Präsentation von P. Mertens (PDF 3.5 MB) - Wirtschaft
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Schwierigkeiten mit IT-Projekten der<br />
Öffentlichen Verwaltung – Beobachtungen und<br />
Empfehlungen am Beispiel Deutschlands<br />
Peter <strong>Mertens</strong><br />
Universität Erlangen-Nürnberg<br />
Bern<br />
5. Juni 2013<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 1
Schwierigkeiten mit IT-Projekten der Öffentlichen Verwaltung<br />
1. Hintergrund<br />
2. Methodik<br />
3. Ausgewählte Besonderheiten der Projekte<br />
4. Vergleich mit der Bauwirtschaft<br />
5. Politisch bedingte Besonderheiten<br />
6. Ausgewählte Reformvorschläge<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg
Wurzeln des Projekts<br />
ITÖ<br />
Task-Force<br />
Job Migration<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 3
„Wir müssen um soviel besser sein wie<br />
wir teurer sind.“<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 4
Wurzeln des Projekts<br />
ITÖ<br />
Große Schwierigkeiten<br />
TollCollect/FISCUS/…<br />
Task-Force<br />
Job Migration<br />
Misserfolgsforschung in anderen<br />
Disziplinen<br />
(z. B. Luftverkehr, Medizin/Pharmazie)<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 5
Schwierigkeiten mit IT-Projekten der Öffentlichen Verwaltung<br />
1. Hintergrund<br />
2. Methodik<br />
3. Ausgewählte Besonderheiten der Projekte<br />
4. Vergleich mit der Bauwirtschaft<br />
5. Politisch bedingte Besonderheiten<br />
6. Ausgewählte Reformvorschläge<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg
Gesichtspunkte bei Auswahl <strong>von</strong> Interviewpartnern<br />
1<br />
Vertreter Auftraggeber<br />
Politiker<br />
Ministerialbeamte<br />
2 Vertreter Auftragnehmer<br />
Betroffene Personen oder deren Organisationen<br />
3<br />
… Ärzte ADAC Gewerkschaften …<br />
Experten mit Querschnittswissen<br />
4<br />
Fraunhofer-<br />
Institute IT<br />
Wissenschaftsnahe<br />
Software-Unternehmer<br />
…<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 7
Schwierigkeiten mit IT-Projekten der Öffentlichen Verwaltung<br />
1. Hintergrund<br />
2. Methodik<br />
3. Ausgewählte Besonderheiten der Projekte<br />
4. Vergleich mit der Bauwirtschaft<br />
5. Politisch bedingte Besonderheiten<br />
6. Ausgewählte Reformvorschläge<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg
Überblick über die Projekte<br />
Projekt Ziel Probleme Resultat<br />
FISCUS Vereinheitlichung<br />
der IT-Systeme der<br />
Steuerverwaltung in<br />
Nachträgliche Integration <strong>von</strong> historisch gewachsener<br />
Software<br />
Störende Wirkung <strong>von</strong> Software-Engineering-Moden<br />
Gescheitert, Schaden<br />
ca. 500 Mio. €,<br />
einschließlich entgangener<br />
Deutschland<br />
Steuern (vor<br />
Projektverantwortung zu dezentral<br />
Bekämpfung <strong>von</strong><br />
allem USt):<br />
Steuerbetrug<br />
Zum Teil mangelndes Engagement der Bundesländer<br />
(Stakeholder), Vorliebe für Flexibilität beim<br />
Besteuerungsverfahren statt durch IT erzwungene<br />
Normierung<br />
ca. 5 Mrd. €<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg<br />
9
Diskussion zu FISCUS-Schäden im Landtag NRW<br />
Finanzminister Dieckmann: „Meldung des Magazins<br />
FOCUS, wonach die Investitionssumme 900 Mio. €<br />
beträgt, ist nachweislich unzutreffend … Sie liegt bei<br />
240 oder 250 Mio. € … Der Bund hat die Kosten mit<br />
260 Mio. € gefördert.“<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg<br />
10
Überblick über die Projekte<br />
Projekt Ziel Probleme Resultat<br />
Signalsteuerung<br />
im<br />
Berliner<br />
IT-System zur<br />
Steuerung der<br />
Signalanlage<br />
Sehr anspruchsvoller wissensbasierter Leitstand, der<br />
Echtzeit-what-if-Simulationen erlaubt<br />
Sehr lange Vorbereitungszeit im Vergleich zur<br />
Eröffnung ein Jahr zu spät<br />
Technische Pionierlösung<br />
mit guten Exportchancen<br />
bei Unfällen,<br />
Anbindung <strong>von</strong><br />
Rolltoren <strong>von</strong><br />
privaten Gebäudekomplexen<br />
(Tiefgaragen,<br />
Ladeflächen))<br />
Tiergartentunnerung,<br />
Umleitung<br />
(u.a. Teilsper-<br />
Realisierungszeit<br />
Gravierende Spezifikationsänderungen (als Folge<br />
<strong>von</strong> Unfällen in den Alpen, veränderten EU-<br />
Bedingungen für europaweite Ausschreibungen,<br />
verspäteter Einholung der Expertise des ADAC)<br />
Insolvenz <strong>von</strong> beteiligten Unternehmen, die keine<br />
ordnungsgemäße Dokumentation hinterließen<br />
Große Zufriedenheit der<br />
Benutzer<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg<br />
11
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 12
Der Tiergartentunnel-Dirigent<br />
Störung<br />
Diagnose<br />
Therapievorschlag<br />
4000<br />
Situationen<br />
What-if-Simulation<br />
Alternative<br />
?<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 13
Störungen Projekt Signalsteuerung Tiergartentunnel<br />
1. Sehr ungünstiges Verhältnis „Vorbereitung :<br />
Realisierung“<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 14
Zeitproportionen Berliner Tiergartentunnel<br />
Auftragserteilung<br />
Erste Vorbereitung<br />
einer Ausschreibung<br />
Vorbereitung<br />
Ausschreibung ?<br />
Ursprüngl.<br />
Eröffnungstermin<br />
Eröffnung<br />
1999 2003<br />
2004 2005 2006<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 15
Störungen Projekt Signalsteuerung Tiergartentunnel<br />
1. Sehr ungünstiges Verhältnis „Vorbereitung :<br />
Realisierung“<br />
2. Spezifikationsänderungen (EU-Vorschriften,<br />
Tunnel-Unfälle, ADAC-Warnung)<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 16
Störungen Projekt Signalsteuerung Tiergartentunnel<br />
1. Sehr ungünstiges Verhältnis „Vorbereitung :<br />
Realisierung“<br />
2. Spezifikationsänderungen (EU-Vorschriften,<br />
Tunnel-Unfälle, ADAC-Warnung)<br />
3. Insolvenz <strong>von</strong> Bauunternehmungen<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 17
Überblick über die Projekte<br />
Projekt Ziel Probleme Resultat<br />
Nürnberger<br />
Zu zwei vorhan-<br />
Auftragnehmer unterschätzte die Komplexität und<br />
Mit ca. 2 Jahren Verspätung<br />
U-Bahn U3<br />
denen U-Bahnen<br />
verständigte Auftraggeber zu spät <strong>von</strong> drohenden<br />
eröffnet. Kleinere Störungen<br />
war eine dritte zu<br />
Verspätungen.<br />
wegen sensibler Sensorik (z.<br />
bauen, die fahrerlos<br />
verkehrt<br />
und zum Teil die<br />
Sehr starkes Interesse der lokalen Öffentlichkeit und<br />
Medien<br />
B. Fremdkörper im Gleis).<br />
Die nicht mehr benötigten<br />
Fahrer arbeiten im Kunden-<br />
Gleise, Tunnel<br />
service. Automatisierung<br />
und Bahnhöfe<br />
auch der U2 bei laufendem<br />
der alten U-Bah-<br />
Betrieb. Siemens konnte das<br />
nen mitbenutzt.<br />
Know-how teilweise für<br />
Deshalb beson-<br />
andere Städte (Helsinki,<br />
dere Anforderun-<br />
Paris) nutzen, jedoch keine<br />
gen an Sicher-<br />
1:1-Übernahme und keine<br />
heit und Signal-<br />
Lizenzeinnahmen für<br />
technik<br />
Nürnberg.<br />
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Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 19
U3<br />
U3<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 20
Optimierung des Spalts an Wagentür (vereinfacht)<br />
?<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 21
Optimierung des Spalts an Wagentür (vereinfacht)<br />
?<br />
α<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 22
U-Bahn-Bild<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 23
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 25
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg
Überblick über die Projekte<br />
Projekt Ziel Probleme Resultat<br />
Autobahn-<br />
Maut für die<br />
Konflikte zwischen Staat und mächtigen<br />
Mit starker Verspätung eröffnet, wenig<br />
maut<br />
deutschen<br />
Konsortien<br />
„Kinderkrankheiten“. Bisher sind die<br />
TollCollect<br />
Autobahnen<br />
(Road-Pricing)<br />
Konflikte zwischen staatlichen Instanzen<br />
(Regierung, Parlament)<br />
Konflikte der Industriebetriebe in den<br />
Konsortien<br />
Fortlaufende Diskussionen, ob eine sehr<br />
fortschrittliche Lösung (über Satellit) oder<br />
robusteres Konzept (Funk) vorzuziehen sei.<br />
Hinweis auf erfolgreiche Systeme in<br />
Österreich und Schweiz<br />
erwarteten Exporterfolge nicht<br />
konkretisiert. Seit fast 7 Jahren<br />
kompliziertes Schiedsgerichtsverfahren<br />
wegen Schadens durch<br />
Verspätung. Verhandlungen mit dem<br />
Konsortium über Erweiterungen auf<br />
vierbahnige Bundesstraßen. PKW-<br />
Maut wird <strong>von</strong> Zeit zu Zeit diskutiert.<br />
Derzeitige Einnahmen für die LKW-<br />
Maut auf Autobahnen zwischen 4 und<br />
Technische Probleme, z. B. Wechselwirkung<br />
5 Mrd. €/Jahr in den Bundeshaushalt.<br />
der Satellitenortung und der Bordelektronik<br />
der Fahrzeuge<br />
Lang dauerndes Schiedsgerichtsverfahren<br />
mit 5 Mrd. € Streitwert<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 27
Konflikte TollCollect<br />
Bundesregierung nicht berücksichtigte Bieter<br />
Bundesregierung Bundestag, Datenschutzbeauftragter<br />
Bundesregierung Konsortium<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 28
Beziehungsgeflecht Regierung TollCollect-Konsortium<br />
Bundesregierung<br />
Schadensersatzforderung<br />
Bitte,<br />
EADS-<br />
Aktien<br />
nicht zu<br />
verkaufen<br />
Antrag<br />
auf Subventionen<br />
ca. 40%-<br />
Anteil<br />
Daimler<br />
Telekom<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 29
Überblick über die Projekte<br />
Projekt Ziel Probleme Resultat<br />
System A2LL<br />
zur Administration<br />
und<br />
Entscheidungsunterstützung<br />
in<br />
der deutschen<br />
Arbeitsverwaltung<br />
Neues IT-System, vor allem für<br />
die Sachbearbeiter und<br />
Betreuer in den lokalen<br />
Verwaltungs- und<br />
Beratungsstellen der<br />
Bundesagentur für Arbeit; es<br />
wurde aufgrund einer großen<br />
Reform der Arbeitsverwaltung<br />
(„Hartz IV“) erforderlich<br />
Lange politische Diskussionen vor<br />
der politischen Entscheidung –<br />
kurze Realisierungszeit<br />
Probleme, gerade Projektmanager<br />
und IT-Spezialisten für den<br />
öffentlichen Dienst zu gewinnen,<br />
daraufhin Änderung der Laufbahnen<br />
und Anreize<br />
Handbuch mit „Umgehungslösungen“<br />
für das Personal der<br />
Jobcenter geschrieben.<br />
Entwicklung eines neuen<br />
Systems auf anderer Plattform<br />
mit verstärkter Datenintegration<br />
mehrerer Systeme der Bundesagentur<br />
ist eingeleitet. Zieltermin<br />
für die komplette Einführung ist<br />
2015.<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 30
Überblick über die Projekte<br />
Projekt Ziel Probleme Resultat<br />
Elektronische<br />
Gesundheitskarte<br />
Kostensenkung im Gesundheitswesen<br />
durch papierarme<br />
Verwaltung unter Beteiligung <strong>von</strong><br />
Patient, Arzt, Kranken-haus,<br />
Apotheke, Versicherung<br />
Vermeiden <strong>von</strong> Zwischenfällen<br />
durch dem Arzt unbekannte<br />
Allergien und Wechselwirkunen<br />
zwischen Arzneien<br />
Bessere Verhinderung <strong>von</strong><br />
Betrug im Vergleich zur<br />
bisherigen Krankenversicherungskarte<br />
Größtes IT-Projekt Europas mit<br />
enormen Größenordnungen (zu<br />
speichernde und zu übertragende<br />
Daten)<br />
Konflikte zwischen den „Stakeholdern“<br />
(Regierung, Ärzte, Krankenhäuser,<br />
Apotheken, private und<br />
gesetzliche Versicherungen,<br />
Datenschützern)<br />
Zahlreiche Spezifikationsänderungen<br />
auf der technischen Seite,<br />
z. B. zu den Datensicherungs-<br />
Verfahren<br />
Karte mit ca. 6 Jahren<br />
Verspätung schrittweise<br />
eingeführt. Ihre Funktionalität<br />
ist, gemessen an den ursprünglichen<br />
Plänen, sehr begrenzt;<br />
im Wesentlichen handelt es<br />
sich um einen modernisierten<br />
Versicherungsausweis.<br />
Fortdauernde Spannungen<br />
zwischen den Krankenkassen<br />
und den Ärzten wegen der<br />
Telematik-Infrastruktur und der<br />
Frage, wo die Kosten und wo<br />
die Nutzeffekte anfallen.<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 31
Größenordnung eGK: Vernetzung<br />
110.000 Arzt- und Zahnarzt-Praxen<br />
20.000 Apotheken 2.000 Krankenhäuser<br />
300 Krankenkassen<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 32
Beispiele für Komplexität<br />
Mezinische<br />
Daten<br />
Individuelle Verschlüsselung<br />
Datenbasierte Zugriffskontrolle<br />
Rollenbasierte Zugriffskontrolle<br />
Transportverschlüsselung<br />
Zertifizierte Komponenten<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 33
Beispiele für Komplexität<br />
Mezinische<br />
Daten<br />
Individuelle Verschlüsselung<br />
Datenbasierte Zugriffskontrolle<br />
Rollenbasierte Zugriffskontrolle<br />
Transportverschlüsselung<br />
Zertifizierte Komponenten<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 34
Veränderter Stufenplan zur eGK?<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 35
Überblick über die Projekte<br />
Projekt Ziel Probleme Resultat<br />
ELENA<br />
Anlieferung der Personal-<br />
Große Widerstände <strong>von</strong> Daten-<br />
Vorerst beendet. Neue Lösung<br />
daten <strong>von</strong> Unternehmen an<br />
schützern gegen den „Speicher-<br />
mit dezentraler Speicherung<br />
Behörden der Sozialverwal-<br />
moloch“. Aufwand der Unternehmen<br />
und evtl. Prozessdatenbe-<br />
tung über eine Deutschland-<br />
für Anpassung an Gesetzesänderun-<br />
schleuniger P23R wird<br />
weite Datenbank<br />
gen.<br />
vorbereitet.<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 36
ELENA-Verfahren<br />
Unternehmen<br />
Daten<br />
ZSS*<br />
Transferleistungsempfänger<br />
Trust-Center<br />
Zahlung<br />
Bank<br />
Agentur<br />
* = Zentrale Speicherstelle mit Sitz in Würzburg<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg<br />
37
P23R<br />
PROZESSDATENBESCHLEUNIGER<br />
P23R<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 38
Statt ELENA: P23R<br />
Arbeitgeber<br />
Leitstelle<br />
Speicherung<br />
Arbeitnehmerdaten<br />
P23R-<br />
System<br />
Regelpaket<br />
Regeln<br />
Gesetzgeber<br />
Datenübergabe<br />
Datenabruf<br />
Behörde<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 40
Schwierigkeiten mit IT-Projekten der Öffentlichen Verwaltung<br />
1. Hintergrund<br />
2. Methodik<br />
3. Ausgewählte Besonderheiten der Projekte<br />
4. Vergleich mit der Bauwirtschaft<br />
5. Politisch bedingte Besonderheiten<br />
6. Ausgewählte Reformvorschläge<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 42
Ein Vergleich: Krisenerscheinungen in Großprojekten der Bauund<br />
Verkehrswirtschaft (Auswahl)<br />
1. (Bewusst) falsche Prognosen/“Appraisal<br />
optimism“<br />
2. Delusion-These<br />
3. Fluktuation der Machtpromotoren<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 43
Kostspieliges Olympia-Zeltdach<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 44
Schwierigkeiten mit IT-Projekten der Öffentlichen Verwaltung<br />
1. Hintergrund<br />
2. Methodik<br />
3. Ausgewählte Besonderheiten der Projekte<br />
4. Vergleich mit der Bauwirtschaft<br />
5. Politisch bedingte Besonderheiten<br />
6. Ausgewählte Reformvorschläge<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg
Ausgewählte Besonderheiten in Demokratien<br />
1. Staat entfaltet „Bedarfssog“ und wirkt als Machtpromotor für IT-<br />
Innovationen<br />
2. Termindruck durch Legislaturperioden und Haushaltspläne<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 46
Ausgewählte Besonderheiten in Deutschland<br />
1. Unterdurchschnittliche Bezahlung <strong>von</strong> IT-<br />
Spitzenkräften im öffentlichen Dienst<br />
2. Stark ausgeprägte Empfindlichkeit bei<br />
persönlichen Daten<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 47
Schwierigkeiten mit IT-Projekten der Öffentlichen Verwaltung<br />
1. Hintergrund<br />
2. Methodik<br />
3. Ausgewählte Besonderheiten der Projekte<br />
4. Vergleich mit der Bauwirtschaft<br />
5. Politisch bedingte Besonderheiten<br />
6. Ausgewählte Reformvorschläge<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg
Ausgewählte Reformmaßnahmen<br />
1. Drei-Phasen- statt Zwei-Phasen-Ablauf<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 49
Dreistufiges statt zweistufiges Vergabeverfahren<br />
Ausschreibung<br />
Bisher:<br />
Politische Vorbereitung,<br />
Leistungsverzeichnis<br />
Auswahl,<br />
Verhandlungen<br />
Realisierung<br />
Funktional-<br />
Ausschreibung<br />
Ausschreibung Ableiten <strong>von</strong><br />
Geplantes<br />
Projektende<br />
Vorschlag:<br />
Politische Vorbereitung,<br />
Ziele, Funktionsliste,<br />
Stakeholder-Analyse<br />
Auswahl,<br />
Verhandlungen<br />
Prozessen,<br />
Leistungsverz.,<br />
Abschätzen<br />
des Risikos<br />
Auswahl,<br />
Verhandlungen<br />
Realisierung<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 50
Ausgewählte Reformmaßnahmen<br />
1. Drei-Phasen- statt Zwei-Phasen-Ablauf<br />
2. Stochastische Netzplantechnik (Zeit und Kosten) → Risikoanalyse<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 51
Stochastische Netzplantechniken als Hilfe der Risikoanalyse<br />
Zeitbedarf<br />
optimistisch<br />
mittel<br />
pessimistisch<br />
Aus Einschätzungen <strong>von</strong> Experten das<br />
statistische Gesamtrisiko ableiten!<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 52
Ausgewählte Reformmaßnahmen<br />
1. Drei-Phasen- statt Zwei-Phasen-Ablauf<br />
2. Stochastische Netzplantechnik (Zeit und Kosten) → Risikoanalyse<br />
3. Norm-Zuschläge zu den Termin- und Budgetschätzungen<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 53
Ausgewählte Reformmaßnahmen<br />
1. Drei-Phasen- statt Zwei-Phasen-Ablauf<br />
2. Stochastische Netzplantechnik (Zeit und Kosten) → Risikoanalyse<br />
3. Norm-Zuschläge zu den Termin- und Budgetschätzungen<br />
4. Agile Softwareverträge<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 54
Prinzip der agilen Softwareverträge<br />
Verträge<br />
Fixe Bestandteile<br />
Während der Laufzeit<br />
angepasste Bestandteile:<br />
Prozess, Regeln<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 55
Ausgewählte Reformmaßnahmen<br />
1. Drei-Phasen- statt Zwei-Phasen-Ablauf<br />
2. Stochastische Netzplantechnik (Zeit und Kosten) → Risikoanalyse<br />
3. Norm-Zuschläge zu den Termin- und Budgetschätzungen<br />
4. Agile Softwareverträge<br />
5. Neue attraktive Fachlaufbahnen unter Verzicht auf Beamtenvorteile.<br />
Damit auch verringerter Einfluss <strong>von</strong> nur auf Zeit verfügbaren<br />
Unternehmensberatern<br />
6. Bei Gefahr parlamentarische Anhörung<br />
Peter <strong>Mertens</strong> – Universität Erlangen-Nürnberg 56