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Download - Freud Lacan Gesellschaft - Psychoanalytische ...

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Ich erzähle diese Episode, um deutlich zu machen, wie<br />

ambivalent die Funktion der Brust ist und daß Mütter und Kinder<br />

eine Portion Glück brauchen, um das Futtern und Füttern im Stillen,<br />

das Überkreuzen von Bedürfnis und Begehren, gedeihlich zu überstehen.<br />

Franroise Dolto hat es so ausgedrückt: »Jede Mutter ist das<br />

Modell des beruhigenden Vermittlers der Bedürfnisse und auch<br />

wegen der Artikulation des Begehrens zu den Bedürfnissen eine<br />

Quelle der Verwirrung zwischen Bedürfnissen und Begehren«23•<br />

Das Vampirkind<br />

In den Orientalischen Novellen von Marguerite Yourcenar<br />

(1938) findet man die Geschichte Die Milch des Todes, die ich samt<br />

Kommentar in der Paraphrasierung Juan David Nasios erzähle 24 :<br />

Drei Brüder bauen einen Turm, um sich gegen türkische<br />

Plünderer zu verteidigen. Der Turm, instabil und schlecht gebaut,<br />

stürzt oft zusammen. Nach der Legende wird der Turm unerschütterlich,<br />

wenn man das Skelett eines Mannes oder einer Frau in sein<br />

Fundament einläßt. Die drei Maurer beschließen natürlich, sich<br />

nicht selber zu opfern, sondern eine ihrer Frauen einzumauern; es<br />

soll die sein, die ihnen am nächsten Morgen den Frühstückskorb<br />

bringt. Der Vorschlag kommt von dem erstgeborenen Bruder, der<br />

sich seiner Gefährtin entledigen will, weil er eine andere, schönere<br />

und jüngere gefunden hat; als er nach Hause kommt, erinnert er<br />

seine Frau daran, daß sie an der Reihe ist, das Frühstück zu bringen.<br />

Der zweite Bruder trägt seiner Frau auf, am nächsten Morgen zum<br />

See zu gehen und Wäsche zu waschen, obwohl die Brüder sich<br />

gegenseitig Stillschweigen geschworen haben. Der dritte kommt<br />

nach Hause, umarmt sein Kind in der Wiege und sagt seiner jungen<br />

Frau nichts.<br />

Aber der Erstgeborene hat im Traum gesprochen; seine Frau<br />

ist gewarnt, daß sich irgendetwas Beunruhigendes gegen sie anspinnt,<br />

und bittet die Frau des Nächstjüngeren, den Korb zu besorgen.<br />

Da die sich weigert, wendet sie sich an die Jüngste, die es<br />

. . hti en Korb zu überbrin-<br />

·e zu verteidigen,<br />

· ht, ersucht er, st<br />

schließlich übernimmt, den schtcksalsträc g<br />

gen. Als ihr Mann sie kommen ste v<br />

wird aber von seinen Brüdern getötet.<br />

. . den Füßen aufwärts - Stuck<br />

Ste wlfd nun - von<br />

.. für Stück<br />

"h . d bittet sie daruffi,<br />

eingemauert. Als die Ziegel auf Brustho e sm ' ihr jeden Tag ihr<br />

daß man ihre Brust nicht bedeckt, und daß m<br />

al d<br />

Kind bringe, damit es steh ern e '<br />

•<br />

erreicht, bittet sie noch emm<br />

lasse, damit sie ihr Kind se e u<br />

.<br />

.<br />

<br />

Mauer ihre Augen<br />

ähr'n kann· s te<br />

cb hier ein Loch<br />

al clllfüm daß man au<br />

kann ob die Milch<br />

•<br />

h nd beobachten<br />

ihm nutzt. Zwei Jahre lang bnngt man das Kind seiner Mutter. Und<br />

all 'st, bleibt die Brust<br />

.<br />

. kt weiter Noch beute<br />

·<br />

.<br />

b d das Kmd tnn<br />

d d' Leute versuchen,<br />

. be su cbt un te<br />

. . · s u finden.<br />

. "-"klicb<br />

Der Tod der grausam emgemaue<br />

. 1 ben als sei das für<br />

d' Brüste wetter e<br />

•<br />

"dl'ch über den Tod<br />

I ben Unennu t ,<br />

a einer omnipoten-<br />

obwohl die Mutter längst zu<br />

voller Leben und Mllc un<br />

Wird der Turm von Skutan<br />

Uberbleibsel einer wetßen pur z<br />

noch schrecklicher ist, daß te<br />

.<br />

. Staub zerf en t<br />

dte Mutter eine Art wetterzu e .<br />

hinaus die Brust zu geben, uas IS<br />

ten Mutter.<br />

.<br />

'<br />

. rten Mutter tst scw..,... ,<br />

A, • t das Phantasm<br />

d Mutter zu spre-<br />

Ich unterlasse es hte, vot<br />

d Steinen bedeckt wurden.<br />

betlSO wichtiges Kapitel<br />

f -1, Knd tst elll e<br />

h . den voranstehenden<br />

. . et'gene Untersuchung<br />

. d d dt'e Beziehung zwtf<br />

das Kill un<br />

h darzustellen.<br />

. ner Leben in<br />

.<br />

. h als die Bruste vo<br />

Und wiederum schrecklt er<br />

G f äßigkeit des Säuglings.<br />

. d<br />

Ub. a" ttigung des Km es<br />

ndltche er<br />

.<br />

.. D' e Omnipotenz dteses<br />

d etötet hatten. t<br />

. .<br />

. l den Augen er<br />

eben, die wie ihre Brüste mcht vol en<br />

.<br />

Der Blick der Mutter au uas 1<br />

wie es ein weites Feld tst, vot<br />

Ausführungen nicht dte Re e w ·<br />

wen, den Blick der Mutter au<br />

sehen ihm und dem Bege ren ·<br />

. l dem auc m<br />

. d ar Es tst ellle .<br />

. . d' amptrhafte e r,<br />

emem toten Körper tst te v<br />

So als ob die Brüste und dte une<br />

.<br />

dte Mutter ausgelaugt un g<br />

kleinen Wesens, daß steh aus<br />

·<br />

. dem mutter tc e<br />

.<br />

.. 1. h n Körper seine Vttah -<br />

'rd nicht nur in der Le-<br />

.. . . . I" gst nicht mehr hat, wt<br />

gende dargestellt.<br />

tät nunmt, dte ste an<br />

60<br />

61

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