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als pdf File - Gewerbeverband Kanton Zug

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minergie<br />

Interview mit Martin Brettenthaler, CEO Pavatex<br />

«Nur ein guter Dämmwert<br />

alleine genügt nicht»<br />

Die Pavatex-Gruppe mit ihrer Spitzengesellschaft Pavatex Holding<br />

AG hat ihren Sitz in Cham. Seit der Gründung 1936 zählt<br />

das Unternehmen zu den Pionieren der Baubranche bei der Gebäudedämmung.<br />

Wir haben bei Martin Brettenthaler, CEO und<br />

VR-Delegierter, nach Hintergründen und Neuerungen gefragt.<br />

Herr Brettenthaler, der Name Pavatex ist Synonym für<br />

Dämmplatte. Wie hoch ist Ihr Marktanteil bei Dämmplatten<br />

augenblicklich in der Schweiz?<br />

Martin Brettenthaler: In der Schweiz haben wir einen<br />

Marktanteil von über 50 Prozent im Marktsegment<br />

Dämmung der Gebäudehülle mit Holzfaserdämmplatten.<br />

Wir sind der Marktleader. Holzfaserdämmung<br />

selbst stellt innerhalb des Dämmstoffmarkts, der nach<br />

wie vor von konventionellen mineralischen oder kunststoffbasierten<br />

Produkten dominiert wird, ein Untersegment<br />

mit einem Anteil von etwa 10 Prozent dar, das<br />

allerdings deutlich wächst.<br />

Wie gross ist eigentlich der Umsatzsplit Neubau zu<br />

Renovation?<br />

Dies ist unterschiedlich von Land zu Land. Zudem sind<br />

unsere Produkte meist für beides – Neubau und Sanierung<br />

– einsetzbar. Wir schätzen, dass in Deutschland<br />

rund 75 Prozent unserer Produkte im Bestandsbau<br />

zum Einsatz kommen. In der Schweiz ist der Neubau<br />

wohl wichtiger, gerade auch weil der mehrgeschossige<br />

Holzbau hier massiv zulegen konnte.<br />

Die Vorteile von recyclierbaren Dämmstoffen sind<br />

unbestritten. Aber gibt es eine Entwicklung – vielleicht<br />

im Hightech- oder Highchem-Bereich –, die den<br />

Markt total auf den Kopf stellen könnte?<br />

Hier ist meiner Meinung nach derzeit nichts spruchreif.<br />

Es wird oft vergessen, dass Dämmstoffe eine Vielzahl<br />

von Eigenschaften aufweisen müssen, um im<br />

Markt erfolgreich zu sein – nur ein guter Dämmwert<br />

alleine reicht nicht: Die Produkte müssen gut<br />

verarbeitbar, wenig schadenanfällig, dauerhaft und<br />

langlebig sowie bauphysikalisch gutmütig sein.<br />

Dämmstoffe müssen nicht nur gegen Wärmeverluste,<br />

sondern auch gegen sommerliche Hitze und gegen<br />

Lärm dämmen. Ausserdem sollten moderne Produkte<br />

eine diffusionsoffene Bauweise ermöglichen. Und zu<br />

guter Letzt müssen diese Dämmstoffe auch hochrationell<br />

und geografisch nahe am Bedarf in grossen<br />

Mengen hergestellt werden können.<br />

Martin Brettenthaler, CEO und VR-Delegierter Pavatex<br />

Technisch gelten Holzfaserplatten sicher nicht <strong>als</strong> sexy…<br />

Holzfaserplatten sind eigentlich Wunder der Natur<br />

und somit sehr attraktiv. Oder kennen Sie einen anderen<br />

Dämmstoff mit einer solchen Fülle an Eigenschaften<br />

wie die Holzfaserdämmplatte, die zudem noch <strong>als</strong><br />

CO 2<br />

-Senke wirkt und zum Schluss des langen Lebenszyklus<br />

energetisch verwendet werden kann?<br />

Gibt es auch bei Ihnen eine technologisch interessante<br />

Neuheit?<br />

Anfang April haben wir in unserem neuen Werk in<br />

Frankreich eine erste Platte produziert: Dort kommt<br />

ein sehr innovatives Produktionsverfahren zum Einsatz,<br />

das Energie spart und die rationelle Produktion<br />

sehr dicker Dämmplatten ermöglicht.<br />

Sie sind nicht kotiert. Keine Lust auf die Börse?<br />

Es ist gut möglich, dass wir die Pavatex eines Tages an<br />

die Börse bringen. Solche Pläne bestehen aber aktuell<br />

nicht – wir verfügen über ein langfristig engagiertes<br />

und investiertes Aktionariat: Neben mir selbst bilden<br />

eine Zürcher Familie sowie ein belgischer Cleantech<br />

Private Equity Fund die Hauptaktionäre. Das erscheint<br />

mir für ein Unternehmen mit grossen Wachstumsambitionen<br />

die beste Eigentümermischung zu sein.<br />

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