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Dezember 2012 - Greifswald

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... Fortsetzung<br />

Wieviel Maketing braucht <strong>Greifswald</strong>?<br />

Stadt locken. Der Fremdenverkehrsverein hat<br />

schon vor Monaten eine Absichtserklärung zum<br />

Beitritt in den neuen Verein abgegeben.(2) "Wenn<br />

die Zusammenarbeit gelingt, ist es eine tolle<br />

Sache, denn man könnte alle Akteure bündeln<br />

und <strong>Greifswald</strong> gemeinschaftlich vermarkten",<br />

kommentiert Antje Mayfarth, Vorsitzende des<br />

Fremdenverkehrvereins, das Vorhaben.<br />

Immerhin sei der Fremdenverkehrsverein ausführlich<br />

in die Gründungsphase - zumindest aus<br />

Sicht des Stadtmarketingvereins <strong>Greifswald</strong> i.G. -<br />

miteinbezogen worden. Nur "bedingt" resümiert<br />

Frau Mayfarth die Einbeziehung. Auch sehe sie<br />

insgesamt das Vorhaben "kritisch".(2) Zwei<br />

Akteure für <strong>Greifswald</strong> als die ultimative<br />

Vermarktungsstrategie unserer Stadt oder wieder<br />

nur eine "Institution mehr", wie Markus Kolbe von<br />

der Bürgerliste es kommentierte(2), mit dem<br />

Konstrukt des neuen Vereins?<br />

Doppelte Kraft für <strong>Greifswald</strong>?<br />

Tatsache ist, dass es schon in der Zielsetzung des<br />

neuen Vereins Aufgaben gibt, die sich ähnlich<br />

denen des Fremdenverkehrsvereins lesen.<br />

"Gemeinsame Produktentwicklung" als weit<br />

gefasster Begriff kann auch die Werbemittelentwicklung<br />

umfassen, die bisher zu den wesentlichen<br />

Aufgaben des Fremdenverkehrsvereins<br />

gehört. Oder die Konzeption und Durchführung<br />

gemeinsamer imagebildender Werbung oder<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Gehört dazu denn nicht<br />

auch die Präsentation der Stadt auf touristisch<br />

relevanten Messen, wie sie bisher der<br />

Fremdenverkehrsverein wahrnahm? Und <strong>Greifswald</strong><br />

als Kongressstandort positionieren zu wollen,<br />

obwohl uns nach wie vor ein großes Kongresshotel<br />

fehlt (wie auch der Fremdenverkehrsverein<br />

immer wieder kritisch anmerkte), klingt<br />

auch nicht recht einleuchtend. Sich abhebend<br />

will der Stadtmarketingverein <strong>Greifswald</strong> i.G. ein<br />

positives Image der Stadt aufbauen, das auch<br />

nach innen wirken soll. Aber muss man<br />

<strong>Greifswald</strong> den <strong>Greifswald</strong>ern wirklich schmackhaft<br />

machen? So recht wird nicht klar, was der<br />

neue Verein nun alles anders oder eben neu<br />

machen will. "Wenn Stadtmarketing seitens des<br />

neuen Verein auf den Tourismus reduziert wird,<br />

werden wir ein Problem haben", kommentierte<br />

Antje Mayfarth nicht ohne kritischen Unterton.<br />

Kein Wunder, dass man im Fremdenverkehrsverein<br />

die leise Sorge um den Bestand des<br />

Vereins und des Arbeitsplatzes vernimmt. Dietger<br />

Wille, Chef des Amtes für Wirtschaft und Finanzen,<br />

versuchte diesbezüglich schon letztes Jahr,<br />

als es um die mögliche Gründung einer Marketing<br />

GmbH ging, zu beruhigen: "Es ist nicht unsere<br />

Absicht, auf bewährte Kräfte zu verzichten". (3)<br />

Aber Fakt ist, dass das Stadtsäckel nicht praller<br />

wird, nun aber einen Akteur mehr finanziell unterstützt<br />

werden muss. Und das in Zeiten, wo der<br />

Rotstift schnell zur Hand genommen wird, da<br />

Stadt wie Kreis sparen müssen.<br />

Kein Heilmittel ist ohne Risiken<br />

und Nebenwirkungen,…<br />

… müsste man wahrheitsgemäß an dieser Stelle<br />

einbringen. "Es wird nicht ohne Kooperation<br />

gehen, schließlich ist undenkbar, dass zwei<br />

Institutionen nebeneinander mit gleichen thematischen<br />

Arbeitsfeldern laufen", merkte die Vorsitzende<br />

des Fremdenverkehrsvereins an. Und für<br />

<strong>Greifswald</strong> bleibt zu hoffen, dass diese auch<br />

gelingt und ein Akteur mehr tatsächlich auch ein<br />

spürbares Mehr an Gästen und Gewinn, sei es<br />

auch nur am Image, für unsere Stadt bedeutet.<br />

Ob es das Allheilmittel zur Vermarktung <strong>Greifswald</strong>s<br />

ist, bleibt abzuwarten. Die Nebenwirkungen<br />

auch. Vielleicht soll ja irgendwann auch "eins<br />

aus zwei" gemacht werden. Und Risiken soll es<br />

nach dem Stadtmarketingverein <strong>Greifswald</strong> i.G.<br />

und seinen konzeptionellen Vätern scheinbar<br />

nicht geben.<br />

Text: HerrLich, Quellen: (1) BS-Beschluss<br />

17.09.<strong>2012</strong> B498-27/12<br />

(2) OZ vom 29.08.<strong>2012</strong><br />

www.ostsee-zeitung.de<br />

(3) OZ vom 19.01.2011<br />

www.ostsee-zeitung.de

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