Bilder sind wichtige Werkzeuge der Macht - Mozarteum

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oder bei einem Fernsehsender zu bleiben. Bilder sind die wichtigsten Einstiegsanlässe für Texte. Sie informieren uns auf einen Blick, worum es geht. Damit dies funktioniert, müssen sie mit Stereotypen arbeiten. Artikel über Afrika werden anders bebildert als solche über Florida. Dies hat eine eigenartige Wirkung: Stereotypen werden zur schnelleren Orientierung verwendet und damit erzeugen sie bei den Konsumenten eben diese stereotypen Vorstellungen und verstärken sie auch noch. - Quantitative Untersuchung: Die Schülerinnen und Schüler sammeln Bilder aus unterschiedlichen Presseerzeugnisse und ordnen diese nach den Herkunftsgegenden, z.B.: Österreich, Europa, Amerika, Asien, Afrika, Australien. Die einzelnen Gruppen werden gezählt: wie viele Bilder kommen in welchen Zeitungen oder Zeitschriften aus welchen Weltgegenden. Neben der Anzahl können die Schülerinnen und Schüler auch die Größe erfassen: wie viele m³ Österreich stehen wie viele m³ Afrika gegenüber. Wie lassen sich die Untersuchungsergebnisse visualisieren? - „Topografische“ Untersuchung: Die Schülerinnen und Schüler untersuchen, auf welchen Seiten und unter welchen Rubriken der jeweiligen Zeitungen und Zeitschriften die Bilder auftauchen. Denkbar wäre auch eine Untersuchung der Titelseiten…. Oder die Konzentration auf den Kultur-, Sport- oder Wirtschaftsteil von einzelnen Tageszeitungen und Nachrichtenmagazinen. Wo kommen die Bilder auf den Titelseiten von politischen Magazinen im Laufe eines Jahres her? - Inhaltsanalyse: Die Schülerinnen und Schüler sollen ausgehend von ihrer Bildersammlung Kategorien entwickeln, nach denen sie die Inhalte der Bilder ordnen können: Katastrophen, Krieg, Porträts, Politiker treffen sich, Illustrationen… Je weniger Kategorien desto besser. Wie ist die Verteilung der Inhalte im Verhältnis zu der Herkunft der Bilder? Gegenprobe Afrika in der Presse und auf Postern Bilder von Afrika in der Presse unterscheiden sich signifikant von Bildern in Reiseführern oder auf Postern. Im Internet gibt es verschiedene Postershops 24 , die die Möglichkeit bieten, die Bilder nach Begriffen zu suchen. Es ist interessant zu untersuchen, wie sich die Bilder in politischen Nachrichten von den Traumbildern unterscheiden, die wir auf den diversen Postern angeboten bekommen. Geeignete Untersuchungsmethoden: quantitative Inhaltsanalyse, polarisierende Bildanalyse. Methoden: „Die polarisierende Bildanalyse 25 basiert darauf, dass Bilder mit gemeinsamen Zügen oder Bilder, die in ein gewähltes Thema passen, als Bild und Gegenbild zum Vergleich gegeneinander gestellt werden. Man notiert Übereinstimmungen und Unterschiede und richtet besondere Aufmerksamkeit auf die eventuellen Gegensätze in den verschiedenen Bildern. Eine polarisierende Bildanalyse braucht nicht in eine konkrete Antwort auf eine bestimmte Fragestellung münden. Der Nutzen der Untersuchung kann genau diese Verdeutlichung der Übereinstimmungen und Unterschiede sein.“ 26 Die quantitative Inhaltsanalyse von Bildern wurde analog zur klassischen sprachlichen Inhaltsanalyse entwickelt. Hierzu werden bestimmte Eigenschaften von Bildelementen bestimmt und quantitativ ausgewertet. Auf der Grundlage von Annahmen oder auch von Beobachtungen auf einer bestimmten Anzahl von Bildern werden die entsprechenden Eigenschaften bestimmt. Wenn sich im Lauf der Untersuchung neue Aspekte ergeben, dann
können auch diese noch eingebaut werden. Für die Auswertung eignen sich etwa Kalkulationstabellen von Open Office sehr gut. Um verschiedene bedeutungstragenden Elemente unterscheiden und den Zusammenhang mit dem Sinn der Aussage erkennen zu können, eignet sich der Austauschtest (Kommutationstest), der sich sehr einfach durchführen lässt. Hier werden einfach einzelne Elemente einer Kategorie gegen andere ausgetauscht – Farben, Schriftarten, Materialen, Möbel, Kamerastandpunkte &c. &c. Dies kann lediglich in der Vorstellung passieren oder bei der praktischen bildnerischen Arbeit ganz konkret durch das Schaffen von Alternativen. 27 Literatur: • Franz Billmayer: Die ästhetisch erzeugte Wirklichkeit. Vorschlag für eine einheitliche Theorie der Bildnerischen Erziehung. - in Fachblatt des BÖKWE 2/2008, S. 15-19 • Gert Z. Nordström: Påverkan genom bilder. En studie av olika bildtypers påverkanseffekt. Stockholm: Styrelsen för psykologiskt försvar. Rapport 133, 1986 • Rune Pettersson: Bilder in Lehrmitteln. Unveröffentlichte Übersetzung der Neubearbeitung von ders. „Bilder i läromedel“. Übers. Jakob Billmayer. 2009 • Wolfgang Ullrich: Mit dem Rücken zur Kunst. Die neuen Statussymbole der Macht (Wagenbach, K), Berlin 2000 • Marion G. Müller: Grundlagen der visuellen Kommunikation. UVK Verl.-Ges., Konstanz 2003 • Thomas Knieper: Infographiken: Das visuelle Informationspotential der Tageszeitung (Fischer, Reinhard); München 1995 • Edward R. Tufte: The visual display of quantitative information. Conn: Graphics Press. Cheshire, 2002 • Hermann K. Ehmer: Visuelle Kommunikation. DuMont Schauberg, Köln 1971 Online-Quellen • http://www.onb.ac.at/koop-poster/ Ziel von KOOP-POSTER ist der Aufbau und die Koordination eines Netzwerks zwischen Institutionen, die Plakate erwerben, erschließen, bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Franz Billmayer (1954) ist Professor für Bildnerische Erziehung an der Universität Mozarteum Salzburg. Er hat zunächst ohne Abschluss Deutsch, Geschichte und Sozialkunde studiert, anschließend Bildhauerei und Kunstpädagogik an der Kunstakademie München, er war Lehrer an verschiedenen bayerischen Gymnasien. Er ist leitender Redakteur des Fachblatt des Berufsverbandes Österreichischer Kunst- und WerkerzieherInnen. Im Internet vertreten auf www.bilderlernen.at.
Seite 1 und 2: Franz Billmayer Bilder machen Welt
Seite 3 und 4: Zudem sollten die Schülerinnen und
Seite 5 und 6: Welche Bildunterschriften werden ve
Seite 7 und 8: TV-Nachrichten Unser Wissen über d
Seite 10 und 11: Erscheinungsbild für eine fiktive
Seite 14: 1 Kroeber-Riel, W. (1993). Bildkomm

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