Gruber Tabelle - Heuhotel Oggelshausen
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Beurteilung der Gärqualität - Beschreibung der einzelnen Werte<br />
Die Gärsäuren liefern wichtige Hinweise über den Siliererfolg sowie den Futterwert von Silagen.<br />
Die Fermentation von Silagen hängt im wesentlichen vom Trockenmassegehalt, der<br />
Pufferkapazität und dem Zuckergehalt ab. Aber auch die Häcksel-/Schnittlänge, der Einsatz<br />
von Siliermitteln, die Zeit zum Befüllen, das exakte Festwalzen und die Abdeckung sind für<br />
den Siliererfolg entscheidend.<br />
Der pH-Wert ist ein Indikator für die Stabilität von Silagen. Bei niedrigen T-Gehalten (unter<br />
25 %) sollte er unter 4,3 liegen. pH-Werte über 4,7 treten bei höheren T-Gehalten, bei nicht<br />
vollständig abgeschlossenem Silierprozess oder bei schlechter Verdichtung auf. Auch bei<br />
starker Verschmutzung, bei Clostridienkontamination oder überhöhten NPN-Gehalten kann<br />
der pH-Wert zu hoch sein. Die Absenkung wird vor allem durch den Anteil an Milchsäure<br />
erreicht.<br />
Milchsäure senkt den ph-Wert am sichersten und schnellsten ab, die Nährstoffverluste sind<br />
bei der Milchsäuregärung am geringsten, die Futteraufnahme ist hoch. Niedrige Milchsäuregehalte<br />
treten auf, wenn das Siliergut zu trocken ist oder bei ungenügender Verdichtung.<br />
Überhöhte Essigsäuregehalte treten oft in nassen Silagen, unter 25 % T, oder in Silagen mit<br />
hoher Pufferkapazität (z. B. bei hohen Rohproteingehalten) auf. Aber auch die Befüllgeschwindigkeit<br />
sowie die Intensität der Verdichtung im Silo haben einen Einfluss auf die Höhe<br />
der Essigsäurebildung. Gehalte von 20 – 35 g/kg T sind erwünscht. Dadurch wird die aerobe<br />
Stabilität erhöht und die Futteraufnahme noch nicht beeinträchtigt.<br />
Propionsäure wird bei der Silierung - mit Ausnahme bei Nasssilagen – nur in ganz geringen<br />
Mengen gebildet und bei der Beurteilung nach dem DLG-Schlüssel der Essigsäure zugerechnet.<br />
Sie hat eine konservierende Wirkung und eignet sich deshalb auch als Silierzusatz.<br />
(Verbesserung der aeroben Stabilität)<br />
Buttersäure ist ein Indikator für eine schlechte Silierung. Sie tritt verstärkt bei nassem, stark<br />
verschmutztem Siliergut und bei Clostridienkontamination auf. Die Energieverluste bei dieser<br />
Vergärung sind mit ca. 20 % sehr hoch. Buttersäuregehalte von über 0,5 %/T beeinträchtigen<br />
durch ihren unangenehmen Geruch die Futteraufnahme erheblich. Die erhöhten Ketongehalte<br />
(ß–Hydroxybuttersäure) solcher Silagen fördern die Entstehung von Ketose. Buttersäurehaltige<br />
Silagen sollte man nicht verfüttern. Sehr gute Silagen haben einen Buttersäuregehalt<br />
von weniger als 3 g/kg T.<br />
Zu hohe Ammoniakgehalte entstehen bei nassen, verschmutzten Silagen als Folge der<br />
Buttersäurevergärung. Ein hoher Ammoniakgehalt kann zu überhöhten RNB-Werten in der<br />
Ration führen. Ammoniakhaltige Silagen enthalten häufig schädliche Amine, die Entzündungsprozesse<br />
bei den Tieren auslösen können. Gute Silagen enthalten weniger als 10 %<br />
NH 3 -N in % des Gesamt-N.<br />
Anzustrebende Trockenmassegehalte:<br />
Gras 30 - 40 %<br />
Mais 28 - 35 %<br />
Ganzpflanze<br />
abhängig vom Kornanteil<br />
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