Der Amicitianer Nr. 200 - Amicitia Solodorensis
Der Amicitianer Nr. 200 - Amicitia Solodorensis
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Aus den Gauen und Kreisen<br />
Gau Solothurn<br />
Maibummel<br />
Gleich vorneweg: das Wetter war ungefähr so, wie die Anmeldedisziplin –<br />
durchzogen!<br />
Die Couleurbrüder, die dachten, „Anmeldefrist 18. Mai“ bedeute, dass man dann<br />
ungefähr, oder gar noch ein bisschen später, die Anmeldung zur Post bringe, die<br />
brachten den Organisator, den Führer und Slang und Therese, die die Bowle<br />
machten, (ein wenig) in bredouille.<br />
Damit hätte ich einen Anklang zum Baron de Breteuil, dem französischen<br />
„Asylanten“, der 1791 den heute noch begangenen Weg durch die Einsiedelei sich<br />
eröffnete, geschafft, kann beifügen, dass das etwa ganz und gar nicht mit „Baron von<br />
und zum Hosenträger“ übersetzt werden kann, und dass ich froh wäre, wenn beim<br />
nächsten Anlass die Anmeldungen zum Anmeldetermin im Postfach wären.<br />
35 Gäste konnte flop beim Brückli am Südeingang der Einsiedelei begrüssen und<br />
der Führung unseres Altherren Hans-Rudolf Hug v/o Juan anvertrauen.<br />
So! Und von jetzt an habe ich eigentlich nur zwei Möglichkeiten:<br />
1. Ich beschränke mich auf ganz wenige kleine Details, ziehe allen, die nicht<br />
dabei waren den Speck durch den Mund, mache sie darauf glustig und<br />
gwunderig, sich selbst auch mit der Einsiedelei auseinanderzusetzen und<br />
werde gegenüber unserem hervorragenden Führer ungerecht kurz oder<br />
2. Ich teile das Meiste von dem, was wir an Wissenswertem und Anekdotischem<br />
erfuhren, mit und fülle die nächsten drei Nummern des <strong><strong>Amicitia</strong>ner</strong>s.<br />
Also: wir erfuhren, dass die Einsiedelei vor 1650 nur von Rüttenen her erschlossen<br />
war, dass dannzumal der heute noch bekannte weg von „Kreuzen“ hinab geschlagen<br />
wurde und dass 1791 der Baron Louis Auguste de Breteuil, der, mit gut Tausend<br />
anderen französischen Adeligen, vor den<br />
Wirren in Frankreich nach Solothurn<br />
geflohen war, von seiner Neugier,<br />
seiner<br />
vielen Zeit zum Müssiggang und<br />
seinen<br />
Rousseau’schen Idealen des „zurück zur<br />
Natur“ getrieben, einen Weg, dem Bach<br />
entlang, von der Stadt her bis zur<br />
Klause<br />
erschliessen liess. Die<br />
Gedenktafel, die er sich selbst<br />
errichtete,<br />
ist kurz nach dem Eingang rechts<br />
in den Fels<br />
gehauen und wird dieses Jahr von der<br />
„Gesellschaft der Freunde der Einsiedelei“ restauriert.<br />
Überhaupt, diese Gedenktafeln und Gedenksteine!<br />
Waren solche Denkmäler bis dann nur biblischen Gestalten vorbehalten, zeugt es<br />
von erwachendem Selbstbewusstsein der Stadtbürger, dass Solothurn in der<br />
Einsiedelei vor allem Bankiers, Forschern und Gelehrten, Schriftstellern und<br />
Druckern, ihren Bürgern also, solche Gedenktafeln errichtete.<br />
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