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ANLEGERSCHUTZISTEINHOHESGUT,UNDDIEVORSCHLÄGE DER EU-KOMMISSION LIEFERN WICHTIGE IMPULSE FÜR EINE WEITERE VERBESSERUNG DER EUROPÄISCHEN STANDARDS.
Alle OGAW sind nach der gleichnamigen europäischen Investmentfondsrichtlinie als Fonds für Privatanlegerausgelegt.AlleOGAWmüssen „wesentliche Anlegerinformationen“bereitstellen–eineknappe, standardisierte Darstellung der wesentlichen Charakteristika des Fonds in verständlicher Sprache. Diese Informationen können natürlich nicht darüber aufklären, wie der Fonds „technisch“ funktioniert. Der Anleger kann jedoch anhand der DarstellungfüralleOGAWnachvollziehen, was er von dem Produkt wirtschaftlich zu erwarten hat und was nicht. Insofern besteht kein Anlass für eine Differenzierung von OGAW durch die MiFID. DasAusfürfreieBerater? Schließlich zielt die Reform darauf ab, die Spielregeln für alle Finanzvertriebe anzugleichen. Bisher waren in Deutschland rund 80.000 freieVermittlervonderMiFIDausgenommen. Sie benötigten für ihre Tätigkeit lediglich einen Gewerbeschein. Nach der MiFID-Reform sollendieVoraussetzungenfüreine Ausnahme verschärft werden. Künftig müssen diese Vermittler einer MiFID-ähnlichen Regulierung im Hinblick auf Zulassung und Geschäftsbetrieb unterworfen werden. Diese Entwicklung wird in Deutschland schon in weiten Teilen vorweggenommen. Ab dem kommenden Jahr werden die freien Vermittler unter anderem einen Sachkundenachweis erbringen und eine Haftpflichtversicherung nachweisen müssen. Dennoch ist davon auszugehen, dass die künftigen MiFID- AnforderungenineinzelnenPunktenvondemneuenStandardin Deutschland abweichen werden. In diesem Zusammenhang sollte genau darauf geachtet werden, dassdieAnforderungendeseuropäischen Rechts auf die Möglichkeiten von Einzelpersonen abgestimmtwerden.EswärezumBeispiel verfehlt, von ihnen einen Organisationsgrad zu fordern, der mitBankenoderFinanzinstituten vergleichbar ist. Was bleibt zu tun? Anlegerschutz ist ein hohes Gut, unddieVorschlägederEU-Kommission liefern wichtige Impulse für eine weitere Verbesserung der europäischenStandards.Allerdingswird daskünftigehoheAnlegerschutzniveau der MiFID nicht allen Anlegern zu Gute kommen – es gibt Schlupflöcher. So kann ein und derselbe Fonds dem Kunden entweder direkt oder „verpackt“, zum Beispiel als fondsgebundene Lebensversicherung, verkauft werden. Dieser Vorgang unterliegt dann nicht der MiFID, sondern dem europäischen Versicherungsvermittlerrecht. Dies wird zwar derzeit ebenfalls überarbeitet. Einheitliche Standards sind bislang jedoch nicht sichergestellt. DieEU-Kommissionhatdasbereits vorJahrenerkanntundwillmitihrer Initiative zu „Packaged Retail Investment Products“, abgekürzt PRIPs, einheitliche Regeln für Produktinformationen und Vertrieb von Anlageprodukten schaffen – unabhängig von der jeweiligen Verpackung. Inzwischen verdichten sich die Hinweise, dass die Kommission noch im zweitenQuartal2012konkreteRegelungsentwürfe zum Thema PRIPs vorlegen wird. Die Vorschläge für MiFIDIIsollendabeialsBlaupause für den Vertrieb aller Anlageprodukte dienen. Inzwischen verdichten sichjedochwiederdieHinweise, dassdieInitiativelebtundMiFIDII als Blaupause für den Vertrieb aller Anlageprodukte dienen wird. Das wäresehrzubegrüßen.Nurdurch Gleichbehandlung aller konkurrierenden Anlageprodukte kann ein lückenloser und damit wirksamer Anlegerschutz sichergestellt werden. MEDIENSPLITTER Die Veröffentlichung des Entwurfs der neuen Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID) führte zu einem großen Medienecho. Die weitaus stärkste Beachtung fanden die Vorschläge zum Vertrieb.EinGastbeitraginderFrankfurter Allgemeinen Zeitung begrüßt das im Entwurf vorgesehene Provisionsverbot für unabhängige Anlageberater. Der Anleger werde auch von den verschärften AnforderungenandieAnlageberatungvonBankenprofitieren. Allerdings werde MiFID II den Aufwand von Kreditinstituten deutlich erhöhen. Vermutlich würden sich die Banken im Wertpapierdienstleistungsbereich strategischneuaufstellenunddieAnlageberatungfürbestimmte Kundengruppen künftig nicht mehr anbieten. 27
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