Hitler und die Deutschen – ein symbiotisches Verhältnis? I ...

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funktionen agierten. Diese deutschen Täter wurden wiederum von
mehreren Hunderttausend ausländischen Hilfskräften unterstützt, sei
es in kollaborierenden Staaten, in der Hilfspolizei, in den Hilfsdiensten
der Wehrmacht oder in der Waffen-SS.
Jenseits der Gruppe der Täter ist aber auch von Gewicht, dass viele
Deutsche – und manche von ihnen sehenden Auges - von der Ausplünderung
und Deportation der Juden materiell profitierten. Allein in
Hamburg wurde zwischen 1941 und 1945 das Eigentum von 30.000
Juden aus Deutschland und Westeuropa öffentlich versteigert. Mindestens
100.000 Einwohner der Stadt und ihrer Umgebung dürften in
diesem Zeitraum Gegenstände aus jüdischem Besitz erworben haben.
Außerdem wurden viele jüdische Unternehmen in Europa durch Hamburger
Firmen „arisiert“.
XI.
Ich komme zum Schluss: Das Verhalten der Deutschen zwischen 1933
und 1945 allein aus der Beziehung zu Hitler deuten zu wollen, wäre
sicher ein zu einfache Antwort auf ein überaus komplexes Problem,
zumal der allgemeine Terminus „die Deutschen“ unterschiedliche soziale
Klassen, Schichten und Gruppen umgreift und die zwölf Jahre
nationalsozialistischer Herrschaft, wie wir gesehen haben, recht differente
Ausformungen des Führer-Mythos und seiner Akzeptanz zeitigten.
Festzuhalten bleibt jedoch zweierlei, das die große Bedeutung des
Führermythos für die deutsche Gesellschaft und Politik zwischen 1933
und 1945 zum Ausdruck bringt.
Erstens: In einer zunehmend zerrissenen und heterogenen Diktatur
bildete der „Führer“ den einzigen gemeinsamen Bezugspunkt für die