Der Amicitianer Nr. 200 - Amicitia Solodorensis
Der Amicitianer Nr. 200 - Amicitia Solodorensis
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Gau Olten<br />
Chlausehock der Alt-<strong>Amicitia</strong> Olten<br />
„Das ist der schönste Chlausenhock gewesen, den ich je erlebt habe“! Zitat von René<br />
Schönenberg v/o Chlopf.<br />
Am traditionellen Chlausehock der Oltner Altherren der Studentenverbindung<br />
<strong>Amicitia</strong> <strong>Solodorensis</strong> durfte der neue Gaupräsident René Rudolf von Rohr v/o Holm<br />
erstmals das Zepter schwingen. Er tat es mit Bravour und stand seinem langjährigen<br />
Vorgänger Heinz Marty v/o Schletz in nichts nach, weder punkto Witz noch<br />
Programmgestaltung. Es war ja für Holm auch ein eigentliches „Heimspiel“, hatte er<br />
doch als Stadtrat wiederum den schönen Empfangsraum um elften Stock des<br />
Stadthauses für „seine“ Alt-<strong>Amicitia</strong> reservieren können. Wer Lust hatte und die Kälte<br />
nicht scheute, begab sich zum Apéritif auf die Dachterrasse und genoss von hoher<br />
Warte den herrlichen Rundblick über die in weihnachtlichem Lichterglanz<br />
erstrahlende nächtliche Dreitannenstadt und die Weitsicht in den Nebel der Region.<br />
Weniger nebelig ging es im Innern zu. <strong>Der</strong> Saal war gut besetzt, als der erste Cantus<br />
erscholl – nach alter Väter Sitte „Hier sind wir versammelt zu löblichem Tun“. Zwar<br />
werden die Teilnehmer von einem Chlausentreffen zum andern immer ein Jahr älter,<br />
aber , so scheint uns, das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Freundschaft unter<br />
den zum Teil schon ergrauten Häuptern vertiefen sich von Mal zu Mal. Als ältesten<br />
Anwesenden konnte der 88-jährige Werner Kasser v/o Delta begrüsst werden (gest.<br />
am 09.04.05 Anm. d. Red.), als jüngster der 49-jährige Erich Reinhard v/o Amadu.<br />
Während männiglich den ausgebreiteten Nüssen und Mandarinen zusprach und sich<br />
zwischenhinein einen guten Schluck erlaubte, galt es einleitend zwei wichtige<br />
Entscheide zu fällen. Einstimmig und unter grossem Beifall fasste der Gau Olten der<br />
Alt-<strong>Amicitia</strong> den Beschluss, der im Juni stattfindenden 95. AH-Generalversammlung<br />
den zurückgetretenen Gaufürsten Scheltz als Ehrenmitglied vorzuschlagen (was er<br />
mittlerweile ist Anm. d. Red.). Ebenso einmütig wollen die Oltner Altherren der GV<br />
beantragen, die plötzlich reklameartig und veramerikanisierte neue Titelseite des<br />
Verbindungsorgans „<strong>Der</strong> <strong><strong>Amicitia</strong>ner</strong> „ ebenso rasch wieder abzuschaffen und zum<br />
ehrwürdigen alten Erscheinungsbild zurückzukehren. Ein weiteres Traktandum bezog<br />
sich auf ein Legat des verstorbenen Max R. Schnetzer v/o Contra. Schletz übernahm<br />
es, im Sinne des verblichenen Couleurfreundes am Monatsstamm mit baldigen<br />
Vorschlägen für die gewünschte heitere Verwendung aufzuwarten.<br />
Die sangesfreudige Runde durfte in der Folge eine zweiteilige grossartige Produktion<br />
miterleben: <strong>Der</strong> Solothurner professionelle Schauspieler und Sänger Urs<br />
Mühlethaler, ebenfalls v/o Contra, brachte der Corona mit seinem schönen, kräftigen<br />
Bass – begleitet von Oskar Giger v/o Basie am Klavier – eine ganze Anzahl von<br />
stimmungsvollen Evergreens zu Gehör, so etwa aus dem Musicals „Anatevka“ und<br />
„May Fair Lady“ oder aus verschiedenen Operetten. <strong>Der</strong> Schöne Sigismund aus dem<br />
„Weissen Rössl“ kam ebenso zu Ehren wie der Schweinefürst aus dem<br />
„Zigeunerbaron“ oder der arme Wandergeselle aus dem „Vetter aus Dingsda“. Auch<br />
das Trinklied aus den „Lustigen Weibern von Windsor“ fehlte nicht, und die ganze<br />
Corona sang wehmütig mit, als das Lied „Auch ich war ein Knabe mit lockigem Haar“<br />
ertönte. <strong>Der</strong> Beifall ging unentwegt weiter, als Basie noch im Alleingang mit viel<br />
Einfühlungsgabe einige französische Chansons beisteuerte. – Sehr vergnüglich, aber<br />
auch nachdenklich stimmend gestaltete sich eine Produktion von Amadu, der sich als<br />
Mathematiklehrer mit den ständig verschlimmbesserten Fragen der PISA-Studie von<br />
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