines Tabus in der Gesellschaft 

zurückzieht. Da muss man strafrechtstheoretisch und 

auch dogmatisch etwas mehr zu bieten haben, um eine Strafnorm 

zu legitimieren. Wir könnten ja sonst auf die Idee kommen, 

unter Bezugnahme auf öffentliche Vorstellungen von Anstand, 

Moral und Sittlichkeit oder ähnliches, auch den Ehebruch 

wieder unter Strafe zu stellen. Und ich frage mich, ob in 

letzter Konsequenz hinter dieser Einstellung nicht der Gedanke 

steht, ich zitiere Karl Binding, Strafrechtslehrer am Anfang des 

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20. Jahrhunderts, dass „der Staat entscheidet nach seinem Gutdünken, 

wo und wie er strafen will.“ Die Strafe ist dann Sanktion 

dafür, dass der Täter den Anspruch des Staates auf Gehorsam 

verletzt hat. Das ist ein straftheoretischer Zusammenhang, 

von dem ich meine, dass wir ihn überwunden haben und dass 

er eine Strafnorm nicht trägt. 


Dem Strafrecht sollte ja so eine Abwendung von politischen 

und moralischen Gesichtspunkten immanent sein! 

Professor Neubacher: Ja. Bestenfalls kann man über das Urteil sagen, die Begründung 

sei lückenhaft, schwach, wenig überzeugend. Insofern, 

und das ist die Antwort auf ihre Frage, verstehe ich die Position 

von Herrn Hassemer gut. 


Nun möchten wir noch etwas über die Privatperson Frank 

Neubacher erfahren. Haben Sie neben der Arbeit noch Freizeit 

und wenn ja, wie verbringen Sie diese? Treiben Sie Sport? 

Professor Neubacher: In meiner Jugend habe ich Fußball gespielt – als das, was man 

einen „spielenden Mittelstürmer“ nennt. Ich habe allerdings 

vor zehn Jahren den Fehler gemacht, mir bei einem Universitätsfußballturnier 

ein Trikot überzustreifen und zu denken: 

„Jetzt spielst du einfach mal mit!“ Und dann hab ich da so 

einen flotten Zwischenspurt über 80 Meter eingelegt und bin 

dann wegen akuter Konditionsschwäche über meine eigenen 

Beine gefallen und habe mich auswechseln lassen müssen. 

Seitdem mache ich das auch nicht mehr. Stattdessen gehe ich 

ab und zu in ein Fitnessstudio. Als Ausgleich zum Büro ein 

bisschen Ausdauerlaufen, ein bisschen Geräte. Und Fahrrad 

fahren tue ich ganz gerne. 


Ist denn die Leidenschaft zum Fußball wenigstens noch als Zuschauer 

geblieben? 

Professor Neubacher: Das nimmt bei mir mit zunehmendem Alter ab. Früher bin ich 

keinem Fußballspiel abgeneigt gewesen. Dann bin ich wählerischer 

geworden und habe mir gesagt: nur noch wenn Leute 

mitspielen, die ich kenne. Oder im Fernsehen Europameisterschaft 

und Weltmeisterschaft natürlich, das ist immer etwas 

Besonderes. Aber Bundesliga interessiert mich inzwischen 

kaum noch. Ein "jecker" Fußballfan bin ich also nicht. Aber 

2006 habe ich es geschafft, für mein Patenkind und mich zwei 

Karten für das WM-Fußballspiel Frankreich gegen Togo in 

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Köln zu bekommen. Das war schön und auch ein großes Ereignis. 

Es war ein ganz gutes Fußballspiel und es herrschte eine 

tolle Stimmung auf den Rängen. Das hat Spaß gemacht! 


Zum Abschluss möchten wir Ihnen noch ein paar Fragen in 

Form von Ergänzungssätzen stellen. Wir würden Sie bitten, 

einfach ganz spontan zu antworten. Los geht`s: 

Mein Lieblingsbuch ist… 

Professor Neubacher: …alles von Max Frisch. 


Die letzte CD oder DVD, die ich gekauft habe war… 

Professor Neubacher: Das werden Sie vielleicht kennen - ich finde die CD von Gabriela 

Cilmi sehr schön, die hat im Moment diesen Hit „Sweet 

about me“. 


Mein Lieblingsmensaessen war… 

Professor Neubacher: …also ich habe neulich mit Herrn Bachmann zusammen ein 

fantastisches Essen gehabt. Das war Sauerbraten oder Sauerfleisch 

- jedenfalls ein toller Braten mit wunderbaren selbst gemachten 

Klößen und Gemüse dazu. Besonders die Klöße waren 

einfach toll. Dass sie das in der Mensa so hinkriegen, fand 

ich prima! 


Mein erstes Auto war ein… 

Professor Neubacher: …mein erstes eigenes Auto ist das Auto, was ich immer noch 

fahre. Ich habe mir spät ein Auto zugelegt und immer noch viel 

Freude daran. Es ist ein Alfa Romeo 156. 


Als Student bin ich oft… 

Professor Neubacher: …in mich gegangen. (Lacht.) 


Während des Studiums fand ich am schwierigsten… 

Professor Neubacher: …all den Leuten auszuweichen, mit denen ich eigentlich nicht 

so viel zu tun haben wollte. 


Wenn ich ein Tier wäre, wäre ich… 

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Professor Neubacher: ...spontan gesagt vielleicht ein Elefant, denn ich glaube, ich 

habe ein gutes Gedächtnis. Außerdem bin ich nicht so quirlig, 

aber dafür zuverlässig und ausdauernd. 


Drei Dinge oder Personen, die ich auf eine einsame Insel mitnehmen 

würde, sind… 

Professor Neubacher: …natürlich meine Frau, Papier und was zu schreiben … oder 

zu zeichnen, wer weiß. 


Ein geschichtliches Ereignis oder eine Epoche in der ich gerne 

dabei gewesen wäre, ist… 

Professor Neubacher: …die italienische Renaissance in Florenz. 


Wenn ich für einen Tag in das Leben einer Person der Zeitgeschichte 

schlüpfen könnte, wäre ich gerne… 

Professor Neubacher: …nee, also ich will mit keiner Person der Zeitgeschichte tauschen. 


Eine Inspiration für mich ist… 

Professor Neubacher: …da fällt mir dieses altmodische Wort Muße ein. Sich ohne 

Termindruck auf etwas besinnen zu können, vielleicht auch 

Musik hören, das kann auch ein Urlaub sein, einfach seinen 

Gedanken nachhängen. Ich glaube, das ist die Quelle guter Ideen, 

gerade auch in der Wissenschaft. Ich habe das schon mal 

erlebt - und das kommt leider nicht oft vor. Wenn man eigentlich 

gar nicht damit rechnet oder daran denkt, kommt ein guter 

Gedanke daher. Der kommt nicht von ganz alleine zugeflogen. 

Das hat man durch seine Arbeit vorbereitet. Aber in dem Moment 

hat man an etwas ganz anderes gedacht. 


Die Uni Jena ist für mich… 

Professor Neubacher: …eine sehr sympathische, freundliche Stätte, an der ich gerne 

arbeite und wo ich viele positive menschliche Begegnungen 

habe. Und das ist eigentlich das Wichtigste. Und da zählen natürlich 

die Studenten dazu. 


Wir danken Ihnen für das Interview, Professor Neubacher. 

Das Interview führten für euch Attila und Nicole 

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Umgetauscht… 

Umtausch? Aber sicher! 

Weihnachten ist vorbei und du hast es wieder einmal geschafft, einen riesen Geschenkeberg 

abzusahnen. Die neueste Single deines Lieblingsinterpreten, Klamotten satt 

und alles was du sonst schon immer haben wolltest und vielleicht nie brauchen wirst. 

Ach ja, und das sechs-Millionen-teilige Besteckset von WMF. Das Problem: du 

brauchst es nicht! Sollst du wie ein Fakir drauf schlafen? Lieber nicht. 

Was tun damit? Deine Mitbewohner haben in absehbarer Zeit nicht vor, ein Bankett 

für den Europarat zu geben und auch sonst weiß niemand den du kennst wirklich etwas 

damit anzufangen. 

Wie wäre es mit eBay? Da aber auch die wenigsten Internetkäufer weder Fakire zu 

sein scheinen noch ein Bankett für den Europarat geben wollen, kriegst du das Ding 

nicht los. 

Es hilft nichts, du musst versuchen es umzutauschen, oder besser: zurückgeben und 

Geld zurück! 

Aber was ist eigentlich Umtausch? Gibt es da einen Rechtsanspruch? Umtausch ist 

die Rückgabe der gekauften Ware, unter der Prämisse eine andere (möglichst 

wesensgleiche) wieder mitzunehmen, die nicht unter dem Preis der erst gekauften 

liegt. Ob das geht? Klar. Der Handel macht das ohne groß zu zögern. Einzig wird 

verlangt, dass die Ware unbeschädigt und möglichst verpackt ist und du den 

Kassenbeleg dabei hast. Klingt, als wäre das rechtlich alles in trockenen Tüchern. 

Falsch! Das ist alles nur die Kulanz der Vertreiber. Der Kunde ist König und wird 

auch so behandelt. Dass das Gesetz für die Rückabwicklung oder Änderung von 

Geschäften völlig andere Regeln aufstellt, kann nicht am König ausgelassen werden, 

sonst wird er sauer. 

Anders sieht es beim Fernabsatz aus. Hier besteht ein gesetzliches Widerrufs- und 

Rückgaberecht innerhalb von zwei Wochen. Auch ohne Angabe von Gründen. 

Aber beim Händler steht doch auch immer: „14 Tage Rückgaberecht“! Richtig, das 

ist ein Recht aus den allgemeinen Geschäftsbedingungen und daher mit allen Rechten 

und Pflichten wirksam. Aber danach kann ich das doch auch noch. Ja, da ist dann 

wieder die grenzenlose Kulanz. Etwas zurückzugeben oder umzutauschen hat auch 

nichts, wie es verbreitet die Meinung zu sein scheint, mit Widerruf oder Rücktritt 

vom Vertrag zu tun. Widerruf ist es schon deswegen nicht, weil der Vertrag bereits 

geschlossen wurde und Rücktritt kommt nicht in Frage, weil, mal abgesehen von den 

diversen anderen Voraussetzungen, ein „gefällt mir nicht“ oder „hab ich schon“ 

keinen Sachmangel im Sinne des § 434 BGB darstellt. 

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Und dann ist da noch die Garantie über 2 Jahre. Was garantieren die da überhaupt? 

Ganz einfach das, was das Gesetz vorschreibt: eine Garantie mangelhafte Waren 

nachzubessern oder nachzuliefern. Darauf besteht unbestritten ein kaufrechtlicher 

Anspruch. 

Eine weitere Frage ist, wer diese „Ansprüche“ eigentlich geltend machen kann. 

Du sagst: „Ich natürlich!“ …das meinst aber auch nur du! Du als Beschenkter bist 

schließlich nicht Vertragspartner des Kaufvertrages. Deshalb müsstest du eigentlich 

deine nette Tante, die dir mit sechs Millionen kleinen Teilen eine Freude machen 

wollte in den Laden zurückschicken, um das Geschenk zurückzugeben (und auf die 

Kulanz des Verkäufers zu hoffen). Dann könntest du dich für nächstes Weihnachten 

aber wohl auf einen riesigen Sack mit Kohlen gefasst machen! Das hat der 

Gesetzgeber wohl auch gemerkt. Daher, und wohl auch, weil es für den Verkäufer 

das kleinere Problem darstellt, wer ihm seine mühevoll verkaufte Ware wieder 

andrehen will, gibt es das Rechtsinstitut des Geschäfts „für den es angeht“ oder auch 

Bargeschäft des täglichen Lebens. Dieses für den Vertragsschluss gestaltete Institut 

muss hier wohl analog angewandt werden. Weil es bei der Umtauschaktion sowieso 

nur um Kulanz geht, ist dem Händler die Person seines Gegenüber recht egal. 

Anders wieder beim Fernabsatz. Hier können die bestehenden Rechte nur vom Besteller 

geltend gemacht werden. Rechtlich zumindest. Aber auch hier machen die 

Händler aus Kundenfreundlichkeit Ausnahmen. 

Schließlich fragst du dich, wie du mit dem Gutschein umgehen sollst, den Tante Gertrud 

jedes Jahr direkt am Weihnachtsmorgen bei der Post aufgibt, weil sie meint er 

käme so rechtzeitig am Heiligabend an. 

Grundsätzlich hast du bei Gutscheinen viel Zeit. Gesetzliches Verfallsdatum ist bei 

solchen Schuldanerkenntnissen 30 Jahre. Wenn auf dem Gutschein etwas anderes 

vermerkt ist, gilt natürlich dieses Datum. Es ist dann eine AGB. 

Was nun, wenn dein Gutschein verfallen ist? Einfach trotzdem versuchen ihn einzulösen! 

Auch hier hilft dir wieder die Kulanz der Händler. Sollte der sich mal sträuben, 

kannst du mit einer Klage wegen Sittenwidrigkeit drohen, weil bereits vorgeleistet 

wurde und der Händler nun zur Übereignung einer Sache oder Erbringung einer 

Dienstleistung, die vom Nennwert gedeckt ist, verpflichtet ist. So ist die bisherige 

Auffassung in der Praxis. Ausjudiziert wurde allerdings noch nichts. 

Fazit: Im Weihnachtsgeschäft boomt der Verkauf, nach Weihnachten das sogenannte 

Rückgängigmachen einer Leistung nach § 17 II Nr. 3 Umsatzsteuergesetz. Dabei bist 

du immer auf den guten Willen des Händlers deines Vertrauens angewiesen. 

Schließlich hast du nun den Besteckkasten losbekommen. 499,99€ bar auf die 

Hand. Wenige Tage später hat er dann noch einen neuen Abnehmer gefunden: einen 

netten Herrn, der ganz schnell ein Bankett für den Europarat ausrichten muss. 

Euer Attila 

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Gekünstelt... 

Maximilian K. Dehnert 

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Verbrochen... 

Teddy crimes 

Wir alle - die Juristen von heute und morgen - erheben Anspruch darauf, uns mit den 

Gesetzen auszukennen und sie natürlich auch einzuhalten. Zugegeben, wir leben davon, 

dass sich andere Menschen streiten und verletzen, aber niemand würde auf die 

Idee kommen, uns als schlechte Menschen oder gar kriminell zu bezeichnen. Aber 

haben wir uns auch jemals damit beschäftigt, wie viel kriminelle Energie in uns 

steckt? Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf wissenschaftliche Vollständigkeit 

oder Richtigkeit, er soll uns nur vor Augen führen was wir wirklich sind – Verbrecher! 

Jeder kennt ihn, jeder liebt ihn, jeder hat ihn gehabt. Ein äußerst liebenswürdiges Geschöpf, 

das sich seit vielen, vielen Jahren auf dieser Welt tummelt. Es hat heiße Sommer, 

kalte Winter, Kriege und die Invasion der Computerspiele und digitalisierten 

Haustiere überstanden - Der Teddybär-. Aber welches Leid hat er dafür auf sich genommen? 

Anhand ausgewählter Tatbestände soll das unendliche Leid dieses kuscheligen 

Wesens aufgezeigt werden. Zugegeben, es stellt sich der ein oder andere vielleicht 

die Frage nach der Anwendbarkeit menschlicher Gesetze auf den Bären. Für 

die meisten ist er heute nur noch ein staubiges Etwas, das im besten Fall auf irgendeinem 

Sofa im Gästezimmer sitzt. Er weißt also nur noch Eigenschaften aus § 90, maximal 

§ 90a BGB auf. Aber ich frage euch: „Was ist er für euch gewesen??“ Er hatte 

einen Namen, konnte sprechen und ohne Mama, Papa und ihn seid ihr nirgendwo hingegangen. 

Dies allein soll fernab einer philosophischen oder moralischen Betrachtung 

ausreichen, um dem Teddy menschliche Züge zuzusprechen und die Anwendbarkeit 

unserer Gesetze auf ihn zu begründen. 

Was haben wir ihm nur angetan? Die Normenkette ist lang: Freiheitsberaubung (§ 

239 StGB), Nötigung (§ 240 StGB), Aussetzung (§ 221 StGB), Körperverletzung (§ 

223 StGB), Verbrechen gegen die Menschlichkeit (Art. 7 I lit. f Römisches Statut), 

Mord (§ 211 StGB), Kriegsverbrechen (Art. 8 II lit. a) ii) Römisches Statut), Fahrerflucht 

(§ 142 StGB), Falschaussage (§ 153 

StGB). 

Die zunächst unkonventionelle Reihenfolge der 

Straftatbestände beruht nicht auf dem Missverständnis 

strafrechtlicher Konkurrenzen sondern 

auf der Dramatik, die sich in unseren Kinderzimmern 

abspielte. 

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Teddy musste immer und überall mit hin. Gegen seinen Willen wurde er in den Puppenwagen 

gezwängt, in der Sandkiste zur Schaufel umfunktioniert oder in irgendwelche 

Koffer, Tüten oder ähnliches gestopft, damit er mit auf Reisen kommen konnte. 

Hat ihn jemals irgend jemand von uns gefragt, ob er das wollte? Nein. Tatbestand des 

§ 239 StGB i.V.m. Art. 2 II GG (Freiheitsberaubung in Verbindung mit Eingriffen in 

das Selbstbestimmungsrecht) erfüllt. 

Aber er musste nicht nur mit auf den Spielplatz, in 

den Kindergarten, zum Einkaufen, zum Kinderarzt 

und in den Urlaub, nein, Teddy musste auch 

mit an den Mittagstisch. Dort wurde ihm, egal ob 

er Hipp- Babybrei, Möhren – oder Kartoffelbrei 

mochte, alles einfach in den Mund geschoben. Alles 

was wir nicht mochten, bekam er. Und wenn 

er den Mund nicht aufmachte: Pech gehabt, es 

wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Bei jedem 

Blödsinn, den wir gemacht haben, musste Teddy mit. Er wurde einfach in die Jacke 

vorne hineingesteckt, Reißverschluss zu - aber bitte so, dass Teddy noch rausgucken 

kann und los ging es. Teddy war nicht nur genötigt mit zu kommen, er musste 

sich die Taten sogar mit ansehen oder sich beteiligen. Und schon wieder einen Tatbestand 

erfüllt: § 240 StGB Nötigung. 

Aber es kommt noch schlimmer. Auf einem Bummel durch den Großstadtdschungel 

oder die nahe gelegene Einsamkeit mitteleuropäischer Mischwälder muss Teddy ohne 

Mütze und Schuhe einfach mit – ob er will oder nicht. Doch plötzlich wird er aus seiner 

kuscheligen Umgebung geworfen. Wir, überdrüssig seines Fells, dass in der Nase 

kitzelt, haben ihn einfach und vorsätzlich aus dem 

Kinderwagen geworfen oder sein Pfötchen losgelassen. 

Unsere junge Mutter, leicht genervt und, 

vielleicht ein wenig überfordert, bemerkt dies 

nicht. Teddy bleibt einsam und hilflos zurück. 

Und schon ist es passiert: Tatbestand des § 221 

StGB (Aussetzung) erfüllt. Wieder eine Straftat 

mehr in unserem noch so jungen Leben. 

Der Tatbestand der Körperverletzung setzt voraus, dass jemand in seiner Gesundheit 

oder körperlich verletzt wurde. Wir haben den armen Teddy an Armen und Beinen 

gezogen, Löcher in ihn gebohrt, ihm die Augen rausgepult und das Fell vom Rücken 

gekrault. Den Vorsatz hatten wir vielleicht nicht, aber billigend in Kauf genommen 

haben wir es doch. Auch das unsere Mütter Teddy dann ohne Betäubung geflickt haben, 

ist uns doch irgendwie zumindest in mittelbarer Täterschaft anzulasten. Und wie 

sah der arme Teddy hinterher bloß aus? Der Kopf schief, Arme und Beine nicht mehr 

gleichlang und die Augen am Hinterkopf befestigt. Und niemand hat ihn über die 

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Risiken aufgeklärt. Tatbestand des § 226 (gefährliche Körperverletzung) oder zumindest 

§ 222 StGB fahrlässige Körperverletzung, wenn nicht sogar § 132a I Nr. 2 StGB 

bei ärztlicher Fehlbehandlung erfüllt. 

Aber damit nicht genug. Teddy wurde nicht nur mit Händen und Füßen verletzt. 

Auch die Bastelschere, das Küchenmesser oder eine Kerze kamen zum Einsatz. Daher 

ist auch der Tatbestand des § 224 I Nr.2 StGB (schwere Körperverletzung) erfüllt. 

Und so folgen schon wieder viele verschiedene und mehrfach begangene Straftaten, 

die auf unser Konto gehen. 

Im Mittelalter wurde dem Dieb die Hand abgehackt, 

der Teufelsanbeter verbrannt und die 

Hexe einer Wasserprobe unterzogen. Egal was 

Teddy gemacht hat und warum wir ihm die 

Hand abhackt, ihn verbrannt oder durchs Wasser 

gezogen haben (mit an-schließendem Würgen 

an der Wäscheleine) - heute ist dies unter 

dem Begriff der Folter gem. Art. 7 I lit. f Römisches 

Statut, zu subsumieren, denn nach völkerrechtlicher 

Betrachtung genügt für Folter eine 

staatliche Zwangsmaßnahme, die schwere körperliche oder seelische Schäden hervorruft. 

Auch hier mag der kundige Leser einige Zweifel an der Erfüllung des objektiven 

Tatbestandes haben. Es stellt sich die Frage nach der staatlichen Zwangsmaßnahme. 

Nun, der Staat in unseren Kinderzimmern waren zweifelsohne wir. Die Tat müsste 

auch über einen längeren Zeitraum an mehreren 

Opfern öfter erfüllt worden sein. Allein 

die ersten zehn Jahre unseres Lebens 

sollten reichen, einen längeren Zeitraum zu 

bejahen. Und mal ganz ehrlich: Hat nicht jeder 

noch einen zweiten Teddy gehabt? Das 

der Teddy zur Zivilbevölkerung des Kinderzimmers 

gehört ist unstreitig. Auch den 

Vorsatz bezüglich der Folter an Teddy eins 

und an allen Teddys kann hier nur schwerlich 

verneint werden. 

Damit hat sich das Ausmaß unserer Straftaten sogar auf das Völkerrecht ausgeweitet. 

Dies führt dazu, dass wir uns schon vor Beendigung unseres zehnten Lebensjahres 

nicht nur vor der deutschen, sondern auch vor der internationalen Strafgerichtsbarkeit 

verantworten müssten. 

Der Teddybär scheint trotz seiner oft recht menschlichen Art wie eine Katze sieben 

Leben zu haben. Doch soll dies nicht über den Tatbestand des Mordes hinwegtäu- 

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schen. In übelster, hinterlistiger, rachsüchtiger 

Art und Weise wurde Teddy lebendig in der 

Sandkiste begraben, in der Toilette ertränkt, 

mit dem Kinderwagen oder Trettrecker überfahren. 

Diese Aktionen kann sich vielleicht 

nicht jeder von uns als Mord anhängen lassen. 

Unschuldig ist aber keiner. 

Denn der Tod des Teddys wird alternativ auch 

durch § 212 StGB (Totschlag), § 222 StGB 

(fahrlässige Tötung), sowie § 227 StGB (Körperverletzung mit Todesfolge) ermöglicht. 

Und wieder strafbar gemacht. 

Ferner kommen Straftaten gegen Art. 8 II lit. a) ii) Römisches Statut wegen Kriegsverbrechen 

in Betracht. Dieses Verbrechen haben wir wohl kaum an unseren eigenen 

Teddybären begangen. Aber was ist mit denen unserer Geschwister? Im Krieg zwischen 

den Welten unserer Kinderzimmer wurde zumeist im Flur oder Wohnzimmer 

der ein oder andere geplante Krieg geführt. Die Bären des Geschwisterchens wurden 

als Kriegsgefangene genommen, so weggeschlossen, 

dass sie nicht mehr zu finden waren 

und in oben erklärter Weise gefoltert. Auch 

wurde an ihnen getestet, wie weit ein Teddy 

fliegt, ob er die Farbe aus dem Tuschkasten 

verträgt oder ob er schreit, wenn er aus dem 

Fenster fällt. Und das ganze war auch noch Teil 

des großen politischen Plans: Zermürbung des 

Gegners und Räumung des Wohnzimmers 

durch das Geschwisterchen. Pfui: Tatbestand 

der Kriegsverbrechen erfüllt. 

Nachdem Teddy dann ausgesetzt, verletzt, gefoltert, genötigt, seiner Freiheit beraubt 

oder gar getötet worden war, wurde Teddy hilflos sich selbst überlassen. Und wir 

begingen neben § 323 c StGB auch noch Fahrerflucht im Kinderwagen, auf dem 

Bobbycar oder mit dem Dreirad. Und schon wieder hatten wir uns strafbar gemacht. 

Dieses Mal gem. § 142 StGB (unerlaubtes Entfernen vom Unfallort). 

Und wenn dann doch irgendwie mal eine Sache 

rausgekommen ist und die Eltern schimpften, dann war 

Teddy Schuld. Falschaussage: § 153 StGB. 

All dies darf natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass 

wir im Zeitpunkt der Taten meisten noch schuldunfähig 

gem. § 19 StGB waren. Aber doch zeigt es, welch 

kriminelle Energien in jedem von uns schlummern. 

Und: Mord verjährt nicht! 

Anna Pönisch 

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Verreist... 

Auf Bibliotheksreise 

Wer kennt das nicht – den schnöden Alltag in der Bibliothek. Immer dieselben Gesichter, 

dieselbe Einrichtung, ja, viele von euch wählen sogar Tag ein Tag aus denselben 

Platz. Ihr kennt also mittlerweile jeden Winkel und jedes Staubkorn unserer guten 

alten Bibliothek. Warum nicht einfach mal Abwechslung in die Lernerei bringen? 

Die vorlesungsfreie Zeit eignet sich dafür besonders gut. Wir möchten daher mit euch 

auf eine Bibliotheksreise gehen. Warum nicht die Arbeit mit einem Kurztrip in eine 

andere Stadt verbinden? In loser Folge wollen wir euch Bibliotheken vorstellen, die 

einen Besuch wert sind. Einfach mal in die Ferne schweifen… 

Dieses Mal: 

Die Uni Leipzig – Teilbibliothek Rechtswissenschaft 

Ein Testbericht 

„Aufgrund meines Umzugs nach Leipzig, bin ich einfach nicht umhin gekommen, 

auch mal in die Welt anderer Bibliotheken vorzudringen. Also habe ich mich auf die 

Socken gemacht, um die juristische Fakultät und Bibliothek zu suchen. Ich fand sie 

dann auch im Zentrum Leipzigs im Petersbogen. Ein Gebäude, welches im unteren 

Geschoss die Einkaufspassagen ergänzt und im oberen den CineStar ausweist. Fährt 

man dann mit dem Fahrstuhl noch eine Etage höher, voilà, die Bibliothek. Ein etwas 

komisches Gefühl, aus einer Welt des Konsums in die Welt des Lernens zu dringen. 

Man gelangt sodann in einen Vorraum, 2 Tische und Barhocker und ein großer Kaffee- 

und Snackautomat. Daneben reihenweise Schließfächer, bei denen man kein eigenes 

Schloss, sondern nur einen Euro parat halten muss. Dies erweist sich manchmal 

als sehr umständlich. Hat man die Sachen gepackt, gelangt man durch einen weiteren 

Vorraum, welcher einige Aufsteller mit Informationen von den Lehrstühlen enthält. 

Vorbei an einer mehr oder weniger netten Aufsichtsdame kommt man direkt in 

die Welt des Wissens. Ein großer länglicher Raum erstreckt 

sich vor mir. In dem vorderen Teil ragt eine Treppe 

empor, welche in die nächste Etage zum Zivilrecht führt. 

Rechts an den Seiten sind ein paar Tischreihen neben verglasten 

Fenstern aufgestellt. Im linken Teil einige mehr, jeder 

Platz ist mit Steckdosen und Lampen ausgestattet. Etwas 

verwinkelt führt ein weiterer Flur in einen Laptopraum 

und dann in den Computerpool. Die Laptopräume sind 

sehr gut für die Studenten, die es nicht mögen, wenn beim 

Lernen die Kommilitonen auf den Tasten rumhämmern, als 

gäbe es kein Morgen mehr. 

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Dennoch kann man in den Laptopräumen nur sitzen, 

wenn man ebenso die ganze Zeit die Tastatur beansprucht. 

Abwechselndes Lesen funktioniert dabei leider 

gar nicht. Folgt man der Treppe ins obere Geschoss, 

wird man wieder mit einer Unzahl von Sitzplätzen 

konfrontiert. Anbei ein verglaster Kopierraum 

(mit meiner Meinung nach zu dünnen Scheiben). 

Am Ende der langen Bücherreihe rechter Hand 

sind noch einmal vereinzelte Plätze und auf der linken 

Seite gibt es einen Ruhebereich. Sehr klein ausgestattet 

aber diesmal mit effektiven Gläsern. Das Problem ist, dass die beiden Etagen 

nicht voneinander abgeschottet sind. Ich kann jedes Husten, Blättern und Laptophämmern 

hören, sowie jeden einzelnen Menschen, der die Bibliothek betritt oder 

verlässt. Weiterhin utopisch ist, dass die Studenten teilweise anscheinend noch nie etwas 

davon gehört haben, dass in Bibliotheken der Mund gehalten werden soll. Nun 

hört man also von der unteren Etage sowie von allen anderen der oberen Etage die 

Geräusche der Anwesenden. Für mich ist es nahezu unmöglich da zu lernen. Zum 

Glück gibt es Ohropax und den Ruhebereich. Die Bibliothek im Petersbogen leiht 

grundsätzlich keine Bücher aus, was mich bei dem sehr dürftigen Bestand an Büchern 

nicht wundert. Wie ich dort jemals eine Hausarbeit schreiben soll, weiß ich auch noch 

nicht. Wahrscheinlich wird das dann jeden Tag so werden, wie Montags früh um acht 

bei Aldi. Wer ausleihen will, muss in eine andere (Teil-)Bibliothek, die mehrere Bestände 

von Lehrbüchern hat. 

Wie auch schon von der Bibliothek in Hamburg bekannt, ist auch hier das Handy 

strengstens untersagt. Das gilt auch, wenn es auf lautlos gestellt wird. Laptops können 

hingegen auch ohne Tragetasche hinein. Dabei sind jedoch die Aufsichtsdamen 

und – herren sehr eifrig, die Bücher zu kontrollieren, die man mit raus nimmt. Jedes 

einzelne muss aufgeschlagen werden um zu gucken, ob es nicht einen Stempel von 

der Leipziger Uni darin hat. Vollkommen unproduktiv meiner Meinung nach, weil 

man schon zuvor Sicherheitsschranken durchschreitet. Wem diese Bibliothek nicht 

zusagt, hat in Leipzig jedoch die Gelegenheit, 

andere Bibliotheken zu besuchen, da die meisten 

auch juristische Fachliteratur führen. So 

gibt es noch die Albertina direkt neben der 

Staatsanwaltschaft (die Uni-Bibliothek) und 

die deutsche Nationalbibliothek, wo es jeweils 

einfach alles geben dürfte. Hungern muss dabei 

auch niemand, da es immer eine Mensa nebenan 

gibt, sowie integrierte Cafeterias. 

Dennoch hat mich die Bibliothek noch nicht ganz überzeugen können und solange 

ich immer an Ohropax denken muss und keine Bücher ausleihen kann, wird sich daran 

auch nicht so schnell was ändern. Dennoch ist Leipzig und die Nationalbibliothek 

natürlich immer einen Besuch wert! 

Eure Annett 

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Angekündigt... 

Der Fachschaftsrat Jura und El§a laden ein zum: 

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Erlassen... 

Kurioses Recht aus den USA… 

• Im Jahr 1659 wurde in Massachusetts Weihnachten für ungesetzlich erklärt. 

• In der Stadtverordnung Harthahome City, Oklahoma wird es als illegal erklärt, 

eine hypnotisierte Person in einem Schaufenster abzustellen. 

• In Baltimore, Maryland ist es verboten, Waschbecken zu säubern, egal wie 

schmutzig sie sind. Ebenso ist das Werfen von Heuballen aus dem zweiten Stock eines 

Gebäudes untersagt. 

• In Marshalltown, Iowa ist es Pferden gesetzlich verboten, Hydranten anzufressen. 

• In Racine, Wisconsin ist es von Vorteil, wenn ein Feuer tagsüber ausbricht, denn 

es ist illegal, einen schlafenden Feuerwehrmann aufzuwecken. 

• Die Stadt Seattle hat eine Verordnung erlassen, die besagt, dass Goldfische in Gläsern 

nur dann im Bus transportiert werden dürfen, wenn sie sich nicht bewegen. 

• Ein Gesetz in Oklahoma verbietet es, ein Stück aus dem Hamburger eines Fremden 

herauszubeißen. 

• In Borger, Texas darf man an Silvester nicht mit Konfetti, Gummibällen, Feuerwerkskörpern, 

Staubwedeln und Peitschen werfen. 

• Per Gesetz wird in Florida den Ratten verboten, Schiffe zu verlassen. 

• In St. Louis, Missouri ist es illegal, in den Straßen auf dem Bordstein zu sitzen und 

Bier aus einem Eimer zu trinken. 

…und der ganzen Welt 

• In Victoria, Australien ist es nur staatlich lizensierten Elektrikern erlaubt, eine 

Glühbirne zu wechseln. 

• In Großbritannien wurde 1934 ein Gesetz erlassen, welches das Ungeheuer von 

Loch Ness, für den Fall, dass es existiert, unter Naturschutz stellt. 

(Quelle: Jura-Kalender 2008 - Juristisches für jeden Tag; C.F. Müller Verlag) 

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Umbesetzt… 

Im Gespräch mit Christian Polchow - 

dem neuen Fakultätsassistenten 


Schön, dass du Zeit für uns gefunden hast. 

Dann fangen wir mal an… 

Du hast ja seit diesem Semester den Job des Dekanatsassistenten und 

Studienfachberaters von Carsten Pettig übernommen. Nicht alle Studenten 

hatten schon mit dir zu tun, konnten dich näher kennen lernen. 

Vielleicht erzählst du uns und unseren Lesern einfach ein wenig über 

deinen Werde-gang… 

Polchow: 


Polchow: 

Ich bin 1981 in Erfurt geboren, dort aufgewachsen und zur Schule gegangen. 

2000 habe ich mein Abitur an einer kirchlichen Schule abgelegt. 

Dann habe ich ein Jahr Zivildienst in Erfurt an der Förderschule 

für körperlich und geistig behinderte Menschen geleistet. Das war eine 

sehr interessante und gute Erfahrung. Anschließend habe ich sofort angefangen 

Jura zu studieren. Den Wunsch hatte ich eigentlich schon seit 

der 8. oder 9. Klasse, und dabei habe ich mich für Jena als Studienort 

entschieden. Erstens aus der Nähe zu Erfurt und zweitens natürlich 

weil die Juristische Fakultät schon damals relativ bekannt war und 

einen guten Ruf hatte. Ich habe 2001 begonnen Jura zu studieren. Im 

Sommer 2007 habe ich mein Staatsexamen abgelegt. Daraufhin habe 

ich angefangen den Aufbaustudiengang Privates und Öffentliches 

Wirtschaftsrecht zu studieren. Im Rahmen dieses Studiums habe ich 

ein Seminar bei Prof. Alwart im Bereich Wirtschaftsstrafrecht belegt. 

Aus diesen Kontakten heraus hat sich dann im Februar 2008 die Anstellung 

als Studienreformer entwickelt. Als Carsten Pettigs Stelle frei 

wurde und die Aufgaben im Dekanat neu vergeben worden sind, trat 

ich im September 2008 seine Nachfolge an. 

Schreibst Du jetzt nebenbei noch eine Doktorarbeit? 

Ja, ich habe ein Promotionsthema im Wirtschaftsstrafrecht bei Prof. 

Alwart. Ich recherchiere nebenbei für die Doktorarbeit. Das Thema ist: 

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„Zum Begriff des Spezialgesetzes im Wirtschaftsstrafrecht“. Ich würde 

die Promotion gern beenden, bevor ich ins Referendariat gehe. Aber 

momentan ist es natürlich durch die dreiviertel Stelle etwas schwierig. 


Polchow: 


Polchow: 

Wie sehen nun genau Deine Aufgaben hier an der Fakultät aus, wie 

läuft Dein Alltag ab? 

Das Tagesgeschäft ist eigentlich Studienberatung in allen möglichen 

Formen. Das heißt: persönliche Gespräche, E-Mails, Telefonate, dass 

man zu bestimmten Veranstaltungen geht und dass man zu Berufsinformationstagen 

in die Schulen fährt. Die Studienberatung besteht z.B. 

aus Fragen zur Zwischenprüfung, zum Schwerpunktbereichstudium 

und Examen - was einen im Studienalltag so beschäftigt. Weiterhin 

Fragen zum BaföG, allgemeine Fragen zum Studium, oft auch persönliche 

Probleme, Examensvorbereitung, sowie die Beratung für Härtefälle 

bei der Zwischenprüfung, wobei dann zu den fachlichen Problemen 

auch ganz andere Fragen dazu kommen. Das ist eigentlich das 

Hauptgeschäft in der Studienberatung. Ansonsten gehört zu den Aufgaben 

im Dekanat die Zuarbeit für den Dekan, wenn es um studentische 

Fragen geht, wie z.B. die Studienordnung. Ich bin Mitglied in der 

Studienkommission und habe da auch verschiedene Aufgaben zu erledigen. 

Weiterhin gehören die Vorlesungsplanung und die Koordination 

vom Examensklausurenkurs dazu. Im Rahmen der Studienreform bin 

ich seit einem Jahr mit den modularisierten Studiengängen (Bachelor, 

Lehramt) beschäftigt. Dafür müssen Studienordnungen und Modulkataloge 

erstellt werden. Jetzt sind wir gerade dabei für das Lehramt eine 

Studienordnung für das Jenaer Modell zu fertigen. Weiterhin stehen 

Verwaltungsaufgaben, Organisation von Klausuren und die 

Anmeldungen dazu - auch gerade für die Nebenfachstudenten - an. Ein 

großer Teilbereich liegt bei den Nebenfachstudenten, die in ganz 

verschiedenen Studiengängen (Bachelor- und Magisterstudenten, 

Lehramt) studieren, und unseren ausländischen Studierenden. 

Das Augenmerk liegt aber auf den Jura-Hauptfachstudenten? 

Ja. Der Hauptschwerpunkt ist das Jura-Staatsexamen. Aber da ich vorher 

für die Studienreform und da für die ganzen Nebenfachstudenten 

zuständig war, sind die mir natürlich ein bisschen ans Herz gewachsen. 

Sie haben es oft nicht einfach und sind auch etwas allein auf weiter 

Flur, da sie in verschiedenen Fakultäten angegliedert sind. Daher versuche 

ich, für sie bei uns an der Fakultät alles praktikabel zu gestalten. 

Ich denke, dass wir da im letzten Jahr einen großen Schritt nach vorne 

getan haben. Das ist der richtige Weg, da auch gerade die Anzahl der 

Studierenden im Nebenfach zunimmt. 

30



Polchow: 


Polchow: 


Polchow: 

Gefällt Dir Deine Arbeit? 

Grundsätzlich gefällt mir die Arbeit sehr gut. Es gibt natürlich immer 

auch unerfreuliche Seiten des Jobs, aber die Freude ist immer im Vordergrund. 

Ich kenne das ganze Hochschulleben ja auch schon aus den 

verschiedenen studentischen Gremien wie der Fachschaft und verschiedenen 

Kommissionen. Im Endeffekt mache ich teilweise das 

weiter, was ich früher schon als Student getan habe, nur mit anderen 

Anknüpfungspunkten und mit anderen Möglichkeiten etwas zu 

bewegen oder zu gestalten. Wie es jetzt zum Beispiel bei der Verbesserung 

des Universitätsrepetitoriums möglich war. Man hat sich 

früher als Student natürlich auch Gedanken darüber gemacht, was besser 

laufen könnte. Da ist es ganz interessant, wenn man an der Universität 

vorher studiert hat und jetzt an einer Stelle sitzt, wo man in diese 

Gremien und deren Entscheidungsprozesse eingebunden ist. Das 

macht mir Spaß und ist auch der Grund dafür, warum ich damals ohne 

zu überlegen sofort JA gesagt habe, als ich im Februar die Stelle 

angeboten bekam. 

Was sind denn so die häufigsten Fragen die gestellt werden? Hast Du 

da die Top 3? 

Die erste Frage bei den Top 3 wäre sicherlich „Wie muss eine Praktikumsbescheinigung 

aussehen?“ Die zweite Frage unter den Top 3 ist: 

„Gehören die Zulassungshausarbeiten zur Zwischenprüfung?“ An dieser 

Stelle noch mal ausdrücklich, für alle die das dann später lesen: 

„Nein! Sind aber für die Fortgeschrittenenübungen notwendig.“. Die 

dritte Frage... hm, das ist schwierig. Auf jeden Fall gibt es immer viele 

Fragen zu den Praktika. Wo und wie man das machen kann, wobei immer 

das Hauptproblem ist, dass die Studenten nicht wissen, dass sie 

von einem Volljuristen betreut werden müssen. Es gibt sicherlich ganz 

interessante Praktikumsstellen überall in Deutschland. Aber wichtig ist 

für eine Anerkennung im Rahmen der juristischen Ausbildung, die Betreuung 

durch einen Volljuristen. 

Nun möchten wir auch noch ein bisschen was zur Person Christian 

Polchow erfahren? Wie verbringst Du so Deine Freizeit? Treibst Du 

Sport? 

Sport, Lesen, Musik hören und ich bin in Erfurt, wo ich herkomme, 

ehrenamtlich sehr aktiv in der evangelischen Kirche und beschäftige 

mich intensiv dort in meiner Freizeit. 

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Polchow: 


Polchow: 


Polchow: 


Polchow: 


Polchow: 


Polchow: 


Polchow: 


Polchow: 

Welchen Sport treibst Du? 

Ich gehe zweimal die Woche ins Fitnessstudio. Früher bin ich 

regelmäßig joggen gegangen, aber das habe ich in der letzten Zeit 

etwas einschlafen lassen. Das bedaure ich auch sehr und müsste wohl 

mal wieder anfangen. 

Also ist Mannschaftssport eher nichts für Dich? 

Nein, also Sport ist auch nicht mein größtes Hobby. Aber wenn man so 

den ganzen Tag im Büro sitzt, muss man sich ja ein bisschen fit halten. 

Früher bin ich, wie gesagt, während des Studiums viel laufen gewesen. 

Was kann man sich unter deinem Engagement in der Kirche genau 

vorstellen? 

Ich bin im Gemeindekirchenrat, also sozusagen dem Verwaltungsgremium 

für meine Gemeinde. Außerdem sitze ich in der Kreissynode, 

der ständigen Vertretung der Kirchgemeinden. 

Ich bin mit der Kirche aufgewachsen und hab dazu natürlich auch eine 

enge Bindung. Hauptaufgaben sind organisatorischer und verwaltungstechnischer 

Natur. 

Nun möchten wir Dich bitten noch ein paar kurze Ergänzungssätze zu 

vervollständigen. Sag uns einfach, was Dir dazu einfällt. 

Mein Lieblingsbuch ist… 

…-ich habe kein direktes Lieblingsbuch. 

Die letzte CD oder DVD, die ich gekauft habe war… 

...eine CD: Dire Straits – „Brothers In Arms“. 

Mein Lieblingsmensaessen ist… 

…Kartoffelpuffer mit Apfelmus. 

Mein erstes Auto war ein… 

…VW Polo 

Als Student habe ich oft… 

…zulange geschlafen und zu wenig gelernt. 

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Polchow: 


Polchow: 


Polchow: 


Polchow: 


Polchow: 


Polchow: 


Polchow: 


Während des Studiums fand ich am schwierigsten… 

…den Gutachtenstil. 

Wenn ich ein Tier wäre, wäre ich ein… 

…Löwe. 

Drei Dinge oder Personen, die ich auf eine einsame Insel mitnehmen 

würde, sind… 

…ein paar gute Bücher, ein paar gute Freunde und einen guten Wein. 

Ein geschichtliches Ereignis oder eine Epoche in der ich gerne dabei 

gewesen wäre, ist… 

…die Reformation und bei der Maueröffnung direkt im Geschehen in 

Berlin. Ich war damals noch sehr klein und das hat mich schon tief beeindruckt. 

Wenn ich für einen Tag in das Leben einer Person der Zeitgeschichte 

schlüpfen könnte, wäre ich gerne… 

…eigentlich wäre ich nicht gern jemand anderes, aber ansonsten wäre 

ich gerne für einen Tag lang Frau Merkel. 

Eine Inspiration für mich ist… 

…ein gutes Buch. 

Abschließend noch eine letzte Frage: was planst du für die Zukunft, 

wie geht es beruflich bei dir weiter? 

Ich möchte noch gerne bis zum Sommer hier arbeiten um die von mir 

erarbeiteten Nebenfachangelegenheiten und Reformen fertig zu kriegen. 

Danach plane ich zeitnah meine Promotion zu machen. Schließlich 

steht noch das Referendariat an. Für die Zeit danach muss man 

dann mal sehen, was sich ergibt. 

Wir danken dir für das Interview Christian und wünschen ein erfolgreiches 

Jahr 2009! 

Das Interview führten für Euch Nicole und Attila 

33


Rumgerätselt… 

Kriegsgewinnler 

Während bei den Einen im Moment die Konten sterben, geht es Anderen ganz real an 

den Kragen. Dadurch steigen bei einigen wenigen die Kurse wieder. Spiel auch du 

das Spiel mit dem Töten! Arbeite dich die Spirale der Gewalt entlang und sieh, wer 

am Ende zufrieden als Sieger nach Hause geht. 

1 

7 

11 

8 

6 

1 10 

4 

18 

17 

9 

1. Regelwerk zur Bekämpfung 

des internationalen 

6 

Terrorismus 

2. umgangssprachlich: Einsatz 

der UNO – Friedenstruppen 

3 

3. Lieferverbot für militärische 

Ausrüstung 

16 4. meist selbsternannter 

Herrscher über Gebiete 

vorwiegend in Afrika 

14 

7 

13 

5. Gruppierung von Marinestreitkräften 

6. Order zur Benutzung der 

Schusswaffe 

5 12 

5 

15 4 7. Verbrauchsmaterial für 

Feuerwaffen 

2 

2 3 

1 2 3 4 5 6 7 8 9 

─ 

10 11 12 13 14 15 16 17 18 

28




34


Abgelacht... 

Der letzte Rest… 

…vom Witzefest! Juristenwitze sind ja gemeinhin nicht das, was man als witzig bezeichnen 

würde. Wir haben für euch immer das Web durchforstet und die Perlen aus 

dem Sammelsurium von Stigmatisierungen und gähnend langweiligen Phrasen herausgefiltert. 

Doch mittlerweile sind fast alle Quellen ausgeschöpft. Gute Witze sind 

bald knapper als die Ölvorräte der USA. Darum ergötzt euch nun noch einmal an diesen 

Witzen, es könnten die letzten sein! 

• Gerda will sich scheiden lassen. Der Anwalt fragt: „Trinkt Ihr Mann?“ – „Nein.“ – 

„Schlägt er Sie?“ – „Nein.“ – „Und wie steht es mit der ehelichen Treue?“ – „Damit 

kriegen wir ihn! Zwei von unseren Kindern sind nicht von ihm!“ 

• Der Richter fragt die scheidungswillige Ehefrau: "Seit wann ist denn Ihre Ehe zerrüttet?" 

Antwort: "Eigentlich schon von Anfang an, als er unbedingt mit auf das 

Hochzeitsfoto wollte!" 

• Worin liegt der Unterschied zwischen Rechtsanwälten und Geiern? Rechtsanwälte 

können am Miles & More Programm der Lufthansa teilnehmen. 

• Ein Rechtsanwalt nimmt den Beklagten in die Zange: „Was verstehen Sie eigentlich 

unter Ratenzahlung?“ – „Darunter verstehe ich, das mein Gläubiger raten muss, wann 

ich zahle; Herr Anwalt!“ 

• Eine Hausfrau, ein Buchhalter und ein Anwalt werden gefragt, wie viel zwei plus 

zwei ist. Die Hausfrau antwortet: „Vier!“ Der Buchhalter sagt: „Ich denke, entweder 

drei oder vier. Ich werde noch einmal mit dem Taschenrechner nachrechnen.“ Der 

Anwalt fragt: „Wie viel wollen Sie, das es ist?“ 

• „Ich brauche eine gute Waffe.“, sagt die Frau im Waffengeschäft. „Brauchen Sie 

die zur Verteidigung, gnädige Frau?“ „Nein, für meine Verteidigung brauche ich 

einen guten Anwalt.“ 

• „Herr Oberstaatsanwalt, als Jugendlicher träumten Sie von einer Schauspielkarriere. 

Warum entschlossen Sie sich doch für ein Jurastudium?“ „Ich besuchte nicht nur 

Aufführungen, sondern auch Gerichtsverhandlungen. Ich verstand dann, wo das größere 

Theater gemacht wird.“ 

• Zwei Verurteilte unterhalten sich in der Zelle: „Glaubst du eigentlich an Justizirrtümer?“ 

„Klar, ich bin schon drei Mal freigesprochen worden!“ 

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Woran denken Sie dabei? 

a) Carla Bruni. 

Bravo – Sie kennen die Première dame Frankreichs. Aber wer war nochmal 

der französische Präsident? Wie wird er gewählt? Was kann er nach der Verfassung 

(und in der Realität) alles tun? Das lernen Sie in Droit & Langue. 

b) L’Etat c’est moi. 

c) ??? 

Keine schlechte Idee. Der Absolutismus ist zwar längst vorbei, aber es gibt 

auch heute noch Staatsordnungen, die für eine Person geradezu maßgeschneidert 

sind. Beispielsweise diejenige der französischen V e République. Für wen 

ihre Verfassung geschrieben wurde, erfahren Sie in Droit & Langue. 

Auch nicht schlimm. Wenn Sie mehr wissen wollen über die französische 

Rechtsordnung und ihre internationalen Bezüge, dann nehmen Sie doch einfach 

an dem Programm Droit & Langue teil. So erwerben Sie in französischer Sprache 

Kenntnisse über das französische und europäische Recht und können hierfür 

ein entsprechendes Zertifikat erlangen. 

Sie sehen, es gibt viele Gründe für Droit & Langue. 

Kommen Sie doch einfach vorbei! 

Nächste Kurse (Blockveranstaltungen): 

Introduction au droit public (Einstiegskurs) 16.-20.2.2009 

(Nicolas Bertrand)Introduction au droit constitutionnel (Einstiegskurs) 30.3.- 

3.4.2009 

(Dr. Thomas Groh) 

Weitere Informationen: 

Centre Droit & Langue, Carl-Zeiss-Str. 3, Raum 2.50 

Nicolas Bertrand (nibertrand@gmail.com) 

Dr. Thomas Groh (groh@jura.tu-dresden.de) 

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Nachgeforscht... 

Wer war eigentlich…? 

Dominicus Aramaeus 

Auch dieses Mal möchten wir das Leben und Wirken eines für die Geschichtsbücher 

relevanten Juristen mit Bezug zu Jena und seiner Universität näher beleuchten. Dieses 

Mal möchten wir euch Dominicus Aramaeus vorstellen. 

Zum Leben: 

- geboren 1579 in Leeuwarden, Westfriesland 

- ab 1593 Studium in Franeker, Oxford, Rostock und Jena 

- 31.03.1600 Promotion und Hochzeit mit der Tochter des Jenaer Professors 

Virgilius Pingitzer 

- 1602 außerordentliche Professur; 1603 ordentliche Professur für römisches 

Privatrecht, später deutsches Reichsstaatsrecht 

- zeitgleich Beisitzer am Jenaer Schöffenstuhl, später am Hofgericht 

- 1608, 1628, 1636 Rektor, 1618 Prorektor der Universität Jena 

- 1619 Senior (zweiter Rang), 1634 Ordinarius (erster Rang) der juristischen 

Fakultät und damit Vorsitzender des Schöffenstuhls 

- Mitglied im Rat des Weimarischen Hofes 

- gestorben am 24.02.1637 bei einer Fakultätssitzung in Jena 

Dominicus Aramaeus setzte sich als „erster Lehrer des ius publicum in Jena“ (Conring) 

dafür ein, dass das Reichsstaatsrecht als weitere Disziplin der Jurisprudenz an 

den Universitäten des 16. Jahrhunderts gelehrt werde. Er wollte damit einen besseren 

Praxisbezug der Lehre erreichen, da die meisten Juristen nach ihrer Ausbildung wichtige 

Stellungen in fürstlichen Geheimräten und damit bei der Leistung des Staates 

inne hatten. Dies machte eine Beschäftigung mit dem Staatsrecht schon in der Ausbildung 

unerlässlich. Außerdem forderte er, dass die Axiome des römischen Rechts einer 

realistischen Behandlung des tatsächlichen Verfassungsrechts im Deutschen 

Reich weichen sollten. Er forderte die Heranziehung des positiven Rechts, etwa der 

Goldenen Bulle oder der Wahlkapitulation, anstatt des Corpus Iuris Civilis oder der 

Lex Regia. Aramaeus verfasste verschiedene Schriften, die sich mit der Staatsrechtslehre, 

der kaiserlichen Machtstellung und der Institution Reichstag beschäftigten. 

Sein Werk über die Goldene Bulle von 1617 stellt den Übergang zur modernen Kommentierungsweise 

von rechtlichen Regelwerken dar. Dominicus Aramaeus kann, 

trotz seiner für diese Zeit normalen humanistisch-theologischen Prägung, als ein Begründer 

der neuen Reichsstaatsrechtswissenschaft gesehen werden. 

Eure Nicole 

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El§a... 

Möchtest Du Dich über das Jurastudium hinaus engagieren? 

Willst Du über den universitären Teller-rand schauen? 

Organisierst Du gerne? 

Arbeitest du gerne im Team? 

Lernst Du gern neue und nette Leute kennen? 

Dann schau doch mal bei einer Vorstandssitzung von ELSA- Jena, jeden Montag ab 

18.30 Uhr im Seminarraum 2.09 in der Carl-Zeiß-Str. 3, vorbei. 

ELSA, The European Law Students' Association, ist eine unabhängige, politisch neutrale 

und als gemeinnützig anerkannte internationale Organisation und gleichzeitig 

die weltgrößte Jurastudentenvereinigung. Sie bietet Jurastudenten, Rechtsreferendaren 

und jungen Juristen die Möglichkeit, sich zu engagieren und weiterzubilden. 

Wir organisieren nicht nur Fahrten zu Kanzleien, Gerichten und den verschiedensten 

Institutionen, führen Vortragsreihen und Diskussionsrunden durch, sondern bieten 

mit unserem Austauschprogramm „Step“ auch bezahlte Praktikumsplätze im Ausland 

an. Fast schon legendär sind unsere einmal im Semester stattfindenden Fahrten zur 

JVA Weimar oder Gräfentonna und die Stammtische mit den Professoren der Rechtswissenschaftlichen 

Fakultät der FSU Jena. 

Vom 20.02.09 bis zum 22.02.09 organisiert ELSA- Jena ein Seminar zum Thema 

„Die Zukunft unserer Energieversorgung – im Spannungsfeld von Sicherheit, 

Effizienz und Klimaschutz“ an der FSU Jena. Es werden Juristen und Praktiker, u. 

a. von Linklaters und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 

Vorträge und Diskussionen über die verschiedensten Themen des Energiewirtschaftsrechts 

halten. Dieser Bereich birgt im Gegensatz zu anderen juristischen 

Tätigkeitsfeldern viele Zukunftsperspektiven, da im Energierecht zurzeit noch viele 

Juristen gesucht werden. 

Wenn Ihr Lust bekommen habt den ELSA- Spirit persönlich zu erleben, dann besucht 

eine Vorstandssitzung von uns. Weitere Informationen findet Ihr auch im Internet unter 

www.elsa-jena.de . Dort ist auch eine Anmeldung für das Seminar möglich (Link: 

Seminar 2009) Wir freuen uns über jeden Teilnehmer, jedes neue Mitglied und alle 

Interessierten. 

Ina Becherer; 

Direktorin Seminare und Konferenzen 

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39


Hingeschmiert... 

Über die Lesbarkeit von Korrekturanmerkungen 

Neulich in der großen Übung: Klausurenrückgabe. 

Vorne steht der wissenschaftliche Mitarbeiter, davor ein Pulk von nervösen Studenten. 

Einzelne Namen werden vorgelesen und aus der Masse schnellen scheinbar besitzerlose 

Arme in die Höhe um sich ihre Klausur zu angeln. Die ersten fröhlichen Gesichter 

verlassen den Nukleus, aber auch der ein oder andere Stirnrunzler steigt 

schleppend langsam die Hörsaaltreppen hinauf. 

Hat man schließlich die eigene Klausur in der Hand steigt der Puls noch einmal um 

das Doppelte, während man zügig nach der letzten Seite sucht. Wo ist die Korrekturseite, 

wie viele Punkte? Dann hat man sie gefunden, ganz unten unter dem Bleistifttext. 

Bestanden, puhh. Erstmal durchschnaufen. Langsam sackt der Puls wieder 

runter und der Verstand setzt wieder ein. Mmhh, naja, etwas mehr hatte man sich ja 

eigentlich schon erhofft… vier gewinnt, schön und gut, aber irgendwie war die Erwartung 

doch etwas höher angesetzt. 

Während also die ersten Emotionen abflauen, schaut man nun erst einmal, was der 

Korrektor denn so zu kritisieren hatte. Was ist falsch gemacht worden, was wurde erwartet? 

– Und genau an dieser Stelle stoßen viele Studenten auf ein Problem. 

Denn um die Fehler an der eigenen Arbeit herauszufinden, muss man die Bewertung 

auch lesen können. Nun soll dies keine Schelte sein, allerdings stellt die Unleserlichkeit 

der Korrekturbemerkungen ein erhebliches Problem dar. Schließlich ist sie eine 

Grundlage, auf der man einen möglichen Nachkorrekturantrag stellen kann. Hat der 

Korrektor etwas als fehlend angemerkt, was man vielleicht doch erwähnt hat? Wurde 

vielleicht sogar etwas kritisiert, was man als vertretbar in einem Lehrbuch gefunden 

hatte? 

Um das Herauszufinden, müsste man wohl das Gespräch mit dem Professor suchen. 

Aber es ist schon blöd, wenn man hingeht um sich bei einer Leistung, die eh nicht so 

berauschend ist, über die Unlesbarkeit der Korrekturbemerkungen zu beschweren. 

Abgesehen davon, dass man dabei das so wichtige Gespräch gleich mit einer Kritik 

beginnen muss - was sicherlich nicht förderlich für den Gesprächsausgang ist. Außerdem 

könnte es den Anschein erwecken, dass man sich allein auf die Fehler von Anderen 

fixiert anstatt sich selbst als Schuldigen für eine schlechte Leistung auszumachen. 

Und das ist nicht unbedingt ein guter Start, um eine Notenverbesserung zu erwirken. 

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Aber es geht hier ja nicht nur um die Leute, die vielleicht an der Grenze zum Bestehen 

liegen. Auch diejenigen, die aus den eigenen Fehlern lernen wollen, um dieselben 

im Examen nicht noch einmal zu machen, können dies nicht, wenn man für die Entzifferung 

des Kommentars erst mal ein Semester Runenkunde belegt haben muss. 

Aber es gibt natürlich auch Ausnahmen. Ab und an hat man einen Korrektor, der es 

entweder gut mit uns Studenten meint oder von Haus aus mit einer schönen Schrift 

gesegnet ist. Besonders muss auch das vorbildliche Verhalten einiger weniger Korrektoren 

erwähnt werden, die ihre Bewertungen mit dem Computer tippen. Das ist 

natürlich das Non-plus-ultra. Besser geht es nicht. Hier hat man nicht nur sofort Klarheit, 

sondern es erleichtert einfach auch ungemein das Verständnis der Anmerkungen, 

wenn man nicht bei jedem zweiten Wort den Kopf zur Seite legen muss um zu 

erahnen, was da wohl steht. Deswegen ein dickes Lob an diejenigen, die es mittlerweile 

so handhaben! 

Abschließend möchte ich an dieser Stelle nicht versäumen, uns auch selbst an die studentische 

Nase zu packen. Viele von uns müssen sich sicher auch eingestehen, dass 

manch eine abgegebene Klausur ebenfalls mit ägyptischen Hieroglyphen gespickt 

war. Gerade gegen Ende der Bearbeitungszeit, wenn man noch schnell die letzten Gedanken 

aufs Papier bringen möchte, gleichen viele Wörter eher Schlangenlinien als 

tatsächlichen Schriftzeichen. Sollte ich irgendeinen Korrektor damit zur Verzweiflung 

getrieben haben, möchte ich mich an dieser Stelle dafür entschuldigen und gelobe 

Besserung. 

Trotzdem darf man nicht vergessen, dass wir in den Prüfungen leider keine Alternative 

zur Handschrift haben – ich zum Beispiel, würde meine Klausur liebend gerne auf 

einem Laptop tippen. Da wäre ich um einiges schneller als mit dem Füller in der 

Hand. Aber das geht ja leider nicht. Der Korrektor hingegen hat eine Wahl. Auch 

wenn hier sicher als Argument dagegen gehalten werden muss, dass die wissenschaftlichen 

Mitarbeiter sowieso schon überlastet sind und der Mehraufwand bei einer getippten 

Korrektur, die auch noch ausgedruckt und angehängt werden muss, sicher 

größer ist als die Standardkorrektur mit Bleistift auf der Rückseite. 

Es bleibt also nur der Appell an alle Beteiligten, sich beim nächsten Mal etwas mehr 

Mühe zu geben und sich daran zu erinnern, dass das geschriebene Wort zum Lesen 

geeignet sein sollte – das gilt für beide Seiten: Korrektoren wie Studenten. 

Eure Nicole 

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Abgestaubt... 

Rezensionen 

Wir haben wieder einmal auf dem Büchermarkt zugeschlagen, um euch Bewertungen 

der aktuellen Lehrbücher und Skripte präsentieren zu können. 

Dabei sollt ihr nicht unbedingt von uns zum Kauf angeregt werden, sondern primär 

einen rein subjektiven Eindruck vom jeweiligen Autor erhalten, der schon das Vergnügen 

hatte, mit diesem Buch zu arbeiten. 

Wenn ihr auch einmal ein Buch für uns rezensieren wollt, fragt bei uns im FSR-Büro 

(2.28) nach, wir haben immer mal wieder welche zum rezensieren übrig. 

Hier nun die aktuellen Rezensionen … 

Titel: Schuldrecht BT 

Autor: Dirk Looschelders 

Auflage: 2. Auflage 

Jahr: 2008 

Verlag: Carl Heymanns Verlag 

Preis: 24,80 € 

Die neueste Auflage zum Schuldrecht BT - ein dicker Wälzer. Doch dabei ist alles 

übersichtlich und sehr gut gegliedert dargestellt. Insbesondere wurde das neue VVG, 

welches 2008 in Kraft trat, eingearbeitet. Dieses Buch verweist nicht nur auf einschlägige 

Rechtsprechung, sondern führt Ausschnitte daraus an und gibt weiterhin 

umfangreiche Literaturhinweise zur tieferen Bearbeitung. Der neue Looschelders hat 

mithilfe eines Paragraphenregisters und zusammengefassten BGH-Urteilen zum jeweiligen 

Schwerpunkt an Übersichtlichkeit 

dazugewonnen. Des Weiteren ist der Text 

systematisch gut aufgebaut und sehr verständlich 

gefasst. Einziges Manko dabei ist 

die kleine Schrift, welche aufgrund des 

umfangreichen Textes,schnell reizend auf 

die Augen wirkt. Wer dieses Buch einmal 

durchgearbeitet hat, hat wohl alles wissenswerte 

über das Schuldrecht gehört. 

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Annett Böhmke


Titel: Grundwissen zum Bürgerlichen Recht 

Autor: Dieter Medicus 



Jahr: 2008 

Preis: 17,90 € 

Dieter Medicus möchte in seinem Buch „Grundwissen zum Bürgerlichen Recht“ eine 

Ergänzung zu seinem Werk „Bürgerliches Recht“ schaffen und somit ein zivilrechtliches 

Grundgerüst beim Leser aufbauen, welches er mit grundlegenden Fragen aus 

dem Zivilrecht erzeugt. 

Zunächst beginnt er mit dem Anspruchsaufbau, geht dann über zu Ansprüchen aus 

schuldrechtlichen Verträgen und schließt dann mit den gesetzlichen Schuldverhältnissen. 

Die einzelnen Probleme werden mit Hilfe zahlreicher Beispiele verdeutlicht. 

Auch versucht der Autor an Hand von kleinen Schemata die Themen zu visualisieren. 

Jedoch fehlt es an Fußnoten und somit ist 

es dem Studenten nicht immer möglich die 

aufgeworfenen Fragen zu vertiefen. Aus 

diesem Grunde ist es wohl unentbehrlich 

sich beide Bücher anzuschaffen. 

An und für sich ist das Buch aber gut geeignet 

um sich einen genauen Überblick 

über zivirechtliche Fragestellungen zu verschaffen. 

Vivien Uhlig 

Titel: Sachenrecht 

Autor: Vieweg / Werner 


Jahr: 2007 


Preis: 29,90 € 

Das Buch von Vieweg und Werner behandelt auf 629 Seiten umfassend die Problematiken 

des Sachenrechts. Es ist Teil eines Gesamtkonzepts des Carl Heymanns Verlages, 

welches neben dem Lehrbuch auch ein Frage – Antwort – Buch zur Wiederholung 

und ein Casebook zur Fallübung umfasst. Da Vieweg als Bearbeiter aller drei 

Bücher mitwirkt ist ein einheitlicher Stil und ein einheitliches Konzept deutlich erkennbar. 

Das Lehrbuch geht auf alle relevanten Aspekte des Sachenrechts ein. Die 

Besonderheit dabei ist jedoch, dass die Bearbeitung der einzelnen Themenkomplexe 

in einer Staffelung erfolgt: nach Grundlagen-, Vertiefungs-, Examens- und 

Zusatzinhalten. Somit kann einen das Buch über das gesamte Studium hinweg begleiten. 

43


Die Gliederung des Buches ist übersichtlich und auch die komplexeren Problematiken 

des Sachenrechts werden verständlich 

aufgearbeitet. Ein umfassender Fußnotenapparat 

ergänzt das Werk, welches im Design 

zwar schlicht gehalten ist, trotzdem 

alle Bedürfnisse was Illustrationen und 

Übersichten angeht erfüllt. Einer Empfehlung 

des Buches steht demnach nichts entgegen. 

Nicole Boeck 

Titel: Wirtschaftsstrafrecht – Einführung und 

Allgemeiner Teil 

Autor: Klaus Tiedemann 


Jahr: 2007 


Preis: 24,80 € 

Das Lehrbuch „Wirtschaftsstrafrecht – Einführung und Allgemeiner Teil“ beschäftigt 

sich mit den Grundlagen des europäischen und deutschen Wirtschaftsrechts. Durch 

zahlreiche Fußnoten und Literaturhinweise zu Beginn eines jeden Kapitels wird die 

Vertiefung der Materie erleichtert. Zahlreiche als Fälle aufgearbeitet 

Gerichtsentscheidungen veranschaulichen die wesentlichen Problematiken.Als 

schwierig erweist sich allerdings das 

Problem, welches im Strafrecht häufig 

auftritt, dass der Allgemeine Teil nicht 

ohne der Besonderen Teil dargestellt 

werden kann. Auch damit geht der Autor 

gekonnt um, indem er die wesentlichen 

Punkte des Besonderen Teils direkt zu 

Beginn des Buches erläutert.Eine gelungen 

Einführung in das Wirtschaftsstrafrecht. 

Kathrin Zschögner 

Titel: Wirtschaftsstrafrecht – Besonderer Teil 

Autor: Klaus Tiedemann 


Jahr: 2008 


Preis: 25,00 € 

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Das Lehrbuch „Wirtschaftsstrafrecht – Besonderer Teil“ baut erwartungsgemäß auf 

dem Lehrbuch „Wirtschaftsstrafrecht – Allgemeiner Teil“ auf. Es werden die europarechtlichen 

und nationalen Grundlagen des besonderen Wirtschaftsstrafrechtes vermittelt. 

Mittels zahlreicher Literaturhinweise zu Beginn der Kapitel und zahlreicher 

Fußnoten wird ein vertiefende Lektüre vereinfacht. 

Zahlreiche Fälle gestalten die Darstellungen 

anschaulich. ZU Ende des Buches 

findet sich auch eine Auflistung der 

behandelten Fälle, was eine eventuelle 

Klausurvorbereitung erleichtert. 

Insgesamt handelt es sich auch hier, wie 

bereits bei dem Vorgänger „Wirtschaftsstrafrecht 

– Allgemeiner Teil um eine 

gelungene Darstellung des Stoffes. 


Titel: Insolvenzrecht 

Autor: Cristoph Becker 


Jahr: 2008 


Preis: 25,00 € 

In der academia iuris Reihe erschien das Lehrbuch zum Insolvenzrecht in der 2.Auflage. 

Eingeteilt ist das Buch in einen Allgemeinen Teil, in dem die Grundsätze und 

Gegenstände des Insolvenzrechts etc. behandelt werden, und dem Besonderen Teil, in 

dem die Abläufe erläutert werden. 

Auf den ersten Blick wirkt das Buch mit seinen 391 Seiten und der relativ kleinen 

Schrift eher abschreckend. Dennoch ist es von seinem Aufbau her sehr übersichtlich 

und lässt sich daher gut lesen. Auch sind aktuelle Entscheidungen eingearbeitet und 

viele Literaturhinweise angegeben, die bei Bedarf nachgelesen werden können. 

Für Studenten, die sich für diese Materie 

interessieren ist es ein durchaus geeignetes 

Buch. Für den Umfang des Buches ist 

auch der Preis in Ordnung 

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Julia Geißler


Titel: Examinatorium Allgemeines Verwaltungs 

recht 

Autor: Johannes Dietlein, Thomas Dünchheim 


Jahr: 2007 


Preis: 19,90 € 

Vor allem in der Examensvorbereitung ist das Lernen am Fall wichtig. Anhand von 

198 kurzen Fällen, die grau im Buch hervorgehoben sind, wird der Stoff des Allgemeinen 

Verwaltungsrechts dargestellt. Das Wissen wird so direkt an Problemen vermittelt. 

Die Kapitel sind übersichtlich gestaltet und mit 294 Seiten ist dieses Buch 

ideal zur Wiederholung geeignet. Die einschlägigen Bücher zum Allgemeinen 

Verwaltungsrecht kann es aber nicht ersetzen. Störend ist auch, dass der Autor auf 

Fußnoten verzichtet hat und die Nachweise in Klammern, welche teilweise über 

mehrere Zeilen gehen, gesetzt hat. Dadurch wird die Konzentration teilweise 

unterbrochen, was dazu führt, dass man einige Sätze mehrfach lesen muss, um sie zu 

verstehen. 

Dennoch ist das Buch empfehlenswert, besonders 

wegen der 19 Seiten im Anhang, 

die ausschließlich Aufbaumuster darstellen 

und eine große Hilfe bieten. 

Birgit Schönfeld 

Titel: Staatsorganisationsrecht - Examenstraining 

Autor: Jörn Axel Kämmerer 


Jahr: 2008 


Preis: 18,90 € 

Das Examenstraining von Jörn Axel Kämmerer werden die examensrelevanten Inhalte 

des Staatsorganisationsrechts noch einmal aufgearbeitet. Dabei wird sich auf das 

Wesentliche beschränkt und anhand von kleinen Fällen noch einmal ins Gedächtnis 

gerufen. 

Außerdem werden im Verlauf wesentliche Verständnisfragen gestellt und damit 

abgeprüft, die am Ende jedes Kapitels beantwortet werden. Ergänzt wird das Ganze 

46


durch verständliche Übersichten und einen 

ausreichenden Fußnotenapparat. Das 

Layout ist schlicht aber übersichtlich. Zum 

ersten Erlernen ist es nicht zu empfehlen, 

das ein Grundverständnis vorausgesetzt 

wird. Aber es erscheint ja nicht umsonst in 

der Examenstrainingsreihe und ist für seine 

Zielgruppe sicherlich ein sinnvolles Buch. 

Nicole Boeck 

Titel: Fälle mit Lösungen für Anfänger im 

Bürgerlichen Recht – Band 1 (Grundlagen) 

Autor: Olaf Werner 


Jahr: 2008 

Verlag: Carl-Heymanns 

Preis: 17,00 € 

Das Buch „Fälle mit Lösungen für Anfänger im Bürgerlichen Recht – Band 1“ enthält 

25 durchaus prüfungsrelevante Fälle. Alle werden im Gutachtenstil gelöst. Zu 

Beginn des Buches findet sich eine kurze Einleitung mit den wichtigsten Arbeitshinweisen. 

Zudem wird ein allgemeines Schema zivilrechtlicher Anspruchsgrundlagen 

aufgestellt. 

Am Ende findet sich ein Sachregister, dass es ermöglicht gezielt nach Themengebieten 

zu suchen. Es handelt sich durchweg um kurze Fälle und dazugehörige kurze Lösungen. 

Dadurch wird es den Anfängern ermöglicht den Überblick zu behalten. 

Das Buch ist damit sehr gut geeignet zum 

Lernen für Klausuren im BGB. Einziges 

Manko stellt eine fehlende Themenübersicht 

zu Beginn des Buches dar, so dass 

nur über das Sachregister zum Schluss 

nach Fällen zum gelernten Themengebiet 

gesucht werden kann. 


Titel: 75 Klausuren aus dem BGB 

Autor: Eckert / Hattenhauer 


Jahr: 2008 


Preis: 15,90 € 

47


Die Klausurensammlung aus dem Carl Heymanns Verlag bietet 75 Klausuren aus 

dem BGB inklusive Lösungsvorschläge an. Dabei sind die Klausuren auf jeweils einer 

separaten Seite gedruckt, was sicherlich die Übersichtlichkeit erhöht, bei teilweise 

ziemlich kurzen Sachverhalten aber eher an Papierverschwendung grenzt. Die 

Falllösungen sind im Klausurstil gegliedert, sind dabei aber teilweise sehr, sehr knapp 

gehalten und bieten keine Hilfestellung was Formulierungsvorschläge angeht. Auf 

Streitstände wird zwar hingewiesen, eine genaue fallbezogene Erläuterung wird dem 

Bearbeiter jedoch selbst überlassen. Schade ist auch, dass es keine Übersicht über die 

Schwerpunkte der Klausur was die Problematik betrifft enthält. So muss man erst einmal 

den zu einem bestimmten Problem passenden Sachverhalt suchen. Die Übersicht 

anhand von Paragraphen ist hierbei nicht 

sonderlich hilfreich. Das Werk ist daher 

für denjenigen, der nur nach Sachverhalten 

inklusive einer kurzen Lösungsskizze sucht 

genau das richtige. Für den, der noch 

Hilfestellung, bzw. eine vertiefte Bearbeitung 

der Fälle sucht, ist das Buch nicht zu 

empfehlen. 

Nicole Boeck 

Titel: 40 Probleme aus dem Staatsrecht 

Autor: Timo Hebeler 


Jahr: 2008 


Preis: 16,90 € 

Zum theoretischen Wissen in der Juristerei gehört vor allem ein ausgeprägtes Problembewusstsein. 

Jedes der drei großen Rechtsgebiete hat daher eine große Anzahl 

an Streitständen, mit ebenso vielen Meinungsständen und Urteilen. Allerdings tauchen 

bestimmte Probleme immer wieder regelmäßig in Klausuren und Hausarbeiten 

auf. 40 dieser Probleme aus dem Staatsrecht sind nun speziell in diesem Buch aufgeführt. 

Zunächst wird durch einen kleinen Beispielsfall der Streit anschaulich geschildert. 

Es folgen die einzelnen Meinungen mit den Fundstellen zu ihren Vertretern und 

die jeweiligen Argumente. Dieses Buch erspart dem Studenten viel Zeit beim 

erarbeiten von Pro und Kontra der Probleme 

aus dem Staatsrecht und hilft dabei, den 

späteren Arbeiten Struktur zu verleihen und 

das vom ersten Semester an. Die Aufteilung 

der Probleme gleicht der des Grundgesetzes, 

das gesuchte Problem ist daher schnell 

gefunden. Der Blick in dieses Buch lohnt 

sich immer wieder. 

Birgit Schönfeld 

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Titel: Europarecht 

Autor: Hans Georg Fischer 


Jahr: 2008 


Preis: 25,00 € 

Das Buch gehört zu der Serie „Grundkurs-juristische Kurzlehrbücher“ und folgt diesem 

Grundsatz auch. Es ist in seiner Schreibweise kurz und bündig gehalten und gut 

verständlich. Anhand von Zusammenfassungen zur Wiederholung am Ende jeden 

Kapitels, sowie der knappen Darstellung der wichtigsten Fälle im Europarecht, wird 

das Verständnis erleichtert. Dabei sind weiterhin zahlreiche Entscheidungen des 

EuGH in den Fußnoten abgedruckt, wobei aufgrund der Knappheit hier unbedingt einige 

Nachgelesen werden sollten. Schwerpunkt der Neuauflage ist das Recht der europäischen 

Gemeinschaft, wobei auch die aktuelle Rechtssprechung hinsichtlich des 

Vertrages von Lissabon berücksichtigt wird. 

Alles in allem ein gutes Buch, welches 

Verständnis schafft ohne ewiges Herumgerede. 

Allerdings wäre es schön gewesen, 

anhand einiger Farben, Absätze oder anderer 

Hilfsmittel, wichtige Sachen besser 

hervorzuheben und kleine Merkhilfen zu 

schaffen. Das würde der augenscheinlichen 

Konstruierung gut tun. 

Annett Böhmke 

Titel: Grundrechte sowie Grundzüge der 

Verfassungsbeschwerde 

Autor: Rolf Schmidt 


Jahr: 2008 

Verlag: Rolf Schmidt Verlag 

Preis: 19,80 € 

Dieses Buch ist in drei Teile untergliedert und behandelt die allgemeinen Grundrechtslehren, 

die einzelnen Grundrechte sowie die Grundzüge der Verfassungsbeschwerde. 

Die jeweiligen Grundrechte werden in systematischer Reihenfolge (nach 

ihrer Anordnung im Gesetz) thematisiert und nicht ihrem Inhalt nach in spezielle 

Gruppen eingeordnet.Die von Schmidt angeführten, innerhalb der Darstellung 

besonders gekennzeichneten Definitionen, können bei der Falllösung als praktisch 

anwendbare Faustregeln dienen. Zahlreiche Beispiele veranschaulichen das zuvor 

Erklärte. 

49


Bei fast allen Grundrechten werden die 

wichtigsten Aspekte bezüglich des Schutzbereiches, 

des Eingriffes und der verfassungsrechtlichen 

Rechtfertigung zuerst in 

einer kürzeren Zusammenfassung präsentiert 

und anschließend im Einzelnen ausführlicher 

erläutert. 

Ulrike Pollin 

Titel: Wirtschaftsprivatrecht 

Autoren: Aunert-Micus u.a. 


Jahr: 2007 

Verlag: Luchterhand 

Preis: 29,90 € 

Im Lehrbuch „Wirtschaftsprivatrecht“ werden die wesentlichen Vorschriften aus dem 

deutschen Privatrecht zusammenfassend erklärt. Kurze übersichtliche Erklärungen 

machen die Erarbeitung der jeweiligen Teilgebiete schnell möglich. Durch weiterführende 

Literaturangaben zu Beginn eines jeden Kapitels wird eine tiefere Erarbeitung 

der Materie ermöglicht. Zahlreiche Darstellungen helfen die Übersichtlichkeit des 

Lehrbuches zu verstärken. Am Ende einzelner Themengebiete befinden sich Kontrollfragen 

und kleine Fälle um das Gelernte 

zu verinnerlichen. Durch zahlreiche 

Beispiele wird der Lauftext zusätzlich aufgelockert. 

Dieses Lehrbuch ist für einen schnellen 

Einblick sehr empfehlenswert. 


Titel: Internationales Privat- und Zivilverfahrensrecht 

- IPR/IZVR 

Autor: Echart Brödermann/ Joachim Rosengarten 


Jahr: 2004 

Verlag: Carl Heymanns 

Preis: 7,35 € 

In dem Lehrbuch „Internationales Privat- und Zivilverfahrensrecht“ werden zunächst 

die Grundlagen des Internationalen Privatrechts erläutert. Im zweiten Teil wird dann 

die Anwendung in der Praxis erklärt. Es überzeugt durch einen übersichtlichen Aufbau. 

Das Lernen mit diesem Werk wird dadurch stark erleichtert, dass grau unterlegte 

50


sogenannte Arbeitsblöcke auf weiterführende Literatur hinweisen und die wichtigsten 

Fakten kurz zusammenfassen. Anschaulichkeit wird durch zahlreiche Fälle gewonnen. 

Zum Schluss finden sich noch Aufbauschemata und hilfreiche praktische Tipps. 

Damit eignet sich das Lehrbuch insbesondere im Bereich des Wirtschaftsrechts sehr 

gut als vorlesungsbegleitende Lektüre. 


Titel: Examinatorium Rechtsgeschichte 

Autor: Mathias Schmoeckel, Stefan Stolte 


Jahr: 2008 


Preis: 25,00 € 

Das vorliegende Buch Examinatorium Rechtsgeschichte ist kein Lehrbuch, wie man 

es vielleicht gewohnt ist. Man muss hier nicht einen theoretischen Stoff nach dem anderen 

lernen. Vielmehr soll man sich das Buch zu Gemüte führen, um überhaupt die 

Zusammenhänge des Rechts besser verstehen zu können. Denn nur so kann man ein 

wirklich gutes Examen schreiben. Ein wenig Hintergrundwissen ist ein Muss! Und 

spätestens in der mündlichen Prüfung sollte man sich ein wenig mehr mit der Rechtsgeschichte 

auskennen. Dann können nämlich konkrete Fragen zu älteren Gesetzen 

oder bedeutenden Juristen auftauchen. Hier kann man mit derartigem Wissen punkten, 

denn es wird nicht viele Studenten geben, die sich gern mit der Rechtsgeschichte 

befassen. Abgehandelt werden auf den 398 Seiten jeweils 20 Gesetze, Rechtsfragen, 

Juristen, Schulen und Epochen, Herrschaftsformen und letztendlich Wege der Rechtsfindung 

und -durchsetzung. Die willkürlich bestimmte Zahl 20 mag auf den ersten 

Blick verwundern, aber irgendwie muss man ja das umfangreiche Gebiet begrenzen. 

Sollte man sich über das Buch hinaus weiter mit einem Thema vertiefend beschäftigen 

wollen, so findet man am Ende eines jeden Artikels umfassende Literaturverweise. 

Um von der Seitenzahl nicht abgeschreckt zu werden, möchte ich noch einen Hinweis 

der Autoren weitergeben. Das vorliegende Buch muss man nicht wie ein Lehrbuch 

lesen - man kann es sich vielmehr zwischendurch oder am Abend zu Gemüte 

führen. Denn die Artikel im Buch sind nicht in logischer Reihenfolge gegliedert und 

können somit beliebig durcheinander gelesen werden - auf was man gerade Lust hat. 

Ein wenig wissbegierig sollte man dennoch sein, aber das gilt wohl für das ganze Studium. 

Insgesamt mag das Gebiet der Rechtsgeschichte 

für viele Studenten ein wenig abschreckend 

wirken. Das vorliegende Buch ist 

jedoch inhaltlich so interessant gestaltet, 

dass ich es nur weiterempfehlen kann. Und 

wenn ihr nur mal ab und zu einen Artikel am 

Abend lest, es wird euch gefallen und im 

Studium weiterbringen. 

Steffi Kindler 

51


Abgeschlossen... 

Dummschwätzen mit Atti 

Heute: Dem Trend entgegen wuseln 

Trend (Soziologie): Ein Trend (v. engl. trend; aus mittelhochdt.: trendeln kreiseln, 

nach unten rollen) ist eine Mode-Tendenz, die Richtung, in die eine Entwicklung 

geht.Soweit zur begrifflichen Verortung. Dabei soll es aber auch bleiben, denn wir 

wollen hier schließlich nicht klugschwätzen! Einem Trend entgegenwirken kann man 

ja bekanntlich auf ganz unterschiedliche Weise. Ob man sich nun mit bunten Haaren 

und Nietenjacken von der Gesellschaft der Anzugträger abhebt oder sich bewusst 

nicht von perfekten Dinnern, Modeunglücken, die an lebenden Kleiderständern über 

den Laufsteg getragen werden oder Nachmittagsgerichtsshows berieseln lässt. 

Manchmal kann man aber auch ganz schleichend das Opfer eines Trends werden. So 

ist es mit Jura. Nicht allein, das Jura klingt wie eine Seuche vom Kaliber wie Typhus 

oder Ebula, es verbreitet sich auch so. Vielleicht sollte man an dieser Stelle konkretisieren 

und sagen: die juristische Ausdrucksweise ist der Erreger, der die Nichtsahnenden 

be-fällt, die sich ihm aussetzen. Und an dieser sollte man ein Beispiel bringen: 

„Mithin ist insoweit einer derart kontrafaktisch stabilisierten Erwartung regelmäßig 

ein ent-sprechender Empfängerhorizont gleichsam immanent.“ Reicht das? Gut! Wie 

wir hier ganz deutlich erkennen können, kann eine derartige Sprechweise (wir befinden 

uns hier bereits in einem späteren Stadium) schon erhebliche Schädigungen des 

neuralen Systems mit sich bringen. Schlimmstenfalls sind die Schäden jetzt schon irreversibel. 

Bestenfalls landet man aber doch in einer Anwaltssozietät. 

Die einzelnen Ausprägungen gehen von einem „Sie meinen wohl das stellvertretende 

comodom“ in der Vorlesung (Erkrankung Klasse 2) bis zu einem „kannst du mir ein 

Darlehen für ein Brötchen geben“ im normalen Umgang (Erkrankung Klasse 4 – 

beim Angebot von Darlehenssicherheiten erreichen wir Klasse 5). Bedenklich, wie 

ich finde! 

Um dem gänzlichen Verfall seiner sprachlichen Integrität entgegen zu wirken ist eine 

Extremumstellung nötig. Daher schlage ich die Therapie vor, ab und zu einfach alles 

mit „Dings“ und „wuseln“ zu beschreiben. „Dings“ wird dabei für alles Gegenständliche 

genutzt, „wuseln“ für sämtliche Tätigkeiten oder Vorgänge. Beispiel: Statt: 

„Die Ergänzungslieferung nachsortieren“ zu sagen, sagen wir: „Das Ergänzungsding 

nachwuseln“. Mit dieser Vorgehensweise sollte sich die Situation in wenigen Wochen 

stabilisiert haben. Ich empfehle zur weiteren Reha die Fortsetzung der Therapie, 

wann immer sich die Zeit bietet. Schließlich hoffe ich, zarte Gemüter mit dem Krankheitsbild 

der „Jura“ nicht allzu sehr verstört zu haben, und wünsche allen Betroffenen 

gute Genesung. 

Euer Atti; Dr. med, Dr. psych (selbst ernannt) 

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Nettis Kolumne 

Das Jahr 2000…Millennium und Weltuntergang! Panik überall, doch siehe da, 

wir leben noch! Auch das Jahr 2009 wird als äußerst kritisch gesehen. Apokalypse 

wohin das Auge sieht. Wenn der Klimawandel uns nicht umbringt wird es 

entweder die Wirtschaftskrise, BSE oder die Vogelgrippe tun - oder wir schlagen 

uns alle selber die Köpfe ein. Hat die Menschheit noch Zukunft?? Herzlich 

Willkommen im Land der Schwarzmalerei. In Deutschland sterben jährlich 

11000 – 12000 Menschen an Suizid, die Dunkelziffern ausgenommen. Ob das 

am Dschungelcamp, Big Brother, Uri Geller oder der Weltlage liegt, vermag ich 

nicht zu sagen. Vielleicht besteht die Marktlücke im Verkauf von gelben Suizidtüten 

für einen Euro – nur damit es leichter wird. 

Aber nein, halt, packt die Tüten wieder weg- die Rettung naht! Es gibt noch 

Hoffnung für das Jahr 2009. Chesley Sullenberger legte jüngst eine filmreife 

Notlandung auf dem Hudson River hin und rettete 155 Menschen das Leben. A 

Star is Born. Phänomenal. Barack Obama – der neue Held aus den USA – 

schließt Guantanamo mit links, rettet die Lage in Nahost, schafft Weltfrieden 

und die Wirtschaft erfährt ein Hoch wie seit 300 Jahren nicht mehr. Nebenbei 

erfindet er fliegende Autos und riesige Schneekanonen zur Rettung der Pole. 

Sarkozy ist nicht mehr EU-Ratspräsident, in Deutschland stehen 16 Wahlen an 

und vielleicht wird auch endlich „Wetten – Dass…?“ abgeschafft– alles kann 

nur besser werden. Spätestens im Dezember werden wir also alle selig in unseren 

Sesseln hocken und dümmlich in die Gegend grinsen. Was für ein Jahr. 

Quelle:http://nichtlustig.de/toon/db080718.html 

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Nebelhorn Februar 2009

Nebelhorn Februar 2009 - Rechtswissenschaftliche Fakultät

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