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Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung Erster Tag - DocCheck ...

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<strong>Erster</strong> <strong>Abschnitt</strong> <strong>der</strong> <strong>Ärztlichen</strong> <strong>Prüfung</strong><br />

<strong>Erster</strong> <strong>Tag</strong><br />

STOFFGEBIET I<br />

Physik für Mediziner und Physiologie<br />

80 Aufgaben<br />

STOFFGEBIET II<br />

Chemie für Mediziner und Biochemie/Molekularbiologie<br />

80 Aufgaben<br />

Achten Sie zur Vermeidung von Nachteilen bitte auf<br />

eindeutige Markierungen auf Ihrem Antwortbeleg!<br />

© Institut für medizinische und pharmazeutische <strong>Prüfung</strong>sfragen, Mainz<br />

Dieses Aufgabenheft einschließlich <strong>der</strong> Anlagen ist Eigentum des IMPP. Es wird ausschließlich zur<br />

persönlichen Information des Prüflings bzw. zum dienstlichen Gebrauch überlassen. Eine Weitergabe<br />

an Dritte ist nicht zulässig.<br />

Die <strong>Prüfung</strong>saufgaben sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte bleiben vorbehalten. Jegliche<br />

Nutzung, insbeson<strong>der</strong>e die Vervielfältigung, Verbreitung, Bearbeitung sowie Umgestaltung – auch<br />

auszugsweise – ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des IMPP zulässig.<br />

M11AF09


- 1 -<br />

1 Ein Gerät zur Messung des Augeninnendrucks zeigt 20 mmHg Druckdifferenz zum<br />

Außenluftdruck. Das Gerät weist eine absolute Messunsicherheit von ± 3,0 mmHg<br />

auf.<br />

Wie groß ist die relative Messunsicherheit <strong>der</strong> gemessenen Druckdifferenz?<br />

(A) ± 1,5 %<br />

(B) ± 6,0 %<br />

(C) ± 6,7 %<br />

(D) ± 15 %<br />

(E) ± 60 %<br />

2 Wie än<strong>der</strong>t sich die Entropie eines Stoffes bei Übergang des Aggregatzustandes von<br />

fest über flüssig nach gasförmig?<br />

(A) Im ersten Schritt nimmt sie zu, im zweiten ab.<br />

(B) Im ersten Schritt nimmt sie ab, im zweiten zu.<br />

(C) Sie nimmt in beiden Schritten ab.<br />

(D) Sie nimmt in beiden Schritten zu.<br />

(E) Die Entropie ist als Stoffkonstante vom Aggregatzustand unabhängig.<br />

3 Bei welchem <strong>der</strong> Gemische handelt es sich am ehesten um eine Emulsion?<br />

Gemisch aus<br />

(A) zwei festen Phasen<br />

(B) einer festen und einer flüssigen Phase<br />

(C) einer festen und einer gasförmigen Phase<br />

(D) zwei flüssigen Phasen<br />

(E) einer flüssigen und einer gasförmigen Phase<br />

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- 2 -<br />

4 Einem Patienten sollen (im Rahmen einer kardiopulmonalen Reanimation) 1,0 mg<br />

Epinephrin (Adrenalin) intravenös injiziert werden. Der Massengehalt (relative Massenanteil)<br />

des Epinephrins in <strong>der</strong> Ausgangslösung ist 1:1000 = 0,1 %. Die (Massen-)<br />

Dichte <strong>der</strong> Ausgangslösung unterscheidet sich nicht wesentlich von <strong>der</strong> des Wassers.<br />

1 mL <strong>der</strong> Ausgangslösung wird mit 9 mL isotoner Kochsalzlösung verdünnt.<br />

Wie viel verdünnte Lösung ist zu injizieren?<br />

(A) 0,1 mL<br />

(B) 0,9 mL<br />

(C) 1,0 mL<br />

(D) 9,0 mL<br />

(E) 10 mL<br />

5 Ein Patient mit einer Erkrankung des Schultergürtels macht Wassergymnastik (in<br />

normalem Wasser). Die Masse eines Arms beträgt etwa 5 kg und die mittlere Dichte<br />

etwa 1,1 kg/L.<br />

Etwa wie groß ist die relative Auftriebskraft auf einen Arm im Wasser bezogen auf<br />

seine Gewichtskraft, wenn <strong>der</strong> Arm vollständig untergetaucht ist?<br />

(A) 0,1<br />

(B) 0,2<br />

(C) 0,9<br />

(D) 1,0<br />

(E) 1,1<br />

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- 3 -<br />

6 In einer Dialysemaschine strömt mit <strong>der</strong> Druckdifferenz Δp 1 Flüssigkeit durch einen<br />

Schlauch von 40 cm Länge und einer Querschnittsfläche von 8 mm 2 . Dieser wird<br />

durch einen Schlauch gleicher Länge mit einer Querschnittsfläche von 4 mm 2 ersetzt.<br />

Die Maschine ist so eingestellt, dass <strong>der</strong> Volumenstrom (die Volumenstromstärke)<br />

durch den Schlauch wie<strong>der</strong> genau so groß wie vorher ist. Der Druckabfall<br />

über den Schlauch beträgt nun Δp 2 .<br />

(Die Schläuche werden näherungsweise als starre Rohre mit kreisförmigem Querschnitt<br />

betrachtet, durch die newtonsche Flüssigkeit laminar strömt.)<br />

Wie än<strong>der</strong>t sich <strong>der</strong> Druckabfall durch den Schlauchwechsel?<br />

Δp 2 /Δp 1 =<br />

(A) 0,5<br />

(B) 1/ 2<br />

(C) 2<br />

(D) 2<br />

(E) 4<br />

7 Ein Elektroskalpell (zum „Schneiden“ mit elektrischem Wechselstrom in <strong>der</strong> Chirurgie)<br />

wird als „monopolare“ Elektrode verwendet. Die Gegenelektrode („Neutralelektrode“)<br />

am Rücken des Patienten hat eine Kontaktfläche von etwa 500 cm 2 . Der<br />

Strom zwischen den Elektroden hat eine Frequenz von etwa 500 kHz und eine<br />

Stromstärke von etwa 1 A. (Die Ladungsträger treten senkrecht durch die Kontaktfläche.)<br />

Etwa wie groß ist die Stromdichte an <strong>der</strong> Gegenelektrode?<br />

µA<br />

(A) 40 m<br />

2<br />

A<br />

(B) 0,2 m<br />

2<br />

A<br />

(C) 20 m<br />

2<br />

(D)<br />

2<br />

m<br />

50 kA<br />

(E)<br />

2<br />

m<br />

5 A<br />

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- 4 -<br />

8 Der von einem Schallkopf eines medizinischen Geräts zur sonographischen Diagnostik<br />

emittierte Ultraschall hat die Frequenz 10 MHz.<br />

Bei einer Schallgeschwindigkeit im Gewebe von etwa 1,5 km/s ist dort die Wellenlänge<br />

etwa<br />

(A) 6,6 µm<br />

(B) 15 µm<br />

(C) 66 µm<br />

(D) 150 µm<br />

(E) 1,5 mm<br />

9 Es wird näherungsweise <strong>der</strong> Brechwert („Brechkraft“) eines Brillenglases (in Luft)<br />

bestimmt. Hierbei wird eine Lupe mit einer Brennweite von 10 cm verwendet. Das<br />

Brillenglas und die Lupe werden hintereinan<strong>der</strong> angeordnet, wobei <strong>der</strong> Abstand <strong>der</strong><br />

Mittelebenen <strong>der</strong> Linsen vernachlässigbar klein sei („dünne“ Linsen direkt hintereinan<strong>der</strong>).<br />

Parallel einfallende Lichtstrahlen bündeln sich etwa 20 cm hinter den<br />

beiden Linsen.<br />

Etwa welchen Brechwert hat das Brillenglas?<br />

(A) -10 dpt<br />

(B) -5 dpt<br />

(C) -3 dpt<br />

(D) +3 dpt<br />

(E) +5 dpt<br />

10 Beim konventionellen Lichtmikroskop<br />

(A) erzeugt das Objektiv ein reelles Zwischenbild<br />

(B) ist <strong>der</strong> Abstand von Okular und Objektiv kleiner als die Summe ihrer Brennweiten<br />

(C) ist <strong>der</strong> Kondensor im Strahlengang zwischen Objektiv und Okular<br />

(D) ist die numerische Apertur das Produkt aus <strong>der</strong> Vergrößerung des Objektivs und<br />

<strong>der</strong> des Okulars<br />

(E) wird vom Untersucher ein vom Okular erzeugtes reelles Bild betrachtet<br />

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- 5 -<br />

11 Bei <strong>der</strong> Positronenemissionstomographie (PET) kommt unter an<strong>der</strong>em das Radionuklid<br />

18 F zum Einsatz.<br />

Welcher Tochterkern entsteht beim Zerfall dieses Radionuklids?<br />

(A) 17 F<br />

(B) 17 O<br />

(C) 18 O<br />

(D) 19 F<br />

(E) 19 O<br />

12 Ionisierende Strahlung wird in <strong>der</strong> Medizin diagnostisch und therapeutisch genutzt.<br />

Welche <strong>der</strong> folgenden Strahlenarten gehört zur Photonenstrahlung?<br />

(A) Alphastrahlung<br />

(B) Betastrahlung<br />

(C) Gammastrahlung<br />

(D) Neutronenstrahlung<br />

(E) Protonenstrahlung<br />

13 Das radioaktive Iod-Isotop 131 I, das in <strong>der</strong> Radioiodtherapie eingesetzt wird, zerfällt<br />

mit einer Halbwertzeit von etwa 8 <strong>Tag</strong>en in das stabile 131 Xe.<br />

Etwa wie lange dauert es, bis die Aktivität eines radioaktiven 131 I-Präparates auf<br />

10 % <strong>der</strong> Ursprungsaktivität abgefallen ist?<br />

(A)<br />

(B)<br />

3 <strong>Tag</strong>e<br />

8 <strong>Tag</strong>e<br />

(C) 22 <strong>Tag</strong>e<br />

(D) 27 <strong>Tag</strong>e<br />

(E) 80 <strong>Tag</strong>e<br />

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- 6 -<br />

14 Eine wichtige physikalische Größe in <strong>der</strong> Dosimetrie ist die Energiedosis ionisieren<strong>der</strong><br />

Strahlen. Sie ist <strong>der</strong> Quotient aus absorbierter Energie und Masse des Absorbers.<br />

Im Allgemeinen wird die Energiedosis im Gewebe aus <strong>der</strong> Ionendosis in Luft umgerechnet.<br />

Eine korrekte Einheit für die Energiedosis ist:<br />

(A) Bq (Becquerel)<br />

(B) Gy (Gray)<br />

(C) S (Siemens)<br />

(D) Sv (Sievert)<br />

(E) T (Tesla)<br />

15 Nachstehende Größen werden bei einem Gesunden im Alter von 30 und von<br />

70 Jahren bei jeweils gleichem Körpergewicht bestimmt.<br />

Der Wert welcher <strong>der</strong> Größen hat bei ihm am wahrscheinlichsten zugenommen?<br />

(A) Compliance <strong>der</strong> Arterien<br />

(B) Gesamtkörperwasser<br />

(C) glomeruläre Filtrationsrate<br />

(D) Nervenleitungsgeschwindigkeit<br />

(E) Residualvolumen <strong>der</strong> Lunge<br />

16 Alkohole haben im Vergleich zu den analogen Ethern deutlich höhere Siedepunkte.<br />

So siedet Ethanol bei etwa 78 °C, Dimethylether (Methoxymethan) dagegen bereits<br />

bei etwa -25 °C.<br />

Dem Unterschied <strong>der</strong> Siedepunkte von Ethanol und Dimethylether liegt hauptsächlich<br />

zugrunde, dass<br />

(A) die molare Masse des Ethanols größer ist als die des Dimethylethers<br />

(B) Dimethylether hydrophiler als Ethanol ist<br />

(C) Dimethylether im Unterschied zu Ethanol eine Doppelbindung hat<br />

(D) Ethanol im Gegensatz zum Dimethylether Wasserstoffbrücken-Bindungen ausbildet<br />

(E) Ethanol mehr Sauerstoffatome als Dimethylether enthält<br />

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- 7 -<br />

17 Dithioglycerin (Dimercaprol) vermag Ionen von Schwermetallen wie Quecksilber zu<br />

binden.<br />

2<br />

SH<br />

SH<br />

+ Hg 2+ S<br />

S<br />

Hg<br />

S<br />

S<br />

2-<br />

+ 4 H +<br />

OH<br />

OH<br />

HO<br />

Welche Aussage zum abgebildeten Komplex bzw. zu dessen Bildung trifft zu?<br />

(A) Je geringer <strong>der</strong> pH-Wert <strong>der</strong> Lösung ist, desto vollständiger wird die Komplexbildung<br />

ablaufen.<br />

(B) Bei <strong>der</strong> Komplexbildung handelt es sich um eine Redoxreaktion, da die Oxidationszahl<br />

des Hg von +2 auf -2 sinkt.<br />

(C) Quecksilber ist <strong>der</strong> Ligand.<br />

(D) Die Bindung zwischen Zentralatom und Ligand kommt dadurch zustande, dass<br />

das Zentralatom die bindenden Elektronenpaare liefert.<br />

(E) Dithioglycerin ist in dieser Reaktion ein zweizähniger Ligand.<br />

18 Myoglobin (Mb) dient u.a. dem Transport von O 2 in Muskelzellen.<br />

Die Geschwindigkeitskonstante k → für die Bindung von O 2 an Mb sei 2·10 7 L·mol −1·s −1 .<br />

Die Gleichgewichtskonstante K für die Bindung von O 2 an Mb sei 10 6 L·mol −1 .<br />

Welche Geschwindigkeitskonstante k ← ergibt sich daraus für die Dissoziation des O 2<br />

vom Mb?<br />

(A) 0,05 s −1<br />

(B) 0,5 s −1<br />

(C) 1 s −1<br />

(D) 2 s −1<br />

(E) 20 s −1<br />

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- 8 -<br />

19 Welche <strong>der</strong> Antworten beschreibt am besten, was ein Abfall des Harn-pH-Wertes<br />

von 7,4 auf 6,4 bedeutet?<br />

(A) Abfall <strong>der</strong> H + -Ionen-Konzentration um den Faktor 7,4<br />

6,4<br />

(B) Anstieg <strong>der</strong> H + -Ionen-Konzentration um den Faktor 7,4<br />

6,4<br />

(C) 10-facher Anstieg <strong>der</strong> H + -Ionen-Konzentration<br />

(D) 10-facher Anstieg <strong>der</strong> OH − -Ionen-Konzentration<br />

(E) Verschiebung <strong>der</strong> Konzentration von Puffer-Ionen ohne Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> H + -Ionen-<br />

Konzentration<br />

20 In welcher Beziehung stehen die drei abgebildeten Verbindungen zueinan<strong>der</strong>?<br />

H<br />

H 3 C O C CH 3<br />

CH 3<br />

H 3 C CH 2 CH 2 CH 2 OH<br />

H 3 C CH 2 O CH 2 CH 3<br />

Es handelt sich um<br />

(A) Diastereomere<br />

(B) Konformere (Konformationsisomere)<br />

(C) Konstitutionsisomere<br />

(D) Mesomere<br />

(E) Tautomere<br />

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- 9 -<br />

21 Bei welchem <strong>der</strong> folgenden Cycloalkane ist die Abweichung des C—C—C–Bindungswinkels<br />

vom idealen Tetrae<strong>der</strong>winkel am größten?<br />

(A) Cyclobutan<br />

(B) Cyclododecan<br />

(C) Cyclohexan<br />

(D) Cyclooctan<br />

(E) Cyclopentan<br />

22 Welche <strong>der</strong> Verbindungen enthält einen aromatischen Ring?<br />

(A) Arachidonsäure<br />

(B) Benzaldehyd<br />

(C) Cyclohexan<br />

(D) Cyclopentanol<br />

(E) Pyran<br />

23 In welchem <strong>der</strong> hier aufgeführten Moleküle weist das N-Atom die höchste Oxidationszahl<br />

auf?<br />

(A) Ammoniumchlorid<br />

(B) Kaliumcyanid<br />

(C) Lachgas<br />

(D) Stickstoff<br />

(E) Stickstoffmonoxid<br />

24 Bei welcher <strong>der</strong> genannten Strukturen handelt es sich um das Anion einer gesättigten<br />

Fettsäure?<br />

(A) Arachidonat<br />

(B) Linolat<br />

(C) Nervonat<br />

(D) Palmitoleat<br />

(E) Stearat<br />

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- 10 -<br />

25 Welches <strong>der</strong> genannten Enzyme bestimmt vorrangig die Geschwindigkeit <strong>der</strong> Fettsäure-Synthese<br />

und unterliegt daher einer mehrfachen Kontrolle?<br />

(A) Acetyl-CoA-Carboxylase<br />

(B) ACP-Malonyltransferase (Malonyl-Transferase)<br />

(C) Acyl-ACP-Hydrolase<br />

(D) Acyl-CoA-Synthetase (Thiokinase)<br />

(E) Carnitin-Acyltransferase<br />

26 Die Summenformel <strong>der</strong> Purinbase Adenin entspricht fünf Molekülen<br />

(A) Ammoniak<br />

(B) Cyanwasserstoff<br />

(C) Harnstoff<br />

(D) Methansäureamid (Formamid)<br />

(E) Methylamin<br />

27 Bei welchem <strong>der</strong> folgenden Moleküle handelt es sich um die Aminosäure Histidin?<br />

H 2 N<br />

COOH COOH<br />

COOH<br />

COOH<br />

COOH<br />

H H 2 N H H 2 N H H 2 N H N H<br />

CH 2 CH 2<br />

CH 2 CH 2<br />

CH 2<br />

N<br />

N<br />

N<br />

N<br />

N<br />

N N<br />

N<br />

H<br />

H<br />

(A) (B) (C) (D) (E)<br />

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- 11 -<br />

28 Welche <strong>der</strong> folgenden Aminosäuren ist rein ketogen?<br />

(A) Glycin<br />

(B) Isoleucin<br />

(C) Leucin<br />

(D) Prolin<br />

(E) Valin<br />

29 Ein 60-jähriger Patient mit chronischer Niereninsuffizienz soll diätetisch so eingestellt<br />

werden, dass u.a. <strong>der</strong> Anfall fixer Säuren möglichst gering gehalten wird.<br />

Im Katabolismus welcher Aminosäure entstehen pH-wirksame Mengen an Protonen,<br />

die über die Nieren ausgeschieden werden?<br />

(A) Alanin<br />

(B) Cystein<br />

(C) Glycin<br />

(D) Threonin<br />

(E) Tyrosin<br />

30 Der Mensch kann Creatin selbst bilden.<br />

Welche <strong>der</strong> folgenden Aminosäuren liefert Kohlenstoffatome, die direkt im Creatin<br />

auftauchen?<br />

(A) Alanin<br />

(B) Aspartat<br />

(C) Glutamin<br />

(D) Glycin<br />

(E) Serin<br />

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- 12 -<br />

31 Eine Punktmutation innerhalb des codierenden Bereichs eines Gens verursacht den<br />

Austausch <strong>der</strong> Aminosäure Glycin gegen Arginin (Gly→Arg) im Genprodukt.<br />

Welche Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> strukturellen bzw. funktionellen Eigenschaften des codierten<br />

Proteins ist infolge <strong>der</strong> Mutation am ehesten zu erwarten?<br />

(A) Erhöhung des isoelektrischen Punktes<br />

(B) Verringerung <strong>der</strong> molaren Masse<br />

(C) Verlust <strong>der</strong> Ubiquitinierbarkeit<br />

(D) vermin<strong>der</strong>te N-Glykosylierbarkeit durch Verlust einer Amidgruppe<br />

(E) vermin<strong>der</strong>te Phosphorylierbarkeit durch Verlust einer Hydroxygruppe<br />

32 Die Stabilität einer α-Helix wird im Wesentlichen durch die Ausbildung von Wasserstoffbrücken-Bindungen<br />

zwischen den CO- und NH-Gruppen <strong>der</strong> Aminosäuren gewährleistet.<br />

Welche Aminosäure führt bei einem fälschlichen Einbau zu einer Unterbrechung <strong>der</strong><br />

α-Helix, da sie aufgrund ihrer Struktur nicht in <strong>der</strong> Lage ist, solche Wasserstoffbrücken-Bindungen<br />

auszubilden?<br />

(A) Alanin<br />

(B) Methionin<br />

(C) Phenylalanin<br />

(D) Prolin<br />

(E) Valin<br />

33 In Glykoproteinen sind Kohlenhydratketten nur an bestimmte Aminosäurereste gebunden.<br />

Zu diesen Aminosäuren gehört:<br />

(A) Alanin<br />

(B) Cystein<br />

(C) Glutamin<br />

(D) Histidin<br />

(E) Threonin<br />

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- 13 -<br />

34 Eine wichtige Reaktion bei <strong>der</strong> Gluconeogenese ist die Bildung von Fructose-1,6-<br />

bisphosphat durch Reaktion von Dihydroxyacetonphosphat mit Glycerinaldehyd-3-<br />

phosphat.<br />

Der Mechanismus dieser Reaktion entspricht insgesamt in erster Linie dem einer<br />

(A) Aldol-Addition<br />

(B) Dehydratisierung<br />

(C) Isomerisierung<br />

(D) nukleophilen Substitution<br />

(E) Veresterung<br />

35 Welche <strong>der</strong> angegebenen Komponenten entstehen beim vollständigen oxidativen<br />

Abbau von Pyruvat in den Mitochondrien?<br />

(A) 1 CO 2 + 1 NADH + 1 Succinyl-CoA<br />

(B) 1 CO 2 + 1 NADH + 1 Lactat<br />

(C) 2 CO 2 + 3 NADH + 1 FADH 2 + 1 GTP<br />

(D) 3 CO 2 + 2 NADH + 1 FADH 2 + 1 GTP<br />

(E) 3 CO 2 + 4 NADH + 1 FADH 2 + 1 GTP<br />

36 Ein Reduktionsäquivalent (in Form von NADH o<strong>der</strong> NADPH) wird geliefert bei <strong>der</strong><br />

Umwandlung<br />

(A) von Glutamat in GABA (γ-Aminobuttersäure) und CO 2<br />

+<br />

(B) von Glutamat in α-Ketoglutarat (2-Oxoglutarat) und (freies) NH 4<br />

(C) von Methionin in Homocystein unter Übertragung einer Methylgruppe<br />

(D) von Oxalacetat in Phosphoenolpyruvat, CO 2 und GDP<br />

+<br />

(E) von Serin in Pyruvat und (freies) NH 4<br />

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- 14 -<br />

37 Welches <strong>der</strong> Enzyme verwendet typischerweise NAD + als Coenzym?<br />

(A) Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase<br />

(B) Glutathion-Peroxidase<br />

(C) Glutathion-Reduktase<br />

(D) Malat-Dehydrogenase<br />

(E) Steroid-17α-Hydroxylase (eine Cytochrom-P 450 -Monooxygenase)<br />

38 Wodurch sind <strong>der</strong> Polyol-Weg <strong>der</strong> Sorbitol-Bildung und <strong>der</strong> Hexosemonophosphat-<br />

Weg (HMW, Pentosephosphat-Weg) miteinan<strong>der</strong> verknüpft?<br />

(A) Beide Reaktionswege beginnen mit Galactose.<br />

(B) Beide Reaktionswege beginnen mit Fructose.<br />

(C) Das vom HMW gebildete 6-Phosphogluconat wird für den Polyol-Weg benötigt.<br />

(D) Der HMW bildet Ribitol, ein Zwischenprodukt des Polyol-Wegs.<br />

(E) Der HMW produziert NADPH, das für den Polyol-Weg benötigt wird.<br />

39 Ursache einer Myopathie kann ein hereditärer Mangel an Carnitin-Palmitoyltransferase<br />

II (Carnitin-Acyltransferase II) sein. Die klinische Symptomatik kann z.B.<br />

durch eine längere Hungerperiode ausgelöst werden.<br />

Welcher Stoffwechselprozess wird durch einen Mangel an diesem Enzym in erster<br />

Linie beeinträchtigt?<br />

(A) Cardiolipin-Synthese<br />

(B) Energiegewinnung durch die mitochondriale β-Oxidation von Acyl-CoA<br />

(C) Palmitinsäure-Synthese aus Acetyl-CoA<br />

(D) Prostaglandin-Synthese aus Arachidonsäure<br />

(E) Triglycerid-Synthese aus Acyl-CoA und α-Glycerophosphat<br />

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- 15 -<br />

40 Lipoprotein-Lipase (LPL)<br />

(A) för<strong>der</strong>t die Umwandlung von LDL (low density lipoproteins) zu HDL (high density<br />

lipoproteins)<br />

(B) spaltet Triglyceride in den Kapillaren extrahepatischer Gewebe<br />

(C) wird bei Nahrungskarenz in den Zellen des Fettgewebes aktiviert, um Triglyceride<br />

freizusetzen<br />

(D) wird durch Apolipoprotein B 100 allosterisch gehemmt<br />

(E) wird vom exokrinen Pankreas sezerniert<br />

41 Das Prinzip <strong>der</strong> sog. „Atkins-Diät“ beruht auf <strong>der</strong> Vorstellung, durch vermin<strong>der</strong>te<br />

Zufuhr von Kohlenhydraten die Lipolyse von körpereigenem Fett zu erzwingen, um<br />

Glycerin für die notwendige Gluconeogenese bereitzustellen.<br />

Welches Kriterium würde anzeigen, dass eine verstärkte Lipolyse stattfindet?<br />

(A) Abnahme <strong>der</strong> cAMP-Konzentration in Adipozyten<br />

(B) Abnahme <strong>der</strong> Konzentration an freien Fettsäuren im Blutplasma<br />

(C) Zunahme <strong>der</strong> Insulin-Konzentration im Blutplasma<br />

(D) Zunahme <strong>der</strong> Ketonkörper-Ausscheidung mit dem Urin<br />

(E) Zunahme <strong>der</strong> Leptin-Konzentration im Blutplasma<br />

42 Ein Neugeborenes fällt am dritten Lebenstag zunächst durch zunehmende Trinkschwäche<br />

und Erbrechen auf. Es entwickelt eine muskuläre Hypotonie sowie eine<br />

zunehmende Bewusstseinseintrübung. Im Rahmen <strong>der</strong> labordiagnostischen Abklärung<br />

einer angeborenen Stoffwechselstörung wird eine hohe Konzentration an Methylmalonsäure<br />

im Urin gefunden.<br />

In welchem Stoffwechselweg des Neugeborenen liegt am wahrscheinlichsten <strong>der</strong><br />

angeborene Enzymdefekt?<br />

(A) Abbau von Propionyl-CoA zu Succinyl-CoA<br />

(B) Bildung von Acet(o)acetyl-CoA aus β-Hydroxybutyrat<br />

(C) Biosynthese von Cholesterin aus Acetyl-CoA<br />

(D) Citrat-Zyklus<br />

(E) Gluconeogenese<br />

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- 16 -<br />

43 Welche Aussage zu Serinproteasen trifft zu?<br />

Serinproteasen<br />

(A) gehören zur Klasse <strong>der</strong> Oxidoreduktasen<br />

(B) enthalten einen Serinrest im aktiven Zentrum<br />

(C) werden durch die Phosphorylierung eines Serinrestes aktiviert<br />

(D) spalten Peptidbindungen bevorzugt an <strong>der</strong> carboxy-terminalen Seite von Serinresten<br />

(E) benötigen als Cosubstrat Serin<br />

44 Ein Defekt des Gens für welches <strong>der</strong> Proteine trägt am ehesten zur Entstehung eines<br />

Karzinoms, z.B. des Kolons, bei?<br />

(A) Actin<br />

(B) Dystrophin<br />

(C) Kollagen Typ 1<br />

(D) p53<br />

(E) Ubiquitin<br />

45 Bei einer Zelle beträgt die Cl − -Konzentration bei 37 °C zytosolisch 12 mmol/L und<br />

extrazellulär 120 mmol/L.<br />

Etwa wie groß ist das Cl − -Gleichgewichtspotential?<br />

(A) −120 mV<br />

(B) −60 mV<br />

(C) 0 mV<br />

(D) +60 mV<br />

(E) +120 mV<br />

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- 17 -<br />

46 Welche Aussage zu den Mitochondrien trifft zu?<br />

(A) Der Strom von Protonen aus dem Matrix- in den Zwischenmembranraum treibt<br />

die ATP-Synthase an.<br />

(B) Die Gene aller Enzyme des Citrat-Zyklus liegen auf dem mitochondrialen Genom.<br />

(C) In <strong>der</strong> β-Oxidation <strong>der</strong> Fettsäuren wird typischerweise NADPH gebildet.<br />

(D) Porine wie VDAC sitzen typischerweise in <strong>der</strong> inneren Mitochondrienmembran.<br />

(E) Ubichinon erhält Elektronen sowohl von Komplex I als auch von Komplex II <strong>der</strong><br />

Atmungskette.<br />

47 Werden aufgrund eines genetischen Defekts lysosomale Enzyme nicht mit Mannose-<br />

6-phosphat als Marker für den gerichteten Transport zu den Lysosomen versehen,<br />

kommt es zur Akkumulation von Glykosaminoglykanen und Glykolipiden in den Lysosomen.<br />

Die eigentlich für die Lysosomen bestimmten Enzyme treten vermehrt auf<br />

(A) im endoplasmatischen Retikulum<br />

(B) im Extrazellulärraum<br />

(C) im Golgi-Apparat<br />

(D) in den Endosomen<br />

(E) in den Peroxisomen<br />

48 Für die Phagozytose von apoptotischen Zellpartikeln spielt ein Lipid <strong>der</strong> Plasmamembran<br />

als Signal eine Rolle.<br />

Bei diesem Phospholipid, das (bei pH 7,4) eine insgesamt einfach negativ geladene<br />

Kopfgruppe hat, handelt es sich um:<br />

(A) Phosphatidyl-Cholin<br />

(B) Phosphatidyl-Ethanolamin<br />

(C) Phosphatidyl-Inositol-4,5-bisphosphat<br />

(D) Phosphatidyl-Serin<br />

(E) Sphingomyelin<br />

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- 18 -<br />

49 Patienten mit dem genetisch bedingten Marfan-Syndrom haben lange, schmale Extremitäten<br />

und überstreckbare Gelenke. Häufig leiden sie an Augenlinsenverlagerung<br />

und Aortenaneurysma. Ursache ist ein molekularer Defekt eines Proteins <strong>der</strong><br />

extrazellulären Matrix, das typischer Bestandteil elastischer Fasern ist.<br />

Dabei handelt es sich am wahrscheinlichsten um<br />

(A) Aggrecan<br />

(B) Fibrillin<br />

(C) Fibronectin<br />

(D) Laminin<br />

(E) Tubulin<br />

50 Die posttranslationale Modifikation von Proteinen führt durch dauerhafte o<strong>der</strong> temporäre<br />

Bildung von Aminosäure<strong>der</strong>ivaten zur Entstehung biologisch wirksamer Proteinstrukturen.<br />

Durch welches Enzym erfolgt typischerweise eine kovalente Modifikation des mikrofibrillären<br />

Kollagens in <strong>der</strong> extrazellulären Matrix?<br />

(A) Hydroxylysyl-Galactosyltransferase (UDP-abhängige Galactosyltransferase)<br />

(B) Lysyl-Oxidase<br />

(C) Peptidyltransferase<br />

(D) Prolyl-Hydroxylase<br />

(E) Signalpeptidase<br />

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- 19 -<br />

51 Welche Aussage zum Coffein (in <strong>der</strong> abgebildeten Strukturformel) trifft zu?<br />

H 3 C<br />

N<br />

O<br />

N<br />

CH 3<br />

O<br />

N<br />

N<br />

CH 3<br />

(A) Die beiden CO-Gruppen enolisieren leicht (Keto-Enol-Tautomerie).<br />

(B) Es enthält ein stereogenes Zentrum (Chiralitätszentrum).<br />

(C) Es gehört zu den vier häufigsten Basen-Komponenten in <strong>der</strong> mRNA (des Menschen).<br />

(D) Es ist ein sekundäres Amin.<br />

(E) Es ist (formal) ein Purin<strong>der</strong>ivat.<br />

52 Welche Aussage zur Keto-Enol-Tautomerie von DNA-Basen trifft zu?<br />

(A) Die Enol-Form des Thymins neigt zur Fehlpaarung bei <strong>der</strong> Replikation.<br />

(B) Sie ist die Ursache <strong>der</strong> Ausbildung von Thymin-Dimeren.<br />

(C) Sie ist die Ursache einer spontanen Desaminierung von Uracil.<br />

(D) Sie verursacht typischerweise Leseraster-Mutationen (frameshift mutations).<br />

(E) Uracil ist die Enol-Form des Thymins.<br />

53 Hemmstoffe <strong>der</strong> Inosinmonophosphat-Dehydrogenase werden unter an<strong>der</strong>em zur<br />

Prophylaxe einer akuten Transplantatabstoßung nach allogener Nierentransplantation<br />

eingesetzt.<br />

Welches <strong>der</strong> Nucleotide wird dadurch in erster Linie vermin<strong>der</strong>t gebildet?<br />

(A) AMP<br />

(B) CTP<br />

(C) dTMP<br />

(D) GMP<br />

(E) UMP<br />

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- 20 -<br />

54 Welche Aussage zur Harnsäure trifft zu?<br />

(A) Der überwiegende Teil wird in den Nierenepithelzellen gebildet.<br />

(B) Sie besitzt drei Carboxylgruppen.<br />

(C) Sie stellt das Abbauprodukt von Pyrimidin-Nucleotiden aus RNA und DNA dar.<br />

(D) Sie wird enzymatisch aus Xanthin gebildet.<br />

(E) Sie wird vom Menschen partiell weiter zu Allantoin umgewandelt.<br />

55 Welche Aussage zu cDNA-Bibliotheken bzw. genomischen DNA-Bibliotheken trifft<br />

typischerweise zu?<br />

(A) Eine cDNA-Bibliothek umfasst die gesamten chromosomalen DNA-Sequenzen.<br />

(B) Eine cDNA-Bibliothek enthält nur DNA-Sequenzen, die komplementär zu rRNA<br />

(ribosomaler RNA) sind.<br />

(C) Eine genomische DNA-Bibliothek enthält nur DNA-Sequenzen, die komplementär<br />

zu mRNA (Messenger-RNA) sind.<br />

(D) Zur Erzeugung einer cDNA-Bibliothek wird u.a. reverse Transkriptase benötigt.<br />

(E) Genomische DNA-Bibliotheken sind für die Expression eukaryontischer Gene in<br />

Bakterien unverzichtbar.<br />

56 Nahezu alle somatischen Zellen des menschlichen Organismus enthalten − abgesehen<br />

von einzelnen Zufallsmutationen − die gleiche Nucleotidsequenz <strong>der</strong> Gene im<br />

Zellkern.<br />

Welche Zellen weichen typischerweise von diesem Prinzip in einigen bestimmten<br />

Genen durch somatische Rekombination (gene rearrangement) ab?<br />

(A) Fibroblasten<br />

(B) Granulozyten<br />

(C) Hepatozyten<br />

(D) Keratinozyten<br />

(E) Lymphozyten<br />

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- 21 -<br />

57 Nukleäre (Hormon-)Rezeptoren des Menschen<br />

(A) besitzen spezifische DNA-Bindungsdomänen<br />

(B) bilden Komplexe mit DNA-Polymerase<br />

(C) binden typischerweise hydrophile Hormone<br />

(D) werden als Enhancer bezeichnet<br />

(E) werden im Zellkern durch Hsp90 aktiviert<br />

58 Bei <strong>der</strong> Transkription von DNA unter Bildung einer hnRNA (prä-mRNA) wird einer <strong>der</strong><br />

beiden DNA-Stränge als Matrizenstrang, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e als sog. codieren<strong>der</strong> Strang bezeichnet.<br />

(Den codierenden Strang nicht mit dem codogenen Strang verwechseln!)<br />

Welche Aussage trifft im Allgemeinen zu?<br />

(A) Abgesehen vom Thymin→Uracil-Austausch ist die Basensequenz <strong>der</strong> entstehenden<br />

RNA identisch mit <strong>der</strong> Basensequenz des zugehörigen codierenden Strangs.<br />

(B) Die Ablesung erfolgt in 5’→3’-Richtung des Matrizenstrangs.<br />

(C) Die Elongation <strong>der</strong> RNA erfolgt am 5’-Ende <strong>der</strong> RNA.<br />

(D) Zur Initiation <strong>der</strong> Transkription bindet ein Primer, den später eine Nuclease<br />

wie<strong>der</strong> von <strong>der</strong> hnRNA abspaltet, an den codierenden Strang.<br />

(E) Zur Initiation <strong>der</strong> Transkription bindet ein Primer, den später eine Nuclease<br />

wie<strong>der</strong> von <strong>der</strong> hnRNA abspaltet, an den Matrizenstrang.<br />

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- 22 -<br />

59 Die folgende Tabelle enthält einen Auszug aus dem genetischen Code:<br />

5’-UUU-3’<br />

5’-UCU-3’<br />

5’-UGU-3’<br />

5’-UGA-3’<br />

5’-AUG-3’<br />

Phenylalanin<br />

Serin<br />

Cystein<br />

Stoppcodon<br />

Startcodon<br />

Welches Anticodon trägt die tRNA, mit <strong>der</strong> Selenocystein bei <strong>der</strong> Translation eingebaut<br />

wird?<br />

(A) 5’-AAA-3’<br />

(B) 5’-ACA-3’<br />

(C) 5’-AGA-3’<br />

(D) 5’-CAU-3’<br />

(E) 5’-UCA-3’<br />

60 Erst nach richtiger Faltung können Proteine ihre spezifischen Aufgaben erfüllen.<br />

Eine intrazelluläre Ablagerung fehlgefalteter Proteine kann zu einer Schädigung <strong>der</strong><br />

Zellfunktion führen.<br />

Welche Aussage zur Faltung von Proteinen trifft zu?<br />

(A) An <strong>der</strong> korrekten Ausbildung von Disulfidbrücken sind Protein-Disulfid-Isomerasen<br />

im rauen endoplasmatischen Retikulum beteiligt.<br />

(B) Chaperone falten Proteine unter Glutathion-Verbrauch in die richtige Konformation.<br />

(C) Die Faltung eines Proteins beginnt im Allgemeinen erst, wenn seine Synthese<br />

am Ribosom abgeschlossen ist.<br />

(D) Die Faltung von Proteinen erfolgt durch Spleißosomen.<br />

(E) Fehlgefaltete Proteine im Zytosol werden typischerweise zum Abbau in die Lysosomen<br />

eingeschleust.<br />

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- 23 -<br />

61 Welche Funktion erfüllt die 5’-3’-Exonuclease-Aktivität <strong>der</strong> bakteriellen DNA-<br />

Polymerase I bei <strong>der</strong> Replikation?<br />

(A) Sie baut die Okazaki-Fragmente ab.<br />

(B) Sie entfernt durch Abspalten von Ribonucleotiden ein RNA-Stück.<br />

(C) Sie führt zur Entwindung bei<strong>der</strong> DNA-Stränge am Replikationsursprung.<br />

(D) Sie korrigiert während <strong>der</strong> Replikation auftretende Synthesefehler.<br />

(E) Sie verhin<strong>der</strong>t Superspiralisierung <strong>der</strong> DNA an <strong>der</strong> Replikationsgabel.<br />

62 Bei einem Patienten wird im Blutplasma eine Na + -Konzentration von 131 mmol/L<br />

festgestellt.<br />

Wodurch wurde dieser Befund am wahrscheinlichsten verursacht?<br />

(A) erhöhte Adiuretin-Freisetzung durch einen Tumor<br />

(B) erhöhte Aldosteron-Freisetzung durch einen Tumor<br />

(C) erhöhte Renin-Freisetzung durch einen Tumor<br />

(D) genetisch bedingter Mangel an funktionsfähigen Aquaporin-2-Kanälen in <strong>der</strong><br />

Niere<br />

(E) lang dauerndes Dursten<br />

63 Welche Lipoproteine des Blutplasmas haben den höchsten Gewichtsanteil an<br />

Apolipoproteinen?<br />

(A) Chylomikronen<br />

(B) HDL (high density lipoproteins)<br />

(C) IDL (intermediate density lipoproteins)<br />

(D) LDL (low density lipoproteins)<br />

(E) VLDL (very low density lipoproteins)<br />

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- 24 -<br />

64 Die Serumprotein-Elektrophorese ist ein Verfahren zur klinisch-chemischen Diagnostik<br />

von Störungen in <strong>der</strong> Zusammensetzung <strong>der</strong> Plasmaproteine.<br />

Welche Proteinfraktion stellt typischerweise die Hauptmasse <strong>der</strong> Plasmaproteine<br />

dar?<br />

(A) Albumine<br />

(B) α 1 -Globuline<br />

(C) α 2 -Globuline<br />

(D) β-Globuline<br />

(E) γ-Globuline<br />

65 An welches <strong>der</strong> Plasmaproteine wird freies Hämoglobin typischerweise gebunden?<br />

(A) Apoferritin<br />

(B) Apotransferrin<br />

(C) Coeruloplasmin<br />

(D) Hämopexin<br />

(E) Haptoglobin<br />

66 Die Häm-Oxygenase<br />

(A) baut Fe in Protoporphyrin ein<br />

(B) erhöht die O 2 -Affinität des Hämoglobins<br />

(C) öffnet den Tetrapyrrol-Ring des Häms<br />

(D) oxidiert reduziertes Cytochrom c<br />

(E) setzt Biliverdin in Bilirubin um<br />

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- 25 -<br />

67 Welche Aussage zum Bilirubin trifft zu?<br />

(A) Bilirubin und seine Metabolite werden überwiegend renal eliminiert.<br />

(B) Bilirubin wird in den proximalen Tubuluszellen <strong>der</strong> Nieren zu Urobilinogen oxidiert.<br />

(C) Glucuronidiertes („direktes“) Bilirubin ist nicht wasserlöslich.<br />

(D) Neugeborene bilden noch kein unkonjugiertes („indirektes“) Bilirubin.<br />

(E) Unkonjugiertes („indirektes“) Bilirubin ist im Blutplasma überwiegend an Albumin<br />

gebunden.<br />

68 Erythrozyten<br />

(A) besitzen keine Glutathion-Reduktase<br />

(B) gewinnen ihre Energie vorwiegend durch oxidativen Abbau von Glucose<br />

(C) kreisen etwa 30-40 <strong>Tag</strong>e im Blut<br />

(D) platzen normalerweise bei einer Zunahme <strong>der</strong> extrazellulären Osmolarität um<br />

etwa 20 %<br />

(E) transportieren HCO 3 − typischerweise über einen Cl − /HCO 3 − -Antiporter durch die<br />

Zellmembran<br />

69 Die Hauptaufgabe <strong>der</strong> Glycolyse in den Erythrozyten ist die<br />

(A) Erzeugung von ATP<br />

(B) Produktion von FADH 2<br />

(C) Synthese von Glucose<br />

(D) Synthese von Glycerin<br />

(E) Synthese von Glykogen<br />

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- 26 -<br />

70 Eine 30-jährige Managerin mit heterozygoter G6PDH-Defizienz (Mangel an Glucose-<br />

6-phosphat-Dehydrogenase) wird bei <strong>der</strong> Vergabe einer Führungsposition in einem<br />

tropischen Land bevorzugt. Erwartungsgemäß erkrankt sie innerhalb von 5 Jahren<br />

nie an <strong>der</strong> schweren Form <strong>der</strong> Malaria tropica.<br />

Gegenüber welcher Stoffwechselsituation sind die parasitierten Erythrozyten <strong>der</strong><br />

Frau empfindlicher als parasitierte normale Erythrozyten?<br />

(A) Hypocholesterinämie<br />

(B) metabolische Azidose<br />

(C) metabolische Alkalose<br />

(D) oxidativer Stress<br />

(E) Sauerstoffmangel<br />

71 Dem Krankheitsbild <strong>der</strong> Sichelzellanämie liegt typischerweise zugrunde:<br />

(A) chronischer Cobalamin-Mangel<br />

(B) Defekt des Spektrin-Moleküls<br />

(C) Mangel an Phenylalanin-Hydroxylase<br />

(D) Mangel an Tyrosinase-Aktivität<br />

(E) Mutation im β-Globin-Gen<br />

72 Die mittlere erythrozytäre Hämoglobinkonzentration (MCHC) sei 320 g/L Erythrozyten.<br />

Die Molekülmasse von Hämoglobintetrameren beträgt etwa 64 · 10 3 u.<br />

Wie viel Sauerstoff pro Liter Erythrozyten kann intraerythrozytär an Hämoglobin<br />

gebunden maximal transportiert werden?<br />

(A)<br />

(B)<br />

2 mmol/L Erythrozyten<br />

5 mmol/L Erythrozyten<br />

(C) 10 mmol/L Erythrozyten<br />

(D) 20 mmol/L Erythrozyten<br />

(E) 50 mmol/L Erythrozyten<br />

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- 27 -<br />

73 Eine 58-jährige Frau ermüdet neuerdings schnell bei körperlicher Belastung. Angesichts<br />

ihrer Hautblässe wird eine Anämie vermutet. Die Blutuntersuchung ergibt:<br />

Hämoglobinkonzentration (im Vollblut) 90 g/L<br />

Hämatokrit 0,26<br />

Erythrozytenzahl 2,5 · 10 12 /L<br />

Diese Befundkonstellation spricht am meisten für eine Anämie durch<br />

(A) chronische Blutverluste<br />

(B) Mangel an Calcium<br />

(C) Mangel an Cobalamin<br />

(D) Mangel an Eisen<br />

(E) Mangel an Erythropoetin<br />

74 Bei einem Neugeborenen wird die Verdachtsdiagnose einer hereditären Methämoglobinämie<br />

gestellt. Die Gesamt-Hämoglobinkonzentration im Blut beträgt<br />

180 g/L, wovon 25 % als Methämoglobin vorliegen.<br />

Die maximale O 2 -Bindungskapazität (in mL O 2 /L Blut) dieses Blutes liegt am nächsten<br />

bei<br />

(A) 18 mL/L<br />

(B) 25 mL/L<br />

(C) 100 mL/L<br />

(D) 180 mL/L<br />

(E) 250 mL/L<br />

75 Der von-Willebrand-Faktor (vWF)<br />

(A) bildet bei Endothelläsion eine Verbindung zwischen subendothelialer Matrix und<br />

Thrombozytenmembran<br />

(B) ist ein Glykosaminoglykan des Endothels<br />

(C) ist ein Protein, das den Gerinnungsfaktor VIII destabilisiert und dessen Abbaurate<br />

erhöht<br />

(D) wird in Retikulozyten und reifen Erythrozyten synthetisiert<br />

(E) wirkt als Plasminogen-Aktivator<br />

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- 28 -<br />

76 Bei einer 15-jährigen Patientin kommt es nach einem chirurgischen Eingriff zu ungewöhnlich<br />

starken postoperativen Blutungen. Es besteht <strong>der</strong> Verdacht auf eine angeborene<br />

hämorrhagische Diathese.<br />

Zu einer hämorrhagischen Diathese führt typischerweise ein angeborener Mangel an<br />

(A) α 2 -Antiplasmin<br />

(B) Antithrombin III<br />

(C) Plasminogen<br />

(D) Protein C<br />

(E) Protein S<br />

77 Welche <strong>der</strong> folgenden Aussagen zum Rhesus-Blutgruppensystem trifft zu?<br />

(A) Anti-D-Antikörper gehören typischerweise zur Immunglobulin-Klasse M (IgM).<br />

(B) Anti-D-Antikörper sind bei fast allen rhesus-negativen Kin<strong>der</strong>n nach dem 1. Lebensjahr<br />

nachweisbar.<br />

(C) Das Rhesus-Antigen D ist ein Glykolipid <strong>der</strong> Erythrozytenmembran.<br />

(D) Erythrozyten Rhesus-positiver Feten besitzen bereits das Antigen D.<br />

(E) Mindestens ein leiblicher Elternteil eines rhesus-negativen Kindes ist ebenfalls<br />

rhesus-negativ.<br />

78 Im Rahmen <strong>der</strong> Komplementaktivierung über den klassischen Weg erfolgt die Aktivierung<br />

<strong>der</strong> Komplementfaktoren C2 bis C5 durch<br />

(A) Ca 2+ -induzierte Konformationsän<strong>der</strong>ung<br />

(B) limitierte Proteolyse<br />

(C) sequenzspezifische Carboxylierung<br />

(D) sequenzspezifische Glykosylierung<br />

(E) sequenzspezifische Phosphorylierung<br />

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- 29 -<br />

79 Die Erregungsleitungsgeschwindigkeit einer Nervenfaser wird u.a. durch die Membrankapazität<br />

bestimmt. Die Kapazität C eines Nervenfaserabschnitts kann näherungsweise<br />

als ein zur Röhre aufgerollter Plattenkondensator mit Länge l, Radius r<br />

und dem Plattenabstand d beschrieben werden (d


- 30 -<br />

81 Welche Aussage zum Aktionspotential am Axon eines α-Motoneurons des Erwachsenen<br />

trifft im Allgemeinen zu?<br />

(A) Am Anfang <strong>der</strong> raschen Depolarisation erfolgt eine positiv rückkoppelnde Öffnung<br />

potentialgesteuerter Na + -Kanäle.<br />

(B) Die Zeit zwischen Auslösung des Aktionspotentials durch Überschreiten <strong>der</strong><br />

Schwelle und dem Aktionspotentialgipfel beträgt durchschnittlich etwa 5 ms.<br />

(C) Durch Tetrodotoxin (TTX) lässt sich selektiv die Repolarisation verlangsamen.<br />

(D) Zur initialen Repolarisation trägt eine Abnahme <strong>der</strong> Cl − -Leitfähigkeit bei.<br />

(E) Zur initialen Repolarisation trägt eine Abnahme <strong>der</strong> K + -Leitfähigkeit bei.<br />

82 Eine 30-jährige Patientin mit Myasthenia gravis hat eine progrediente Muskelschwäche<br />

und jetzt zum ersten Mal Schluck- und Atembeschwerden.<br />

Myasthenia gravis wird verursacht durch:<br />

(A) Antikörper gegen nicotinische Acetylcholin-Rezeptoren<br />

(B) erhöhte Freisetzung von Acetylcholin aus synaptischen Vesikeln<br />

(C) Mutationen im aktiven Zentrum <strong>der</strong> Acetylcholin-Esterase<br />

(D) Mutationen in einem Chlorid-Kanal<br />

(E) Permanent-Aktivierung <strong>der</strong> Adenylat-Cyclase<br />

83 Bei einem 40-jährigen Patienten wird eine motorische Neurographie am N. medianus<br />

durchgeführt. Als motorische Nervenleitungsgeschwindigkeit zwischen proximalem<br />

und distalem Reizort (bei 35 °C Hauttemperatur) ergibt sich 37 m/s.<br />

Das Ergebnis spricht am ehesten für eine Schädigung <strong>der</strong><br />

(A) Aα-Fasern<br />

(B) Aβ-Fasern<br />

(C) Aγ-Fasern<br />

(D) Aδ-Fasern<br />

(E) C-Fasern<br />

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- 31 -<br />

84 Bei einer transkutanen elektrischen Nervenstimulation des N. femoralis (kurze Reize<br />

von 1 ms) können bei entsprechend hoher Reizstärke afferente Fasern aller Nervenfasertypen<br />

überschwellig erregt werden.<br />

Über welche <strong>der</strong> Afferenzen erreichen die Erregungen hierbei das Rückenmark typischerweise<br />

am schnellsten?<br />

(A) nozizeptive Afferenzen<br />

(B) propriozeptive Afferenzen primärer Muskelspindeln<br />

(C) sensorische Afferenzen von Mechanorezeptoren <strong>der</strong> Haut<br />

(D) thermorezeptive Afferenzen von Kälterezeptoren<br />

(E) thermorezeptive Afferenzen von Wärmerezeptoren<br />

85 Welche Aussage über Golgi-Sehnenorgane trifft im Allgemeinen zu?<br />

(A) Bei Dehnung des Skelettmuskels kommt es zur Abnahme <strong>der</strong> Aktionspotentialfrequenz<br />

ihrer Afferenzen.<br />

(B) Ihre Afferenzen enden monosynaptisch an α-Motoneuronen.<br />

(C) Ihre Afferenzen sind Ia-Afferenzen.<br />

(D) Sie werden bei isometrischer Kontraktion des Skelettmuskels erregt.<br />

(E) Sie werden durch β-Motoneurone efferent innerviert.<br />

86 Nach einem Motorradunfall wird bei einem 25-jährigen Patienten ein Magnetresonanztomogramm<br />

(MRT) <strong>der</strong> Wirbelsäule angefertigt. Dieses bestätigt eine isolierte<br />

Durchtrennung des linken vor<strong>der</strong>en Quadranten des Rückenmarks in Höhe des<br />

1. lumbalen Segments.<br />

Welches <strong>der</strong> Symptome tritt durch diese Schädigung am wahrscheinlichsten auf?<br />

(A) Abnahme <strong>der</strong> Empfindung <strong>der</strong> Gelenkstellung am linken Sprunggelenk<br />

(B) Abnahme <strong>der</strong> Fähigkeit zur Zweipunktdiskrimination am linken Unterschenkel<br />

(C) Abnahme <strong>der</strong> Schmerzempfindung beson<strong>der</strong>s am linken Unterschenkel<br />

(D) Abnahme <strong>der</strong> Temperaturempfindung am rechten Unterschenkel<br />

(E) Lähmung <strong>der</strong> Unterschenkelmuskulatur beson<strong>der</strong>s des rechten Beins<br />

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- 32 -<br />

87 Welche Aussage zu den Purkinje-Zellen des Kleinhirns, <strong>der</strong>en Axone zum Nucleus<br />

dentatus projizieren, trifft typischerweise zu?<br />

(A) Sie gehören zum Vestibulozerebellum.<br />

(B) Ihre Somata liegen in den Kleinhirnhemisphären.<br />

(C) An ihren Dendriten enden die Kletterfasern mit inhibitorischen Synapsen.<br />

(D) Sie werden von Korb- und Sternzellen erregt.<br />

(E) Ihre Axonendigungen setzen im Nucleus dentatus Glutamat als Neurotransmitter<br />

frei.<br />

88 Welche Aussage zu den Geruchsrezeptoren <strong>der</strong> Riechsinneszellen trifft typischerweise<br />

zu?<br />

(A) Ihre Aktivierung bewirkt eine Hyperpolarisation <strong>der</strong> Zellmembran <strong>der</strong> Riechsinneszellen.<br />

(B) Ihre Aktivierung bewirkt einen selektiven Einstrom von K + -Ionen in die Riechsinneszellen.<br />

(C) Ihre Aktivierung führt zur Zunahme <strong>der</strong> cAMP-Konzentration in Riechsinneszellen.<br />

(D) Ihre Vielfalt entsteht durch somatische Rekombination (gene rearrangement)<br />

von etwa 10 verschiedenen Genen.<br />

(E) Sie sind direkt ligandengesteuerte (ionotrope) Anionen-Kanäle.<br />

89 Welche Aussage zu den Maculae <strong>der</strong> Vestibularorgane und <strong>der</strong>en Otolithen (Statolithen)<br />

trifft typischerweise zu?<br />

(A) Bei aufrechter Kopfhaltung im Stehen befindet sich die Otolithenmembran <strong>der</strong><br />

Macula utriculi in <strong>der</strong> Sagittalebene.<br />

(B) Bei aufrechter Kopfhaltung im Stehen treten an afferenten Nervenfasern <strong>der</strong><br />

Macula sacculi Aktionspotentiale auf.<br />

(C) Die (spezifische) Dichte <strong>der</strong> Otolithen ist niedriger als die <strong>der</strong> umgebenden<br />

Endolymphe.<br />

(D) Die Otolithenmembranen <strong>der</strong> Maculae sacculi et utriculi befinden sich in einem<br />

Winkel von 180° zueinan<strong>der</strong>.<br />

(E) Durch das Öffnen <strong>der</strong> apikalen Transduktionskanäle <strong>der</strong> Sinneszellen kommt es<br />

vor allem zu einem Na + -Ausstrom.<br />

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- 33 -<br />

90 Der äußere Gehörgang kann als akustischer Hohlraumresonator in Form eines lufthaltigen<br />

Rohrs angesehen werden, bei dem das eine Ende offen, das an<strong>der</strong>e jedoch<br />

geschlossen ist (wie bei einer gedackten Orgelpfeife).<br />

(Der Rohrdurchmesser sei klein verglichen mit <strong>der</strong> Rohrlänge.)<br />

Wenn darin die Luftsäule 2,5 cm lang ist, so liegt die Frequenz <strong>der</strong> Grundschwingung<br />

(also die kleinste Eigenfrequenz) am nächsten bei<br />

(A) 0,1 kHz<br />

(B) 0,3 kHz<br />

(C) 0,9 kHz<br />

(D) 3 kHz<br />

(E) 9 kHz<br />

91 Bei welcher Tonfrequenz stimmen per definitionem die Zahlenwerte <strong>der</strong> Lautstärke<br />

(Lautstärkepegel) in Phon und die <strong>der</strong> Schallstärke (Schalldruckpegel) in dB SPL<br />

überein?<br />

(A) 1 Hz<br />

(B) 10 Hz<br />

(C) 100 Hz<br />

(D) 1 kHz<br />

(E) 10 kHz<br />

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- 34 -<br />

92 Bei einem Patienten werden die dargestellten Tonschwellenaudiogramme erhoben:<br />

-20<br />

linkes Ohr<br />

-20<br />

rechtes Ohr<br />

0<br />

0<br />

20<br />

20<br />

40<br />

40<br />

60<br />

60<br />

80<br />

100<br />

Knochenleitung<br />

Luftleitung<br />

80<br />

100<br />

Knochenleitung<br />

Luftleitung<br />

dB<br />

HV<br />

125<br />

250<br />

500<br />

1000<br />

2000<br />

4000<br />

8000<br />

Hz<br />

dB<br />

HV<br />

125<br />

250<br />

500<br />

1000<br />

2000<br />

4000<br />

8000<br />

Hz<br />

Welche Aussage zu diesem Patienten trifft am wahrscheinlichsten zu?<br />

(A) Der Befund auf <strong>der</strong> linken Seite ist normal.<br />

(B) Der Befund weist auf einen einseitigen Innenohrschaden hin.<br />

(C) Der Befund weist auf eine Schädigung <strong>der</strong> zentralen Hörbahn links hin.<br />

(D) Der Stimmgabelversuch nach Rinne ist auf <strong>der</strong> rechten Seite negativ.<br />

(E) Im Stimmgabelversuch nach Weber lateralisiert <strong>der</strong> Patient zur linken Seite.<br />

93 Bei <strong>der</strong> audiometrischen Untersuchung eines Probanden lässt sich jeweils nach Darbietung<br />

eines kurzen Schallreizes (Klicklaut) ein vom Innenohr nach außen abgegebenes<br />

Schallsignal mittels eines empfindlichen Mikrophons im äußeren Gehörgang<br />

registrieren.<br />

Dies ist<br />

(A) ein akustisch evoziertes Potential<br />

(B) ein Mikrophonpotential<br />

(C) ein pathologischer Befund<br />

(D) ein positives Recruitment<br />

(E) eine otoakustische Emission<br />

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- 35 -<br />

94 Das endolymphatische (endokochleäre) Potential im Innenohr<br />

(A) besteht zwischen Scala tympani und dem Zytosol <strong>der</strong> Haarzellen<br />

(B) entsteht als Antwort auf einen Schallreiz<br />

(C) erzeugt an <strong>der</strong> apikalen Membran <strong>der</strong> Haarzellen einen nach extrazellulär gerichteten<br />

elektrischen Gradienten für K + -Ionen<br />

(D) ist gegenüber dem Perilymphraum positiv<br />

(E) lässt sich zwischen dem ovalen und dem runden Fenster ableiten<br />

95 Der Fernpunkt eines Patienten liegt bei 1 m, sein (akkommodativer) Nahpunkt bei<br />

40 cm.<br />

Welche <strong>der</strong> Beschreibungen trifft für diesen Befund am besten zu?<br />

(A) Hyperopie bei einer Akkommodationsbreite von 1,5 dpt<br />

(B) Hyperopie bei einer Akkommodationsbreite von 2,5 dpt<br />

(C) Myopie bei einer Akkommodationsbreite von 1,5 dpt<br />

(D) Myopie bei einer Akkommodationsbreite von 2,0 dpt<br />

(E) Myopie bei einer Akkommodationsbreite von 2,5 dpt<br />

96 Welcher Mechanismus dient in einem neuronalen Netzwerk charakteristischerweise<br />

<strong>der</strong> Kontrasterhöhung (Kontrastierung) afferenter Informationen z.B. bezüglich kurzer<br />

simultaner Lichtsinnesreize?<br />

(A) ephaptische Übertragung<br />

(B) Konvergenz<br />

(C) laterale Inhibition<br />

(D) posttetanische Potenzierung<br />

(E) Redundanz<br />

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- 36 -<br />

97 Wann zeigen sich beim (gesunden) Erwachsenen im Oberflächen-Elektroenzephalogramm<br />

(EEG) typischerweise synchronisierte Potentialschwankungen mit <strong>der</strong> niedrigsten<br />

Frequenz (etwa 0,5-3 Hz)?<br />

(A) bei <strong>der</strong> visuellen Wahrnehmung eines Gegenstandes als γ-Wellen (γ-Oszillationen)<br />

(B) bei gespannter Aufmerksamkeit<br />

(C) im entspannten Wachzustand mit geschlossenen Augen<br />

(D) in <strong>der</strong> Einschlafphase<br />

(E) in <strong>der</strong> Tiefschlafphase<br />

98 Welche Aussage zur synaptischen Signalweiterleitung trifft zu?<br />

(A) Der Neurotransmitter γ-Aminobutyrat ist ein Decarboxylierungsprodukt <strong>der</strong><br />

Aminosäure Aspartat.<br />

(B) Der Neurotransmitter Dopamin ist ein Derivat <strong>der</strong> Aminosäure Tryptophan.<br />

(C) Die Aktivierung des nicotinischen Acetylcholin-Rezeptors bewirkt über ein<br />

G-Protein eine Ionenkanalöffnung.<br />

(D) Die durch Lichteinfall ausgelösten Umwandlungen von 11-cis- in all-trans-<br />

Retinal bewirken eine vermin<strong>der</strong>te Freisetzung des Neurotransmitters aus den<br />

Stäbchenzellen.<br />

(E) Bei Acetylcholin wird das Signal für das postsynaptische Neuron typischerweise<br />

durch die Wie<strong>der</strong>aufnahme von Acetylcholin in das präsynaptische Neuron beendet.<br />

99 Welche Wirkung wird typischerweise über β-Adrenozeptoren am Erfolgsorgan vermittelt?<br />

(A) Dilatation <strong>der</strong> Bronchialmuskulatur<br />

(B) Kontraktion <strong>der</strong> Gefäßmuskulatur <strong>der</strong> Hautarterien<br />

(C) Kontraktion <strong>der</strong> Gefäßmuskulatur <strong>der</strong> Koronararterien<br />

(D) Kontraktion <strong>der</strong> graviden Uterusmuskulatur<br />

(E) Steigerung <strong>der</strong> Sekretion <strong>der</strong> Schweißdrüsen<br />

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- 37 -<br />

100 Der Luftdruck in einer Flugzeugkabine beträgt 80 kPa (bei sehr geringer Luftfeuchtigkeit<br />

und ansonsten normaler Zusammensetzung <strong>der</strong> Luft).<br />

Etwa wie groß ist <strong>der</strong> O 2 -Partialdruck in <strong>der</strong> Kabine?<br />

(A) 17 kPa<br />

(B) 20 kPa<br />

(C) 23 kPa<br />

(D) 26 kPa<br />

(E) 29 kPa<br />

101 Bei einer Patientin, <strong>der</strong>en arterieller O 2 -Partialdruck unter Beatmung mit einem<br />

O 2 -angereicherten Atemgas 33 kPa (250 mmHg) beträgt, ist <strong>der</strong> O 2 -Gehalt im arteriellen<br />

Blut trotzdem erniedrigt.<br />

Dies ist am wahrscheinlichsten bedingt durch eine/n<br />

(A) erniedrigte 2,3-Bisphosphoglycerat-Konzentration in den Erythrozyten<br />

(B) erniedrigte Hämoglobinkonzentration im Blut<br />

(C) erniedrigte Körpertemperatur<br />

(D) erniedrigten CO 2 -Partialdruck im arteriellen Blut<br />

(E) nicht-respiratorische Alkalose im arteriellen Blut<br />

102 Bei einem Patienten mit akuter Atemwegserkrankung beträgt<br />

· <strong>der</strong> arterielle pH-Wert 7,30<br />

· <strong>der</strong> arterielle CO 2 -Partialdruck 6,8 kPa (51 mmHg)<br />

· die Bicarbonat-Konzentration im arteriellen Blutplasma 25 mmol/L<br />

· das Standardbicarbonat 23 mmol/L<br />

· <strong>der</strong> BE (base excess, Basenabweichung) −1 mmol/L<br />

Einen <strong>Tag</strong> später wird bei weiterhin bestehen<strong>der</strong> Hypoventilation erneut eine Blutgasanalyse<br />

durchgeführt.<br />

Welche <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen spräche hierbei am meisten für eine nicht-respiratorische<br />

(Teil-)Kompensation <strong>der</strong> Säure-Basen-Störung?<br />

(A) Abnahme des arteriellen pH-Werts auf 7,00<br />

(B) Abnahme des arteriellen CO 2 -Partialdrucks auf 5,1 kPa (38 mmHg)<br />

(C) Abnahme <strong>der</strong> Bicarbonat-Konzentration im arteriellen Blutplasma auf<br />

20 mmol/L<br />

(D) Abnahme des Standardbicarbonats auf 20 mmol/L<br />

(E) Anstieg des BE auf +4 mmol/L<br />

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- 38 -<br />

103 Für die Lungenemphysembildung bei Rauchern spielt die mangelnde Hemmung <strong>der</strong><br />

Elastase im Lungengewebe eine maßgebliche Rolle. Das Elastase-Molekül selbst wird<br />

nicht verän<strong>der</strong>t. Betroffen ist vielmehr ein an<strong>der</strong>es Protein, bei dem durch Bestandteile<br />

des Tabakrauchs ein bestimmter Methioninrest zu Methioninsulfoxid oxidiert<br />

wird. Dieses verän<strong>der</strong>te Protein kann dann die Elastase nicht mehr binden und inaktivieren.<br />

Bei diesem verän<strong>der</strong>ten Protein handelt es sich um<br />

(A) Albumin<br />

(B) α 1 -Antiprotease (α 1 -Antitrypsin)<br />

(C) C-reaktives Protein (CRP)<br />

(D) Elastin<br />

(E) Fibrillin<br />

104 Bei einem Patienten wird eine Belastungsuntersuchung mittels Fahrra<strong>der</strong>gometer<br />

durchgeführt. Die dem Patienten jeweils vorgegebene Belastung ist die von ihm zu<br />

erbringende mechanische Leistung.<br />

Eine korrekte Angabe <strong>der</strong> Maßeinheit dieser physikalischen Größe ist:<br />

(A) J<br />

(B) J·s<br />

(C) kcal<br />

(D) W<br />

(E) W·s<br />

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- 39 -<br />

105 Bei einem gesunden Probanden wird ein Belastungstest auf dem Fahrra<strong>der</strong>gometer<br />

durchgeführt. Bei stufenweiser Steigerung <strong>der</strong> Leistung werden ab einer bestimmten<br />

Belastungsstufe seine anaerobe Schwelle und damit seine Dauerleistungsgrenze<br />

deutlich überschritten.<br />

Welche <strong>der</strong> Aussagen trifft für diese Belastungsstufe am wahrscheinlichsten zu?<br />

(A) Das Atemäquivalent (Atemzeitvolumen durch O 2 -Aufnahme jeweils in L/min) ist<br />

größer als bei <strong>der</strong> vorherigen Belastungsstufe.<br />

(B) Das Atemzeitvolumen ist gegenüber <strong>der</strong> vorherigen Belastungsstufe unverän<strong>der</strong>t<br />

(Plateaubildung).<br />

(C) Das Herzzeitvolumen erreicht etwa das Fünfzehn- bis Zwanzigfache des Ruhewerts.<br />

(D) Der totale periphere Wi<strong>der</strong>stand (Strömungswi<strong>der</strong>stand im großen Blutkreislauf)<br />

ist gegenüber dem Ruhezustand erhöht.<br />

(E) Es besteht eine metabolische Alkalose.<br />

106 Was liegt <strong>der</strong> Aktivitätszunahme des Citrat-Zyklus bei körperlicher Arbeit zugrunde?<br />

(A) Abfall <strong>der</strong> Konzentration <strong>der</strong> C 4 -Intermediate<br />

(B) Aktivierung mehrerer Enzyme infolge Abnahme des Quotienten von NADH/NAD +<br />

(C) allosterische Aktivierung <strong>der</strong> Fumarase infolge Zunahme <strong>der</strong> ADP-Konzentration<br />

(D) allosterische Aktivierung <strong>der</strong> Isocitrat-Dehydrogenase infolge Zunahme <strong>der</strong><br />

NADH-Konzentration<br />

(E) Produkthemmung <strong>der</strong> Citrat-Synthase<br />

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- 40 -<br />

107 Folgende Annahmen werden gemacht:<br />

Bei einer starken tetanischen Kontraktion arbeitet <strong>der</strong> Muskel eines Ringers ausschließlich<br />

anaerob. Nachdem das Creatinphosphat (30 mmol/L) verbraucht ist,<br />

steht energetisch nur noch <strong>der</strong> Glykogenspeicher des Muskels mit 1 g Glykogen pro<br />

100 g Gewebe zur Verfügung, was einer Konzentration an Glucoseeinheiten von etwa<br />

55 mmol/L entspricht. Das gebildete Lactat kann nicht entfernt werden. Die intrazelluläre<br />

Lactat-Konzentration steigt von nahezu 0 auf 15 mmol/L, bis die Kontraktion<br />

wegen Erschöpfung abgebrochen werden muss.<br />

Etwa wie viel Glykogen in mmol Glucoseeinheiten/L ist zu diesem Zeitpunkt noch<br />

vorhanden?<br />

(A) 10 mmol/L<br />

(B) 25 mmol/L<br />

(C) 40 mmol/L<br />

(D) 47,5 mmol/L<br />

(E) 55 mmol/L<br />

108 Welche Aussage zum Energieumsatz eines Erwachsenen trifft am wahrscheinlichsten<br />

zu?<br />

(A) Der Energieumsatz ist bei Umgebungstemperaturen oberhalb <strong>der</strong> thermischen<br />

Neutralzone kleiner als bei denen innerhalb <strong>der</strong> thermischen Neutralzone.<br />

(B) Der Energieumsatz nimmt postprandial durch Kohlenhydrate mehr zu als durch<br />

die gleiche Masse an Proteinen.<br />

(C) Der Energieumsatz pro Körperoberfläche steigt mit zunehmendem Alter an.<br />

(D) Der Hauptanteil <strong>der</strong> Energieumsatzzunahme bei geistiger Tätigkeit (z.B. Kopfrechnen)<br />

ist durch eine Steigerung des muskulären Energieumsatzes bedingt.<br />

(E) Der mittlere Energieumsatz pro <strong>Tag</strong> liegt bei körperlich arbeitenden Menschen<br />

im Vergleich zu nicht körperlich arbeitenden Menschen etwa 25-fach höher.<br />

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- 41 -<br />

109 Eine Tüte mit 100 g Chips enthält an energieliefernden Nährstoffen:<br />

30 g Fett<br />

5 g Eiweiß<br />

50 g Kohlenhydrate<br />

Etwa wie groß ist <strong>der</strong> physiologische Brennwert <strong>der</strong> Chips?<br />

(A) 1 000 kJ (250 kcal)<br />

(B) 2 000 kJ (500 kcal)<br />

(C) 4 000 kJ (1 000 kcal)<br />

(D) 8 000 kJ (2 000 kcal)<br />

(E) 16 000 kJ (4 000 kcal)<br />

110 Die mechanische Leistung eines Skelettmuskels ist gleich dem<br />

(A) Produkt aus mechanischer Kraft und Muskelquerschnittsfläche<br />

(B) Produkt aus mechanischer Kraft und Verkürzungsgeschwindigkeit<br />

(C) Produkt aus mechanischer Kraft und Zeit<br />

(D) Quotienten aus mechanischer Kraft und Muskellänge<br />

(E) Quotienten aus mechanischer Kraft und Zeit<br />

111 Welche <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen in/an glatten Gefäßmuskelzellen führt am wahrscheinlichsten<br />

zu einer Relaxation?<br />

(A) Aktivierung <strong>der</strong> Myosin-leichte-Ketten-Kinase (MLCK)<br />

(B) Aktivierung des RhoA/Rhokinase-Signalweges<br />

(C) Erhöhung <strong>der</strong> zytosolischen Ca 2+ -Konzentration<br />

(D) Erniedrigung <strong>der</strong> zytosolischen cAMP-Konzentration<br />

(E) Hyperpolarisation <strong>der</strong> Zellmembran<br />

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- 42 -<br />

112 Beim Herzinfarkt steigt in den betroffenen Kardiomyozyten in <strong>der</strong> ersten Minute des<br />

Sauerstoffmangels die ADP-Konzentration auf Kosten von ATP. Metabolisch erfor<strong>der</strong>lich<br />

ist, dass dieses ADP zu ATP (für die Kontraktion) und zu AMP (als Aktivator <strong>der</strong><br />

Glykogenolyse) umgesetzt wird.<br />

Welches Enzym kann ADP unmittelbar zu ATP und AMP umwandeln?<br />

(A) Adenosin-Kinase<br />

(B) Adenylat-Cyclase<br />

(C) Adenylat-Kinase<br />

(D) Creatin-Kinase<br />

(E) Na + /K + -ATPase<br />

113 Der Na + /Ca 2+ -Antiporter <strong>der</strong> Zellmembran einer Arbeitsmyokardzelle transportiert<br />

gegen Ende <strong>der</strong> Repolarisation<br />

(A) Ca 2+ -Ionen gegen ihren elektrochemischen Gradienten<br />

(B) Ca 2+ -Ionen in das Zytosol hinein<br />

(C) Na + -Ionen aus <strong>der</strong> Zelle heraus<br />

(D) Na + -Ionen und Ca 2+ -Ionen ohne Netto-Ladungsverschiebung (elektroneutral)<br />

(E) stöchiometrisch 1 Na + -Ion im Austausch gegen 1 Ca 2+ -Ion<br />

114 In welchem <strong>der</strong> genannten <strong>Abschnitt</strong>e des Erregungsbildungs- und -leitungssystems<br />

des Herzens dauert das Aktionspotential durchschnittlich am längsten?<br />

(A) Sinusknoten<br />

(B) Vorhofmyokard<br />

(C) AV-Knoten<br />

(D) His-Bündel<br />

(E) Purkinje-Fasern<br />

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- 43 -<br />

115 Das Elektrokardiogramm (EKG) eines Patienten wird auf einem Papierstreifen aufgezeichnet,<br />

<strong>der</strong> mit einer Geschwindigkeit von 50 mm/s unter den Schreibstiften hindurchtransportiert<br />

wird. Die R-Zacken erscheinen in regelmäßigem Abstand von<br />

30 mm auf dem Papier.<br />

Wie groß ist die Herzfrequenz?<br />

(A) 50 min −1<br />

(B) 60 min −1<br />

(C) 100 min −1<br />

(D) 120 min −1<br />

(E) 150 min −1<br />

116 Die Dauer des QT-Intervalls im EKG ist typischerweise<br />

(A) bei einer erniedrigten Gesamt-Ca 2+ -Konzentration im Blutplasma verkürzt<br />

(B) bei einer verzögerten Erregungsausbreitung in den Vorhöfen verlängert<br />

(C) bei einer verzögerten atrioventrikulären Überleitung verlängert (AV-Block<br />

1. Grades)<br />

(D) bei verzögerter Repolarisation des Kammermyokards verlängert (z.B. durch angeborene<br />

K + -Kanal-Defekte)<br />

(E) umso länger, je höher die Herzfrequenz ist (z.B. bei arbeitsbedingter Tachykardie)<br />

117 Welche Aussage zum Volumen im linken Herzventrikel trifft typischerweise zu?<br />

(A) Bei Erreichen des kleinsten Volumens (am Ende <strong>der</strong> Austreibungsphase) hat die<br />

Wandspannung (Kraft pro Querschnittsfläche) in <strong>der</strong> Ventrikelwand ihr Maximum.<br />

(B) Die R-Zacke im EKG fällt in den Zeitabschnitt mit dem größten Volumen.<br />

(C) Es beträgt enddiastolisch etwa 300 mL.<br />

(D) Es nimmt während <strong>der</strong> P-Welle im EKG ab.<br />

(E) Es nimmt während <strong>der</strong> T-Welle im EKG zu.<br />

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- 44 -<br />

118 Im Rahmen einer echokardiographischen Untersuchung können auch Wanddicken<br />

<strong>der</strong> Herzventrikel gemessen werden. In dieser <strong>Prüfung</strong>saufgabe soll mit „LV“ ein repräsentativer<br />

Bereich <strong>der</strong> freien (Hinter-)Wand (also ohne das Kammerseptum) des<br />

linken Ventrikels bezeichnet werden. „RV“ soll entsprechend für einen Bereich <strong>der</strong><br />

freien (Vor<strong>der</strong>-)Wand des rechten Ventrikels stehen.<br />

Welche Aussage trifft im Allgemeinen beim Erwachsenen zu?<br />

(A) Die LV- und die RV-Wanddicke sind enddiastolisch gleich.<br />

(B) Die LV-Wanddicke beträgt enddiastolisch etwa 3 mm.<br />

(C) Die LV-Wanddicke nimmt typischerweise in <strong>der</strong> Anspannungsphase ab.<br />

(D) Die LV-Wanddicke nimmt typischerweise in <strong>der</strong> Austreibungsphase zu.<br />

(E) Die LV-Wandspannung (Kraft pro Querschnittsfläche) steigt proportional zur<br />

LV-Wanddicke an.<br />

119 Wodurch wird <strong>der</strong> zweite Herzton hervorgerufen?<br />

(A) Öffnung <strong>der</strong> Segelklappen<br />

(B) Öffnung <strong>der</strong> Taschenklappen<br />

(C) Schluss <strong>der</strong> Segelklappen<br />

(D) Schluss <strong>der</strong> Taschenklappen<br />

(E) Vorhofkontraktion<br />

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- 45 -<br />

120 Die passive Dehnbarkeit <strong>der</strong> Aorta ist unter an<strong>der</strong>em für die Dämpfung <strong>der</strong> kardial<br />

erzeugten Pulswelle bedeutsam („Windkesselfunktion“). Statt <strong>der</strong> Compliance als<br />

Maß für die Volumendehnbarkeit wird auch <strong>der</strong>en Kehrwert verwendet: <strong>der</strong> Volumenelastizitätskoeffizient<br />

E’. Er ist <strong>der</strong> Quotient aus Än<strong>der</strong>ung des (transmuralen)<br />

Drucks p und Än<strong>der</strong>ung des (luminalen) Volumens V, also E’ = Δp/ΔV.<br />

30<br />

25<br />

Druck p in kPa<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0<br />

20 40 60 80 100 120 140 160 180 200<br />

220<br />

Volumen V in mL<br />

Etwa wie groß ist hier <strong>der</strong> Volumenelastizitätskoeffizient E’ im Druckbereich von<br />

10 kPa bis 15 kPa?<br />

(A) 0,08 kPa/mL<br />

(B) 0,17 kPa/mL<br />

(C) 6 mL/kPa<br />

(D) 12 mL/kPa<br />

(E) 15 mL/kPa<br />

121 Eine Senkung des arteriellen Blutdrucks wird am wahrscheinlichsten bewirkt durch<br />

(A) Aktivierung von α 1 -Adrenozeptoren<br />

(B) Erhöhung <strong>der</strong> Adiuretin-Konzentration im Blutplasma<br />

(C) Erhöhung <strong>der</strong> cGMP-Konzentration in Gefäßmuskelzellen<br />

(D) Erhöhung <strong>der</strong> Renin-Aktivität im Blutplasma<br />

(E) Hemmung <strong>der</strong> endothelialen NO-Synthase (eNOS)<br />

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- 46 -<br />

122 Eine plötzliche Abnahme des transmuralen Drucks in herznahen Arterien des großen<br />

Kreislaufs führt zu Gegenregulationen.<br />

Dabei kommt es am wahrscheinlichsten zur<br />

(A) Abnahme <strong>der</strong> Herzfrequenz<br />

(B) neuronal vermittelten Gefäßdilatation im Gastrointestinaltrakt<br />

(C) neuronal vermittelten Gefäßdilatation in <strong>der</strong> Niere<br />

(D) Zunahme <strong>der</strong> Aktionspotential-Frequenz in efferenten kardialen vagalen Nervenfasern<br />

(E) Zunahme <strong>der</strong> Noradrenalin-Konzentration im Blutplasma<br />

123 Welche <strong>der</strong> extrazellulären Verän<strong>der</strong>ungen wirkt an einer kleinen Hirnarterie im<br />

Allgemeinen vasokonstriktorisch?<br />

(A) Abnahme des CO 2 -Partialdrucks<br />

(B) Abnahme des O 2 -Partialdrucks<br />

(C) Zunahme <strong>der</strong> Adenosin-Konzentration<br />

(D) Zunahme <strong>der</strong> H + -Konzentration<br />

(E) Zunahme <strong>der</strong> Osmolarität<br />

124 Welche Aussage zur Lungendurchblutung trifft im Allgemeinen zu?<br />

(A) Der pulmonalarterielle Mitteldruck beträgt in Ruhe etwa 30 mmHg.<br />

(B) Eine Verdopplung des Herzzeitvolumens führt zu einer Verdopplung des pulmonalarteriellen<br />

Blutdrucks.<br />

(C) Im aufrechten Stand werden apikale Lungenabschnitte stärker durchblutet als<br />

basale Lungenabschnitte.<br />

(D) In <strong>der</strong> Mikrozirkulation <strong>der</strong> Alveolarwand werden im Mittel netto etwa 20 % <strong>der</strong><br />

Flüssigkeit des Blutplasmas auswärts filtriert und mit dem Lymphstrom abtransportiert.<br />

(E) Regionale Abnahme des alveolären O 2 -Partialdrucks erhöht den Strömungswi<strong>der</strong>stand<br />

in den dortigen Blutgefäßen.<br />

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- 47 -<br />

125 Bei einer bestimmten Jogaübung ruht <strong>der</strong> Körper auf Schädeldecke und beiden Unterarmen,<br />

wobei Rumpf und Beine senkrecht nach oben stehen. Dadurch steigt <strong>der</strong><br />

hydrostatische Druck in den Blutgefäßen des Gehirns an. Vereinfacht soll die Zunahme<br />

dem Schweredruck einer 170 cm hohen Blutsäule entsprechen. Die Dichte<br />

des Blutes ist etwa gleich <strong>der</strong> Dichte von Wasser.<br />

Etwa wie groß ist dann die Zunahme des hydrostatischen Drucks?<br />

(A) 1,7·10 −2 Pa<br />

(B) 3,4·10 −2 Pa<br />

(C) 1,7·10 4 Pa<br />

(D) 3,4·10 4 Pa<br />

(E) 1,7·10 5 Pa<br />

126 Bei sinken<strong>der</strong> Calciumkonzentration im Blutplasma durch chronischen Calciummangel<br />

in <strong>der</strong> Ernährung erfolgt als Gegenregulation des Körpers typischerweise eine<br />

(A) vermehrte Sekretion von Calcitonin<br />

(B) vermehrte Sekretion von Parathormon (Parathyrin)<br />

(C) vermehrte Synthese von 24,25-Hydroxycholecalciferol<br />

(D) vermin<strong>der</strong>te Aktivität <strong>der</strong> Osteoklasten<br />

(E) vermin<strong>der</strong>te Synthese von 1,25-Dihydroxycholecalciferol<br />

127 Vor allem in seiner zweiwertigen Form (Fe 2+ )<br />

(A) ist Eisen im Ferritin gespeichert<br />

(B) ist Eisen im Hämosi<strong>der</strong>in abgelagert<br />

(C) ist Eisen typischer Bestandteil des Methämoglobins (Hämiglobins)<br />

(D) wird Eisen vom DMT-1 durch die apikale Zellmembran <strong>der</strong> Enterozyten transportiert<br />

(E) wird Eisen von <strong>der</strong> Ferrireduktase reduziert<br />

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- 48 -<br />

128 Nur etwa ein Viertel <strong>der</strong> 81 stabilen Elemente des Periodensystems sind (nicht in<br />

elementarer Form, son<strong>der</strong>n als Bestandteil chemischer Verbindungen) am Stoffwechsel<br />

des menschlichen Organismus notwendigerweise beteiligt.<br />

Welches <strong>der</strong> Elemente ist im Organismus lebensnotwendig?<br />

(A) Be (Beryllium)<br />

(B) He (Helium)<br />

(C) Hg (Quecksilber)<br />

(D) Se (Selen)<br />

(E) Ti (Titan)<br />

129 Pellagra ist eine Avitaminose-Erscheinung, die durch Mangel an Nicotinsäure verursacht<br />

wird.<br />

Diese enthält als Ringgerüst:<br />

(A) Furan<br />

(B) Purin<br />

(C) Pyran<br />

(D) Pyridin<br />

(E) Pyrimidin<br />

130 Welches Vitamin ist mit seinem Derivat direkt an einer Carboxylierungsreaktion beteiligt?<br />

(A) Cholecalciferol (Calciol)<br />

(B) Folsäure<br />

(C) Phyllochinon<br />

(D) Retinol<br />

(E) Tocopherol<br />

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- 49 -<br />

131 Die Abnahme <strong>der</strong> Aktivität welchen Enzyms <strong>der</strong> Erythrozyten zeigt einen Mangel an<br />

Thiamin (Vitamin B 1 ) an?<br />

(A) Aldolase<br />

(B) Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase<br />

(C) Transaldolase<br />

(D) Transketolase<br />

(E) UDP-Galactose-4-Epimerase<br />

132 Zunehmend werden Nahrungsergänzungsmittel konsumiert. Diese können auch Vitamine<br />

enthalten.<br />

Bei welchem <strong>der</strong> Vitamine ist beson<strong>der</strong>s auf die Gefahr einer Überdosierung zu achten?<br />

(A) Vitamin A<br />

(B) Vitamin B 1<br />

(C) Vitamin C<br />

(D) Biotin<br />

(E) Vitamin B 2<br />

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- 50 -<br />

133 Welches <strong>der</strong> (schematischen) Diagramme (A) bis (E) gibt die Abhängigkeit <strong>der</strong><br />

Na + -Konzentration im Mundspeichel vom Speichelfluss am besten wie<strong>der</strong>?<br />

[Na + ] = Na + -Konzentration im Mundspeichel<br />

V = pro Zeiteinheit gebildetes Mundspeichelvolumen<br />

(A)<br />

(B)<br />

(C)<br />

V<br />

V<br />

V<br />

(D)<br />

(E)<br />

V<br />

V<br />

134 Bei einem Patienten, bei dem in <strong>der</strong> Vorgeschichte schon einmal ein Magengeschwür<br />

(Ulcus ventriculi) bestand, treten wie<strong>der</strong> Magenschmerzen und Sodbrennen<br />

auf. Um einer erneuten Geschwürentstehung vorzubeugen, soll die Magensäureproduktion<br />

des Patienten gehemmt werden.<br />

Welcher <strong>der</strong> folgenden Wirkmechanismen ist hierzu am wahrscheinlichsten geeignet?<br />

(A) Aktivierung <strong>der</strong> Carboanhydrase in den Belegzellen<br />

(B) Hemmung <strong>der</strong> H + /K + -ATPase<br />

(C) Hemmung <strong>der</strong> Synthese von Prostaglandin E 2<br />

(D) Hemmung des Acetylcholin-Abbaus<br />

(E) Stimulation von Histamin-Rezeptoren<br />

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- 51 -<br />

135 Welche Aussage zur Verdauung trifft zu?<br />

(A) Cholecystokinin hemmt die Kontraktion <strong>der</strong> Gallenblase.<br />

(B) Cholinerge Reize hemmen die Mucinsekretion im Magen.<br />

(C) Gastrin hemmt die Magensäureproduktion.<br />

(D) Die Proteasen des Pankreas werden durch limitierte Proteolyse aktiviert.<br />

(E) Glucocorticoide stimulieren die Mucinsekretion im Magen.<br />

136 Die Glucoseaufnahme aus dem Chymus in die Darmepithelzellen erfolgt typischerweise<br />

durch den<br />

(A) Glucosetransporter 2 (GLUT2)<br />

(B) Glucosetransporter 3 (GLUT3)<br />

(C) Glucosetransporter 4 (GLUT4)<br />

(D) Glucosetransporter 5 (GLUT5)<br />

(E) Na + -Glucose-Cotransporter 1 (SGLT1)<br />

137 Welche Aussage zu Cholesterin trifft zu?<br />

(A) Cholesterin ist das wichtigste Substrat <strong>der</strong> Lipoproteinlipase.<br />

(B) Cholesterin ist ein essentieller Nahrungsbestandteil.<br />

(C) Gallensäuren werden aus Cholesterin synthetisiert.<br />

(D) In Chylomikronen ist <strong>der</strong> Gewichtsanteil von Cholesterin größer als <strong>der</strong> von Triglyceriden.<br />

(E) In <strong>der</strong> Blasengalle ist <strong>der</strong> Gewichtsanteil von Cholesterin größer als <strong>der</strong> von Gallensäuren.<br />

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- 52 -<br />

138 Biotransformationsreaktionen in den Hepatozyten erhöhen im Allgemeinen die Ausscheidungsfähigkeit<br />

von Endo- und Xenobiotica.<br />

Eine typische Biotransformationsreaktion <strong>der</strong> Phase II ist die Bildung von<br />

(A) Creatinin<br />

(B) 5α-Dihydrotestosteron<br />

(C) Harnstoff<br />

(D) β-Hydroxybutyrat<br />

(E) Taurocholsäure<br />

139 In <strong>der</strong> Pathogenese <strong>der</strong> Alkoholkrankheit kommt es häufig zur Fettleber.<br />

Zwischenstufen <strong>der</strong> Fettsäure-Synthese aus Ethanol sind:<br />

1. Malonyl-CoA<br />

2. Acetyl-CoA<br />

3. Ethanal (Acetaldehyd)<br />

4. Acetat<br />

In welcher Reihenfolge entstehen diese Substanzen?<br />

(A) 1-2-3-4<br />

(B) 2-4-3-1<br />

(C) 3-4-1-2<br />

(D) 3-4-2-1<br />

(E) 4-3-2-1<br />

140 Die Urinosmolalität, die physiologischerweise bei maximaler Antidiurese erreicht<br />

wird, liegt im Bereich von<br />

(A) 50-150 mosmol/kg H 2 O<br />

(B) 250-350 mosmol/kg H 2 O<br />

(C) 600-900 mosmol/kg H 2 O<br />

(D) 1200-1600 mosmol/kg H 2 O<br />

(E) 2000-2500 mosmol/kg H 2 O<br />

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- 53 -<br />

141 Es liegen die Messwerte <strong>der</strong> Harnstoff-Konzentrationen im Blutplasma und im Endharn<br />

eines Probanden vor.<br />

Welche <strong>der</strong> folgenden Größen muss außerdem bekannt sein, um die renale Harnstoff-Clearance<br />

ermitteln zu können?<br />

(A) glomeruläre Filtrationsrate (GFR)<br />

(B) renaler Blutfluss<br />

(C) renaler Plasmafluss<br />

(D) tubuläre Sekretionsrate von Harnstoff<br />

(E) Urinzeitvolumen (Urinstromstärke)<br />

142 Aldosteron bewirkt eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> renalen K + -Sekretion typischerweise<br />

(A) im früh-proximalen Tubulus<br />

(B) im spät-proximalen Tubulus<br />

(C) in <strong>der</strong> dünnen Henle-Schleife<br />

(D) in <strong>der</strong> dicken aufsteigenden Henle-Schleife<br />

(E) im distalen Tubulus/Sammelrohr<br />

143 Welches <strong>der</strong> Moleküle ist ein (heterotrimeres) G-Protein?<br />

(A) Calcineurin<br />

(B) Calmodulin<br />

(C) Prestin<br />

(D) Transducin<br />

(E) Troponin<br />

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- 54 -<br />

144 Hormone/Mediatoren lassen sich in Gruppen einteilen.<br />

Welche <strong>der</strong> Zuordnungen trifft zu?<br />

(A) β-Endorphin ist ein Steroidhormon.<br />

(B) Serotonin ist ein Oligopeptidhormon.<br />

(C) Somatoliberin (GH-RH) ist ein biogenes Amin.<br />

(D) Somatotropin (STH, GH) ist ein Steroidhormon.<br />

(E) Thromboxan ist ein Eikosanoid.<br />

145 Aus welchem Substrat wird das Gewebshormon Serotonin gebildet?<br />

(A) Arachidonsäure<br />

(B) Melatonin<br />

(C) Secretin<br />

(D) Serin<br />

(E) Tryptophan<br />

146 Bei einem Patienten mit entzündungsbedingten Gelenkschmerzen erfolgt eine medikamentöse<br />

Hemmung <strong>der</strong> Cyclooxygenase.<br />

Die Synthese welcher <strong>der</strong> Substanzen wird dadurch in erster Linie gehemmt?<br />

(A) Bradykinin<br />

(B) Histamin<br />

(C) Leukotrien B 4<br />

(D) Prostaglandin E 2<br />

(E) Serotonin<br />

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- 55 -<br />

147 Welche Aussage zu Leptin trifft zu?<br />

(A) Das angeborene Fehlen von Leptin (z.B. durch einen Gendefekt) führt typischerweise<br />

zu chronischer Magerkeit.<br />

(B) Leptin ist ein Steroidhormon.<br />

(C) Leptin kann die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren.<br />

(D) Leptin steigert die Freisetzung von α-MSH (α-Melanozyten-stimulierendes Hormon)<br />

im Hypothalamus.<br />

(E) Leptin wird überwiegend in <strong>der</strong> Leber produziert.<br />

148 Welche Aussage zum Renin-Angiotensin-System trifft am wahrscheinlichsten zu?<br />

(ACE = Angiotensin-I-Konversionsenzym)<br />

(A) Das ACE bewirkt eine Stereoisomerisierung von Angiotensin I zu Angiotensin II.<br />

(B) Hemmung des ACE führt zu einem Anstieg <strong>der</strong> Renin-Aktivität im Blutplasma.<br />

(C) Hemmung des ACE führt zu einem Anstieg des arteriellen Blutdrucks.<br />

(D) Renin aktiviert das ACE durch Phosphorylierung.<br />

(E) Renin wird in den Podozyten <strong>der</strong> Nierenglomeruli gebildet.<br />

149 Welche Aussage zum Atriopeptin (ANP) trifft am wahrscheinlichsten zu?<br />

(A) Angiotensin II hemmt die Sekretion von ANP.<br />

(B) Zunahme des Blutvolumens erhöht die Sekretion von ANP.<br />

(C) ANP wird vorwiegend aus <strong>der</strong> Neurohypophyse freigesetzt.<br />

(D) ANP vermin<strong>der</strong>t die glomeruläre Filtrationsrate.<br />

(E) ANP vermin<strong>der</strong>t die renale Na + -Ausscheidung.<br />

150 In welcher Form werden die Schilddrüsenhormone Thyroxin und Triiodthyronin in<br />

<strong>der</strong> Schilddrüse gespeichert?<br />

(A) als homopolymeres Thyroxin bzw. Triiodthyronin im Follikellumen<br />

(B) als homopolymeres Thyroxin bzw. Triiodthyronin in Follikelepithelzellen<br />

(C) als modifizierte Aminosäuren des Thyreoglobulins im Follikellumen<br />

(D) kovalent gebunden an Lysinreste des Thyreoglobulins im Follikellumen<br />

(E) nicht kovalent gebunden an Thyreoglobulin im Follikellumen<br />

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- 56 -<br />

151 Bei einem Patienten sind die TSH-Rezeptoren <strong>der</strong> Schilddrüse aufgrund einer<br />

Gain-of-function-Mutation im zugehörigen Gen übermäßig aktiviert.<br />

Welche Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Freisetzung von Thyroxin aus <strong>der</strong> Schilddrüse (T 4 ), von<br />

Thyreotropin aus <strong>der</strong> Hypophyse (TSH) und von Thyreoliberin aus dem Hypothalamus<br />

(TRH) liegen am wahrscheinlichsten vor?<br />

(↓ = vermin<strong>der</strong>t, ↑ = erhöht)<br />

T 4 TSH TRH<br />

(A) ↓ ↓ ↓<br />

(B) ↓ ↓ ↑<br />

(C) ↓ ↑ ↑<br />

(D) ↑ ↓ ↓<br />

(E) ↑ ↑ ↑<br />

152 Welches Hormon wirkt an den B-Zellen des endokrinen Pankreas typischerweise<br />

hemmend auf die Insulin-Ausschüttung?<br />

(A) Cholecystokinin (CCK)<br />

(B) glucagon-like peptide 1 (GLP-1)<br />

(C) Secretin<br />

(D) Somatostatin (SIH)<br />

(E) Somatotropin (STH, GH)<br />

153 Die Glucosetransporter in <strong>der</strong> Plasmamembran <strong>der</strong> Hepatozyten sind Insulinunabhängig.<br />

Dennoch ist die Glucoseaufnahme <strong>der</strong> Leber durch Insulin steigerbar.<br />

Hierzu trägt wesentlich bei, dass Insulin die<br />

(A) Blutglucosekonzentration steigert<br />

(B) Glucose-6-Phosphatase hemmt<br />

(C) hepatische Hexokinase (Glucokinase) induziert<br />

(D) Phosphoenolpyruvat-Carboxykinase aktiviert<br />

(E) Pyruvat-Carboxylase aktiviert<br />

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- 57 -<br />

154 Nach einer fett- und kohlenhydratreichen Mahlzeit wird unter Insulineinfluss die<br />

Glucoseaufnahme in die Fettzellen stimuliert.<br />

In dieser Situation benötigt <strong>der</strong> Adipozyt die aufgenommene Glucose hauptsächlich<br />

für<br />

(A) den Chylomikronen-Abbau<br />

(B) die cAMP-Synthese<br />

(C) die Glykogen-Synthese<br />

(D) die β-Oxidation<br />

(E) die Triglycerid-Synthese<br />

155 Bei einem Patienten manifestiert sich akut ein Diabetes mellitus Typ 1. Zur Behebung<br />

des akuten absoluten Insulin-Mangels soll er intravenös Insulin erhalten.<br />

Welche <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen wird bei diesem Patienten durch eine intravenöse Gabe<br />

von Insulin am wahrscheinlichsten bewirkt?<br />

(A) Abnahme <strong>der</strong> Bicarbonat-Konzentration im Blutplasma<br />

(B) Abnahme <strong>der</strong> K + -Konzentration im Blutplasma<br />

(C) Abnahme des arteriellen pH-Wertes<br />

(D) Zunahme <strong>der</strong> Glucose-Konzentration im Urin<br />

(E) Zunahme <strong>der</strong> Konzentration freier Fettsäuren im Blutplasma<br />

156 Welches Hormon verschiebt über eine Steigerung <strong>der</strong> cAMP-Bildung sehr stark die<br />

hepatische Aktivität des bifunktionellen Enzyms 6-Phosphofructo-2-Kinase/Fructose-<br />

2,6-bisphosphatase (PFKFBP) in Richtung Fructose-2,6-bisphosphatase?<br />

(A) Cortisol<br />

(B) Estradiol<br />

(C) Glucagon<br />

(D) Insulin<br />

(E) Thyroxin<br />

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- 58 -<br />

157 Welche Aussage über Cortisol trifft (normalerweise) zu?<br />

(A) Cortisol wird im Blut überwiegend in freier Form transportiert.<br />

(B) Cortisol wird in Hepatozyten zu Glucuronsäure abgebaut.<br />

(C) Cortisol wird in Sekretgranula gespeichert.<br />

(D) Die Cortisol-Freisetzung ist bei körperlichem Stress vermin<strong>der</strong>t.<br />

(E) Die Cortisol-Freisetzung ist morgens um 6 Uhr höher als um Mitternacht.<br />

158 Welche Aussage zum Testosteron beim Mann trifft zu?<br />

(A) Es hat an <strong>der</strong> Skelettmuskulatur überwiegend katabole Wirkung.<br />

(B) Es stimuliert die Sekretion von Gonadoliberin (GnRH) im Hypothalamus.<br />

(C) Es verzögert den Verschluss <strong>der</strong> Epiphysenfugen.<br />

(D) Es wird hauptsächlich von den Leydig-Zellen des Hodens sezerniert.<br />

(E) Seine Sekretion ins Blut wird durch LH (luteinisierendes Hormon) gehemmt.<br />

159 Welche Aussage über Spermienbildung und -funktion trifft zu?<br />

(A) Der Reifungsvorgang am Spermienkopf (Kapazitation) erfolgt normalerweise im<br />

weiblichen Genitaltrakt.<br />

(B) Die Spermatozoen entstehen durch Teilung von Spermatiden.<br />

(C) Die Spermatozoen sind die Hauptproduzenten <strong>der</strong> den Inhibinen gemeinsamen<br />

α-Untereinheit.<br />

(D) Die Spermatozoen werden bereits in <strong>der</strong> Embryonalzeit gebildet.<br />

(E) Für die regelrechte Spermienbildung und -funktion wird die Hodentemperatur<br />

auf Höhe <strong>der</strong> Körperkerntemperatur gehalten.<br />

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- 59 -<br />

160 Welches Hormon ist in erster Linie dafür verantwortlich, dass in <strong>der</strong> 2.-5. Schwangerschaftswoche<br />

post conceptionem die Lutealfunktion aufrechterhalten bleibt, also<br />

<strong>der</strong> Gelbkörper im mütterlichen Ovar nicht rückgebildet wird?<br />

(A) Estriol<br />

(B) luteinisierendes Hormon (LH)<br />

(C) humanes Choriongonadotropin (HCG)<br />

(D) humanes Chorionsomatomammotropin (HCS, humanes plazentares Lactogen,<br />

HPL)<br />

(E) Progesteron<br />

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