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Hitler und die Deutschen – ein symbiotisches Verhältnis? I ...

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14<br />

Stufen französische Zivilarbeiter <strong>und</strong> Kriegsgefangene <strong>und</strong> ganz unten<br />

<strong>die</strong> Polen, <strong>die</strong> sowjetischen Fremdarbeiter <strong>und</strong> Kriegsgefangenen.<br />

Deutsche Arbeiter, <strong>die</strong> den Vorgesetzten-Status gegenüber Ausländern<br />

kennen lernten, erfuhren, wie es war, Befehle nicht nur zu empfangen,<br />

sondern auch zu erteilen. Während des „totalen Krieges“ trugen <strong>die</strong>ser<br />

neue soziale Status sowie <strong>die</strong> Erleichterungen im Arbeitsprozess, <strong>die</strong><br />

mit ihm verknüpft waren, nicht unerheblich zur weiteren Hinnahme<br />

des Regimes <strong>und</strong> des Krieges bei.<br />

Gleichwohl: Je länger der Krieg dauerte, desto mehr zerriss das Band<br />

zwischen <strong>Hitler</strong> <strong>und</strong> deutscher Bevölkerung. Die Berichte über das<br />

fassungslose Entsetzen, das erhebliche Teile der Bevölkerung nach<br />

dem Attentat vom 20. Juli 1944 ergriff, verweisen jedoch auf immer<br />

noch glimmende Reste des <strong>Hitler</strong>-Mythos. Die Mehrheit der <strong>Deutschen</strong><br />

war zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt aber nur noch mit dem eigenen Überleben<br />

befasst, mit dem Regime hatte man gebrochen.<br />

VIII.<br />

Ebenso wenig wie das Verhalten der deutschen Bevölkerung angesichts<br />

des Krieges lässt sich der systematische Mord, an den Juden all<strong>ein</strong><br />

aus dem Führermythos erklären. Sicher, <strong>Hitler</strong>s Äußerungen gegen<br />

<strong>die</strong> Juden waren durchweg von ungezügelter Radikalität, zugleich<br />

aber wenig konkret. Anders als bei der Kriegsführung griff der „Führer“<br />

hier in <strong>die</strong> Einzelheiten der Vernichtungspolitik nicht <strong>ein</strong>. Als<br />

überaus bedeutsam erwies sich allerdings, dass mit <strong>Hitler</strong> <strong>ein</strong> Judenhasser<br />

an der Spitze des Regimes stand, der als unablässig zu schärferem<br />

Vorgehen antrieb. Mit s<strong>ein</strong>er erstmals am 30. Januar 1939 <strong>und</strong><br />

dann wieder <strong>und</strong> wieder öffentlich ausgesprochenen Drohung, <strong>ein</strong> er-

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