Daten | Fakten | Perspektiven - Fondsshop-Vergleich
Daten | Fakten | Perspektiven - Fondsshop-Vergleich
Daten | Fakten | Perspektiven - Fondsshop-Vergleich
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
DIE DEUTSCHE INVESTMENTBRANCHE<br />
MUSS SICH WEITER AUF EINE<br />
VERSTÄRKTE REGULIERUNG FÜR DAS BEREITS<br />
AM STRENGSTEN REGULIERTE<br />
PRODUKT AM MARKT EINSTELLEN,<br />
DEN INVESTMENTFONDS.<br />
aufdieEuropäischeWertpapieraufsichtsbehörde(ESMA)übertragen.<br />
ESMAhatinsbesonderedieAufgabe,<br />
die einheitliche Anwendung der von<br />
der Europäischen Union erlassenen<br />
Rechtsakte einschließlich technischer<br />
Standards seitens der nationalen<br />
Aufsichtsbehörden sicherzustellen.<br />
DiesgeschiehtdurchdenErlassvon<br />
Standards, Guidelines und Recommendations,<br />
wobei sich Guidelines<br />
im Regelfall an die Aufsichtsbehörden<br />
undRecommendationsdirektandie<br />
Marktteilnehmer richten. Auf europäischer<br />
Ebene kommen somit weitere<br />
Regularien hinzu, die die Finanzmarktregulierung<br />
prägen. Die Entscheidungen<br />
der ESMA werden in<br />
derRegelmitAnhörungenvonInteressengruppen<br />
vorbereitet. Die Teilnahme<br />
an solchen Konsultationen ist<br />
ein wichtiger Baustein der Arbeit des<br />
BVI.DenLeitlinienundEmpfehlungen<br />
kommtzwarunmittelbarkeinerechtliche<br />
Verbindlichkeit zu. Allerdings<br />
kommen die Bundesregierung sowie<br />
die BaFin diesen Leitlinien und Empfehlungenregelmäßigumgehend<br />
nach.Exemplarischhierfüristdie<br />
imvergangenenJahrerfolgteAnpassung<br />
der Derivateverordnung.<br />
So wurden auch neue Regelungen<br />
für die Bestimmung der Marktrisikogrenzen<br />
und der Kontrahentenrisiken<br />
sowiederAnrechnungvonDerivaten<br />
auf die Anlagegrenzen festgelegt.<br />
Basis der Überarbeitung der Derivateverordnung<br />
war nicht allein die<br />
Umsetzung der einschlägigen Richtlinie<br />
2010/43/EU, sondern auch die<br />
1:1-Übernahme entsprechender<br />
ESMA-Guidelines. Dies macht alle<br />
ESMA-Vorgaben für die deutsche<br />
Finanzmarktbranche faktisch verbindlich.<br />
Deutschlandtreibtdie<br />
Regulierung europaweit voran<br />
Nichtzuvergessenist,dassDeutschland<br />
zunehmend eine Vorreiterrolle<br />
einnimmt, sei es beim Verbot ungedeckter<br />
Leerverkäufe und Credit<br />
DefaultSwapsaufVerbindlichkeiten<br />
vonEU-Mitgliedstaatenoderallgemein<br />
beim Anlegerschutz. Der BVI<br />
erhofft sich von der deutschen Politik,<br />
dass sie die Übersicht über die<br />
Einzelmaßnahmen bewahrt und die<br />
Folgen sachgerecht abwägt. Ein<br />
unkoordiniertes nationales Vorgehen<br />
wärenachteiligfürdenFinanzstandort<br />
Deutschland. Die deutsche Investmentbranchemusssichdaher<br />
weiter auf eine verstärkte Regulierung<br />
für das bereits am strengsten<br />
regulierteProduktamMarkteinstellen,<br />
den Investmentfonds. Zusätzlichen<br />
Vorgaben werden naturgemäß<br />
nicht nur höhere Kosten für die Unternehmen,sondernauchfürdieAnleger<br />
mit sich bringen. Kritisch sehen<br />
wirdaheralleregulatorischenVorgaben,<br />
die allein zusätzlichen bürokratischen<br />
Aufwand verursachen<br />
unddemAnlegerkeinenNutzen<br />
bringen.Umdieregulatorischbedingten<br />
Kosten möglichst gering<br />
zu halten, setzt sich der BVI<br />
insbesondere dafür ein, die europäische<br />
Regulierung weitgehend<br />
an den bereits in Deutschland geltenden<br />
Standards zu orientieren. Aufgrund<br />
der erhöhten regulatorischen<br />
AnforderungenmüssendieKapitalanlagegesellschaften<br />
ihre Konkurrenzfähigkeit<br />
laufend optimieren. Die Zerlegung<br />
der Wertschöpfungskette wird<br />
bereitsaktivgenutzt.DieserTrend<br />
dürfte sich branchenweit beschleunigt<br />
fortsetzen.Gleichzeitigistdiestrenge<br />
Produktregulierung von Investmentfonds<br />
aber auch ein wichtiger Anker<br />
für das Vertrauen der Anleger. Der<br />
BVIhatdaherinallenregulatorischen<br />
Verfahren das Ziel einer Stärkung des<br />
Anlegervertrauens unterstützt.<br />
MEDIENSPLITTER<br />
Unter dem Titel „Fondsexperten warnen vor Überregulierung“<br />
geht das Handelsblatt derFragenach,ob<br />
der europäischen Asset Management-Branche eine<br />
Überregulierung droht. Die Zeitung zitiert mehrere<br />
StimmenausderBranche,dieeinenkritischenPunkt<br />
erreicht sehen. Zwar werde von keiner Seite infrage gestellt,dassdieFinanzkriseVerbesserungsbedarfbeim<br />
Anlegerschutz aufgezeigt habe. Allerdings seien die<br />
Vermögensverwalter gegenwärtig von bis zu 30 Regelwerkenbetroffen,diegeplantoderumgesetztwerden.<br />
Leicht könne dabei das Ziel eines gestärkten Anlegerschutzes<br />
konterkariert werden. Die gesteigerten Transparenzanforderungen<br />
gingen mit einem zunehmenden<br />
Kostendruckeinher,derteilweiseaufdenInvestorabgewälztwerdeundauchzueinemKonzentrationsprozess<br />
in der Branche führe, der den Wettbewerb um den Anleger<br />
verringere. Branchenexperten sehen auch die Gefahr,<br />
dass der enorme Zeitdruck bei den RegulierungsmaßnahmendieQualitätderGesetzemindere.<br />
In die gleiche Richtung geht ein Artikel der Financial<br />
Times Deutschland. Das Blatt zitiert den Präsidenten<br />
des europäischen Fondsverbandes EFAMA, der die in<br />
seinen Augen planlose Regulierung der Branche durch<br />
die EU-Kommission kritisiert. In viel zu geringem Maße<br />
untersuche die EU, welche Auswirkungen die VorhabenzurRegulierungderFinanzbrancheaufdieFondsindustrie<br />
haben.