Tagebuch Korsika 1951 - Ulli Bromberg
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Wir sind ganz nach vorn geklettert. Doch da wird das vorderste<br />
Deck abgesperrt. – Schon wieder müssen die Deutschen ganz<br />
vorne sitzen, so denkt wahrscheinlich der Kapitän. - Wir schwirren<br />
überall auf dem Schiff herum. Am Heck singen wir wie toll.<br />
- Aber mir macht das nicht viel Freude. Man hört halt zu, lacht u.<br />
hört auch nicht.<br />
Dann lieber allein singen. - Am Bug singt ein alter Korse<br />
das Lied von Napoleon, viele Strophen künden Ruhm, Tod u.<br />
Wiederkunft des Kaisers. - „Napoleon, Napoleon“ schließt jede<br />
Strophe. Ein starker Kult lebt hier noch, besonders in Ajaccio<br />
gibt es noch eine bonapartistische Partei. - Dann legen wir uns<br />
schlafen. - Das Meer ist lind, die Wellen rauschen, Sterne glänzen,<br />
Sternschnuppen fallen.<br />
…<strong>Korsika</strong> vor uns. Gleich wird die Sonne über den dunklen<br />
Küstengebirgen aufsteigen.<br />
Eos, die Lilienfindige erleuchtet schon den Horizont.<br />
Rot erscheint der Rand der schwarzen Bergspitzen. - Dann strahlt<br />
der Glutball auf u. taucht alles, Meer Land u. Schiff in leuchtende<br />
Helle.