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Die Katze* GERTRUD BLASCHITZ 1.Methode Die ... - Historicum.net

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Heisterbach (1180-ca. 1240) 76 . <strong>Die</strong>ses Werk gewährt Einblick in den<br />

Dämonen- und Teufelsglauben des Mittelalters. In den Rahmen des<br />

Lehrgesprächs zwischen Novizen und Lehrer [Caesarius] werden zur<br />

Verdeutlichung Exempla eingefügt. <strong>Die</strong> Sammlung ist das Ergebnis von<br />

Caesarius’ Tätigkeit als Novizenmeister im Zisterzienserkloster Heisterbach.<br />

Hauptquelle für die Exempla sind Anekdoten mündlicher Tradition, als<br />

Quellen konnten aber auch Bibel und Patristik nachgewiesen werden 77 . Der<br />

“Dialogus Miraculorum” sollte den Novizen schrittweise Kenntnis des<br />

zisterziensischen Ordenslebens vermitteln. Damit erklärt sich die Funktion der<br />

Dämonen- und Teufelserzählungen. Sie dienen der moralischen und der<br />

dogmatischen Belehrung. <strong>Die</strong> Verführer zur Sünde sind im wesentlichen<br />

durch zwei Laster gekennzeich<strong>net</strong>: durch Hochmut und durch Lüsternheit. Sie<br />

verfügen über große Verwandlungsfähigkeit; natürlich erscheinen die<br />

Vertreter der Hölle auch in Katzengestalt: Während des Todeskampfes eines<br />

Mönches kämpften im Sterbezimmer eine weiße Taube und eine schwarze<br />

Katze als Allegorien des guten und des bösen Prinzips um die Seele des<br />

Menschen 78 . Auch in IV/33 ist es der Teufel höchstpersönlich, der einen<br />

schwachgläubigen Laienbruder im Chor häufig zum Schlafen verführte, indem<br />

er ihm die Augen schloss 79 . Einem Novizen, der nach Beendigung des<br />

Probejahres das Kloster wieder verlassen wollte, schmeichelten Dämonen in<br />

Katzengestalt 80 . <strong>Die</strong> Katze erscheint bei Caesarius im wesentlichen nur als<br />

Personifikation von Dämonen oder des Teufels, als Symbol für das Reich des<br />

Bösen, der Versuchung. Sie wagt sich nur in die Nähe von schwachgläubigen<br />

Menschen, die unter ,Accidia’ leiden, in der Hoffnung, sie in ihr Reich ziehen<br />

zu können. Im zuletzt zitierten Beispiel kommt vermutlich der Aspekt der<br />

76 Alfons Hilka (Hrsg.), <strong>Die</strong> Wundergeschichten des Caesarius von Heisterbach<br />

(Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde 43/1) Bonn 1933; Ernst<br />

Müller-Holm, Caesarius von Heisterbach (Verschollene Meister der Literatur 3) Berlin<br />

1910.<br />

77 Karl Langosch, Art. Caesarius von Heisterbach. In: Verfasserlexikon l, Sp. 1160; Fritz<br />

Wagner, Art. Caesarius von Heisterbach. In: Lexikon des Mittelalters 2. München-<br />

Zürich 1983, Sp. 1364.<br />

78 Weiglin, Caesarius von Heisterbach 102.<br />

79 Hilka, Caesarius von Heisterbach 176.<br />

80 Ph. Schmidt, Der Teufels - und Dämonenglaube des Caesarius von Heisterbach. Diss.<br />

Basel 1926, 58.<br />

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