PDF, 97KB - Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Kapitel 2: Das Konzept „Algorithmus“<br />
terminieren, deterministisch und zugleich determiniert sein. So wäre gesichert, das ein<br />
Output nach endlicher Zeit zu erwarten ist, dessen Herleitung nachvollziehbar (weil in<br />
eindeutiger Weise geschehen) und dessen Validität (siehe funktionale Spezifikation)<br />
gesichert. Allerdings muss ein deterministischer Algorithmus nicht unbedingt<br />
determiniert sein. Vielfach ist eine Forderung nach Determiniertheit noch nicht einmal<br />
zweckmäßig (siehe künstliche Intelligenz). Selbst das Kriterium der Terminiertheit ist in<br />
einigen wenigen aber umso bedeutenderen Anwendungsgebieten nicht erfüllbar (siehe<br />
Betriebssystem). Dieser Umstand, dass keine allgemeinen Aussagen über die<br />
Anforderungen bezüglich der Eigenschaften eines Algorithmus getroffen werden<br />
können, schlägt sich in der Literatur insofern nieder, als das die Definitionen bezüglich<br />
konstituierender Merkmale und suffizienter Anforderungen an einen Algorithmus<br />
vielfach einen „defensiven“ Charakter aufweisen.<br />
In diesem Sinne kann ein Algorithmus zusammenfassend also als ein<br />
Problemlösungsverfahren für Probleme einer bestimmten Problemlösungsklasse<br />
betrachtet werden. Hierbei muss er einer funktionalen Spezifikation genügen. Die<br />
Lösungsfindung geschieht in einer Abfolge von elementaren Einzelschritten. Die<br />
algorithmische Darstellung und Beschreibung der Komposition dieser Einzelschritte hat<br />
prinzipiell in einer endlichen, präzisen Beschreibung des Verfahrens unter Verwendung<br />
elementarer Verarbeitungsschritte zu erfolgen.<br />
Neben dieser umgangssprachlichen Annäherung an den Algorithmusbegriff gibt es<br />
weitaus formalere (mathematische) Ansätze zur Beschreibung des algorithmischen<br />
Konzeptes. Beispielsweise ist es auch möglich, für jeden Algorithmus zu fordern, auf<br />
einer so genannten Turing-Maschine ausführbar (turing - berechenbar) zu sein. Eine<br />
Turing-Maschine ist dabei ein abstraktes theoretisches Modell eines Rechners zur<br />
Abarbeitung eines Algorithmus. Ein Algorithmus ist in diesem Sinne also alles, was<br />
eine Turingmaschine ausführen kann.<br />
2.2 Vom Problem zum Algorithmus<br />
Ausgangspunkt eines jeden Algorithmus ist die Formulierung einer Problemstellung (in<br />
Form eines konkreten Problems oder einer Problemklasse). In den meisten Fällen ist die<br />
Problemstellung jedoch sehr allgemein und wenig handhabbar bezüglich einer<br />
strukturierten Lösungsfindung. Sollen beispielsweise zwei Zahlen miteinander addiert<br />
werden, so ist zwar die Problemstellung benannt, jedoch ist noch nicht ersichtlich, wie<br />
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