Wald + Wild das Infoblatt des Steir. Jagdschutzvereins Zweigstelle ...
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REVIERBEWERTUNG<br />
Ziel ist ein früher Beginn <strong>des</strong> Abschusses:<br />
• weniger Straßenfallwild<br />
• Entlastung der Vegetation<br />
• kein Jagddruck im Dezember<br />
Zulässige Korrekturen:<br />
• Ersatzabschüsse (z.B. Schmalgeiß anstatt Altgeiß)<br />
werden berücksichtigt.<br />
• hochgelegene Reviere der Obersteiermark werden<br />
berücksichtigt (Erfüllung 15. Juni).<br />
Abschusserfüllung<br />
50 % Erfüllung der Schmalgeißen bis 15. Juni: 20 Punkte<br />
50 % Erfüllung der III-Böcke bis 30. Juni: 5 Punkte<br />
70 % Erfüllung der Geißen bis 31.Okt.: 20 Punkte<br />
60 % Erfüllung der Kitze bis 31. Okt.: 20 Punkte<br />
90 % Erfüllung der Geißen u. Kitze bis 30. Nov.: 35 Punkte<br />
Summe 100 Punkte<br />
<strong>Wild</strong>schadensbericht 2012<br />
Amtlicher Bericht der Bezirksforstinspektion Voitsberg an die Stmk. Lan<strong>des</strong>regierung<br />
Hinsichtlich der <strong>Wild</strong>schadenssituation<br />
ist im Bezirk Voitsberg im Jahr<br />
2012 im Vergleich zum Vorjahr keine<br />
Verbesserung eingetreten.<br />
Verbisssituation:<br />
Der Verbissdruck auf die Mischbaumarten<br />
(Tanne und sämtliche Laubholzarten)<br />
ist im Großteil der Bezirksforstinspektion<br />
Voitsberg nach wie vor hoch.<br />
Dies wird auch durch die Ergebnisse <strong>des</strong><br />
<strong>Wild</strong>schadensmonitoring untermauert.<br />
In Bezug auf die Hauptbaumart Fichte<br />
hat sich die Verbisssituation weiter gebessert.<br />
Hauptverursacher dieser überwiegend<br />
selektiven Verbissschäden ist <strong>das</strong> Rehwild.<br />
Die Abschussstatistik für <strong>das</strong> abgelaufene<br />
Jagdjahr zeigt beim Rehwild insgesamt<br />
einen Abgang von102,2 % <strong>des</strong><br />
festgesetzten Abschusses. Durch die<br />
Sturmkatastrophe „Paula“ vom<br />
27.1.2008 wurden rund 3.500 ha <strong>Wald</strong>fläche<br />
– vorwiegend in den Vorlagen –<br />
<strong>des</strong> Bezirkes Voitsberg zerstört. Davon<br />
sind ca. 40 Jagdreviere betroffen. Auf<br />
diesen Schadflächen wird durch <strong>das</strong> Aufkommen<br />
der Schlagvegetation <strong>das</strong><br />
Äsungsangebot erhöht, gleichzeitig jedoch<br />
die Bejagbarkeit erschwert. Als Folge<br />
kam es zum Anstieg der Rehwildpopulation.<br />
Aus diesem Grunde wurde in<br />
diesen Revieren eine entsprechende Abschusserhöhung<br />
vorgenommen, um die<br />
Wiederaufforstung mit Mischbaumarten<br />
zu ermöglichen. Die Praxis zeigt jedoch,<br />
<strong>das</strong>s die Schadflächen noch intensiver<br />
bejagt werden müssten.<br />
Weiters ist festzustellen, <strong>das</strong>s immer<br />
größer werdende „Gamswildenklaven“,<br />
wie in Gradenberg, Piberegg, Teigitschgraben<br />
usw. ebenfalls zur Schadenssituation<br />
beitragen. Diese Gamswildpopulationen<br />
(„<strong>Wald</strong>gams“) halten sich<br />
größtenteils im Lebensraum <strong>Wald</strong> auf.<br />
Dachs in der Fotofalle<br />
Eine <strong>Wild</strong>kamera kann auch Einblick in Geheimnisse<br />
<strong>des</strong> <strong>Wald</strong>es geben, wie hier auf diesem Bild. Ein Dachs,<br />
der ja nur Winterruhe hält, stattete im Jänner einer Rehfütterung<br />
einen Besuch ab. Und <strong>das</strong> Reh hält Abstand<br />
und scheint den ungebetenen Gast zu respektieren.<br />
Ing. Mag. Anton Jandl<br />
Schälschadenssituation:<br />
Die bekannten Problemgebiete in den<br />
Ortsgemeinden Gallmannsegg, Kainach,<br />
Graden, Salla, Maria Lankowitz, Gößnitz<br />
und Hirschegg sind weiter aktuell.<br />
Im Hauptschadensgebiet Hirschegg sind<br />
2 Verfahren gemäß § 16 (5) ForstG.<br />
1975 i.d.g.F. anhängig. Ein derzeit gut<br />
funktionieren<strong>des</strong> Rotwildfütterungskonzept<br />
verhindert Schäden trotz hoher<br />
Rotwilddichten. Ein weiterer Schadensschwerpunkt<br />
liegt in der Gemeinde Salla,<br />
wo in 2 Jagdgebieten ebenfalls die<br />
Kriterien einer flächenhaften Gefährdung<br />
gegeben waren. Durch stärkere<br />
Eingriffe beim Rotwild sind die Schäden<br />
zwar leicht zurückgegangen, die Höhe<br />
<strong>des</strong> Rotwildstan<strong>des</strong> steht jedoch nach<br />
wie vor nicht im Einklang mit dem vorhandenen<br />
Lebensraum.<br />
Im Raum Kainach sind die Rotwildstände<br />
mittlerweile wieder soweit angestiegen,<br />
<strong>das</strong>s 2012 die Einleitung eines § 16<br />
(5) ForstG.-Verfahrens notwendig wurde.<br />
Hauptursache der Schälschäden in<br />
diesem Raum ist ein nicht funktionieren<strong>des</strong><br />
Rotwildfütterungskonzept. Neben<br />
den angeführten Schwerpunktgebieten<br />
kommt es punktuell immer<br />
wieder zu Schälschäden, die vermutlich<br />
im Zusammenhang mit Kirr- und Lockfütterungen<br />
stehen. Diesbezüglich sind<br />
neben dem Forstaufsichtsdienst vor allem<br />
die Hegemeister und <strong>das</strong> Jagdaufsichtspersonal<br />
gefordert, entsprechende<br />
Kontrollen durchzuführen. Einschlägige<br />
Übertretungen sind rigoros zu ahnden.<br />
Um insgesamt eine befriedigende Situation<br />
zu erreichen, ist jedoch eine gezielte,<br />
großräumig einheitliche Rotwildbewirtschaftung<br />
erforderlich.<br />
Die Erreichung dieser Zielsetzung gestaltet<br />
sich bei der gegebenen Revierstruktur<br />
und der heterogenen Interessenslage<br />
innerhalb der Jäger jedoch als<br />
äußerst schwierig.<br />
Schäden durch Schwarzwild in den<br />
Almregionen:<br />
Abschließend sei festgehalten, <strong>das</strong>s die<br />
Schwarzwilddichte rasant zunimmt und<br />
erhebliche Schäden – vor allem in den<br />
Almregionen – verursacht wurden.<br />
Der Bezirkshauptmann:<br />
i.V. DI Christoph Freytag<br />
6 WALD+WILD 81 / Juni 2013