Download - Freud Lacan Gesellschaft - Psychoanalytische ...
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da beim ersten Anblick für ein Marmorbild, wenn nicht ein Lebenszeichen<br />
zu sehen wäre: der leichte Wind bewegt ihr Haar, Tränen<br />
quellen aus ihren Augen. (»nisi quod levis aura capillos moverat et<br />
tepido manabant lumina fletu, mannoreum ratus esset opus.« Met.<br />
w. 2 m. .<br />
Alle aufgeführten Details der ersten Begegnung sind Rem•-<br />
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niszenzen an etwas, das er schon gesehen hat, ein Dejavu: etn<br />
scheinbar versteinertes Frauenbild, ein Kunstwerk nahezu, vor dem<br />
er starr wird, beinah seine Bewegungsfähigkeit verliert. Aber alles<br />
an dieser weiblichen Schönheit ist so, daß sie noch gesehen und<br />
ertragen werden kann. Die Bewegung der Haare, die Tränen weisen<br />
auf die Gelöstheit Andromedas hin, auf die Metamorphose, die sie<br />
von dem transitorischen Zustand des Scheintotseins zum Leben hin<br />
vollziehen wird.<br />
Das Nicht-Ertragenkönnen des Blicks ist ein diametral<br />
anderes. Es bezieht sich nicht auf das Subjekt des Betrachters,<br />
sondern auf das Objekt seiner Betrachtung, das Mädchen, daS<br />
schweigt, weint und wie ein Kind die Augen vor dem verbal zudringlichen<br />
Betrachter verschließt. (»primo silet illa nec audet appellare<br />
virum virgo, manibusque modestos celasset vultus, si non<br />
relegata fuisset, lumina, quod potuit, lacrimis implevit obortis« ==<br />
Sie schwieg zunächst und die Jungfrau scheut sich mit dem Manne<br />
zu reden. Sie hätte gewiß mit den Händen schamvoll bedeckt daS<br />
Gesicht, wär sie nicht gebunden gewesen. Nur ihre Augen füllte sie<br />
- dies blieb ihr - mit quellenden Tränen. Met. IV, 680 ff). Die<br />
Phänomene, die durch den Anblick der Medusa bewirkt werden,<br />
sind in einer Umkehrung bei Andromeda vorab zu beobachten<br />
(Versteinerung, Nicht-Ertragenkönnen des Blicks).<br />
Das verborgenbleibende verhaltene Begehren der Frau, bei<br />
der als hilflos Gefesselter die bedrohlichen Eigenschaften der Medusa<br />
ins >>Passiv-Weibliche« gewendet sind, ermöglicht nach kurzer<br />
Irritation das Begehren des Mannes und verspricht eine noch zu<br />
ertragende Lust. Die ersehnte und bald auch vollzogene Vereinigung<br />
hat nichts von den Schrecken eines Kampfes, doch geht ihr<br />
ebenfalls ein Kampf voraus, ud zwar des Helden mit einem eberf<br />
bewacht. Diese AbspaldaS<br />
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