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Rede zum Jahresabschluss für das Wirtschaftsjahr 2007 ...

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<strong>Rede</strong> <strong>zum</strong> <strong>Jahresabschluss</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Wirtschaftsjahr</strong> <strong>2007</strong><br />

Kreiskliniken in Darmstadt Dieburg<br />

sehr geehrter Herr Vorsitzender<br />

Meine Damen und Herren des Kreistages,<br />

Bereits im Juli 2009 habe ich in meinem die <strong>Rede</strong>beitrag darauf<br />

hingewiesen, <strong>das</strong>s wir als Fraktion die linke/DKP <strong>das</strong> Gesundheitswesen<br />

als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge und damit als elementaren<br />

Bestandteil der sozialen Sicherheit einsehen.<br />

Wir als Fraktion die linke/DKP sagen nein zu jeder Form Privatisierung<br />

im Krankenhaus- Bereich.<br />

Alle Privatisierungen im Gesundheitswesen haben bisher dazu geführt<br />

da die Einkommens und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten<br />

verschlechtert wurde so konnte in Giesen und Marburg der Konzern<br />

seine Kosten um 20 % zulasten der Beschäftigten senken und trotze den<br />

Beschäftigten einen Servicetarifvertrag ab bei dem <strong>zum</strong> Teil bis zu 500 €<br />

weniger in der Lohntüte vorhanden war.<br />

Eine gemeinnützige GmbH ist kein Garant da<strong>für</strong> <strong>das</strong>s weitere<br />

Privatisierungen vorgenommen werden.<br />

So haben wir Informationen darüber <strong>das</strong>s die Radiologie in Umschlag<br />

ausgelagert und privatisiert werden soll. Nach der Methode der<br />

Salamitaktik wird versucht Teile der ergiebigen de profitabel erscheinen<br />

dem privaten Markt zuzuführen.<br />

Was wir bei unseren Kreiskliniken in Groß-Umstadt und Seeheim<br />

vorfinden, sind Formen der Teilprivatisierung unserer Kliniken.<br />

So haben wir es mit Mitarbeitern des Eigenbetriebes zu tun und<br />

Mitarbeitern der Kreiskliniken in GmbH. Darüber hinaus wird <strong>für</strong> die zu<br />

erbringenden Dienstleistungen eine Dienstleistungs GmbH tätig <strong>für</strong><br />

Küche, Reinigung, Technik, Verwaltung und Pforte.<br />

Diese Beschäftigten werden bei dem Eigenbetrieb nach dem Tarifvertrag<br />

TVöD bezahlt, die Beschäftigten in der Kreiskliniken GmbH nach freiem<br />

Ermessen bezahlt und die Dienstleistungs- GmbH nach dem Tarifvertrag<br />

des Hotel und Gaststättengewerbes.


Herr Schellhaas, meine Damen und Herren des Kreistages wir werden<br />

in diesem Hause so lange nicht ruhen, bis die Beschäftigten nach dem<br />

einheitlichen Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt werden und<br />

damit <strong>für</strong> vergleichbare Tätigkeiten auch gleiche Löhne garantiert<br />

werden.<br />

Wie aus dem Prüfungsbericht <strong>zum</strong> <strong>Jahresabschluss</strong> <strong>2007</strong> hervorgeht,<br />

wird unter der Mitteilung Unregelmäßigkeiten die Frage gestellt auch die<br />

Personalgestaltung durch die Kreisklinik in GmbH einen<br />

Eigenbetriebkreisklinik in Darmstadt Dieburg nicht eine unzulässige<br />

Arbeitnehmerüberlassung darstellt. Die Betriebsleitung der Kreiskliniken<br />

geht jedoch davon aus <strong>das</strong> es sich nicht um eine unzulässige<br />

Arbeitnehmerüberlassung handelt und stützt sich dabei auf die<br />

Auffassung von Medizinanwälten die wohl in Fragen des Arbeitsrechtes<br />

nicht eine über hohe Kompetenz aufweisen.<br />

Der eigentliche Skandal dabei ist aber, <strong>das</strong>s die Betriebsleitung davon<br />

ausgeht, <strong>das</strong>s Beschäftigte deren Gehalt unter dem BAT lägen, mit<br />

Gehaltsansprüchen nicht zu rechnen ist da die Ausschlussfrist gemäß<br />

Paragraph 70 BAT dem entgegensteht. Das heißt, man stützt sich auf<br />

<strong>das</strong> Nichtwissen der Beschäftigten und sparte so auf dem Rücken der<br />

Beschäftigten die Rückstellungen im Haushalt.<br />

Wie weiter aus dem Prüfbericht hervorgeht ist die Beschäftigtenzahl von<br />

2006 auf <strong>2007</strong> von 257,8 Beschäftigten in Vollzeit auf 247,7 Beschäftigte<br />

abgesenkt worden <strong>das</strong> entspricht einem Personalabbau von 10,1<br />

Vollzeitbeschäftigten, was zu einer Einsparung des<br />

Personalkostenanteils von 4 % führte.<br />

Wenn Sie an dieser Stelle bemängeln ist <strong>das</strong> der Prüfungsbericht des<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>es 2008 nicht vorliegt um zu erkennen, ob weitere<br />

Einsparungen im Personalkostenanteil vorgenommen wurden.<br />

Im vergangenen Jahr wurde von der Bundesregierung bundesweit 3,6<br />

Milliarden € zusätzlich <strong>für</strong> Kliniken zur Einstellung von insgesamt 17.000<br />

zusätzlichen Pflegekräften zur Verfügung gestellt. Zumindest aus dem<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> <strong>2007</strong> kann davon ausgegangen werden <strong>das</strong> die<br />

Kreisverwaltung und damit auch die Kreiskliniken Groß-Umstadt und<br />

Seeheim wohl keinen Gebrauch gemacht haben, da aus dem Bericht<br />

hervorgeht <strong>das</strong>s die Anzahl der Pflege Kräfte gleich geblieben ist.


Wie aus dem Entwurf <strong>zum</strong> Nachtrag des Wirtschaftsplanes 2009 der<br />

Kreiskliniken hervorgeht werden die Personalaufwendungen <strong>für</strong> den<br />

Pflegedienst, den medizinischen technischen Dienst, dem technischen<br />

Dienst und der Verwaltung abgesenkt. Dies ist <strong>für</strong> uns als Fraktion die<br />

linke/DKP ein weiterer Beweis da<strong>für</strong> <strong>das</strong>s sie Mittel des Bundes <strong>für</strong><br />

zusätzliche Pflegekräfte nicht in Anspruch genommen werden und damit<br />

erhebliche Zuschüsse verloren gehen. Dies ist ein Vorgang den wir nicht<br />

nachvollziehen können. Wenn, wie in der Läuterung <strong>zum</strong> Erfolgsplan<br />

dargestellt die Planwerte entsprechend der aktuellen Hochrechnung<br />

angepasst wurden und die tatsächliche Entwicklung der Fluktuation<br />

berücksichtigt worden ist ergibt sich der Rückschluss <strong>das</strong> insbesondere<br />

im Pflegebereich eine hohe Fluktuation vorhanden ist, was darauf<br />

schließen lässt, <strong>das</strong>s diese Fluktuation <strong>das</strong> Ergebnis des erhöhten<br />

Druckes ist <strong>das</strong> auf den Pflegekräften lastet.<br />

Wir als Fraktion die linke/DKP sind der Auffassung, und dies haben wir<br />

bereits in einem Antrag zur Frage der Personal- Mindeststandards <strong>zum</strong><br />

Ausdruck gebracht, <strong>das</strong>s die Qualität der Versorgung von Patienten in<br />

wesentlich verbessert werden könnte, wenn man solche<br />

Personalmindest- Standards, wie in unserem Antrag vom Oktober<br />

dargestellt, eingeführte werden.<br />

Die bestmögliche Versorgung der Patienten muss <strong>für</strong> uns oberstes<br />

Gebot sein. Wenn jedoch wie in einer Anfrage der Fraktion die linke/<br />

DKP Kassenpatienten bei einer Einweisung des Hausarztes darauf<br />

verwiesen werden, <strong>das</strong>s keine Betten <strong>für</strong> Kassenpatienten frei seinen<br />

und bei Zuzahlung man ein Privatbett zur Verfügung stellen kann ich dies<br />

kein Beweis da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s meine die bestmögliche Versorgung der<br />

Patienten im Auge hat.<br />

Wir als Fraktion die linke/DKP fordern sie als Kreisverwaltung auf,<br />

Abstand zu nehmen von weiteren Privatisierungsbestrebungen unserer<br />

Kreiskliniken. Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, <strong>das</strong>s<br />

weitere Bereiche unserer Kreiskliniken die profitabel erscheinen<br />

ausgelagert werden und damit dem Profitstreben untergeordnet werden.<br />

Nur wenn die Gesundheitsversorgung als Aufgabe der öffentlichen<br />

Daseinsvorsorge betrieben wird und damit Aufgabe auch unsere<br />

Kreisverwaltung und unseres Landkreises Darmstadt Dieburg wird ist die<br />

Versorgung unserer Bevölkerung im Rahmen der Patienten Versorgung<br />

auf bestmögliche Weise gewährleistet.

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