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Zeitschrift des Titanic- Verein Schweiz

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Taucher untersuchen in Southampton die Lecks der OLYMPIC.<br />

(Sammlung bä)<br />

bordseitige Schiff gemäss der geltenden<br />

«Rules of the Road» das<br />

Wegerecht vor dem Kollisionsgegner<br />

gehabt. Die Kommission<br />

kam zu dem wenig überraschenden<br />

Beschluss, dass die OLYMPIC die<br />

alleinige Schuld an dem Unglück<br />

trug.<br />

Die White Star Line sah dies anders<br />

und übersandte am 21. September<br />

per Obersten Gerichtshof<br />

eine Verfügung an Fregattenkapitän<br />

Blunt (die Admiralität genoss<br />

Immunität), in der sie Ersatz für<br />

den Schaden an ihrem Flaggschiff<br />

forderte. Die Navy reagierte mit<br />

einer Gegenklage, weshalb der Fall<br />

schliesslich vor dem Obersten Gerichtshof<br />

bzw. der Abteilung mit<br />

den nicht ganz zueinander passenden<br />

Sachgebieten Testamente,<br />

Ehescheidungen und Admiralität<br />

landete. Dort wurden beide Fälle<br />

wie einer behandelt, und so begann<br />

am 16. November 1911 an<br />

Bord <strong>des</strong> Wachschiffes DUKE OF<br />

WELLINGTON eine neuntägige Anhörung<br />

unter dem Vorsitz von<br />

Generalstaatsanwalt Sir Samuel<br />

Adams. Diesem standen die Herren<br />

Sir Rufus Isaacs sowie Butler<br />

Aspinall K.C. zur Seite, ersterer in<br />

Vertretung der Admiralität. Der erfahrene<br />

Jurist F. Laing vertrat die<br />

White Star Line. Zum Gremium<br />

gehörten ausserdem noch zwei Angehörige<br />

der Lotsenbrüderschaft<br />

Trinity House, bei der bekanntlich<br />

auch George Bowyer Mitglied war.<br />

Dreh- und Angelpunkt während<br />

<strong>des</strong> ganzen Vorgangs war die<br />

Frage, ob OLYMPIC und HAWKE nun<br />

kreuzende oder einander überholende<br />

Schiffe waren:<br />

«Das Hauptargument für die<br />

OLYMPIC war, dass die HAWKE während<br />

aller in Frage kommenden<br />

Zeitabschnitte das überholende<br />

Fahrzeug war und dass ihr als diesem<br />

die Pflicht oblag, sich aus dem<br />

Weg der OLYMPIC als überholtes<br />

Fahrzeug zu halten, unter dem<br />

Artikel der Königlichen Regularien,<br />

welche übereinstimmen mit Artikel<br />

24 der Regeln zur Vermeidung<br />

von Kollisionen auf See, und dass<br />

sie eine Verletzung dieser Pflicht<br />

verübt hat.»<br />

22<br />

TITANIC-Post Nr. 65, September 2008

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