Hitler und die Deutschen – ein symbiotisches Verhältnis? I ...

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Weise, die in der Geschichte des 20. Jahrhunderts kaum ihresgleichen
findet. Das gilt insbesondere für jene, die als Angehörige der SS, der
Polizei oder auch der Sicherungseinheiten der Wehrmacht in Osteuropa
Juden, Zigeuner, psychisch Kranke, politische Gegner und
vermeintliche oder reale Partisanen erschossen.
In gewisser Weise waren diese Untaten, einschließlich der Ausplünderung
der besetzten Länder, aber auch ein später Kitt für die nationalsozialistische
Herrschaft. Die NS-Führer wussten, dass sie und ihre Gefolgsleute
Verbrechen begingen. Noch ehe der systematische Mord an
den Juden begann, meinte Hitler zu Goebbels, man habe „sowieso so
viel auf dem Kerbholz, dass wir siegen müssen“.
Die freiwilligen Meldungen zur Wehrmacht ließen 1942/43 indes
nach; umgekehrt konnte jetzt die Drohung mit dem Fronteinsatz als
Druckmittel gegen eine wachsende Renitenz eingesetzt werden.
Zugleich weckten wachsende Versorgungslücken und die alliierten
Bombenangriffe nicht lediglich Hass auf den Gegner, Revanchegefühle
und die illusionäre Hoffnung auf Vergeltungs- und Wunderwaffen.
Der Bombenkrieg zog auch das Prestige der Führung in Mitleidenschaft,
da das Regime den versprochenen Schutz des deutschen
Luftraums nicht gewährleisten konnte. Bombenangriffe, Versorgungsengpässe
und die in der zweiten Kriegshälfte nun doch überhandnehmenden
Über- und Sonntagsschichten in Betrieben und Verwaltungen
riefen Verdrossenheit und Sehnsucht nach einem schnellen Kriegsende
hervor. Und nicht nur die NSDAP, sondern auch Hitler selbst
wurde jetzt explizit in die Kritik einbezogen.