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Sind die Bedingung für die menschliche Existenz auf den Mars ...

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2. Was der Mensch <strong>auf</strong> dem <strong>Mars</strong> vorfindet<br />

2.1. <strong>Mars</strong>atmosphäre<br />

Die Fluchtgeschwindigkeit des <strong>Mars</strong> beträgt 5,03 km/s, das ist weniger als <strong>die</strong> Hälfte der<br />

Fluchtgeschwindigkeit der Erde. Das ist der Grund, weshalb sich eine dichte Atmosphäre <strong>auf</strong><br />

dem <strong>Mars</strong> nicht halten kann und stattdessen von Sonnenwin<strong>den</strong> abgetragen wird. Die Folge<br />

ist, dass der atmosphärische Druck <strong>auf</strong> der Oberfläche ca. 6 hPa beträgt, was weniger als ein<br />

Prozent des Atmosphärendrucks der Erde ist.<br />

Den Hauptbestandteil der <strong>Mars</strong>atmosphäre bildet Kohlenstoffdioxid mit 95,3<br />

Volumenprozent. Stickstoff ist mit 2,7 % und Argon mit 1,6 % vertreten. Geringe Mengen an<br />

Sauerstoff (0,13%) und Wasserdampf, dessen Anteil zwischen ca. 0,01 und 0,1 % schwankt,<br />

wur<strong>den</strong> nachgewiesen. Spurengase sind unter anderen Kohlenstoffmonoxid, Krypton, Neon,<br />

Wasserstoff und Xenon. Aufgrund ihrer geringen Dichte ist <strong>die</strong> <strong>Mars</strong>atmosphäre kaum im<br />

Stande, <strong>die</strong> Planetenoberfläche vor Meteoriten zu schützen und <strong>die</strong> Sonnenstrahlungen zu<br />

filtern oder zu speichern. Folglich gibt es kaum einen natürlichen Treibhauseffekt und <strong>die</strong><br />

Strahlenbelastung ist immens. So schwanken <strong>die</strong> Temperaturen tages- und jahreszeitlich sehr<br />

stark. Die mittlere Temperatur beträgt –55 °C an der Oberfläche. In Äquatornähe kann <strong>die</strong><br />

Temperaturdifferenz von Tag und Nacht 100 Kelvin betragen (+30 °C am Tag und –70 °C in<br />

der Nacht). Im Winter können an <strong>den</strong> Polen -140 °C herrschen. Solche extrem niedrigen<br />

Werte führen dazu, dass sogar Kohlenstoffdioxid sublimiert und so zu Eis wird. Die Folge ist,<br />

dass <strong>die</strong> Pole sich im Winter stark ausdehnen und <strong>die</strong> Atmosphäre, weil ihr Kohlenstoffdioxid<br />

entzogen wird, eine geringere Dichte und somit auch einen niedrigeren Bo<strong>den</strong>druck <strong>auf</strong>weist.<br />

Wenn im Sommer das Kohlenstoffdioxid- und Wassereis an <strong>den</strong> Polen wieder teilweise<br />

kon<strong>den</strong>siert, bil<strong>den</strong> sich vor allem große Zirruswolken aus Wassereis. Die <strong>Mars</strong>sonde<br />

„Phoenix“ beobachtete 2008 sogar einen Niederschlag aus solchen Wolken in Form von<br />

winzigen Eiskristallen. Wissenschaftler haben mithilfe von Aufnahmen der <strong>Mars</strong>sonde „<strong>Mars</strong><br />

Express“ auch Wolken aus gefrorenem Kohlenstoffdioxid in Äquatornähe entdeckt. Diese 80<br />

km hohen und bis zu 100 km breiten und langen CO 2 -Partikelansammlungen können das<br />

Sonnenlicht bis zu 40 % filtern, was einen Temperaturabfall von 10 K zur Folge haben kann.<br />

In Zeiten starker Sonneneinstrahlung treten zum Teil kräftige Winde mit Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 70 m/s <strong>auf</strong>. Der dadurch <strong>auf</strong>gewirbelte Staub kann sich über riesige Flächen

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